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Dresdner Nachrichten : 18.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-18
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1885
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»r. »»» schließt. Zwischen die MU Ansp — I»rs»«»i,«e «eit, » — . . biese Borkäge wurden eine große Anzahl ,ün« d'"der Ansprachen »nd Trinkiprüchr eingelegt, den«, nnt größer Begeisrening uigestimmt wurde. Mit dem allgemeinen Besänge des »»»«blichen Otto scheu LiedeS: „Ich kenn' einen Hellen Edelstein" wurde d>e Bersamullung aeaen 6 Uhr geschlossen. ^ — Ziun ersten Mal« seit den» Bestehen der sächsischen ^taa lSeisenda h » en hat die Bettiebseinnahme eine- MouatS die Summe von 6 Millionen Mart ilberschritten. Dies«- erfreulich« Ergebniß bat der Monat Oktober d. I. geliefert. ^ — DaS 'vorgestern ^u Ehren deS Herrn Abg Günther» aalhausen von «eiten der 3. Kammer im Belvedere ver anstaltete 'Festmahl nahm einen sehr festlichen und belebten Verlauf. ^X'ach dem », gewohnter Weise gemüthvvll auSgebrachten Toaste des Hern» Viceprüsideuten Streit aus den Jubilar widmete diesem v'ecc Adg. Geh Hosrath Ackermann anerkennende Worte de» kon servativen Fraktion, deren getreues Mitglied tund früherer jahre langer Führer) Herr Günther ist. Hieran scdlvü sich die Begrüßung des Jubilars durch folgende mit vielem Beifall ausgenommeue Ode des Hem» Schulrath Heger: Schmettert Fanfaren hell, jauchzet »n Jubelt»», Schmückt Euch mit Blumenpracht, wie sie der Lenz nur beut; Mucket den Lordeerzweig. den das Verdienst sich erworben. Bringt ihn dem Mann, de» wir feiern! Wer für den eig'nen Herd schaffet mit regem Fleiß, Wer nicht die Dornen scheut und nicht der Sonne Gluth, Wer, ivenn der Sturm ihm droht, flieh'» kann zum schirmenden Obdach, Der ist ein Liebling der Götter!! Wer 'ür der Heimath Wobl freudig und treu sich müh t, Und für des Nächsten Gluck Liebe im Herze» trügt, Mitihig lin Kampfe bleibt, lest im Gewühle des Tage-, Dem bringt der Dank gern sein Opfer. Wer für das Vaterland in die Arena tritt, Immer des Geistes Schwert, wemi'S gilt, rum Streit' gezückt. Und wer mit scharfem Blick ousiväht die Pläne des JeindcS, Dem winkt zum Lohne der Eichkranz! Wer, Ivenn im Wogeudrang schwanket manch' Lebensschiff, Auch '» der düster» Nacht auf zu den Sternen schaut, Fest bei dem Rechte bleibt, gelt eS zu siegen, zu fallen. Der ist ein Vvrb'ld sür Viele! Ja. wer fünf Luslren lang schaffet als Patriot, Konigstreu sein Panier, Liebe zum Sachseniand, Den trifft nicht Lethe » Fluch, die des Lebens Erinnerungen tilget. Dem gilt der Jubel der Freunde! Heil Dir im Silbcr'chmuck beute zum^ frohen Fest, Freude und Dankbarkeit sind diese-' Tages Glanz. l)nd bei der Becher Klang jetzt ,n der fröhlichen Runde Tönct Dir herzlicher Zuruf! Luid, wie ein Frühlingstag, bleibe Dein Lebensweg. Blülheuduit, Soiiiicinckein schmücke tun Pilgergang; Ja, noch dis ferne Zeit schasse zum Wohle des Landes, Rüstig und eifrig wie deute! Schmett're Trommetentou, flattert Standarten all', Luiiig m Grün und Weiß und wie Älldentichland flaggt: .'klingt hell die Gläser an: Freude und Glück uud Gemndheit Mög^ ihm vom Himmel beschert fei»! ?a ,n die>c» Taacii auch 25 Jahre teil dem Amtsantritt deS Herrn 'kc'mmi'sioirsraih Meinhold als Redakteur der Landtagsmttlhei in.igen bergaiigen sind, >c> bealückwünichle Herr Vicevräsidenr Tr. Pwisfer nn Namen de: Kaimner den Jubilar unter herzlicher An erkennung der von ibm lederzeit