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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270428014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927042801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-28
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1927
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Doanerskag. 28. April 1927 — «Dresdner Nachrichten' Nr. 197 Seite 5 Neue Wege in der Ätndererholungsjlirsorge. Der LandeSveretn für Innere Mission Hot beschlossen, sein 1875 von Plärrer Hiekinann gegründetes und Jahrzehnte lang von dein bekannten Grasen Brühl Iren nehrntrS und gepflegte» v e t b l e b e IN s» i s t—A ugustuöbad zu einer Sonderanstalt slir Herzkranke Kinder umzustellen und dieser ein eigenes neuerrichteteS Kurhauv für Herzkranke Kinder anzugliedern. Das iklethlrhrm. stist. baS im Lause der 52 Inl»re seines Bestehens unter der tat- krästlgrn Leitung der Dtafvnissen rund 16000 Kinder Er» hvluna geschenkt und damit ganze Strüinr von Segen über unglückliche Niensckilcti, und wirischallltch schivacize Fainilte» auSgegvsscn Hai, durste nnnmehr vornehmlich solchen bc- dauernSmerrcn Kinder» dienen, die in den übrigen Er holungsheimen keine Ausnahme finden könne». weil sie eine besonders gewii'senhasle und liebevolle Pflege brauchen. Di« Anstalt, am Eingänge deS SciserSdvrscr Taleö in 250 Meter Mcercsböhe idniliich-rnhcvvll gelegen, btetel Raum slir 80 Linder und ist mit ihrem herrlichen Waldparke i» daS historisch und kulturgrschichllich interessante Gelände ein» gebettet, das schon seit zwei Jahrhunderten alö Kur. und Bade ort ln die Erscheinung trat und in »euerer Zelt das in vor nehmer Zurückgezogenheit leinen Heilzwecken dienende Augustusbad beherbergt. Am l Mai soll daö neue KurhauS seiner Bestimmung übergebe» werde». Zunächst sand am Mittwoch eine Pressebesichtigung deS ge- samten LtisteS statt, bei der der GcichästSsührer des Landes- oeretnö. Pfarrer Wendest» nnd die Borstchcrin der An- stakt, L ch w e st e r E l s a . die Führung übernommen hatten. Man besuchte zuerst das alle Gral-Brühl.Hans mit seinen Ins» ligen Lchlassälen, dem Spielzimmer sowie dem Speise- und An- dachtösaal, und überzeugte sich, daß auch in diesem, im Jahre 1000 erstmalig erweitcric» und ü" 'cniich einwandsrci ein- gerichteten Heim die Kinder auss beste untcrgcbracht waren. DaS ncucrbante Kurhaus, mit allen neuzeitlichen Einrichtun- gen für Kurbehandlnng versehen, bietet aber darüber hinaus noch die Möglichkeit sacharztlicher Betreuung, die ein eigener SlnstciliSarzt in der Regel snns bis sechs Wochen lang mit größ- tcr Sorgfalt kurgemnsi ansnben wird. lieber einen grosien, sreigelegenen Spielplatz betritt man das in seiner Gesainiaulage und Einrichtung mit ganz bcion- derer Einfühlung in die 'Bedürsnille Herzkranker Kinder er stellte Gebäude. DaS Erdgeichost enthalt das Dicnslzimmer deS Arztcö, der von diesem auS unmiilelbar den Röntgen, raum und das Höhensonnenzimmer beobachten kann. Ein Saal für phusikaltsch-hndroiheraveutische Behandlung. Wasserbehand lung, elektrische Bader und Gnmnglük schlicht sich an. Selbst für die kleinsten Kinder sind Geräte und Hciletnrichtungen vorhanden, Zur einzelne Erwachsene, die ausnahmsweise aus genommen werde» sollen, stehen Zimmer und