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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270713016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927071301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927071301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-13
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1927
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Mittwoch. 1Z. 2uN 1927 — „Dresdner Nachrichten* — Nr. 324 Seite 7 Wa» bringe« die SUno»? Zentrnm»Lichtspiele lSeestrah« LS), «er Studie« machen will über die Unterscheidungsmerkmale deutsche» und «na. lischen Humor«, der findet dazu ausgiebig Gelegenheit in dem setzt laufenden surkprüngltch englischen) Film »Da« Kammerkätzchen- oder »Die Karriere eine« hübschen Mädchen« sür alle«*. Wieviel di« deutsche Bearbeitung an dem englischen Original bereit« gemildert haben mag. ent zieht sich zwar unserer Kenntnt«; jedenfall« ist aber an den Bilderreiben, die unverändert übernommen werden mußten, noch deutlich genug zu erkennen, wie die englischen Autoren, Regisseure und Darsteller mit ungleich gröberen und Hand, greikltcheren Mitteln die LachmuSkeln zu reizen suchen al« dt« deutschen, Fast alle« — auch da« Niedlich« und Anmutige — wird in« Groteske gesteigert. Selbst eine so liebenswürdige Künstlerin wie Betty Balsour, die Darstellerin d«S hübschen «Mädchen« für alle«" — lionnzc «oit gni mal ^ penao — gefällt sich in solchen Uebertreibungen de« Mienen- und Ge- bärbenspiel», der Kostümierung und der Charakteristik. Wa» würde eine Lya Mara au» einer solchen Rolle machen — trotz allen grotesken Verzerrungen, die die Manuskristverfasser diesem Kammerkätzchen mit auf den Weg gegeben haben! In- dcS, e« gibt ja genug Kinofreunde, di« für das Groteske besonder» empfänglich sind, und diese werden nicht nur an dem putzigen weiblichen Faktotum Betty Balsours, sondern auch an dem Zerrbild beS Zoologieprofessorö Käferling, an -er Karikatur der PensionSinhabertn Liebreich und an einer Fülle anderer unmöglicher Ulkstguren ihre helle Freude haben. Auf einen ähnlichen Ton wie der Hauptfilm ist auch die zweiaktige Tragikomödie des Beiprogramms: «Charlie tut, wa» er kann"', gestimmt, während die Opel- Wochenschau und die malerischen Naturaufnahmen von RadMergentheim auch gediegenere Unterhaltung bieten. Die Araue«or1»gruppe für das Derrlfchkum im Auslände tu Pillnitz. Die Frauenortsgruppe im Verein für da» Deutschtum im AuSlande hatte auch in diesem Fahr am Sonnabend ein Sommerfestin Pillnitz veranstaltet. Das göttliche Schloß, diese einzige Gemeinsamkeit ge trennt entstandener Bauten, dieses einzige Wechselspiel von Baukunst und Gartenkunst und wildschöner Natur, scheint alles zu beseelen und zu entzünden, was sich nun begibt. Nämlich am Anfang — nach der Teestunde in allen Teilen des Palais' ringsherum — der frtderictanisch« Auf. tritt der kleinen Reitertruppe des Majors v. Haugk in der großen Kastanienallee. Go hat man sie schon vorm Fahre gesehen, wie sie nun, über weißen Reithosen und Reitkletdern i» rotleuchtenbem Rock mit grünen Aufschlägen und weißer Halskrause, den Dreispitz auf dem Kops, am Ende der Allee anstauchen und zur Quadrille Einzug halten, gleich, als zöge die alte Zeit mit ihnen herein. In diesem Augenblick ge winnen diese alten, heute regenfeuchten Bäume eine neue Bedeutung: sie vollenden die Echtheit beS Eindrucks, ebenso wie die barockhaft zugeschnittenen Hecken zu beiden Seiten der Allee, vor denen in der Mitte die Hoftrompeter Aufstellung genommen haben und in altertümlicher Hoftracht fridericianische Reitmusik blasen. Der Auftritt, der sich an diesen schließt, scheint mir die Stimmung nicht ganz festzuhalten. Er spielt vorm neuen Palais, wo