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E» 8ÜÜ « Allerlei für di« Frauenwelt. pralieue ocw aeu» uno me izun^^ ihr entaege». „So. Mo»,e Wmter! Wir vollen D»r die Mucken austreiben und Dir gleich einmal gehörig auf den Pelz rücken: das ist »u toll beute!" rief sie. Der Geist liche lächelt^. „Sie tun Wohl daran! Bringen Sie mir aber jetzt meinen Pelz, ich will aus- gehm: die stamme Jost bedarf meiner," sagte er. Erschrocken richtete sie sich auf. „Wa—a—s? In diesem Wetter wollen der Herr Oberpfarrer ausgehen? BeiJhrem hohen Alter — und noch dazu in diese Familie? — Da» wäre Frevel!" Der Geistliche trommelte an den Fensterscheiben. „In diesem Falle könnte doch wohl der junge Herr DiakonuS «intreten!" fuhr sie fort. „Es ist -war nur meine Ansicht Sie knixte, und ohne die Antwort ihres Herrn abzuwarten, ver- lieh sie daS Zimmer. Anstatt jedoch den ge wünschten P«z zu bringen, kam sie in Be gleitung des Herrn Diakonus zurück, und dessen Beredsamkeit hatte sie eS zu danken, bah sie auch einmal ihren Willen durchsetzen konnte, indem ihr Herr von seinem Vorhaben abstand. — Bald befand sich der Diakonus aus dem Wege zu dem Kranken. Dort angc- kommen, vernahm er schon im Vorflur einen ,mcr WutauSvrüche Josts. Er klopfte. Man achtete nicht daraus. Entschlossen trat er ein. Mit freundlichem Gruß schritt er auf den Kranken zu. „Im Austrage des Herrn Ober- Pfarrers, meines Vorgesetzten, darf ich mir wohl gestatten, mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen? Wie geht es Ihnen?" Jost lvar verblüfft. „Hol mich der !'Ver dammt schlecht!" Dabei wandte er sich auf die andere Seite und kehrte ihm den Rücken »u. „Darf ich mich ein wenig setzen?" fragte der Geistliche. .Meinetwegen!" kam es mürrisch zurück. Frau Jost brachte einen Stuhl. In ihrer sanften Weise beantwortete sie die teilnehmenden Fragen und dankte für den tröstenden Zuspruch. Als man auf den Arzt zu sprechen kam, siel Plötzlich Jost ins Wort: .Ich was! Der Hilst mir nicht; das ist «in Stümper! Und mit mir ist's aus — es geht mir zu schlecht!" „Vertrauen Sie Gott, er ist der beste Arzt!" erwiderte über zeugt der Geistliche. „Hm — wenn's wahr wäre!" brummte Jost ungläubig. Er schien Schmerzen zu haben, denn er wand und krümmte sich. Frau Jost reichte ihm die Medizin, worauf er etwas ruhiger wurde. Es entstand eine Pause. Tiefe Stille herrschte im Zimmer. Plötzlich brach draußen die Sonne durch die Wolken, ein Lichtstrahl fiel herein. Das Wetter hatte nachgelassen. Der Geistliche trat ans Fenster und ergriff das Wort. „O schaut, wie jetzt am Abendhimmel der Sonnenstrahl die dunklen Wolken teilt! Das ist das Walten Gottes! Er läßt es Frühling werden: Sonnenschein und Regen gibt er der Erde, auf daß alles wachse und blühe! Er hat die Haare auf unserm Haupte gezahlt. Er weiß, was uns not tut, was uns gebricht! Glaube nur, » Menschenkind, Dein Glaube wird Dir helfen!" — „Ja, t » wahr wäre!" rang es und wenn «»»-'.