Sondcrbade» gelegenheiien zur Beringung. Zür die Kinder dagegen ist ein grober Baderaum und cm neuartiges Duschbad vorhanden, daS versenkt angelegt wurde und auch die Möglichkeit der Zuß- bäder gibt Eine Nuhehglle und ein AuSkletderainn beschlichen daS Erdgeschoß. DaS erste Obergeschoß enthält eine Zahl ein zelner Krankenzimmer. Man bat bei ihrer Einrichtung daran gedacht dah bei de» Tausenden Innerer MissionS-BerusS- arbcitcr in Deutschland sich eine ganze Zahl Kur- und Pflege bedürftige linden, die sich nun im eigenen Heim erholen können. Daneben liegen Schlafzimmer für Kinder, deren Er krankungen besonders schwerer Art sind, so dah für sie eine Ab- sondcrung von den übrigen sich empfiehlt. Eine weite svnnen- durchslntele Liegehalle schlicht das erste Stockwerk nach Süden und Osten ab. Im zweiten Stock finden wir die freundlichen Schwestcrn- Zimmer. weitere Einzelzimmer und die Hausmannöwohnnng. Aste Räume staben Warm- und Kaltwgverlcstuiig, elektrische? Licht und zahlreiche elektrische Anschlüsse. Obwohl dem Heim jeglicher Schmuck scl'lt. ist die Linienführung und der einfache Farbenonstrich so gewählt, dah dem Kranken ein freundliches Zuhanie geschaffen worden ist. Der alte Park mit grobem Wnldlvielvsatz. bellen Wege im freundlichen Aus und Ab zu einer Spielwiese führen, um rahmt das Heim, das sich als ein vorbildlicher neuer Schritt in der Behandlung unserer kranken Kinder darstellt. Es ist offen für Kinder auö dem ganzen Reiche. Werbewoche für Iuaenbfterbergen. In der Zeit vom 8. bis 15. Mai findet in ganz Sachsen zum Besten des Zngendherbergsiverkeö eine Wcrbcwvchc statt. Tie Ortsgruppe Dresden lür Deutsche Jugendherbergen hat in Gcinciulchast mit den, Ortsausschuh der Deutschen Irrgeudnerbändc umfassende Bvrbercitungcn dazu getroffen. Die Werbewoche wird eröffnet am 8. Mat vormittags II Uhr durch einen Z c st a k l im A l b c r t - T h c a > e r Ansprachen deö BolkSbildnngsministcrS Dr. Kaiser und deS Vvrlltzen- dcn der Ortsgruppe Dresden. Studie rat ZachariaS, folgt die Fest,vrstellnng der Stücke: „Der zerbrochene Krug" von Kleist und „Komödie der Irrungen" von Shakespeare. Nach Schluss der Borstellung werden 70 Bläser vom Elternbund für Knabenmnsil ans dein Nlbertplatz eine Plan mul k darbtctcn. Am Nachmittag ziehen dann die verschiedensten Iugcndbünde durch die ganze Stadt und singen, spielen and tanzen. Dabei werden sie von den Zuschauern milde Gaben für da- InaendherbcrgSwerk erbitten. Am Dienstag, dem >0. Mat, veranstalten die Iugendvcrbände einen «Festabend im groben Saale des BereinöhanseS. Zinzendorsstraße. der In der Hauptsache von der Bolkslivchschulc Dresden und Erich Ponto «Mitglied deS StaatstheaierS» ansgestnltct wird Für Freitag den I» Mat plant die sozialistische Arbeiter jugend eine» Festabend >m groben Saale des TrtanonS. Hier werden dir Teilnehmer durch Darbietungen sugcndlichcr Mit- «lieber erfreut werden. Am Freilc>a„achmittag schon, vor allem aber am " nn- abend, dem >1. Mai. wirb nun in ganz Dresden eine Haus- und Strahenlamtnlnng durchgesülirt werden, von der man sich e>" «rohe Förderung des IugendhcrbergswerkeS verspricht. Die Jugend bittet hier einmal für sich selbst. Sir möchte in ihrer Freizeit, vvr allem aber tu ihren Zeilen, hinauozi h.n a»S der Grohstadt in