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Dresdner Nachrichten : 18.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-18
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1885
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Nicht-Telegramm. Belarad. 17 Rov««b«. General Lefchianm ,chlua «stcm dir Bulgaren zwischen Hula und Widdin. Die bul garischen Truppe» wurden zer- sttrut und lieben die Tobten und Verwundeten aus dem Schlackilelde. Die Serben machten 100t» Gefangene. Die Verluste sind verhältnibmävig nur gering. Taqebtatt für Aotilik, NrkerSrklllNk. KesLiittsverkehr. KörsenöcriA. Iremüenlille. e! Voreiv.^vvaULpaLtliüe P kr SLok,«v" unter ckem ?roteetor»t Kr. ülaz. äes RSmjk» »,op«»I>lr »»ln» ^nnvnevll- t^eslrrt'in,- 26,1.L1., II.Lra II. vierelde rviwitlelt promx- te-ck nlle ^»ri-iz-en »o «immtllllcaLeltuiiLen »i»I nimmt tbrlatv ixrat I» an. L 86i6«utvLai6Q-LLu8 « V/ilk. dlsnitr, /^Itmsrkt 25. A SLtii» U»vrvvUI«ax, bruirlitüt I Llskr 3 Llurß, ^ N »» »» „ H „ 4 K — »«Ke pe«l»v«elli n„«I »nllck. — kür Mo Pro»^nev ^larlrrtclrten. v für aU» VILNvr äor >Vv!t! ! lliwwt LU 1ttnsmk»r«keon l'reisvn Inbsrato IM clio ! SI-81V unä Lll68le ^nnonosn-kxpsäilion !>lL!l8W8t«illLWtzI',vm<!tzi>.! ^ ^'Irkname ^df-stiunU äor ^im<mevn. <U»«rste Lut^osoLll»Iuv» m»4 Vvilor- ^ I bofttnlonm^ äor Ossort-Urigto erutlff. edenvaaren - Specialität! LsmIiArä ^üäi§sr, L ^4 1In>leu55ee 0, runtrehst üvm Iltmarlit. kileNvIio« LevolnUiien o. IlSVlM«, L§1. Hoü., ?LxiWMs-UgLukg,cti!lr, ^.ItwLr^t. von -ioulll Iton. Vor^ikrikv Anxtoi' dlllilrnt. v>v8ßt« ^üSssustl ullor 8tltl«'rvim>»tv>lril>on. LxtiülEslollitiixi II I»ll6li!N8 und promptest- »»»— » .. «nöfifiircn Uir »cn 18. Novbr.c Windstill ovrr lelchlk von drn örlNchen Verl,ölt. Vit. »V«e2. oO. -ülirilllllü. Älllllllltl 41.e>00 «Ilvl. uiffen dretnftnOlk Ström»»». Heiter und trollen. Temperatur wö,re»v der »rötz. ^,v. »«...»ft». diull. Bemerkung-. Örtliche und zeitweise Nebcldtldiin«. 0» Dresden. I88>. Mittwoch, 18. Nolrbr. LcranlwortliAcr Redakteur kür PvliOschts Vr. Emil Biere» in Dresden. Das Publikum erhält Wiedemm Unteiricht in der Geographie. Namen van bulgarischen Nestern, die früher Nicinand gehurt hat, kumiucn insolge von Gefechtsberichten in Aller Mund. Ter Tele- gravh berichtet wieder einmal von Truppeiibcwrgungeu. Schlachten und Erstürmungen, er zählt Todte. Verwundete und Gefangene auf. PiS jetzt lassen sich die Dinge für die Serbe» sehr glücklich au. Serbien hat üch zum Wasfengange gehörig vorbereitet, tritt mit überlegenen wohlansnerüsrev'n Streitkrästen in die Handlung ein und verfolgt einen gut ausgearbeiteten Feldzugsplan mit Kraft, Energie und Geschick. Die Erfolge bleiben umsoweniger aus. als Serbien in den Bulgaren einen Gegner bekämpft, der ersichtlich die Kriegs- erllarung nicht erwartet hatte. Die Hauptmacht der Serbe» rückt von Pirot aus gegen die .Hauptstadt Nordbulgariens. Sofia, vor uiiö zwar aus einer guten, schon von den Türken erbauten Strohe, die auch für schwere Geschütze fahrbar ist. Bei Zaribrod kam es zum ersten Zusammenstoß, der Ort wurde nach kurzem Gefecht von den Serben besetzt. Die Straße nach Sosia tritt sodann in das Tesilec von Tragoman. Ter