ein Tanzplan errichtet worden ist. Kleine und erwachsene Schülerinnen der Tanzgruppe Pratsch bringen hier Blumenreigen und ein. Menuett, aber die Bubi köpfe und, bei den erwachsenen Tänzerinnen, die wenig glückliche Tracht stören die Einheitlichkeit dieser Umgebung. Unter der Führung der Vorsitzenden wandelt dann in frischer Anmut eine Polonäse durch den kostbaren, von süßem Linben- rnch überwehten Schmuckgarten. Tanz t» allen Sälen, Wan dern in den Gängen san deren Außenfenstern die Pillnttzer sich die Nasen plattdrttcken), und zuletzt das Abendessen füllen die Stunden bis zum Abend — nicht ganz reibungslos aller dings. denn die Raumnot, verdichtet zur Tisch- und Stühle- iwt. und dann beim Essen die Messernot sind ein wenig bedrückend. Aber neue Verklärung und glückliche Gipfelung bringt uns der Abend. Leis ist der Tag hinübergcwandte: wett ansgezogen in Klarheit steht der Himmel hinter den Bäumen, nnd nun schimmern bunte JNuminationslampions durch de» ganzen Festgarten. Aber wir eilen zum Wasserpalaiö. Welche stille Stunde wird uns hier beschert! Die Menschenmenge, bunt und hell, in sommerlicher .üleidung, hinab und hinauf über die Terrassen und Frei treppen verstreut, wartet einmal reglos. Immer dunkler nnd flächiger wächst dtc baumüberwülkte Pfancninsel gegen über über den lautlosen Strom dazwischen herauf, immer weißer und winkender grüßt der Abendstcrn zwischen ver teilten Wolkenslächen. Jetzt gleitet ein buntleuchtendes, lamvtonüberhängtes Boot hinter der Uferwand vor und bleibt zwischen den Sphingen halten. Und bald klingt das »»faßbare Singen und Girren der Mandolinen herauf, denen Pros. Charta ft lax vom Konservatorium den Takt gibt. F» dieser Szene, die fast völlige Natur geworden ist. gleitet a» der Flanke der Insel ein Dampfer lautlos und schimmernd hervor und zieht bald mit leisem Wasscrrauschen vorbei. Tann aber erhebt sich unten eine Männerstimme <A. Ste phan i de S): wie es vor nenetianischen Palästen oder hier in Pillnitz zu Augusts Zeiten schmachtend und schwermütig geklungen haben mag, wenn Männer ihre Liebe zu den schönsten Frauen bekannten, so ist dieses Lied, das zweimal anhebt und dann verhallt. Wo sich denn alles in die kerzenhellen Säle zurückdrängt und die Nacht und da» Mondlicht allein um Wasser, Wald und Schloß verweilen. Königlicher Feste Nachklang! Unter den Besuchern des Festes waren VolkSbildungS- minister Dr. Kaiser und General v. Brandenstein. — Die A«««»« Dre«d»er vuchdrnckereibesttzer hielt am 11. Jult im Hotel «»germann ihr« Bterteljahröversamm- l«n« atz. die recht gut besucht war. Vor Eintritt in die Tages, ordnung ehrt« dt« Versammlung ihr verstorbenes Mitglied Konsul Dietzsch durch Erheben von den Plätzen. In tiefem Ernst bekundete bann die Versammlung nach ergreifenden Worten ihre« Vorsitzenden Albert Uhltg — von den Plätzen erhoben — ihre Mittrauer um die beklagenswerten Toten und ihr Mitgefühl für die so jäh ihrer Habe verlustig ge- gangenen armen Opfer der Katastrophe im Müglttz. und Gottleuba.Tale. Tatkräftige Nächstenliebe müsse sofort einsetzen und e» sei zu versuchen, das über dt« armen Menschen heretngebrochene Elend zu mildern. Einstimmige Annahme sand der aus der Mitte der Versammlung kvm- mende Antrag, 500 R.-M. aus Veretnsmitteln für die Ge- schädigten zu stiften. Der Vorstand des Beztrksvereins Dresden der deutschen Buchdrucker beschloß, ebenfalls 500 R.-M. für die gleichen Zwecke abzuführen. In Erlebt- gunader Tage«orbnung folgten die Berichte der Vorsitzenden der Innung, des Lehrlings-, Schul- und Fachausschusses über da» letzte Quartal. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung: Satzungsänderung, die dahin ging, den Wirkungskreis der Innung auf die Kreishauptmannschast Dresden auszudehnen, sand einstimmige Billigung. — Frrieahei» »,d vrh»la»g»»sl«ge für di« »«rktStlg, Jugend führt der Verein Jugendwohl, e. V. Dresden, erfolgreich durch ln seiner Jugendwohlheimstötte am L i l i e n st c > n. Neben der Förderung de» körperlichen Wohlbefinden» läßt sich die Heimvcr- waltung jederzeit auch die Förderung geistiger Bildung angelegen sein. Am vergangenen Sonntag boten in einer Morgenfeier da» Dresdner Streichauartett Pötzsch, «Äaitzsch, Renner. Anton Werke von Beethoven und Haydn. Für die jetzt im Heim weilenden Jugendlichen geht der vierwöchige Erholung», aufentholt am Montag zu Ende. Di« Dresdner Gruppe trifft früh )Fg Uhr aus dem Hauptbahnhos ein. Dienstag früh » Uhr treffen sich die für den Erholungsaufenthalt au»gewählten BeriifSfchülerinnen in der Südhalle de» Hauptbahnhos» zur Ausreise nach dem Heim am Lilienstein. An demselben Tage trifft auch eine Gruppe Mädchen ein, die da» Jugendamt der Stadt Leipzig ausscndct. Die beruf»- tätige Jugend au» Industrie, Gewerbe und Handel kann ihre Sic- trieb»srrien in der Jngendwohlheimftätte am Lilicnstein verlebe». Für Unterkunft, Verpflegung und Betreuung sind täglich » Mark zu zahlen. Anfragen und Anmeldungen an den Vorsitzenden de» Ver eins Jugendwohl, Oberlehrer Artur Viewcg, DreSden-A. 20, Leit- nrcritzer Straße 4. Der Banderolen-Prozeh. Dresden, der Hauptsttz -er Ztgorettenindustrie Deutsch land«. war von jeher auch zugleich der Ausgangspunkt, das Domizil der Banderolenfälscher und Schieber. Die vor län- gerer Zeit in verschiedenen Städten und Gegenden des Reiches ausgcdeckten Schiebungen mit gefälschten Tabaksteuerzeichen führten schließlich, wie in früheren ähnlichen Fällen auch, nach Dresden zurück. Was nun die letzten Vanderolenfälschungen und der- gleichen Schiebungen anbelangt, so war für Dienstag vormittag, ror dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden der erste größere Strafprozeß anberaumt. Die Anklage richtet sich gegen den am 18. Februar >886 zu L'antht in Griechenland ge borenen, in DreSden-Rochwttz wohnhaften Fabrikbesitzer Savo Ilta Bel ko ff, Inhaber der Zigaretten- und Tabakwarcn- fabrtk Nalkan, Bclkosf u. Co., den am 14. November 1808 zu Reichenberg geborenen, i» DreSdcn-Laubegast wohnhaften Tabakwarenfabrikanten Otto Bruno Schmiedgcn, den am 2». November 1887 zu Oberlmuben geborenen, zuletzt in Dresden wohnhaft gewesenen Kaufmann Joseph Gustav Her mann Schnier, den ain I. Februar 1886 zu München-Glad bach geborenen, ebenfalls in Dresden wohnhaften Kaufmann Wilhelm Joses Bolten, den am 18. März 1894 zu Nengers- dorf geborenen, in Cossebaude wohnhaften Lithographen und Zigarettenhändler Alfred Fährmann, den Kaufmann und T-abakivarenhändler Albert Johann Brüll, geboren am 21. Mai 1876 zu Eupen, wohnhaft in Dresden, und gegen den am 8. März 187«! z» Langenschwalbach geborenen Photo graphen und Steindrncker Karl Joseph Köhler, jetzt un bekannten Aufenthaltes. Dieser mar im Jahre 1924 wegen Fälschung von Tabaksteiierzcichcn und dergleichen Verbrechen zu insgesamt drei Jahren neun Monaten Zuchthaus rer- urteilt, wegen Krankheit jedoch Anfang Juni 1925 aus der Strafanstalt beurlaubt worden. Seit November gleichen Jahres ist Köhler flüchtig, er hat seine alte Verbrechcrtätigkcit wieder ausgenommen. Nach dem in dieser Strafsache ergangenen Erössnungs- beschluß wird der Angeklagte Relkoss zunächst deS Vcr- gehen« nach 8 187 StGB. iPfandenIstrtckung) beschuldigt, in dem er durch eine Behörde gepfändete Lachen vorsi»tzlich bei seite geschafft hat. Es "handelt sich hierbei um folgendes: Wegen rückständiger Steuern waren am 7. September 1926 vom Hauptzollamt Dresden tm Betriebe der Zigarettenfabrik Balkan. Belkoff u. Co. 880 