die schöne, sreic GottcSnatnr. Sie möchte dort all die Schabe ammeln. die für Körper. Gei': und Gemüt auS der Wanderung, nvr gllei» ans der mehrtägigen Wanderung, zu gewinnen sind. Eine billige und doch gute N e b c r n a ch t u n n ist dozu nölin. Die 2800 Iugendherbcrgen tn allen Gauen Deutschlands bieten sie der nmndcrud >, Jugend heute schon. Mehr als zwei Millionen Ucber- »»- 'stunaen sind im vorigen Jahre in ihnen ermöglicht worden. Die sächsischen Jugendherbergen lmbcn im Jahre 1020 mehr als ISNtP ingendliche Gäste ln >00 Jugendherbergen aus- genommen Im Jahre 1026 wurden in 152 keimen mehr alS 210 000 beherbergt. Die Stad« Dresden hat in ihren drei Herbergen mebr als 28 000 il>'berngchtcndc gesehen und die der Ortsgrnve Dresden gehörige Jugendherberge in Ostrau bei Bad Schandau hat >020 über 20 000 Jugendliche aus genommen. Neberall wächst der Bestich In beängstigender Weile ln Ostran mnstt-n an den Ostcrtagen t'l70 Anmekdnnocn »»berücksichtigt bleibe». Dir Herberge mit ihren UNO Bet« n mar schon wochenlang vorher beseht. Drob des schlechten WandcrwettcrS miisttcn aber vom Griindonnertztag an bis z»w 2. Zeiertan täglich mebr olS 80 ac,,s,.^'-—«»„chende <^rt und Stelle gbgewtesen werden. Dieser Not will die Werbe- mache, tbr wollen die Inaeud'ick'^n selber durch ihre Mstgrbett an der Werbewochc abhelfen. Am lebst'» Sonntag der W'rbe- ivvche. am 15. Mai. »vollen lie ein Abschlvbicss in Hcllerau t^>-rn. Nach einer Mvroenkeier n,v 11 "br "'erden Spiele, czzetänae und Tänze im Freien. d'S K a s p e r t h e a t e r Dr. Baus- nkv>. die bossentsi'O reckst zaO'relck'en Besucher vvn dem guten Willen der wandernden Inaend überzeugen sich »och Kreisten selbst zu hstlen Eine künstlerisch aiGgest ilt ste Zeter tn der Helleraner slstldungSanstalt ivird dieWerbcivoche dann lestlich beichllesten. Kundgebung des Dresdner Kansdesitzes. In einer sehr stark bcsuchlen Beriammlung des Allgemeinen Hausbcsivervciclnö zu Dresden ani Millivoch im Bereins- Haussaale sprach nach begrünenden Worten des LandiagS- abgcvrdnelcn Gro>in>a»n. der den Vorsitz juhrle. Stadt- vcrvrdnctcr Baurat Paul über dir Steuerpolitik deS Dresdner Rates. Durch falsche Steuerpolitik, begann der Redner, lviine sich »die dem Hausbcsivc zuilicßeiide Goldmiülardc" aus der neuen N> iciscriionnng gar nicht zngnnilcn deS '.'anabeiitzeo auswirlen. Es sei keineswegs der Falt, dah der Mieter »ach dem neuen Gesetze »aus der Tlrasze liege". Obwohl der Rat zu Dresden zu den M:c.c-vcrligndlunge» auch polnische Parteien zugczvgen habe. lei das Ergebnis ganz unbefriedigend gewesen. Heute seien sich alle Parteien darüber einig, das; die Micizinsiicucr eine brutale und verkupple Einioininenitcucr sei. Tie Ent wicklung der Stenern sei ungeinnd. So sei die Gemeinde steuer von !l8 Mart nvr dem Kriege aus 62 Mark im Jahre 1026 pro Kops der Bevölkerung gestiegen. Für Dresden be trage die Gciamtsleuerzisscr im Jahre >027 voraussichtlich 86 Millionen Mark gegen 12 Millionen Mark 1013. das be deute eine Steigerung vvn 170 Prozent. Der Hansbcsitz niüsic heule 11 Prozent vom Vermögen an Steuern abtüüren. Wer ein Haus habe, bezahle 23 Prozent vvin Einkommen, wer keines sei» eigen nenne, dagegen nur 6 Prozent. Was die einzelnen Steuern angche, so sei zu nächst die