Tragomanpaß ist das erheblichste Hinderlich auf dein Bormarsche nach Sofia. Um seinen Besitz ent spannen sich harte Kämpfe. Die Bulgaren haben dort starke Ver- schauzungcn ausgewonen, die sic tapfer vertheidigten. Da jedoch die Serben eine Umgehungsbewegung machten, der die Bulgaren nicht genügende Streitkrästc ciitgegenzuwersen vermochten, so er oberten erstere diese strategisch wichtige Stellung. Gehe» die Er folge der Serben in diesem Tempo weiter, so können sie binnen wenigen Tagen in Sofia stehen und diejenigen Entschädigungsan- 'prüche erheben, die sie für die Bereinigung beider Bulgarien ver langen. Es sind dies der Kreis Widdin mit 100,000 Einwohnern. Berlovatz mit 59,000 Einwohnern, Trn mit 65,000 Einwohnern und Mlendil mit 141,000 Einw. Ta Ostruinelien 900,000 Einw. zahlt, würde Fürst Alexander säst die Halste des Zuwachses, den er durch die Bereinigung erhielt, an König Milan wieder abtreten müsse». Es ist dies der gelammte bulgarische Westen, der seit 1180 bis zur linkischen Erhebung zu Serbien gehörte, ihm auch im Frieden zu Stefano zugciprochen, aber im Berliner Frieden Bulgarien zu gcthcilt wurde. ! Es erscheint heute sehr fraglich, ob König Milan mit so ansehnlicher Kriegsbeute von seinem Feldzuge nach Belgrad zurückkehrt. Die Serben suchen die Großmächte für sich dadurch zu gewinnen, daß sic jenes Gebiet nicht als Eroberung, sondern llos als Unterpfand für spätere Berücksichtignug ihrer Ansprüche betrachten wolle». Tenn sie finden bei ihrem Kriege in ganz Europa wenig Sympathien außer in Oesterreich. In der Berurthei lung des serbischen Vorgehens sind merkwürdigerweise sogar England mid Rußland einig. So weit geht die russische Verdammung der Serben, daß man ün Zarenreiche sogar cmsängt. wieder etwas Sympathien mit den Bulgaren zu emisinden. Schwankt nämlich infolge seiner Niederlagen dem Fürsten Alexander der Boden unter den Füßen, so müßten nicht die Rüsten Russen sein, wenn sie nicht in Bulgarien festen Fuß zu fassen suchten. Der Einspruch Rußlands gegen eine allzugroße Beraubung Bulgariens würde von letzterem als reitende That begrüßt werden. Vom Sultan hat Fürst Alexander keine Hilfe in der Noth zu erwarten. ES ist im Grunde genommen auch eine starke Zumuthung, daß er jetzt für die Bulgare, das Schwert ziehen soll, die ihm eben erst seinen Gouverneur ubgesetzt und Ostnimelien annektirt haben. Klar erscheint, daß König M'lan seinen Feldzug nicht ohne die stillschweigende Genehmigung Oesterreichs angetrelen hat. Bismarck scheint mit seiner Warnung, den Tbarendrang dcs Serbrnkönigs zu zügeln, in Wien nicht sonderliches Gehör gefunden zu haben. Be stätigt sich diese Wahrnehmung, welche man in England gemacht haben will, so stünde Europa vor einem Ereigniß von größter Folgenschwere, denn damit wäre ein Riß in das deutsch österreichische Bllndniß gebracht, der von unberechenbarer Tragweite ist. Thatsache ist es, daß Bismarck immer für die Un terstützung der russischen OrientkrisiS war; Oesterreich aber scheint beschlossen zu haben, seine eigenen Wege gehen zu wollen. Keine menschliche Intelligenz ist zur Zeit im Stande, die Folgen der Er schütterung des StaatcnsystemS zu übersehen, auf dem