bewiesenen Sorgfalt und Coulairz. — Die vorgestern Abend in Nagel's Hotel slattgetundene Ber- mmmlung des allgemeinen Dresdner M i e l h b ew o h » e r B e r - eins war außerordentlich stack von tvc'ikaliedern und Gästen be- 'uchi, wobei sich das Lokal in räumlicher Beziehung durchaus un genügend erwies. Anwesend war einerseits der Gencralslab des all gemeine» Dresdner Hausbesger-VercinS mtt dem streitbaren Gene- raliismnS. Baumcisler Hartwig an der Spitze, andrerseits .Herr Stadiralh Lingke; ferner war der sozialdemokratische RcichStagSab- geordnete Kassier cr'rhicucu. Bei dem Gegenstand der Tagesordnung : u ..Das schwarze Buch des.Hausbesitzer-Vereins und die Angrilse desselben, sowie seines Vorsitzenden, Herrn RrnchStagsabaeordneten Hartwig auf den Mieihbewohner-Verem" und b> „Wie schützen wir uns gegen die drohende Steigerung der Mielbzinse» ?" konnte man denn auch eure an ledka'keu und drastische» Momenten reiche De batte >-warten Der Versitzende, Herr Rechtsanwalt Dr. Schedüch. entwickelte in außerordentlich ruhiger objektiver Weite die Motive, von denen der Verein bei 'einer Gründung geleitet gewesen »er und betonte 'odann, der Verein sei eist jetzt, den« p-vvocakorilchen Au'ttereu des Hausbestzer-VcreinS gegenüber, »ochaedrungen aus 'einer Reserve herausgetreten. Jeder Miether werde sich gewiß nicht gekränkt 'üblen, rew es billig finden, wenn hartnäckige oder noto rische Mietlizinsrerweigerer in den Krei'en der Vermiest)« zur ZT inrmß gebracht würden, ja. von dieser Ansicht werde der Verein a ieitet i wobl al-er >ei man im entgegengesetzten Lager nach dieser Richtung durch daS sogenannte schwarze Buch und der geheimen Linen zu Unguusren der Mietber zu weit gegangen. Deshalb und im das Gegengewicht zu kalken, habe man im Mietbdewobner- Vsrern die Führung einer Liste über böswillige Hausbesitzer, über wiche, die nichts weniger als anständige Micihvcrträge ab'chlicße», beschlossen. Den Verhältnissen Jtcchnnng tragend, rverde man aber nicht io rücksichtslos wie im Hausbesitzer-Verein verfahren, wohl aber 'ein Augenmerk mit auf wiche Wirthe richten, die hartnäckig gegen die Flur- und Treppenbeleuchtung Front machten. Ganz bewnderS verwahrte sich Redner gegen den schweren Vorwurf Hart wigs, er, Dr Scbcdlich, habe m frivoler Weise die Brandfackel zw'.'chen Hausbesitzer- und Micther-Vcrciri geworfen. Unler C>t>« rung von Jii'erarcrr und Artikeln aus dem Organ des Hausbesitzer- Vereins re. kritisirte Tr. Scbedlich die Provocationen aus icirm sirebe» weiter und bemerkte, daß der Verein nunmehr auch in Rück sicht au- die Stadtverordnetenwablen gezwungen sei. die Initiativ« zu ergreifen Er schloß mit dem Hinweis, der HauSbrsitzer-Bercin würde 'eine Interessen bester gewahrt haben, wenn er nicht so eigennützig band!?, wir geschehen, der richtige Weg lei der gewesen, unter dem Motto „Gleiche Rechte, gleiche Pflichten " gemeinsam mit dem Miethbewohner-Vercin zu handeln. .Hieraus erhielt Bau- nik'stcr Hartwig das Wort. Er bestätigt, daß der Hausbesitzer- Verein kürzlich dem Mietbbewohrier-Verrin die Hand zu gcmem- iamem Vorgehen geboten habe. „Sie dürfen doch glauben, daß wir. von der besten Absicht beicelt. Ihnen die Hand reichen", fuhr Herr Hartwig fort, wurde aber durch den ironischen Zum': ..Nein, »in uns zu benutzen !" unterbrochen. Tann führt der Herr Redner ms, Re geheime Liste rcip. das lchwarze Buch spiele bei den Haus besitzern gar keine Rolle 'Zurufe : „Z» was cxistirt dann die Liste?"); er