Volltext Seite (XML)
Vom festliche« Rhei«. van Lconor« Niehen-Deiter». Die rheinische Leichtlebigkeit, die rheinische Fröhlichkeit, mag sie zehnmal von Muckern und Heloten als sträflicher Leichtsinn oerschrien werden, mag sie selbst einmal über die Stränge schlagen, ist Gott sei Dank »ach etwas Urwüchsiges, etwas, das nicht eigens „für die Fremden" aus dem Kaste» geholt und nach der Saison wieder weg geschloffen werden muh! Da das Rheintal. reich gesegnet nach allen Richtungen, fruchtbar, betriebsam, inbustriereich, voller Leben und Verkehr, seiner Bevölkerung auch die Mittel zu einer reicheren Lebensführung bietet, nimmt der Sinn für das Frohe, Festliche, in den blühenden Städten auch imposantere Formen an. sind der öffentlichen Festlichkeiten viele, ist es selbstverständlicher für den einzelnen, auch aujzerhalk seiner vier Wände fröhlich zu sein und zu feiern. Ohne Zweifel gibt es wildere, imposantere, über wältigenoere Stellen i» der Welt, Gegenden, in denen der Mensch verstummt vor der llebormacht einer riesenhaften Natur, Gegenden voller Gefahr und Einsamkeit, die den Weltslüchtling, den Einsamen — und die Leute anlocken, die „alles gesehen" haben müssen Aber dieses romantische, lieblich schöne Stromtal, wo selbst der schroffste Fels sich noch mit schalkhaften grünen Kränzen schmückt, wo die Zeugen einer wilden, rauhen Zeit, dre trotzigen Bergfesten, talwärts weisen aus blühende Ansiedlunge», in denen das warme, reiche Leben pulsiert, — diese schönen Städte selbst, in denen Helle Villen im prächtigen Gartenschmuck sich de» ehrwürdigen Baudenkmälern früherer Zeit an reihen. — sie sind so recht der Rahmen für Lebensfreude und heitere» Grenusi Und wer einen schönen Rahmen hat, der sorgt auch, dasi er ei» Bild dazu bekommt! Bei de» Bildern fällt der Gedanke gleich aus D n s s e l d o r f, die elegante Kunst- und Gartenstadt, längst nicht mehr das stille Pravinzstäbtchen, sondern eine blühende, »roderne Grasistadt, die aus den stillen Tagen nichts bewahrt hat als Schönheit, ihre Gärten. Eine Stadt, die es versteht, mit Geschmack und Vornehmheit die Wirtin zu machen und die gerade im Sommer ihre vollen Reize entfaltet ilnd der Malkasten zu Düsseldorf! - Der Fremde, der einmal, gerade im Sommer, wenn der prächtige alte Park, der das Klubhaus umgibt, zur rechten Geltung kommt, eine» Abend dort verlebte, einen Abend mit Tanz im Freien, mit Lampions in den alten Allee» und irrenden Leuchtkäfern in den dichten Gebüsche» und über der träumerisch murmelnden Düssel, — der wird ihn so leicht nicht vergessen. Auch der Kunstfreund kommt nicht zu lurz: denn auch im Sommer findet er Konzerte, Ausstellungen, der Goethe Verein veranstaltet in jedem Fahre in der ersten Fulihälfte Elitevorstellungen, non den improvisierten oder fortlaufenden Veranstaltun gen gar nicht zu reden. Die lebenslustige musikalische Schwestcrstadt Köln ist die Stadt des deutschen Männcraesanges, der berühmten Baudenkmäler, die Stadt der poetischen Blumenspiele, die Theaterstadt, die jedes Jahr bestrebt ist, durch besondere Elite-Veranstaltungen die Menge anzuziehen. Und Bonn, das