ÄLS'bSA.A.W der kümmerte sich auch nicht um mich elenden Kerl, da hätte er viel zu tun — wenn» wirk lich — einen gibt!" — Wieder entstand erne Pause. Darnach fragte der Geistliche: «Darf ich einmal beten?" „Meinetwegen!" lautete abermals die gleichgültige Antwort. ES »vor das Gebet des Herrn, das jetzt au» tiefster Seele durch die Stille deS Zimmers klang. Frau Jost und die Kinder und — o Wunder — auch Jost hatte die Hände gefaltet. Bei den Äonen: „Vergib unS unsere Schuld!" zuckte es eigentümlich über sein Gesicht. „Amen!" sagte der Geistliche und drückte ihm die Hand. „DaS — war — schön!" hauchte Jost. „Ich mußte an — meine selige Mutter denken — als sie mich einst — das Vater unser — beten — lehrte!"„Der Geistliche morgen „Ja, wenn Sie wollen! sagte dieser. — Es dämmerte bereit», als der junge Geistliche seinen Heimweg antrat. Rüstig schritt er aus; seine elastisch« Gestalt hob sich scharf von der weißen Fläche ab. Als die Lampe im Studierzimmer deS greisen Oberpfarrers brannte, siel ihr Schein aus das durchgeistigte Antlitz des Diakonus, welcher seinem ehrwür digen Vorgesetzten die Ergebnisse des Nach mittags berichtete. «Schluß f-l,t.> va» erste Veilchen. Als heut' ich das erste Veilchen erschaut Im grünen Grase, von Perlen betaut. Nur halb geöffnet BlauäugAein, Da war ich ergriffen im Herzen mein! Vor kurzem noch Schnee und starrendes Eis Und heute schon Spuren des Lenzes leis. Dein Blühen, du wonniges Märzenkind. Verkündet das Kommen des Frühlings lind. Mein Herz schlägt lauter in Frühlingslust, s Es pocht so erwartend in meiner Brust! s ^ , d So hat die Hoffnun Blauveilchen, noch ' en Frühling erweckt unter Laub versteckt. Voll Liebe und Glück nehm' ich dich ins HauS, Dein Dust jagt alle Sorgen hinaus! Uns allen das Veilchen verheißend lacht: Der Frühling, der holde, nun ist er erwacht! M. Hk,m. eSsungen der Aufgaben in Nr. 72 u. 73. Freimut. Einsturz — ein Sturz, hialenkranz. Dampstopf. m« Gegründet 1856 Erscheint sH täglich «o.»» Mittwoch, den 1. April. LSQS Unser Landsmann Erzählung aus dem russisch-türkischen Kriege von I. Arenberg. (Ins Deutsche übertragen von Johannes Bernhard.) (Forg-tzung,) Nachdruck «erdeten.» Ein Kranker nach dem andern wurde in den Opcrationssaal gebracht. Sobald man gewahrte, daß Karl Alexander wachte, wurde er »orgeführt. „Meine Herren," sagte er, „ich leide keine Amputation. Lieber sterbe ich. als datz ich als Krüppel durchs Leben ziehe. Die Kugel sitzt im Fußgelenk. Glückt cs Ihnen, sic herauszuziehen, so ist es mir recht. Eine Amputation dulde lch nicht." Ein rücksichtsloser Arzt mit einer Zigarette im Munde und blutigem Arm widersprach lebhast, Karl Alexander aber antwortete bestimmt. „Es bleibt, wie ich gesagt habe. Ich habe ein Recht zu sterben." Er duldete kein Chloro formieren. Als ein Mann geht er seinem Schicksal entgegen. An diesen Tag mag er nicht erinnert werden, von ihm will er nichts hören. Mehr tot, als lebend, wird er wieder seinem Bette zugeführt, und letzt beginnt für ihn eine neu« Leidenszcit. Tage und Nächte liegt er im Fieber und mit Schüttelfrost da, lange dunkle Tage und noch längere schlaflose Nächte, ständig aber, mag nun die Dezembersonne ihren blaßgelben Schein hincinscnden oder der Mond sein bläuliches Licht über den vergoldeten Stuck werfen, stets sieht er ein Paar freundlicher, hellbrauner Äugen, ein silberweißes Haar und ein altes, runzliches, freundlich lächelndes Gesicht vor sich. Es ist die Großhcrzogin, welche ihm ihre