erwähnt, daß unter NAX) Mechern kaum 10 bis l2 gefunden würden, am welche die Liste Bezug nekmen könne und rutt er mit Nachdruck aus i „Wir Hauswirlhc befinden uns am allerwohlsten, ivenn es den Miel Hern wohlgebt!" (Ironische Bravorufe), Wieder holt heionk Herr Hartwig daS lebhafte Verlangen, mit dem Mieth- Hewobner-Verem Hand in .Hand zu gehen, ja er schlägt sogar ein Bündniß der beiden Vereine vor. Im Eiter seiner Auskühlungen bemal Herr Hartwig auch das lokalpolitische Gebiet und schilderte seine grenzenlose Abneüzung gegen das Gcbabrcn des Stadtrathes bei dem Badergassen Durchbruch, weil dadurch einer Gruppe von Financiers unter den Garanlien der Stadt Gelegenheit geboten worden lei, spielend leucht Hunderttau!knde über Hunderttau'ende in die Tasche zu stecken. Der Herr Vorsitzende halt dem entgegen seine Behauptung, der Hausbesitzer Verein sei provokatorisch, aufreizend vorgegangen. aufrecht. Herr Hartwig replizirt daraus und dann bittet Herr Stadtratb Lingke um's Wort. „Ich bin hierher ge kommen. um die ghmnastischen Redcwrnduiige» des Herrn Stadt verordneten Hartwig zu hören und warte der Dinge, die noch kommen werden" - beginnt Redner, um dann zu behaupten, daß sich H. irber den von ihm w jämmerlich kritisirten Baderaassen-Durchbruch an der rechten, entscheidenden Stelle — im Stadwerordneten'aale — ausq? chwiegen Hab«. Stadtratb Lingke ging soweit, unter Bezugnahme aut eine Schwurgericht-Verhandlung den bekannten Ausspruch des Baumeister Gersten, worin dieser Jeden beklagt batte, der mir Hartwig zu thun habe, zu citiren und warnte den Verein, zu glauben, H. verfolge keine Sonderinteressen. Letzterer war hieraus bemüht, sich zu rechtfertigen und bedauert, daß er jederzeit ungerecht angegriffen werde (Große Unruhe — Rute: Zur Tages ordnung ! Schluß der Debatte! — Der Vorsitzende betont die Roth- wendigkeit. daß sich ein Angegriffener vertdeidigen dürfe). Dann weist Hartwig den Vorwurf nnt dem Hinweis zurück, Lingke Hab« als Stadtrath bei der Beralhiing des Turchbruckspro>ektS im Stadtvcrvrdneten-Kollegium m»t seiner Abwesenheit gealänzt. Nach dem noch ein Mitglied die Echtheit d»-s Wohlwollens HortwigS unler Bezugnahme auf die gegenwärtige Haltung deS konservativen Verein- und die Stadtveiordnetrnwahlen m Zweifel gestellt hatte, IMtvoeä ä«o LS. Xovml or 1W8 hob ein andere» Mitglied hervor, daß Hartwig e- gewesen kri, der dem Antrag de- Mrethbeivobner-Vereni- aus obligatorische Einfüh rung der Flur- und Treppenbeleuchtung ein schnelle- Begrädniß im Stadtverordneten-Kollegium verschafft habe. — Hiera» reiht« sick der interessante Vortrag de- Kansmanns und BorstandSmitgliedc-i Hcrschel. der die Eriverbuna von Grundbesitz seiten» der Miethbe- wr'bner unter Mithilfe der Stadt und de- Staate- zur Beseitigung der MietbzinsstkigeningS Kalamität anempsakl. Der Reich-tag-ad- geordnete Kauter dankt den Behörden kür da- Bestreben, irur gute und gesunde Wohnungen herzustellen. findet rS aber praktischer, wenn die Stadt direkt an «stelle der Miether im Sinne dr- Vortragen de» vorgehe. Hartwig vertbeidlgt die Luxusbauten. die auch eine Steigerung der Arbeitslöhne veranlaßt«, und wie- aus seine d,eS- bezüglichen Ansichten bei dem Tischlerstreik hin. Nochmal» kommt er auch aus den Badergaslen-Durchbrrich, die Düiigrrexporl-Geskll- schatt und die Pferdebahn, bezüglich deren er mit dem Stavtrath >ni Widerspruche steht, und sein Vorgehen betreff- der KrankrnbauS- ersparnisse zurück. Nacht- in der 13. Stunde