bisher der Friede in Europa beruhte. Mit der Erklärung, welche das Ministerium Briston in der nunmehr konstituirten Teputirtenkcimmer Frankreichs abgab, bat rS Niemanden befriedigt. Es ist im Wesentlichen nur ein negatives Regierungsprogramm: keine Trennung der Kirche vom Staate, kein Autgeben der Tonkin-Affaire, keine Steuerreform, vor Allem keine Amnestie, dafür neue Schulden und mehr Steuern. Bor Allem wrinisscn die Radikalen darin die Amnestie. Der Radikalismus will eben vor den Augen und zur Kenntniß der gairzen Welt den Beginn seiner Herrschaft in Frankreich, wie dies bei Thronreden üblich ist, durch Erlaß einer Amnestie feiern. Briston hat sich, obwohl er selbst aus de» Reihe» der Radikalen hervorgegangen, doch gegen eine Am nestie ausgesprochen. Die jetzt bekannt werdenden Gründe, die Briston für seine ablehnende Haltung cnstührte, lassen sich wohl hören. Die Amnestie sei, sagt er, im Allgemeinen eine Maßregel der Beschwichtigung, die sich auf eine zahlreiche Kategorie von Per sonen erstrecke. Im vorliegenden Falle würde sie nur ganz wenigen Personen, voir denen die meisten wegen gemeiner Verbrechen und Vergehen verurtheilt worden sind, zugute kommen. Fürst Krapvtki», Louise Michel, der Anarchist Pouget, welcher beim Plün dern der Bäckerläden im März 1883 behilflich war, und zwei oder drei Andere. Allzuhänfige Amnestien wären imr dazu da. die Justiz zu lähmen und die Vorstellung, die man sich von einer Am nestie macht, herabzuwürdiaen. Am allerwenigsten aber könne er den Gedanken gvtheißcn, die Amnestie gegen die Nichwersctzung des letzten Ministeriums Ferry in Anllagestand gewissermaßen cnr- zutauschen. Die Anhäimer RochelortS wollten nämuch nur dann ans die Versetzung dS Ministerium- Ferrv in Anklagestand verzich ten, wenn die Regierung jetzt eine Anlgcslic bewilligte. Das hieße äba» Ferry und seine Minist,"''^'— ' " die Kriegszüge nach Tonkiu, Cbina und Madagaskar unterstützt haben, am eine Stute mit der bitteren, schmutzig,» löouiie und bcm Erzrevolutiviiär Krapotki» und mit gemeinen Verbrechern stellen. Seltsamerweise findet der Präsident Grevy diese Z»saimue»wersung feiner Minister mit den Bäcke>läde»vlü»derern durchaus nicht an stößig und er trat kräftig für die Amnestie ein. Tie Ainncstieirage ist cmo der Keil, die Republikaner z» walten. Ein Strebe» ist allen Republikanern gemeinsam: möglichst große Vorthcile aus ihrem Uebcrgewichtc zu ziehen. Blau hat cut- > deckt, daß die katholische Geistlichkeit ber Republik nicht sonderlich gewogen ist und daß es »och viele Beamte im Lande grebt, die monarchistische Gesiiurunae» hegen. „ Säuberung" des Peamtenstan- des ist daher das Losungswort der Nrp»b!ilaner. Seit 8 Jahren zwar läubert die Republik, Beamte aller Berwaltungszweige sind abgeietzt oder vorzeitig Pension»! worden*, aber man findet immer wieder heraus, daß es noch viele Plätze an der reicbgedccklen Tawl ! der Republik giebt, die von ihren Feinden eingenommen sind. > Neue, kräincie Beieu her! lediglich darin sind die Republikaner i einig. Im Uebrigen ist die Regierung und die Kammer ohne ieiics Programm, »neiuia und gespalten, ohne sittliche B sis und ohne ausopieiude Selbstlosigkeit. So führt die Republik das Land von Stuke zu Stuie dem sicheren Ruine cnlgege»: die Stuaisschntd ist aus 30 Milliarden, das Jahres-Budget aut 3 Milliarde», das De fizit aus Ml Millionen gestiegen: die Staatseinnahmen gehen in allen Zweigen zurück, die Koniumtivnökrast aller Bevölkerungs- klassen läßt mehr und mehr nach, der Unternehmungsgeist ist er lahmt — das ist der Segen der Republik. London, 17. Ülovcmdcr, Aorm. l> Nbr w MI». EonIolS IM„ M7Zer Hofier, Ktu,. Italiener !