Gliiiidsteilcr nichl den Bedürfnissen der Zeit gemäß herabgesetzt, sondern vvn 125 aus 150 Prozent hcrausgcsctzt worden. Mancnhasle Elhöhungei, aller Gebühren und Neu- cinsllhrung solcher suche man durch Bei schleicrungöpolilik schmackhaft z» machen. Das Dresdner Ortsgcsetz. aus daö sich der Nat bet Sieuererhöhiingen immer beziehe, verstviie gegen de» Zinaiiznusglclcl,. sei also »>,gültig, wie von nerwaltungS- juristischcr Leite zwingend bewiesen sei serrcgte Zwischenrufes. Feuerschutz, Schleusen- und Llrastenrcinigiiiinsgcbübr und andere Abgaben seien in ihrer Auswirkung vernichtcnd, namentlich die SlrasteiireniigiingSabgabc erdrossele geradezu die BorvrlShäuskr. da sic ll Prozent der ZricdenSmtcte aus mache. in einzelnen Fällen sogar >7 Prozent. Der Grundbesitz habe 10 Prozent des Gcsamtsteucr- aufkommcnS zu tragen, setzt im ganzen süusmal soviel wie 1013. Dabei werde die Verzinsung und Tilgung der städtische» Anleihe» 1027 6 Millionen Mark bctraacn. also für den Kops der Bevölkerung 105 Mark. Da- sei der Anfang vom Ende. sZivischenrus: Ncisc nach Aegnptc» — große Heiterkeit.) Die Verarmung der Privaten betrage beute 38 Prozent, wohingegen die Stadt ihr Vermögen von 83 Millionen Mark im Jahre 1801 aus 306 Millionen Mark 1026 erhöht habe. iRuse: Unerhört!! Man müsie unbedingt ein Dezernat für das Zinanzwcsc» bei der Stadt fordern. Tic Empörung in Hauöbesitzcrkrciicn lei riesengroß Er warne vvr Ueber- spannuna deS BogrnS. da eS sonst geschehen könne, dasz der HauSbehtz geschlossen gegen de» Haushalt stimnien werde. tLtüiwtscher Bestall.> Eine Debatte land nicht statt, nur machte Ehrenmcister Kuntzsch. M d. L.. noch eingehende Ausiührnngen, die die Worte deS Redners mit Nachdruck unterstrichen. Einstimmige Annahme land nachfolgende Entschlief,»»,«: Der am »7. April 1027 zur Abwehr i>er ihn Icknver trestenden siSbtstchcn Lteuerpoliiik Im BcreinShauSiaai oerlammcile Dresdner HauSvesiv nimmt eniiiiliet von den Lleucrplänen des ZiodlratcS itennlniS und torderl cinnitstia Abbau der iliealüencin aut Kosten des auberoodenllich hohen Znilalionsgewinnes der Ttadi. und eine gerechtere Beranlagung dcb HauSbcüveS ous Grund lcines 2tein- ertrage«. —» Am kommende» Lonuiag Aiistionslrtt in der Klrchacmelnd« DreSdeu-rrachenbera«. Die Ocipziger Mstsia», welche ihre alte Missionsarbctt ln Zndlcn und Asrilo l» früherem Uiivunge korl- seven müchle, bcnötigi dazu groge Motel, ,'jnr ckrüstnnng de» Mtsslonistestk« wird MstNonsinIpektor Hand mann isrllbcrei: Mllüorrari am Sonnabend 8 Uhr abends i»i -Zecisaale Dvbclncr Strahe 8 etmni Lichrbildrrvortrag Hallen über „Vnnd und ö'olk der Tamiilen" Am Lonnlag vornr. >^10 Uhr im Betiaal Döbelner Ltrahe 8: MilNonSseslgoOcKdlenst. )412 Uhr Mstsions'inhcrgoOes- dienl». Dle Predigt hält MilüonSinsveklor <>andma»n. Am gleichen läge finde» im L'kltlnschlöüche». Grogenhatner Lirape Este Mars» dorser Lirahk eine Nachvcrlammlung statt, wobei Mllsiemslistockior Handmann sprechen wird über „Nachl und i'lcht w Lüdlndicn''. Ktrchgcineindeglleder und MstsionSsreunde sind z» den Mission»» veransiallungen herzlich eingeladcn. De'chleunigke WochenendFÜqe. Der nerie Sommerkahrplan b-ing» aus oerschlcdcnen Linien an Sonnabenden beschleunigte Worhencndzüg«. Zür Dresden koinmcn folgend« stüge tn Belracht: Onach der SSchsllchen Schweiz: ab Dresden Obf. naehin^ 8.00, ln Bad Schandau 8.