traten dl« Bereins- mitglieder noch zu einer Besprechung zusammen. — In da- Kal. st« noaraph,, che Institut ist seit Okt. Herr Dr. Phil. Neupert alS Mitglied eingetrelen: au-hrls-werse sind iür die aeg«nivartrae stenographisch« Landlag-kanzlei auch der Staot-anwalwaehilfe Resercndak Philipp, sowie sind. mach. Hille und sind. zur. Lehmann bentte» worden. DaS Kal Institut girbt sür da- Strnograpdenbureau de- Reich-tage- in Benin wiederum 11 Mitglieder ab. die Herren Dr. Weiß. Dr. Rätzsch und Dr. Früh» liger: ein vierte- Mitglied, das ebenfalls in das Stenograpdcn- bureau de- Nrich-tageS tritt, Herr Prot. Tr. Zeibig. ist um diele Dienstleistung von dem Münchener Gabelsberger Centralvercin er- sllcht worden. Da die kgl. stenographische Landtagskanzlei in Dresden nicht so viele Mitglieder entbehren kann, wich Herr Prot Dr. Zeibig durch den LanLlagsslenographen Zehl aus Daruistadt vertreten. — Ter Mangel an VolkSschullehrern ist in Sachsen seit einiger Zeit zu Ende. An den meisten Orten ist die Organi sation der Schulen aus Grund des neuen Volksichulgetetzesvollendet und auch die Zahl der dreiklassigen Schulen bei nur einer Lebrkrait Mindert sich von Jahr zu Jahr. Nur in denjenigen Orlen, in welchen die Bevölkern,igSiisser von Jahr zu Jahr steigt, wächst auch die Zahl der Schulklassen, da die Verpflichtung zum acht jährigen Schulbesuche allen Kindern in Stadt und Land von Seite» der Schulbehörden auserlcyt wird. I» Dresden und Leipzig wereen z. V. nächste Ostern zii'amiiien ca. bO neue Lehrkräfte nöihig. die hier unter dem Titel Hilfslehrer (mit 1200 Mk. Jahres- grhall, dort als provisorische Lehrer lmit l tzBMk.t sungire» werden. — Ter von den Beamte» der Kgl. tächs. Slaatselirnbadnen in Dresden begründete W i r t h > ch a s t s i p a r v e r e i n zählt bereits über 600 Mitglieder und ist in lebhafter Weiterenkwickeluna be gossen. Es ist dem Verein gelungen, mit einer größeren Anzahl der besten Geschäfte Dresdens Abkomme» zu treffen, wonach de» VcreinSmitgliedern beim Ankäufe von Waarrn kleine Ersparnisse zugute gehcn. Die uneigennützigen Letter deS Vereins können schon jetzt mit Befriedigung konitatiren, daß ihre mühe- uud opfer- volle Arbeit die besten Früchte getragen hat. — Vom Montag den 21. Nov. an verkehrt der Morgen- von Putsch appel nach Dresden Allst, gebende Arbeiter»»» eine Viertelstunde früher, nämlich ui» 6 Uhr 10 Min. statt 6 U 25 M. früh von Pot'cbappel. Ter Abend- in der Gegenrichtung vcr- krhrcnde Zug dagegen bleibt in seinem Lanke unverändert. — Polizeibericht. Auch in Ailloiistadt ist in voriger Woche zur "Abendzeit eine Dame von einem unbekannten Menschen, welcher den Krage» 'eines UcberrockeS in die Höhe geichlgge», um nicht von Gesicht gcirhe» z» werden ,n ein Haus verwigt »nd an« der Treppe in o » stö >, iger Weite gngegr > > sen worden. — Am 6. d. M. sind von einem »nbekgnnten Kutscher zwei Fässer mit angeuebenen Wasserfarben, 32.7 uiiv bezw. 32.0 Klar, schwer, irrlhümlicher Weise in cinem hiesige» Geichätt abgegeben worden, zu welchen sich l»S jetzt ei» E>ge»lhüi»er nicht gemeldel hat. — Der erste Gewinn der ichles, G o l d l o t t c r, e, eine goldene Säule, isl aus Nr. 3o.1«L) gefallen. Die betr. Nummer ist au- der KoUektioii des Herrn Smion hier, — Uiiiere Leier mache» wir aus die im heutigen Blatte Seite 12 befindliche Bekanntmachung der König F r > ed r i ch - A u g u st Mühle. Gebr. Biaune, »n Plauen'schcn Grunde ausmerkiam. — Soeben isl der „Sachs, Wehr-Kalender" der