>ö. Lombarden i»... »on». Türke» Ni-/.. <>>roc. fnndirle Amerikaner M',. kpror. Unnar. Äoldrcnte 78. Oester». Bold- rrnte 87. Vreutz. Eoulolö I0Z>,. (»»»vice fig „. Ottoiuanbanl -7. Vuez- ActienW. — Sit,»»»>„»: grst. Wclirr: '.'Nichtsroit. BreSlau. 17. r'iovrmbcr. Nachm. iGclretdcmarkti. SrnrUuS Pr. ISO LUer NW Proc. »,. Stoocmbcr.Tcrrmlier R.i». »>r. Steril.Mai 37,M. i>r. Mai-Juni 38,lw. Wrire» »r. Nooeindrr —. Nonnen »r. Novcmbcr-Lecembcr l3v,iw, dr. Avril-Mai »!«!.»',, Pr. Mai-Juni uy>.,>„. Rübbl loco pr. November kv.b'i, -r. Nou.-rcc. lii.SO, pr. Avril-Mai i7,5i). Zink umsalilos. — Wrncr: Schön. Stettin, l7. Novrmbrr, Nachm, l Nbr. «Getreide,„orkt,. Weizen malt, loeo HO—>iS. vr. Novcmbrr.Dcccmbkk lüi.iw, vr. Avril-Mai liilHii. Nonne» matt, loco 127—123, Pr. Novcinbcr.Lrccinbcr I2!t.!W, vr. AprU-Mai lÄ.iw. Nüdol unocrüttder«, loco vr. Novbr.-Drcbr. lb.lw, vr. Avril-Mai l6,'w. Spiritus sest, loro 3t!.1N. Pr. Novcmb.r-Dcrcmbcr 3S,'2fi, »e. Lrrembcr-Zanuar 38,20, Pr. April-Mai 382>8, Pcirolcum loro 8,lS. RenrsteTklesirammt Ser..TrksvliktNackr."voml7.Novbr. Berlin. Der Bnndesrath crtheilte den Etats des Reichs- Heeres. des ReichsinvalideniondS, des auswärtigen Amtes, des NeichSichatzamtes, des ReichSamts des Innern, der Reichsschuld, sowie dem Entwurf eines Gesetzes fiir die Feststellung des Reichs- hauShaltselats 1886/87 und einem Gesetzentwurf betreffend die Aus nahme einer Anleihe iür Zwecke des Reichsheeres, der Marine und der Reichseiienbahnen seine Zustimmung. -- Das Befinden des Kaisers hat sich erheblich gebessert, die völlige Wiederherstellung wird i» einigen Tagen erwnrlet. — Ter Reichskanzler wisst Ende des Monats ein. — Tie Sozialdemokraten hielten gestern drei Kommunalwählerversanimlungen ab. von denen die eine wegen Verherrlichung des anSgewieiencn Ewald aufgelöst wurde. — Das «Bcrl. Volksbl." berichtet: Bebel feierte dieser Tage in aller Stille den Tag. ivv er vor 25 Jahre» znni ersten Male in Leipzig eine Bolkstlkriammlniig besucht hatte und damit i» die Arbeiterbewegung eingelreten war. Tie Ereselder Arlreiterversanmilring schickte ihm ein Danktelegramin für die 25>äbrige Thätigkeit für das deutsche Prole tariat. Kassel. Licske's letzte Worte bei der gestrigen Hinrichtung durch den Scharsrichter Krantz in der Strafanstalt Lxblhciden waren: Ich sterbe unschuldig. K ö I n. Ter „Köln. Ztg." wird aus Berlin offiziös berichtet: Das Vorgehen der Serben wird allgemein getadelt. Es wird nirgend angenommen, daß Oesterreich da»ür verantwortlich zu machen sei. Tie Uebereinslimmiing der Treikaiscrmächie bleibt im Gegcntheil eine vollständige. Dieselbe bieten die bestmögliche, wenn auch nicht vollkommen fiebere Bürgschaft dafür, daß der europäische Friede