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** r»l wieder Mmhaupt sprach end- ** r«l«»tz»nn»f»a. Mit einer mathematischen Sicherheit erholt sich, so lesen wir in der „Köln. Ztg.", an Tagen rschichtlicher Bedeutung in den Redaktionen solgenker Vorgang: Da» Telephon ertönt. Der augenblicklich schwer ge prüft« Redakteur — Redakttoniposten sind bekanntlich keine Sinekuren und können nicht vier- oder fünffach besetzt werden — überhört geflissentlich da» erste Klingeln. Wie oft ist man falsch verbunden, wie oft hat man schon, wenn man sich meldete, hören müssen: „Ach, verzeihen St«, da« Gespräch ist gar nicht für Sie!" Man ist wieder einmal für zwei Minuten an» der Arbeit gerissen worden, für nicht» und wieder nichts. Man wartet also, bi» «« zum zweitenmal klingelt. Diesmal ist ein Irrtum — fastI — ausgeschlossen; «» wird Ernst. Erheben wir un» also, suchen wir dt« Tobsucht,-, nein, die Teleobonzelle auf, raffen wir Papier und Bleistift zusammen, stülpen wir uns de» „Helm" auf. alles in fieberhafter Eile, und melden wir un». „Hier Redaktion der X-Zritunol Wer dort?" — „Hier Peter Schmitz. Ich bin Abonnent (!) Ihrer Zeitung. (Wer etwas wissen will, ist nämlich immer Abonnent.) Ich wollt' mal hören, wo Zeppelin setzt ist." -- „Aber, lieber Herr, die ganz« Stadt will vas ja wissen: ich habe noch Wichtigeres zu tun. Warten Eie doch auf die Extrablätter und stören Sie uns hier nicht in der Arbeit. Je mehr wir gestört werden, um so später bekommen Sie Ihre Extrablätter. Ueberhaupt Schluß! Ich habe keine Zeit!'' — „Aber erlauben Sie, Sie könnten mir doch sagen . . . ." „Nein, nein, nein! Schlus;! Gehen Sie mir aus der Leitung, ich brauche sie, um Nachrichten entgegenzu nehmen I" Gleich darauf schellt es wieder, dann sehr ungedul dig »och einmal. Mit viel Würde: „Hier ist Karl Mmhaupt (absichtlich undeutlich), ich wollte hören, wo Zeppelin jetzt ist!" — „Bedauere, das möchte ich selbst gern wissen, und wenn ich es wiihte, würde ich es am Telephon niemand sagen, den ich nicht kenne. Da, geht nicht, warten Sic auf die Extrablätter." Es entfpinnt sich eine längere Auseinandersetzung Uber die „Be rechtigung" des Herrn Karl Mmhaupt, die Nachrichten der Zei tung durch Krattssonderdienst am Telephon zu erhalten. Zwischen hinein schellt es dem Redakteur wütend in die Ohren, wie der schmerzhafte Terminus Technikus lautet. „Herrgott, wer schellt denn da?!" — „Na endlich!" ertönt eine neue Stimme. „Hier in Koblenz, Ihr Berichterstatter. Ick warte hier am Apparat seit 25 Minuten! Dabei ist das Gespräch dringend, dreifach zu bezahlen! Keiner Ihrer sechs Apparate soll frei gewesen sein! Sie werden schöne Kosten haben. Kann ich anfangen?" — „Bitte, diktieren Sie!" „Also los. Zeppelin ist eben . . ." Rrrrr! „Hier ist Karl Mmhaupt. Haben Sie noch nichts über Zeppelin . . ." Ich habe eingangs von der Tobsuchtszelle gesprochen, jetzt ist es so weit. Der Herr ' wird endgültig an die Luft gesetzt, das dringende Gespräch lick zu End« geführt. Zeitverlust, unnütze Aufregung; zorn bebend wischt man sich den Schweif; von der Stirn. Nock kann man die Nachricht nicht einmal setzen lassen, sie mutz erst aus dem Stenogramm übertragen werden. Wie oft werden wir beim Uebertragen wieder von „Abonnenten" gestört? Nur ein Re dakteur weif; es! Schon in den