000 Zigaretten und 880 Kilogramm unversteuerter Tabak beschlagnahmt worden. In der Zeit von Anfang Oktober vorigen Jahre» bis Mitte Februar 1927 ver kaufte der Allgeklagte die beschlagnahmten Zigaretten bis auf 2000 Stück. Bon dem beschlagnahmten Tabak verarbeitete er insgesamt 171 Kilogramm nnd verkaufte auch die daraus her- gestellten Zigaretten bis aus 25 00«! Stück. Weiter werden B e l k o f f und Sch m i e d g en beschuldigt, gemeinschaftlich und wissentlich von falschen Tabaksteuerzeichen Gebrauch ge macht und vorsätzlich die Tabaksteuer hinterzogen zu haben. Als Tabakverarbciter werden die Angeklagten ferner beschul digt, Tabak nicht gemeldet zu haben. Vergehen der Hinter ziehung der Materialsteuer. Schmiedgen wird gesondert noch zur Last gelegt, daß er in der Zeit von Februar 1926 biS Fe bruar 1927 Rohtabak, den er materialstcuersrei erhalten hatte, bestimmungSwidrtg zur Herstellung von Zigaretten verwen det, um dadurch die Materialsteuer zu ersparen, und daß er, um die begangenen Unregelmäßigkeiten zu verdecken, seine Bücher unrichtig geführt habe. Ferner wird dieser An- geklagte noch beschuldigt, gegen 2000 Kilogramm Tabak ver arbeitet und die daraus hergestellten zwet Millionen Stück Zigaretten mit gefälschten Steuerzeichen versehen zu habe», die er von Sch n t e r bezogen hat. Die hinterzogcne Tabakstener wird aus 17 40V Reichsmark, di« Materialsteuer aus »vvv Reichsmark dezissert. Die übrigen Angeklagten. Schnier. Bolten. Führ- mann. Brüll und der flüchtige Köhler, sollen wtssent- lich von falschen Steuerzeichen Gebrauch gemacht haben. Das Haupizollamt Dresden har sich dem Verfahren al» Nebenkläger angrschlossen und Zollinspektor Schubert mit der Vertretung betraut. Al» einziger Zeuge ist der Qberzoll- inspcktor Otto von der Zollfahndungöstelle Dresden geladen, der die hauptsächlichsten Erörterungen in dieser umfangreichen Untersuchungssache vorgenommcn hat. Aus der Vernehmung der Angeklagten zur Person ging noch hervor, daß Belkoff erklärte, er habe den Betrieb seiner Zigaretten, und Tabak- sabrik ,LZalka»" inzwischen eingestellt und die Betriebs- eiiirichtungen usw. veräußert. Er befasse sich jetzt mit Ber- mittlunge» und beziehe daraus ein monatliches Einkommen von etwa 500 Mark. Der Angeklagte Schmtedgen gab an. er habe den Betrieb seiner Zigarettenfabrik inzwischen auch beim Hauptzollamt Dresden abgemeldet und betreibe «ur noch die Tabaksabrik weiter. Nach Vernehmung der übrigen Mitangeklagten wurde in die eigentliche Vernehmung zur Anklage eingetretcn. In längeren Ausführungen schilderte Belkoff, wir er in schwierige Verhältnisse geraten und besonders mit den Steuern im Rückstände geblieben sei. Wegen einer Forderung von insgesamt 7l30 Mark rückständiger Tabak- und Material- steuern habe das Haupizollamt Dresden die 880 000 Zigaretten und 380 Kilogramm Tabak gepfändet. Siei Verwertung der beschlagnahmten Sachen will er nicht geglaubt haben, sich strafbar zu machen. Belkoff bestritt im wetteren Teil seiner Vernehmung den Umfang der sür Schmiedgcn getätigten Geschäfte. Daß die zur Verwendung gekommenen Banderolen gefälscht waren, will er nicht gewußt haben. Angeklagter Schnier war von An fang an geständig gewesen, er hatte bei seinen Vernehmungen umfangreiche Angaben gemacht, wer in dieser Angelegenheit alles mitbeteiligt sei. Selbst will dieser Angeklagte keinerlei Fälschungen begangen haben, er stand mit Köhler in Verbin dung, der ihn in Numburg und in Schöna nach vorheriger Ver- abredung die gefälschten Steuerzeichen auSgehändigt hat. Fährmann bestreitet gleichfalls, sich an der Herstellung falscher Banderolen beteiligt zu haben, er gab zu. rund 4000 Bogen Banderolen von Köhler bezogen und dafür pro Bogen 8 Mark