Militär-, Krieger- und Veteranen-Vereiiie aus 1886 erschienen und bringt wieder reichlichen Stoff aller Art, Derselbe ist Hera»-- aeaet>en von L. Srboltz in Pirna und Vcrlagse>ge»tb»m von Rob. Hostmann in Dresden. Er dient zugleich einem guten Zwecke, da vv» irdem Ezcmplar 5 Pfennige zum Besten der kgl. sächi. Militär- Badc-Sti'luug verwandt n>erde». — Ter bereits 'eit einem halben Jahr bestehende Kamps zwischen den freien Hilfskc.ssen und der Dresd-ie» Ortskassc ist immer noch nickt geschlichtet. Eine ganze Anzahl Klage» sind beim Gericht an- gestreng. und stehen deren Entscheidung i» nächster Zeit m Aus sicht. In dieser Angelegenheit findet hrule eine öffentliche Kranken- ka i sen - V e rsa m i» l n n g im givßrn Saale der Eenkrnlhalle statt, zu welcher alle Arbeitgeber, sonne Mitglieder freier Hill-kassen eiiigkladen sind. Ter Reserent, Herr Schlossermeistcr Teisingcr, Eciitralvorsland der Metallarbeiter-Krankenkasse Deutschlands, au» Hamburg, wird in dieser Venaininluim über den Verlaus einer Audienz in betreffender Sache denn Senat « Hamburg sowohl wir denn Rcichskanzleraml benchrrir. — Die „Alltmaiinia" Verein ehemalig Einjährig-Frei williger eröffnet? vorgestern Abend in de» Sälen de- Kgl. Belvedere ihre dirsiährige Dinkenaiion mrl eurem wie immer animirten und sehr zahlreich besuchten Familienabnid. Jcl. Elltz Zocke, Herr Konzenionger Koppel sowie Herr Hostmann er'rnttcn, erstrre Zwei durch ihre angenehmen Stimmen, Letzterer durch vorzügliche Eellr'» Vorträge, olle Benicher. während Herr Benz« in bereitwilligster Weis« die Zlüaelbegleitnng — das Instrument war von der rrnom- niirten Fabrik von Hagsiprel u. Eo. gestellt worden — über nommen hatte. — Seit vorgestern befinden sich drei der größten und gewich tigsten Künstler ans der Bühne des Viktoria-Salon-, drei verrlable Vier'üßler, nämlich — die bestrenommirten Lockhardt'scbrn dre flirten Elcvhanten. Bessere Dressur und intelligentere Brthätigung derselben hat man an Elephankrn wohl noch nicht gr'ckc»! Dicie scheinbar ko schwerfällige» Thirre arbeiten mit einer Leichtigkeit, als ob sie einige Kurie in der Ballcstchule durch- genommcn hätten und sind sich ihrer Würde als „Gelehrte" doch in all' ihrem Gebühren bewußt. Ihre cinrelncn Kunststücke berzu- zählen, wü-de zu weit führen, man kann aber in S»mma-Summa- rum lagen, was sie gelernt baden, ist für solche Dickhäuter — aller Achtung werth und überraschend. Sehr spaßhaft wirkt der Kleinste von den drei Großen, der die Stelle des Elowiis vertritt und auch lv ähnlich kostümirl ist; seine Art, ein Souper einzunehmen und der Bedienung mit Ungeduld zu klingeln, riet heiliges Gelächter hervor. Der Bestall, der den Thirre» und Herrn »»o Frau Lock- kgldt sür die seine Dressur ward, war ein slürmstcher. Unterge- orachl sind die drei Künstler im Hotel Rössiger, — Im Gemeinnützigen Verein spricht heute Abend Herr Realghinnasialoberlehrer Dr. Götze aus Leipzig über: Der Knaben Hort und die Erziehung zur 'Arbeit — Auch für Dresden soll von den bedeutenden, sür Estenbahn- bnuten im außerordentlichen Etat ausntwoneiien Summe» ein Schersiein von 00.500 Mark abiallen. Um die, die Betriebssicher heit gefährdende Benutzung eines Hailpieiistahrtglestes am Schle sischen Badnhose zu Dresden-Neustadt ol? Ablau'gleiS ,» be seitigen. hat sich nämlich die Herstellung eine» besonderen Güter- zug-eilstadrtgleise- vor dem Bahnhose aus eine Länge von 660 m nötdig gemacht. ES erfordert die- eine Dammverbrciterling