Vor- und Volksschulen sollte mit der heilsamen Lehre angefangen werden: Eine Zeitung ist kein Auskunftsbureau! Bei ihr kann man sich durch ein faches Antelephonieren nicht in den Besitz von Nachrichten fetzen. Ihr stört dort nur die Arbeit. Ihr schädigt alle wirk lichen Zeitungeleser. wenn Ihr durch mützige Anfrage die Re daktionsarbeit und damit die Herstellung der Zeitung aushaltet. Ibr schädigt Tuch selbst, weil' Ihr die Herstellung der Extra blätter verzögert, also das. was Ihr wissen wollt, durch eigene Schuld selbst erst später erfahrt. » Schlauer als ein Polizeihund. Bisher war man der An- sicht, daß die Verbrecher, so schlau sie auch sein mochten, pegen das kriminelle System der Polizeihunde nichts auszunchten vermögen. Noch vor wenigen Jahren war die Polizei macht- lcs, wenn es irgendeinem Verbrecher gelang, auf dem Tatorte alle Spuren seiner Tätigkeit zu verwischen, und erst seit Ein führung von Hunden im Detektivdienstc konnte man eine Zährte, auch wenn menschliche Sinne nichts mehr wahrzunehmen imstande waren, verfolgen. Es ist wohl selbstverständlich, datz die Verbrecherwelt in den Hunden ihre grimmigsten Feinde sah und seit ihrer Einführung bestrebt war. Mittel und Wege zu finden um die Tiere auf irgendeine Weise für sie unschädlich zu machen. Bisher aber waren alle derartigen Bemühungen an der glänzenden Dressur der Hunde gescheitert, und so oft einer der vierfützigen Detektive die Verfolgung ausgenommen hatte, führte er sie beinahe immer zum Ziele. Der erste Fall, das; ein Verbrecher schlauer gewesen ist als die Polizei mit ihrer > Hundemeutc. ereignete sich, wie man der „Inf." aus Paris meldet, daselbst Die Geschichte Kat sich folgendermatzcn zuge tragen: Schon seit beinahe 1'h Jahren war die nächste Um gebung von Paris, insbesondere die Villenviertel, von einem Einbrecher in Unruhe versetzt worden, der auf so feine Weis« „arbeitete", daß man niemals irgendeine Spur entdecken konrite, die zu seinem Ergreifen hätte führen können. Der Polizei präsident Monsieur Lepine war in Verzweiflung und setzte auf die Verhaftung des Einbrechers eine Prämie von 1000 Francs aus: allein trotz dieses Ansporns entkam der Gesuchte mit unfehlbarer Sicherheit. Als nun in letzterer Zeit die Einbrüche in Ehantilly, Malmaison und anderen Orten sich mehrten — der Zachmann erkannte unbedingt, das; alle Einbrüche auf ein und dieselbe Person zurückzufiihrcn seien —, begann die Polizei fieberhaft zu arbeiten. Ein ganzes Korps von Detektiven wurde in Tätigkeit gesetzt, und bei dem letzten Einbrüche fand man endlich ein Paar Manschetten, die der Täter liegen gelassen hatte. Sofort wurde einer der besten Polizeihunde herbeigeholt, man lief; ihn am Korpusdelikti schnupvern. und nachdem er den Geruch in der Nase hatte, wurde die Verfolgung ausgenommen „Cherry", so hietz der Hund, lief aus der Wohnung hinaus die Straße entlang und dann weiter ins Zreie — die Detek tive ihm nach. Immer weiter ging die Jagd. Man mutzte Zäune überklettern. Felder durchqueren und einen Wald durch wandern: endlich kam man zu einem kleinen Rache, hier blieb der Hund plötzlich stehen, alle Zurufe und Aneiserungen waren vergeblich, „Cherry" mutzte nicht weiter, die Spur war für ihn verloren. Dieses Ergebnis war für di« Polizei um so trost loser, als der