nicht gestört wird. Wie». Serbien erklärt Sofia iür sein vorläufiges Opcrations- ziel und macht seinerseits die Anerkennung der bulgarische» Union von der Abtretung der altserdischcn Bezirke Trn, Bresnik und Widdin abhängig. Wien. Die österreichische Delegation wurde geschlossen, da die Beschlüsse beider Telegalionen überemstimmen. GraiRalnolv Wuicb den Dank und die Anerkennung des Kauers für die patriotische Hin gebung und Opierwilligkeit aus, ferner den Tank dcS gemeinsamen Ministeriums iür die Unterstützung und das Vertrauen und schließlich Tank in Würdigung der seinen persönlichen der patriotischen Motive, welche die Delegation gestern veranlaßten, angesichts der Ereignisse . 'Ei ' ' ' im Sndoften Europas von einer eingehenden Erörterung der äußeren Politik abznichen. Präsident Faikenhayn sprach die Hoff nung aus Lvkalifirung des Konflikts der Balkoi'staaien aus. rckavi- tulirte die Thätigkeit der Delegation und schloß mit einem be geistert ausgenommenen .Hoch aus den Kaiser. Paris. Eine Depesche Courcy'S au? Hanoi vom 16. November besagt: Die Truppen verfolgen heilig die Piraten, welche gänzlich umzingelt wurden. Viele derselben wurden getödtet, andere ge fangen genommen. Die Eingeborenen unterstützen die Aktion der Truppen. Tie Kolonne Jnumvnt besetzte mehrere Punkte zwischen dem rothen und Hellen Fluß. Belgrad. E>»e offizielle Meldung vom Kriegsschauplätze besagt, daß das serbische Hauptgnartier nach Zaribrod verlegt ist. Die von den Serbe» angegriffene Stellung bei Tragoman wurde am 15. Nov. Abends von den Bulgaren verlassen. Die Verichaiiznngeir bei Ten wurden am 16. Nov. genommen, die Bulgaren gänzlich geschlagen, Trn besetzt und viele Gefangene gemacht. Ein ganzes bulgarisches Bataillon streckte die Waffen, zw"i Geichirtze wurden genommen. Am Tünok streckte ein Bataille, bulgarischer Frei williger gleichfalls die Waffen. Konstairtinop el. Ein sehr baldiges Ende des Krieges und ein« Modifikation der in Frage stehenden Verhältnisse auf dem Kongreßwcge stehen in Aussicht. Berliner Börse. Die politischen Nachrichten landen wenig Beachtung, man glaubt an eine Lokalisirung des Krieges. In den ersten Stunden herrschte bei ziemlich belebten, Geschäft aus allen Gebieten eine feste Haltung, Spekulative Banken zogen an, von österreichischen Bahnen batten Lombarden bei höherem Kurs ein lebhaftes Geschäft. Deutsche Bahnen waren ruhrg, Bergwerke an ziehend, auf die Gerüchte von der Vergebung größerer inländischer sanenenbcstelluiigeu au deutsche Werke. Fremde Renten holten die gestrigen Verluste ein. Serben überschritten den gestrigen Schluß- kours um I'/p Prozent. Später gaben die Kourie auf uugürrslige politische Gerüchte hin ülrerall nach. Aus dem Reuten- und Ban- kenmarkt sniiden größere Realisationen statt. Bergwerke waren an haltend sest. Im Kassaveickehre waren deutsche Bahnen behauptet, österreichische ruhig, Banken desgleichen. Bergwerke lest. Industrien vorwiegend matt. Sächsische Stickmaschinen verloren 2'F Prozent, dagegen waren Schönhen und Lauchhammer höher. Oesterreichiiche Prioritäten waren befestigt. Privatvrskont 2*/i. » r » «,,» rt a. >r. «,»dr. Irrdi» 22«".. «»«„»»-», 2t7. r°m- ««»kr» lvS>,. «oll,irr l8SIi. Onfiplcr «->'.. «»r«. Unaar. Voivrrnlr 78,Zl. GökttardbaH« —Lwranto ISI.S). tkarmftNlcr —. Tröge. WI » n, l7. Novemvcr. (lrevti 280^0. Staat«!