ä7, ln Schüna-exrrnStretschen 4.17 smit <>allk» in Pirna, Pöhlcha-Äehlen. Rathen,. Köntgstein, Krippen und Htrlchnii HIe-Lchmilkai. Lnach Allenberg: ab Tretden Hbl. nachm. 2.40, ab Heidenau 8.08. in GlaMhIllir 4.00 tn Allenberg b.2d inst! Hallen ln Niederschlostwitz, Rärenstein, Lnnenstein und OZeistilgi. ».nach Ktpbdors: ab TrcSbe» Hbi. nachin. 2.48. ab HatnS- bcrg 8.II. in KipSdvrs 4.48 lmit Halle» ln Ma'.rer. Dippoldis walde und Schnnedcbcrgi. 4. n a ch E h c ni n t y: ab Dresden Hbs nachm. 8.12, tn Zretbeog 4.17, In vhemniv Hbs. 8.20 lnstt Holte» in Oederan. Zlöha und Nicderwieiai. d. n o ch Zittau: ab Dresden Hbl. nachm, 1.00. ab Dresden Weitlnerstrajik l.og, ln DrrSdcn-N. I.I2. tn Blichossinerda l.50. ln EberSbach 8.08, ln Ztiian 8.45 lnili Halten in Neu- kirch-Ost. Wllihen. SchirglSwalde, Sohlnnd, Neusalza-Sprem- berw Nciigerkdvrk, Etbau und Lbcroderwtyt. k-nach Frauen st ein: ob Dresden Hbs. nachm. lstZS, ab Kllngenberg-L. 8.05. lm Zranenstcin 4.17 »mit Halden an allen Etailvnenl. Aach Oberiolesenthal verkcbrl von Ebemnlh aus ebenfalls ein beschleunigter Wochcn-endzug. der von Dresden Hbs. aus mit dem neuen Eilzuge ab Dresden Hbs. nachm. 2.12, in Zlöba 8.42 erreichbar Ist. Abfahrt Ziüha erfolgi 4.:!7, AnknirO Annoberg 5.40. Airfrinf« Eronzahl 0.20, Anklinft Oberwicscntftal 7.44 lmi» Hallen in Wolken» stein Buchholz. Blereniirah«, Sleilchcnn-Nodhcnlechma und Ulrter» wiesen! hall. Ltor« 4>amen»8oet>« lierrenvitaibe Müller L VV. Ikie! «eie Seilleeli-Mlii!»ede küiesedlüslirt. ^ktienZellsIIscüskl kil - Lülefvvklleks »amdufg—Kiers — vrerllen od Namdurz »o Kiese» nnck Drvsckeo Lilschikk 24 Oruki 21. 4. 2b.,4. , 82 vorenckork 21. 4. 2b. 4. krt»<t»t»«tz im 1»tiro,,cdluk kllr hiormalxu« 65 Pix. kx Vvrekleunigter Ltllekgutverkeki' oleröen-üsmdufg 8ckIN I0YY VLeber »d vrerckso 24. 4. so kamhurx 27. 4. Forschungsergebnisse der russischen Gelehrten kurz zusammen gesnstt. Ten Baikal »mrahmen mehrere Gebirgszüge, öle dem See ein malen'ches Gepräge verleihen. Ihre bewaldeten Berge steigen bis zu >800 Nieter empor, über die in 20 Kilo meter Abstand non» User sich kahle Kuppen, sog. „Glatzköpfe", tu den Himmel schwinge». DaS Secbcckcn entstand, im Zusammenhang mit einer all gemeinen Hebung des ganzen südliche» Sibiriens, zur Tertiär- zeit durch mehrsoche liefe Einbrücl>c von zwei schmallangen Erdkrustenstreiien Diese Brnchbi!dil»g, die sich meistens grad linig answirki, bedingte auch die geringe Gliederung der Nscrlinie. AnS dem gleichen Grunde stürzen, ähnlich wie bei unserem Königssee. die Baisaluscr vielfach mit Ltcilipänden in das blaiigrüne Wasser. Mir ihnen trieb die Verwitterung ihr launisches Spiel und mcistelte ans dem verschieden wider standsfähigen Gestein zuweilen phainastische Formen, wie z. B. Glockcntürmc oder menschliche Profile heraus. Da die ungeheure Tiefe alle Trübungen verschluckt, so überlrstst der 24aikal mit einer Turchnchttgleii bis zu 10 Meter viele Gebirgsseen der Erde bei weitem. Ans dem offenen See herrscht tistvlge der langsamen Erwärmung der groben Tiefen im Sommer eine sehr niedrige Temperatur, die selbst im August nur 0 Grad Celsius erreicht. Unterhalb der 250 Meter inächtigen „Oberschicht" liegt