Einbrecher diesmal Schmucksachen im Werte von 40 000 Francs erbeutet hatte. Nunmehr war man ratlos, und einige Wochen verstrichen, ohne datz auch nur die geringste Mög Itchkcit sich geboten hätte, den Dieb zu verhaften. Ein reiner Zufall führte zu seiner Ergreifung Er wurde nämlich bei einem Juwelier in Rheims verhaftet, als er gerade die Schmucksachen, d. h. die ausgebrochenen Juwelen, veräutzern wollte. Der Polizeipräsident Monsieur Levine unterzog ihn persönlich einem Verhöre, begierig, auf welche Weise Andres Lamoulon. dies der Name des Einbrechers, Polizeihunde ..an der Nase hatte herumsiihren" können. Er hat es auf höchst einfache Art bewerkstelligt: nämlich einfach durch — Reinlichkeit. Lamoulon pflegte, sobald er „irgendein Ding gedreht" hatte, sofort Kleidung. Wäsche und alles, was er am Leib trug, zu wechseln: überdies hatte er damals im Rache ein Bad genom men, durch ein mitgebrachtes Parfümfläschchen seinen Körper mit einem vollständig neuen intensiven Geruch behaftet, und derart war es ihm gelungen, die feinste Witterung eines Poli zeihundes für sich vollständig unschädlich zu machen. Die Kri minalpolizei hat durch Lamoulon wieder etwas Neues gelernt. « Undeutschsche Fallbremse der Bergwerkssördergestelle (D. R.-P. 178 312, erbaut von der Eisenhütte Westsalia. A.-G., Bochum). In einem 18 Meter hohen eisernen Versuchsturm, der, als erste Voraussetzung für den Bau. die Prüfung und Einstellung der Undeutschschen Förderkorb-Fallbremse, von der Aktiengesellschaft Eisenhütte Westfalia auf ihrem Hllttenhofe erbaut worden ist, wurde von Mittwoch bis Sonnabend der vorigen Woche die experimentelle Prüfung der von der West salia zunächst für die Konigl. Preutz. Berainspektion V. Sulz- bach, Saar, erbauten Fallbremse im Beisein von Oberbergrat Professor Undeutsch-Freiberg i. Sa. und anderen Sachverständigen mit ausgezeichnetem Erfolge vollzogen. Die sehr einfache, vor ein paar Iakxen patentierte, auf Grund mathe- matifcher Lehren dem „Menschen an den Kletterstangen" nach- gebildet«, über Bremswege wirkende Konstruktion besitzt die Eigenschaft höchster Fanqsicherheit und bester Fangwirkung, di« Eigenschaft, durch den Seilschwanz nicht gestört zu werden und einen nur geringen, von der Fallgeschwindigkeit unabhängigen, de« Undeutschschen Energie-Indikators (D. R.-P. Fortsetzung siehe nächste Seite. Subskription ^ ^ ^ - »uk ironR. iVL. 400000 — Mil Äilellillim ilek N MI«. Arnlkrerieniiis MMMMM Mike der «MM»»»»» ;i> vreüleil (auAünUdar lbt» IVL4). Vir «lallen hiermit rov äer obigen insgesamt !G. SVV VOV,— dstraxsnäsn ^nlsib«, äoron Zulassung rum Uiuräsl unä rar dlotir so äsr Vrosävsr Ldrse vir boaotraxen voräsv, Al. 4«« «««, rur 8ud«Iirjptioo. vis ^llloiks vuräs von äsr Lüruävlsiramiusr mit Osvebmigung üer Kitebs. StaLtsrsgieruvg rum 2vscks äsr Sodakkung sinos «rgsnsn Vorvaltllnxsgsbäuüs» autgonomwon uuä ist äsr Hvloibsäisnst gvvökrlsistot äureb äis 8tsusrkraft äsr vaaäelsiruwiusi- mitglisävr. vio ^ulsibs ist in Sekuläsedvivon ru dl. 1000,— ausgogsdon voräon. vis Kupons sinä am I. öanuar unä 1. äuli jvävu öadre» an unsorou Kassen sovio äon äor Aobsisebsn Lank ru vrosäen ralüdar. LsiodllUllgsn daben spätsstavs in äsr Asit ru erfolgen unä rvar rum Kurs« von von» 18. KI8 LO. 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