«,»!,» 2832Ü. Lvmbartrn 133,88. Nir»z»r»>. —. Mark»»een U«,. TredU LDL». — Ruhig. » « r««. 17. R»»»r «cht^. Rnttr 7SLV «»leih« 107,72, Jeaiiener »8Lö. Lta««»»» »17.00. Lomharve» 282,8», »o. Urioritiilen Evanier H7' ,. O»l>. «olvrenic 2^»«« S18M. vrtömanni Eihwach, Lokales nnv SöchstjchcS. — Ihre Maj. die Königin beehrlc: vorgesteni Mittag die Kunstvereins-Ansstellung im Biühl'ichen Palais mit einem Bemche. — Bei de» großen Jagden, die Se. Majestät unser König' nebst geladenen Gästen zu Sibylleiiort in Schiesicu dieser Tage abgehalleii hat, sind nicht weuigee als I163Faiaue» und 1 i6Haien, sowie 27 Rehe und 97 wilde Kaninchen, aber nur 8 Rebhühner ge schossen worbe». — Auch die gestrige Sitzung der 2. Kammer war nur von kurzer Dauer; es wurden wiederum einige königliche Dekrete ohne besondere Debatte au die Deputationen verwiesen. Das erste bclras eine» Nachtrag zu dem ordentlichen Staatshaushalts Etat aui die Jahre 1684 und 1885. Ein Neubau bei der tönigilchen Parzellau- manusakiur in Meißen halte er» Nnchtragspostu'ar von M. gemeiiilährig eriordert, desgleichen halte sich bei den Straßen- und Brückeub,inten ein Nachpostulnt von Mi.'M) Mark und iür Bauten bei den Landesanstniten ein solches von 16.52-ö Mark ilölhig gemacht. Alle drei Pollen haben Deckung durch den Reservefonds gesunden. Abg. Jungnickel plaidirt da'ür, diese Etass Ueben'chreitnngen bestens zu accepliren. Gerade bei Staals- und Wegebauien, wo es ja daraus ankomme. daß der Staat so gut als möglich baue, dürse man sich derartige Abweichungen vom Etat gefallen lassen. Zugleich benützt er die Gelegenheit, die Regierung zu ersiichev. ihre besondere Aui- merkialnkeir an> gute Zuiuhlstraßen nach den Bahnhöien zu richten, wie iür die Verbesserung der Waldwege in den Staatswaldungen zu sorgen. Trn. gegenüber weist der Herr Finnnzminiiter v. Kön ners» daraus hin, daß in de» Etat für'Straßen- und Brückenbaute» c>» Posten von über 2,000,000 Mark eingestellt sei und daß auch für die Waldwege durch eine für diese Zwecke eingestellte Summe von 440,000 Mark bestens gesorgt würde. Das Dekret wird an die Ji- iianzdepulatiou ck verwiesen, desgleichen zwei weitere, bereits in ihrem Haiiptinhatt milgethcilte Dekrete über voniiiielnnende Neu- bauten in dem Dresdner Thierarziieischultiignmdslück und verschiedene Hcrslellungc» im Cutbiiidungsiiiililute. Das elftere ivurde von dem i Abg Dr. Stranmer der Deputation warm empwhlen, und a» das ^ letztere knüpile der Abgeordnete Weygang enie Bemerkung über die' i» dem Eiilbiildimgöinstitnle einzuiünrcudc elektrische Bclcnchtnng. ' Man solle sich nicht nur des elektrischen Glühlichtes bedienen, wie! es das Dekret in Aussicht stelle, sondern auch in den Theile» wo es geboten sei, elektrisches Bogenlicht gebrauchen. — Für die heu tige Sitzung steht die lwchinteressaute Budgetdebatte zu erwarten. — Gestern iand in Bach's Sälen die Hauptkonserenz der Lehrer und Direktoren des SchulinspektionSbe- zirkS Dresden-Land statt. Ten Vorsitz führte der kgl. Vezirks- ichuliwpektvr Herr Schulrath