die simenaniite „Ticfcnschichl" mit jahraus jahrein annähernd konstanter Temperatur vvn 8.2 bis 4 Grad Eelstus. Infolge der langsam abgegebenen Wärme und besonders wegen der heftigen Stürme friert der Baikal erst Milte Januar scst zu und taut Milte Mai wieder auf. Die Stürme bedingen, wie bet allen Seen ZentralasicnS, auch sehr eigenartige Eisbildungen. An den Usern türmen sich dann bis zn vier Meter hohe Eiswällc a»S zerbrochenen Eisschollen empor. Ans der Eisfläche deö Dees bilden sich gc- wallsge Eispressungen vvn viele» O-uadralkilometern — chaotische Anhäusinigc» vvn ausrcchl stehenden Eisschollen im tollsten Durcheinander, die den winterlichen Schlittenverkchr erheblich hemmen. Im Lause des Winters überzieht sich die 70 b>S >30 Zentimeter diele Eisdecke unter fürchterlichem Krachen, daö in sorirollendeS Donnern übergeht, mit einem Netz vvn Spalten der verschiedenste» Gröhc. Allgemein inirkt der Baikalicc im Winter erwärmend und Im Sommer ab kühlend aus das konlineiilalc Klima keiner Umgebung, daS er also sozusagen ..ozeuniicher" macht. Die Gröstr deS tiefsten SceS der Erde bedingt auch, das? der Mond eine regelrechte Gezcitcilbewcguiig. also Ebbe und Flut im Kleinen hcrvor- rust, deren grösster Ausschlag am Südcnde deS SecS zu einem Zentimeter berechnet wurde und die zur Zeit des Vollmondes r>o r " -„m -iEe? ans I ' bis 2 Leniime'cr anwächst. Die erivähule .^Ozeanttäl" deS SiatkalkUmaS spiegelt sich auch in der Pflanzenwelt der Seeumgebung wider Zwar sind die Baikalberge selbst grösstenteils mit dichter „Taiga", sibirischen Nadeiurn'äldcrli bedeckt: doch grüne» da zwilchen helle Birken. Die zerrissenen Verghänge der User beleben balsamische Pappeln, niedrige Erlen und Faulbäume, rot fruchtende Ebereschen. Hagebutte», Iol^nintsbeerbüsche und die schlanke» Wacholder. Das blühende irimckostonckron stnlinriaum, eine Verwandte unserer Alpenrose, durchstickt die reiche Uscrocgetation mit leuchtendem Rot. Auch ln der Ber schiebung der vertikalen Vegelationszonen und Ausbildung bcsvndcrcr einheimischer Pslanzcnartcn finde» die Klima- cigcnartcn ein starkes Echo. Die Pflanzenwelt ermöglicht wieder ein reiches Ticrleben: Wildschweine durchwühlen den Boden, Elenticre streifen durch die Wälder und Wiesen, Wildzicgen klettern an den Hängen. Hinter den Stauden macht der furchtsame Mümmelmann seine Männchen, tn den riäumen turnen Eichbörnchen und von den Schutthalden Hallen die gellenden Pfiffe der Murmeltiere. Dielen stellen wieder Raubtiere, wie Zobel, Füchse und Wölfe nach und auch Meister Petz trottet bedächtig durch die Wälder. Da der Bstkal sehr fischreich ist, so beleben auch viele Wasser- vögcl seine Gestade. Tort haust der Schwarze Kormoran, der Unmassen von Fischen verschlingt, sowie der schwarzköpsige Steinadler. Möwen wiegen sich in elegantem Ilugc über den Welle» oder ziehen mit schrillem Geschrei silberne Kreise am blauen Himmel. Keile von wilden Hsänscn und Enten durch, schneiden mit weit vorgestrecktcn Halfen schreiend mit kichern, dem Pfeifen die Lust. Am irstcressantestcu aber ist die Lebewelt des SceS selbst, der die eigentümlichen phnlischcn Verlstiltuiise des Wasterö eine Sonderstellung ohnegleichen verliehen Hier sei mir der merkwürdigste Vertreter der 82 Fischarten hcrnuögegriffcn: der 