von 5 m. welche ohne Arealerwerbunq ausführbar ist. und «ine Ver längerung der Tannenstraßenunterführiing ebenfalls um 8 m. Des gleichen müssen einige S'gnalvrründerunaen vorgenommen iverden, welche wiederum einig« bauliche Umgestaltungen an einem Wärter- Haus« bedingen. — Mit von Thränen geröcheten Augen und mit schluchzender Stimme erzählte gestern aut unserer Redaktion ein kleines blut armes Mädchen, daß es soeben ans dem Wege von der Neustädter Kirche nach der Uferstraße 8 Mark 17. Plg. — da- ganze Brsitz- tb»m ihrer Eltern — in ein Tütchen gepackt, verloren Hab«. Wer hat'- gefunden s — Er melde sich bei unS, damit daS Keine Ding nicht mehr weint. — Ein 62,ähriger Handarbeiter in Großenhain, Namens Traugoit Richter, tollte dieser Tage in die Armenanstalt eingelirsert werden: er zog e« aber vor, sich den, durch den Tod zu entziehen und erhängte sich. — In der Nacht vom 16. znm 17. d M. brannte in Hilbers dorf eine Scheune, der Emilie Straßburger gehörig, total nieder. — Im Knfche'ichen Drebwerk in Heidelberg i. Eng. ge- rieth am Mittwoch der Dreh« Lemr. Kaden mit dem Halstuch« m die Treibschnur de- Wasserwerke-, infolgedessen er in erbebli-hrr Weile gewürgt wurde. Diele« Würgen und starker B.'nw, custt sühne» bald den Tod herbei. K war 3t Jahre alt »nd dinlerlaßt 4 kleine Kinder, halte auch baldigst Vermehrung »u erwarten. Hwr dürste sich der Segen d«S Unfallversicherung-gesetze» recht augen scheinlich erweisen S»r»setz»n» des lakaler» T-eNe» Ge»»- V. Tage-geschichte. Deutsches Reich. Dem Bundesrathe ist nunmehr auch die sehr eingehende Denkschrift über die Kosten „zur Förderung der Hochtee-Fischerei" »llgegangen. Die Denkschrift beleuchtet die Ver schiedenheit de- veulicben Fischerci-PcwerbeS und -Betriebe- m Nord- und OstKe im Vergleich zu anderen europäischen Seestaaten; die Erträge und dir mirthichaitliche Bedeutung der Seefischerei, daß Interesse der Kriegsmarine an derselben und die BenvaltungSmaß nahmen zur Heining der Seefischerei. Im Weiteren wird aus- gesiibrt, wie es kaum thunlich ist, daß die Einzrlstaaten die Förder ung der Hochseefischerei in die Hand nrdmeu können und daß ein einheitliche- durch daS Reich vorznnehmrndeS Verfahren allem er wlgrcich sein könne. Man müsse au» geeignete Maßregel» Bedacht nehmen, um eine größere Bethriligung de- Privatkapital- an Hoch- kecfischerri'Unteriiehinnngen herbelznsühren, theils uni letztere durch unmittelbare pekuniäre Zuwendungen oder m anderer Weite zu unterstütze». Daun heißt cS: „Nach dem Urtheil der hierüber ge hörten Sachverständigen ergeben sich die nachstehenden Vrrwen dungszwecke: 1) Gewährung von Prämie» sür die Inbetriebsetzung vv» Fahrzeugen, 2) Geivährung von Unterstützungen, auch von zinsfreien, in Raten rückzahlbaren Darlehen zum Zweck der An schaffung seetüchtiger Fahrzeuge, zur Anschaffung verbesserter Fang- geräthe ic. 8> Unterstützung von Jischergemcinven oder Genossen- ichatten. 4) Unterstützungen von Gegenieitigkcitsverbändc» von Fi'cher» zur Versichecung von Fahrzeugen und Fischereigerälhschast teil, 8) Unterstützung von Jischereiveremen, in-beiondere der Set- tivn des denlsche» FiichereivereinS iür Küsten- und Hochseefischerei, zn wissenschaitlichen Untersuchungen, praktilche» Versuchen, genieii,.