besondere Äufmcrk samkeit zuwendet. Eines Tages, als er bereits Rekonvaleszent ist, bringt die Großherzogin ihm als Geschenk ein Paar Stöcke ans Ebenholz. Ter Gedanke, daß er vielleicht sein ganzes Leben dieser Hilfe bedarf, schmerzt ihn. Sie merkt es und versichert ihm tröstend, daß er sie schon nach einem halben Jahre werde weglegen können Ein anderes Mal will sic ihm eine freudige Ueberrajchung machen. Sie kommt mit einem Paket sinländischer Zeitungen. Er dankt gerührt, nimmt sie entgegen, blickt hinein und sagt lächelnd: „Ja, aber es sind tin- ländische Blätter. Die Sprache verstehe ich kaum, ich stamme ja aus dem schwedischen Finland." „Nun gut," und die Großherzogin lächelt gleichfalls, „dann verschaffen wir uns schwedische Blätter." Und eine Woche später hat er zum erstenmal seit langen Jahren eine heimatliche Zeitung vor sich, es ist „Hclsingwrs Dagbladet". Er faltet die Zeitung aus einander, liest eine Zeile, noch eine Zeile, was er liest, versteht er, aber cs ist ihm, als sei es eine fremde, ungewohnte Sprache. Er wird eifrig. „Ist es möglich, daß ich meiner Mutter sprache so entfremdet wurdet fragt er sich selbst, und er beschließt, sich täglich einige Stunden mit ihrem Studium zu beschäftigen. Er liest weiter und iveiter, und da fällt sein Auge auf eine kleine Notiz. „Unser Landsmann, der Oberstleutnant Karl Alexander Segerberg, verwahrend des Feldzuges im Regiment Krcüdener stand, den Donauübergang und die Schlacht bei Plewna mitgemacht hat, ist zum Flügeladjutanten Sr. Majestät des Kaisers ernannt. Segerberg wurde für seine Tapferkeit beim Donauübergang mit dem Georgs-Kreuz dekoriert." 16. «Ls war Ende des Winters, als Karl Alexander den Großherzogliche» Palast Sein erster Dl und, so leidlich General Olbers. Der alte ver- rch St. Petersburg zog. 'Sein erster Besuch , der in den letzten Jahren sehr gealtert hatte, ga^t dein General ... . . . . . „ saß beim Frühstück. Ohne irgend welche Einleitung fuhr er auf seinen jungen Verwandten los. zDu hast mir da eine schöne Sache eingebrockt." „Ich — ich Dir eingebrockt?" ,,Ja, Du mir eingebrockt. Aus Deinen Rat habe ich Deiner Tante Sandra das Gut da drüben, das Karttula verkauft. Erinnerst Du Dich nicht, wie Du es mir beschrieben hast? Verfallen, baufällig, ausgcmcrgelt. Ich war im Sommer dort. Ein Paradies ist cs. ein wahres Paradies. Das eine allerdings stimmt. Einen Fraß gibt es da — scheußlich, und weder Wein, noch Bier, noch Branntwein im Hanse. Saure Milch muhte ich essen, pfui, zum Weglausen." Und über seinem Abscheu vor der finischen Küche ver- aaß er ganz das Geschäftliche. Erst nachdem er sich eine halbe Stunde über die fürchte» siche Verpflegung ereifert hatte, kam er auf die Hauptsache zurück. „Eine schöne Be scherung. 'Das alte Frauenzimmer macht ja tolle Sachen. Sämtliche alte Barone Stjern- stedt hat sie aufgehängt. Eine große Meierei hat sie eingerichtet, uvd ihre Butter verlaust Echt Nußb. foumiert. Vertiko niit geschliffen. Spiegel glas 7»,- Lalovssroltor aLlOllULOll (Sofa u. 2 Faut.) mit echt Nußb -Platte, mit gewebtem Plüsch in solider sauber poliert. 2» ZI. Polsterung 18«,- ZI. «otktlseHe, poliert, in gepreßt. 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