Grüllich. Außer den in hroßcr Zahl anwesenden Lehrern bemerkte man als Ehrengäste die Herren Geh. Sckmlräthe Kockel und Dr. Vogel. Oberichulrath Berthelt, Amts- hciuptleute Dr. Schmidt, und v. Metzscb, Schnlcath Eichenbcrg, Sup. Schweinitz - Radeberg, Seminardireklor Kühne u. a. m. d!ach gemeinsamem Gesänge und Gebete gedachte Herr Schul rath Grüllich in pietätvoller Weise seines Amtsvorgängcrs, des verstorbenen Herrn Schulrath Tr. Hayn, und würdigte dessen Verdienste, die namentlich in der Verwirklichung der Bestimmungen des neuen Schulgesetzes bestehen. Sodann zeichnete der Herr Vorsitzende m geilt- und lebensvoller /liebe das Bild eines Lehreiideals, und beanlwortcle im Anschluß hieran die Frage: Welches sind die twchsleu Ziele des LehrerlebcnS? Er that dies, indem er die beide» Forderungen auistellte: Mein Lehrer, dein Lehren sei ein Leben und dein Leben sei ein Lehre». Hieran schloß sich der Vortrag dcS Herrn Lehrer Pöthig-Weißer Hinch über das Thema : „linier Lesebuch ..Muttersprache" >m Lichte der Forderungen, welche an ein VolkSichullesebuch zu stellen sind". EmleitimgSwcise legte er dar. daß in der Lescbuchsragc noch große Unklarheit und Meinunasber'chiedenbeit herrsche, wie schon die bedeutende Volks- schlllleikviichliterglnr beweise, und forderte nach seinem ersten Theile von eil zwecke dienen ,, ...„ ... . Ziehungen: Gott. Äcmchheit und Natur zu entnehmen sei' !h daß die Leiestücke nach Form und Inhalt nmstergillig sein müsse» und nur solche Leseslücke Ausnahme finden, welche entweder schon volks- tbümlich sind oder doch ycrdienerr, cs zu werden, und daß endlich 4) die Anordnung und Vcrrhcüung des Lesestoffes der kindlichen Entwickelung und Auffassungskrait. sowie dem Ausbau des übrigen Unterrichts entsprechend, innerhalb der vier Kreise, in welche oer Mensch tritt: Wohnort, Heimath, Vaterland und weite Welt, ge schehen muß. In seinem zweiten Tbeilc legte Referent in llarer Weise dar. wie unser Lesebuch „Muttersprache" im Lichte dieser Forderungen erscheint und führte in Weiterem aus. daß dasselbe wohl de» drei ersten Forderungen entspricht: nach der letzten aus gestellten Forderung würde sich — bei mancher Modifira'ion der Anordnung und Ergänzung drs Stoffes — die Bearbeitung eitles vierlheiligen Lesebuches nölhig machen. An der hieraus vom Herrn Vorsitzenvcn crössnetcn Debatte betlieilibten sich namentlich die Herren Direktoren Uhlig-Löbtan, Kind-Kotzicheahroda, sowie Lehrer Lmke-Laubcgast, und daS Resultat des Vortrages und der Be sprechung war der Beschluß: Man wolle die ausgesprochenen For derungen und Wünsche den Versagern der „Muttersprache" iür neue Anfingen zur möglichen Bcrückuchtignng emp/ehlen. Am Schluß wurden noch die Herren Direktor UHIig-Löbtau und Kantor Srisert-Kaditz in das Kuratorium der Tr. Hahn'sckcn Htu- tung gewählt, und nachdem noch der Herr Schulrath Grüllich ein ermunterndes Schlußwort gesprochen hatte, in welchem er namentlich betonte, daß das Streben der Lehrer dahin gehen solle. fiiyrt von den Gesangvereinen zu Radcberg, Tharandts Bla'cwitz. Löbtau und Planen, sowie von einzelnen gutgeichnltcn Längcriiriim LS Ü. ^ — s .
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