- velsländlichcii Publikationen. Jnstruktionsweiien und Lehrzwecke,,." In Betracht dessen wirb für die dargelrglcn Zwecke im Ganze» ein Betrag von 100,000 Mk. beanspiucht. — Wenn auch nicht verkannt weide» soll, daß bei der Entwickelung der deutschen Hochseefischerei große Schwierigkeiten zu überwinden irin werden, so icheml ooch der gegenwärtige Zeitpunkt sür den Versuch einer Wiederbelebung dicies Erwerbszwelaes nicht ungünstig zu sein. Daß bei der zu nächst bethciliglen Küstenbcvölkcrung die Neigung zu diesem Bernte mebr und mehr zunimmt. ist unverkennbar. Endlich hat sich auch das öffentliche Interesse in neuester Zeit der Frage immer lebhafter zugeivenbel, und es erscheint daher die Hoffnung berechtigt daß. wenn das Reich thalkrä'tig für die Förderung der Hochieenscherei eintritt. der private Unternehmungsgeist sich diesem Gebiete in grö ßere», Umfange und mit besserem Erfolge zuwenden wird, als cs 'euher der Fall gewesen ist." Berlin. Die gouvernementale „Nordd, Allg. Ztg." tritt lwute in eine Beiprechung der päpstlichen Enchklika ein und kommt zu dem Schluß, daß die neue päpstliche Kundniachung sich in ihren An'prüchen und deren Begründung von de» analogen Kundge- buiiae» voranargangener Pävne, Gregor XVI. und Pius IX.. auf welche sie auch ausdrücklich Bezug n»ii»,t. nicht nnterichcidct. Man könne aber zugeben, daß ihr Eindruck ein anderer ist und zwar wegen des concilieiitcn TvncS derselben, welche der Neigung ent sprungen sei. die doktrinäre Schärte in der Praxis auSziigleicheii. „Indessen walle» wir sogleich bemerken", sagt die „Nordd, Allg. Ztg ". „daß dieier Voraussetzung durch den letzten Theil der Kund gebung nur in geringem Maße Vorschub geleistet wird." — Die ultramontane „Germania" bringt eine Artikel-Serie über die „Kiiobloch-Partei", worin u. A behauptet wird, „die Möglichkeit de- Ttironmechirls in nicht zu serucr Zeit wirke a»f Niemand mehr ei» als de» Fürste» BiSiuarck selbst. Die Kuobloch-Partei (Bis marck «an« pl>nr,v) liege — auch aus dieser Rücksicht — dein Fürsten BlSmarck mehr als jemals am Herzen". Eine mit dem Prinzen Erich von Waldeck verheirathete Tochter des verstorbenen Prinzen Franz von Hesscn-Philippsthal, die bisher de» Namen emer Baronesse von Falkeuer führte, hat vom Herzog von Meiningen im Einveriläudniß mit dem Kaiser den Titel einer Gräfin vo» Grebenstein erhallen. Tic Frage der Veranstaltung von öffentlichen Festzügen und Demonstrationen aus Anlaß deS 25jährigc» RcgieriingSiubiläums des Kaiiers ist nunmehr definitiv in verneinendem Sinne erledigt. Wahrend noch am Sonntag Vonnittag ein großes Exekutiv-Komitee ehemaliger Krieger zur Veranstaltung des schon mehrfach ccwälmlen KriegerzngrS sich konstituirle und die Innungen ebciualls i» Be- rnthnng traten, ist dem Komitee geineldet worden, es sei ihm die Benachrichtigung zugrgangc», daß der Kancr beschlossen habe, keinerlei Ovationen enlgegenzunchmeir. Hiermit rälll auch die Koinbinatrv». daß der Zug a» einem späteren alS drin eigentlichen (au> de» Todestag Friedrich Wilhelm IV. fallenden) Jubiläunrötage slaklfiiiden könnte. Wie ilunmehr bestimmt verlautet, wird Redakteur Dietz, Pastor a. D. mit dem 1. April n. I. seine Stellung an der „Neue Westfal. Volkszta " in Bieleield autgeben und nach Berlin übcrsiedeln. Die 60,000 Mk. als GarantiesondS zur Beiolduna eines Adjunkten deS Hpspredigers Stöcker scheinen also in der koniervativen mrd der chriMich-'ozialeii Part« zusammen gebracht »n sein. In ein« Sitzung der christlich-wz-alen Partei in Berkm erzählte !