schöne, das als Beethovenstadt in seinen musikalische» Dar Hietungen nicht hinter der .Metropole der Rheinprooinz" zurückzustehen braucht, ist als Universitätsstadt und Nachbarin einer der schönsten Tier len des Rheiniales. des Siebcngebirges. geradezu zum Geniesien und zur Uberschäumenden Lebenslust prä destiniert. Es acht eine alte Sage: Fn der ersten Mainacht zögen geheimnisvolle Männer von den Bergen her und schwebte», sackeltragend, über den Rhein nach Bonn. — Die alte Sage ist Wahrheit geworden, hat Fleisch und Btut angenommen: Alljährlich, am Vorabend des erste» Mai, ziehen sie ans, die Bursche» mii den farbigen Mützen und dem dreijarbene» Bond, auf die Berge Und mit dem Glackenschlag 12. in der Mai nacht, erhebt sich von allen Höhen, »ah und fern, ein Gesang, und wie leuchtende Schlangen windet es sich zu Tal. — Burschen mit Fackeln in den .Händen, - und über den Strom, non den Bergen klingt es und singt cs: „Der Mai ist gekommen!" Wo ist der Philister, der van nächtlicher Ruhestörung redet.' Wo ist der. der nrcktt einstimmen möchte in den Fubel des Knospcnsrühlings am Rhein, in den Ueber- mut lachender Fugend'.' Koblenz gegenüber, gegenüber dem deutschen Eck, dem Eingang in das schöne Mofeltal, erhebt sich, streng, grau und trotzig, die Festung Ehrendreitstein Mächtige Befestigungen, starre Felsen Musi das nicht ausscheidcn aus der Reihe des Festlichen dieses bei aller Romantil der Lage so strenge, militärische Ehrendreiistein? (Echlilß folgt.) Erscheint täglich M« Mittwoch, den I,. August. Anr häuslichen Aveis. Roman von C. v. Buchst vltz. <16. NorNetzuna.» Viola war zusammengezuckt „Fhr — Fhr wollt in Grosi-Gaditz bleiben''!" „Fa, Kind, und ich bin ganz besonders Deinetwegen froh darüber So kann ich Dir beratend und belsend zur Seite stehen Deine gute Mutter ist ja eine vor treffliche Fron, ober viel zn sehr Weltdame, niel zu wenig Landjrau. Das sollst Tic unter meiner Leitung iverden Auch zur Waldemar ist cs gut, dasi Papa noc» ein wenig die Zügel der Landwirtschaft in den Händen behalt. Er ist ei» wenig leichtsinnig veranlagt: nicht wahr, Waldemar, Du weisit, was ich meine:' Es gibt dach nocki andere znteressen wahrzunehmen, als seiner Braut Schmuckstücke z» lausen " Waldemar war feuerrot geworden Er sah ängstlich in das blasse Gesicht jeinec Braut, in dem die dunklen Angen snnkellen „Es ist aber nie gut. wenn die Schwiegereltern »nl den Schwiege.tiiidern zn lammenwohnen." stiesi ste heftig hervor. Fetzt wurde die Baronin mild Die brutale Sette ihres Wesens tam zum Vor schein ..Wie kannst Du mir eine solche Antwort geben. Violn!" ries sie grob. „Statt Dich zu freuen, dasi wir Dir Deine erste Hansirnuenzeii erleichtern wollen, wirst T:i ungezogen Mann, sage dach auch mal ei» Wort " Der Baron wusste nicht recht, wie er sich äusierii sollte Er latsckielie Viola a>n die Bocke» „Lasi sut sein, Kind, wir werden uns schon »ich in Eure Ebe rein mengetieren, ober Mutter har recht » bisichen usspasseii is sut ftir Euch zwei beide Und nu komm', Mutter, die beiden wollen sich »och ohne unsere ansenehmc Eicnwart 'n bisichen jeiiiesieii." Er reichte feiner Frau den Arm und führte sie fort. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, als Viola wie eine Sprung seber emporschnellte. Sie drückte heftig die Hände ihres Bräutigams. „Watdi. mein liebster, goldiger Waldl. das leidest Du doch nicht!" Er küsste sie zärtlich. „Fch ieide nicht, dnsi meinem süsieii. holden Reh ein Härchen gekrümmt wird," sagte er feurig Sic schlang die Arme um seinen Hals. „Also Du gibst cs nicht zu, mein Waldl dasi Deine Eltern bei uns wohnen'" Waldemar küsste sie noch einmal, ehe er erwiderte: „Fa, weisit Du, Liebchen, das kann ich ihnen doch nicht verbieten. Aber sei überzeugt " Viola ritz sich aus seiner Umarmung. „Also nicht! Und weisit Du dann, was meine Ehe sein wird? Eine Kette von Demütigungen und Reibereien." Waldemar schüttelte den Kops. „Das denkst Du Dir jetzt so. mein Liebchen Die Eltern meinen es wirklich gut mii uns. Auch werde» sic nicht immer in Grosz Gaditz bleiben Vorläufig doch nur " „Vorläufig!" wiederholte Viola höhnisch. F" ihren Augen suntelten Tranen Waldemar sah es und sein weiclzes Herz quoll über von Mitleid. „Mein Derzens-Vrola. glaube doch nur. dasi ich nie dulden werde, dasi Dir etwas zuleide getan wird, me. nie!" Er wollte sie an sich ziehen. Heftig wehrte sic ihm, um ihre Tränen zu trocknen Fn diesem Augenblick ttat Alfred ins Zimmer. Etwas verblüfft sah er dn Brautpaar in einer der Situation gerade nicht angemessenen Wesse vor sich. Schnell gefasst neckte er: „Fhr stellt wohl ein lebendes Vexierbild: Mo ist Amor? Kinderchen den müsst Fhr schleunig suchen »nd sinden. denn das hochachtbare Publikum verlang! stürmisch nach Euch. Die Ausführungen follen beginnen?' Als keine Antwort erfolgte, wurde er besorgt. „Was ist denn geschehen? Habt Fhr etwas miteinander gehabt?" Viola hatte sich gefasst. „Ach. nichts," sagte sic energisch, sich mit dem spitzen tuch Uber das Gesicht sohrend, „ich bin nur etwas nervös geworden." Waldemar atmete ans und grisf zärtlich noch ihrer Hand. Willig lies, sie e- geschehcn dasi er ste auf feinen Arm legte. So trat das Brautpaar in den Saal Die Gäste hatten bereits Platz genommen. Dicht vor dem Vorhang standen zwei mit 8edirmv werden in einigen Stunden repsrlOrt u dsroxea. 6. L. ?6t8cdk6, Wilsdruffer Straffe 17. Prager Strafte 16 und Amalienftrafte 7. /kli» »Äm Lcktr l I '"kiovckNcii» ! Io.» e > " -I ° »I, »<>». <1^1, js Zn Dresden vorrätig in de > Bnckihandl. 6. Beutelspacher L bo. Marienitrasic 18. 1b rsavastrsrme 2, -Xli meine Kunden! Vs« ,, r o n» — ersucht keine hjssixsn uock susvsrtiAen Rungen, etirsige «Oporatar«»» von Herreni»«!»«», Tlntll-lk üttr-vun^k-n her sonstige ebenso vie kntsrttgung gsnr ire;«it i ll«;ri t i,z»e lre unä Huiusupelruiüiitel ^sodt bslck bestellen ?.u vollen, cksvut «sie okt viel liest bsansprucdsocken Arbeiten geliefert unck sorgfältig susgekükrt vorckeo können. unck lvm»rd«1taoz;en iw desoncleren steilen sieb v!bl jLixI »Is de lücbtLrbs t im liodvrt tiirilävvLliS, Xürsctiuer, ksrii^Lsssr -I.0L- ist das »e«t« gegen Aus fallen der Haare und zur Beseitigung der Scbuvpeu. »Fl 1.50M. beim Erfinder ll. MmumMrui, Fernsprecher 