gezahlt zu haben. Mit einer Mark Ausschlag habe er den Bogen weiter veräußert und nur mit Bolten die Geschäfte gemacht, -er den größten Gewinn dabei erzielte. Bolten be- stätigte seinerseits die von Fährmann gemachten Angaben, er hat die Banderolen durch Vermittlung des Mitangeklagten Brüll an dessen Neffen Peter Brllll nach Köln .ferner an Samuel Roscnfcld in Hamburg und durch Vermittlung eines Karl Regenbogen an Artur Krackauer, Inhaber einer Zigarettenfabrik, verkauft. Für den Bogen erhielt der An- geklagte 8 Mark. Krackauer soll rund 8000 Bogen gefälschter Banderolen angekauft haben, die angeblich in seiner Fabrik verwendet worden sind. Nach Vernehmung ber Angeklagten wurde als Zeuge der Oberzollinspektor Otto von der ZollsahndungSstelle beim Landesfinanzamt Dresden gehört. In längeren Ausführungen schilderte der Zeuge, wie schwer es gewesen sei, die wirklichen Schuldigen zu ermitteln, die in früheren Fällen immer mit dem großen Unbekannten operiert, neuerdings aber eine andere Taktik angewendet hätten. Es bestehe die Vereinbarung, wenn einer geklappt werde, dann habe dieser nichts zu verraten, sondern als Mitbeteiligte ent weder einen verstorbenen oder nach dem Ausland abgereisten Mann zu belasten. Die Angehörigen eines in Hast Geratenen sollten dann unterstützt werden. In dieser Fälschersache sei an fänglich et» gewisser Scheibe, der früher auch in Tabaksteuer- fachen verwickelt gewesen und vor einiger Zeit nach Amerika ausgewandcrt ist, als derjenige bezeichnet worden, von dem die falschen Banderolen stammen sollten, bis sich bald darauf der ganze Schwindel mit Scheibe aufgeklärt hat. Zeuge vertritt die Meinung, daß Fährmann und Schnier ganz genau misten, wo sich Köhler anfhält. ..... Das Urieil DaS Gemeinsame Schöffengericht verkündete hierauf kur, vor 7 Uhr folgendes Urteil: Der Angeklagte Bclkosf wird wegen Pfandentstrickung, Bergcheus gegen die Tabakstencrgcsetze und wegen Hinter, zichung der Materialsteuer zu insgesamt « Monate« 7 Tagen Gefängnis und 7200 M. Geldstrafe, hilsSwcise z« «eiteren 90 Tagen Gefängnis als Ersatzstras« verurteilt. Schmiedgcn erhält wegen Vergehens gegen die an- gczogenen Paragraphen des Tabakstcucrgcsetzeo und der Rcichoabgabcnordnung eine Gesamt - Gesängnisstrase von 12 Monaten nnd 7 Tagen und wegen Hinterziehung der Materialsteuer gleichfalls eine Geldstrafe von 7200 M. aus- crlcgt, an deren Stelle 90 Tage Gefängnis als Ersatzstrafe z» treten haben. Beiden Verurteilten werden je 7 Tage der erkannten Strafe sür die erlittene Untersuchungshaft an- gcrcchnct. Weiter erhalten Belkoff und Schmiedgen noch je 7000 M. Geldstrafe anferlcgt, an deren Stelle 78 Tage Gefängnis als Ersatzstrafc zu gelten haben. Die Angeklagten Fährmann und Bolten werden zu je 1 Jahr 8 Monaten, Schnier zu 1 Jahr und Brllll wegen Hehlerei zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Unter suchungshaft kommt bei Schnier mit zwei Monate«, bei Fähr mann mit 19 Tagen in Anrechnung. Am Schlüsse der Verhandlung wurde gegen die An geklagten Fährmann und Bolten wegen der Höhe der er kannten Strafen und weil Fluchtverdacht besteht, Haft befehl erlassen und beide sogleich der Gefangenanstalt zu- gcführt. allein der gssunds ^snrcksnvsrrtsnci sntr«lH«I6st ssür den Ankauf »Inas dlsulscksn ttrsftvsgvn51 konstruktive Vollendung, äußerste Stabilität, sicbersts l-ags auf cler Straße uncl gscliegsne Ausstattung rsiebnen ibn vor snclersn Basken su8. Leine formvollendete rassige Lcbönbsit, 8sins Sequsmlicbkeit uncl seine eintsebe öeciienung sincl niebt ru überbieten. Lis sparen viel 6sl6 infolge cler mäßigen Setriebs- kostsn, cisr langen t.ebsnsclausr uncl 6s8 geringeren Steuersatzes. 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