>otprediger Stöcker üb>.r ieinr Wahl in Bielefeld Folgende-: ch habe gehört, daß die Fortschrittler in Bielefeld nach dem ersten Aahlgange. da Jiirtizraty Wmdthorst Sieger ichien, schon mit Böllern geschossen haben So unvorsichlig waren die Konservativen nicht, sie wartete» das Endresultat ob und feiert«, dann im Ber- eiiistiaust den Sieg mit Gelang und Gebet. DaS ist io Sitte dort. Tie Politik gehört freilich nicht in die Rcligioir, ober eine Politik ohne Religion ist eine elend«, und seitdem die Religion in der Po litik wieder Einfluß hat, isl eS auch best« geworden E>n westfäli sches Blatt, der .Fon'ervative Volkstreuiid" ln Minden halte nach der Entscheidung geschrieben: „Der Herr gab de» Sieg, Ihm sei die Ehre!" Hierzu bemerkte die fortschrittliche Minden« Ztg." in bodenloser Frivolität: „Wenn der HErr Herrn Stöcker genau kennen würde, hätte Er seine Hand in Bielefeld auS dem Smel gelassen. Warum bat denn der HErr nicht gleich von vornherein »einem Stöcker den Sieg verlieben?" (Die Verlesung dieser und noch weiterer Stellen aus dem Artikel der „Mind. Ztg." ruien tie'e EntrüstunaSSußeruiige» in der Versammlung hervor), Hinzuzn- fügen — »ährt Hviprediger Stöcker fort — braucht man dem »MS. t»«« Geist ist es gewesen, der den Niedergang der Fortichrittler herbeiaciührt hat und noch weiter herbciiühren wird, Christen sind sie nicht, wollen, können sie nicht iei». sie. haben sich an das Juden- thum verkamt und daran gehen sie zu Grunde, mit Recht. (Leb hafter Beiiall). In einem in Sticheisdorf bei Halle a. d. S. abgebrannten Strolihauscn haben fünf polnische Arbeiter ihr Leben emgebüßt. Dieselben hatten in dem Stroh ihr Nachtquartier gesucht. DaS TodeSnrtbcil gegen de» SrhuhmachcrgcseUen LieSke, den Mörder des PolizeirathS Dr. Rumpfs, ist am Dienstag früh im Zuchlhauje zu Vehihciden vollstrrckl worden. Im neuen auswärtigen Etat werden Bksoldiinascrhöhungen verlangt sür dr» Gesandten in Madrid von 54.000 M. aut 63,000 M.. weil sich die dortigen Wohnungs- »nd Lebrnsinittelpreise erhöht hätten und die andere» Gesandte» durchschnittlich 85,000 M, erhiel ten Der Gesandte in Tokio in Japan soll auS ähnlichen Gründen 60,000 stall 45,00» M, erhalten. Der „Leipz. Ztg." wird aus Berlin geschrieben: „Ein Vor gang macht hier in weiten politische» Kreisen viel von sich reden, nämlich eine Entdeckung über die Beröfsentlichungen aus dem Ma teriale. welches dein BundeSratbe »ur Äerathnng zugeht. Bon den Drucksachen ist schon immer rin Theil von berechtigten Seiten ver öffentlicht ivorden, man verfuhr dabei aber nach Wahl und mit Maß. Hierin trat eine Aenderuug ein längere Zeit vor der Ver tagung deS Bunde-ratkc- >m Juli; neben den Eiirwürsrn von Ge setzen erschienen in taktloser Weile Auszüge au» den Protokollen. Abstimmungen »c. Während der Sommerpause kam die» natürlich nicht »um Vorfchein, aber nach dem Wiederbeginne der Brrathungen ward da» reichhaltige Material in überraschender Weite wieder durch die äffenllichrn Organe verbreitet, namentlich kamen auch Einzel hriten zum Volichcin, die nur kür den Rahmen de» B»nde«rath- bestimmt waren. Nach d« Plenarsitzung deS BundeSrathS m voriger Woche verbreitete sich nun daS Gerücht, daß die Angelegenheit in der hoben Verlainmlung zur Sprache gebracht worden sei. Selbst verständlich richtete sich der Blick all« ,n der Publizistik Erfahrenen auf «ne in letzter Zeit viel arnannlr Korrespondenz („Bert. Pol. Rachr"). welch« sich den Anschein girbt, alS ob sie mir und ausschließlich aus ainllichrn Informationen schöpf«. Diese Korre spondenz hatte offenkundig dl« Veröffentlichungen seit Monate»
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