465. tllr ein« IVLL neue pi»kti8cke Ideen Wer den kesckdtrt und verbeult I durcd: ketentdure»« lass. > llül»w»oo, ^ VV»j5enIlLU88lrLr'kt: 32. ^lan verlenee xratis, kLltuIerN^te. pozlilsilen (4 Stück 1 Markt mii eigener Photographie, gleich z. Mitnehmcn, fertigt Photograph l RicbarckckSbniz. Marieustrafte Nr. 12. -j- vLmvlldsrt. -I- Haare im Nacken nnd Arm verschwinden sofort schmerzlos bei Anwendung des — amerikanische Methode — heguem anzuwenden— Erfolg garantieil, sonst Geld sofort zurück — lein Risiko — sicherer als Elcktrolhse. — Die aristokratische Damen welt von Amerika und England benutzt nur dieses Haareiftfernungs- mittcl. Für Deutschland nur echt zu haben im Versandhaus tsvorKv IZriuiNtMii, Prager Str. 40. Tel. 3567. Preis Mark acacn Nachnahme. Porto egtra. SöläsedrLvk. berk. fpottbillig. Ansrag, an -1. Mlvlol«, houptpostlagernb. ^§ism§eLe Seckar5»rtUt«I, v.Prof.u.Aerzt.empf. >Av. S. Schweitzer s »Fabrik bng. Präpar. Berlins».,Holzmarkt« Iraße 70, Preisliste gratis. s 70^ Lraokenlietl 4«»tt»»ck >in«I 1.iiNkiirort im okerkuvor. Vobirgo 670 ni ü. LI. Labnfndrt v«« Itliinel»«« lls Ütunckou. Von ärrtl. kutori- iäten «mpl, bei: 8cropdulosv, vrüssnsedvsllungen, vrausn- kiaulcksiien. Hautkrankheiten. 6vndilis unck krteriosklowss. koirencker I.auckaiitenttinlt, sevatt. 8pariergäogv. Lsrg- part.,<^ueIIvas8srIsjt.,X»naIis.. Rurmus.,8Ljsantdsar..8portpI. HVtntcr^port. Llombergbau«, liockslkabn l km. 8kigel<lncks mark, l'rospskt ckurclr IL«rv«re1ii tLVoknnvgsvsnnittl.) r ock H«ck«ck1reItU»n. tirnnk<-nkivlIei kV».I,hoviibrte reinsmücksIDoilettenseike. ^la. II/III meckie. tiefte. <8ewpnloss. vaut- u. Llutkrankh.f. kpotkeken. vrog. S»ck«- ckti-elttloo. knveisung gratis u. franko. LVarniing vor neuen, mioaerv, krockukt. ^WKl'Vei8«IKIUIK°^ ohne Hochrescrvoir I wie bei einer - für Hand mit Luftdruck städt. Wasserleitung Maschinenbetrieb f. Landhäuser. Villen Gutshöfe, Eranatorien, Fabriken. Stets frisches Wasser in Brunncnlcmpcratur. Wichtig für Fenersgeiahr nnd Gartcnbericselung. PrämiierimitderStaatS- mrdaillr des Herzogtums Sachfen-Alteitdurg. Sächsische Motoren- u. Maschinenfabrik Otto vöttxer, Vresäen-L. L8. Krankenfahrstühle für Zimmer und Straße in grox. Auswahl zu billigsten Preise» direkt i» der Fabrik von Lied. Maime, ! riini »««Iter 2», Straßenbahn rot Nr. 22 abZwingcr.Stol Hobenzollernitr. Kataloge gratis. Tel 1406 lllM fsMII verlauaen bei »lul- sofort meine berühmten Frauentropsen ,, igeietzlick, gcsch Flasche extraftark 6.5tt.E Postversäud. -H. Löffler, Wettinewlotz 0 - LLsLIvrs sind zum gleichzeitigen Kochen, Braten, Backen u. Bügeln eingerichtet. ? Schleswig-Holsteinische Heimi-lliillei'. allcrieinite. täglich irisch, mehtt preisgeirönt, versendet in Pot! Pakete» ä 0 Pfd. netto i. 11.70 " poslsr. Nach». H'lausA.Lands- mann.bttingstcdtS.Schlsw Lieferant höchster Herrschaften. ». -- LZ A i, Kellslilllstr IS. Irrstes u. gröfttes"W> Spezialgeschäft Kochgeschirre. Reiseartikel, kompl Kncheneinrichtung 42,'-0 »>' jetzt billiger. "W> 1 Satz 6 Stück Kochtöpfe. » ca 8—18 em, nur kfiinuli.W2llskr.22 Preisliste gratis. Tel. 10142.