80 Zentimeter lange Oelsiich lOonwplwru» bnionlonni«), den die Eingeborenen „Golomianka" nennen. Infolge der Aistassung an die Umwelt in 700 Meier Diese bildete sich seine Knochcusubstanz derart zurück, dast daS ganze Skelett stch papicrarttg welch anfühlt. Auch die Stacheln der Flossen ver- kümmerten und die Nauchflosscn oerschwaiidcn. Die kräftigen Brustflosse» dagegen ziehen von den Kiemen bis zum Schwanz. D-en dritten Teil deö Körpers umfasst allein der Kopf. auS dem nnvcrhältniKmässta groste Augen hergusglotzen. Die Weichheit des schuppenloscn hcllrcsta diirchschimmerndcn Körpers wird durch ungeheuren Fcilrelckstum noch er höht. In einzelnen Jahre» solle» die bei heftigen Stürmen an» den Strand geworfenen Leichen der Golomianla ganze Wälle bilden, die die Lust verpesten und zur Oelgewinnung dienen. Bon den Säugetieren erregte das Vorkommen der Robbe schon bet den ersten europäischen Entdeckern deö Baikal tm >7. Jahrhundert grösstes Staunen Durch eingehende ver gleichende Schädclstudien wurde tu neuerer Zeit aber ihre Zugehörigkeit zur Etömrerrobbc sLhcxm kovtickas tn unter- artlicher Abhängigkeit scstgcstcllt. Da eS für die Robbe alS Lungcnalmer völlig gleichgültig ist. ob sie sich in salzhaltigem oder süßem Wasser bewegt, so ist ibr Vorkommen im Baikal heute nicht mehr weiter erstaunlich. Ihre häufigen großen Wanderungen die grosien sibirischen Ströme auswärts machen eS sehr wahrscheinlich, daß die Robbe zur Zeit deS weiter südnärt- dringenden Eismeeres sborealc Tranögrcfsivns durch den bedeutend wasserreicheren Jenillei und die Untere Angara tn den iZaikal einnxnidcrte. tn diesem kühlen, mecr- ähnlichen und fischreichen Sec sich cinbürgeric und mit der Zeit zur Unterart umbildcte. lieber die Herkunft dieser seltsamen Natkaltierwelt, die hier nur ganz sklzzrnlntf« gestresst werden konnte wurden von den Naturforschern die allerverschiedensten Ansichten ge äußert. Nach der Ansicht A. v. Humboldts iKvSmoS 1858) und O. PeschelS 11867). der de» Baikal geradezu als einen .alte» Küstcnijord des Eismeeres" aniprach, bcbcrbcrg! der Äktikal eine überlebende marine Tierwelt ans der Zeit seiner Verbindung mit dem Nördlichen Eismeer. Im Gegensatz dazu ließ eine zweite Gruppc von Z-orschein die Tierwelt von Süden auS einem hnpothciischcn zciitralasiatiicheu Vinnen- mecr, also ebenfalls marin, einivandcrn. Neide Auslassungen stellten stch aber mit der Zeit als unhaltbar berauö und neuer- dings nimmt eine dritte Gruppe von, meist rnsstchen, Zor- scher» an. daß infolge des hohen geologischen Alters deS ittaikalü ein großer Teil seiner Tierwelt stgmmeSgeichichtlich sehr alt ist und den Rest einer weit verbreiteten vbcrterliären silbtrvptschen Süßwasserfauna NordasicnS und seiner Nachbar schaft bildet. Durch die erneute Verlicstrng des Scebeckcnö vor der Eiszeit konnten stch viele altertümliche Tierarten in der üctS gleichmästtq kalten „Tiefemchichl" von nur 4 Grad EelsiuS erhalten un- sekundär als „Tieiensormen" anpassc». Dir zentrale Lage de» Baikal in dem geolvgiich lett langen Zeiten ungestörten Augarageblet begünstigte nicht allein die Erhaltung dieter uralten Süßwasserfauna sonder» ermöglichte sowohl alS Schalt!ee zwischen den Zlüllcn der Mongolei und denen deö Eismeeres, wie auch alö Znstschenstalion an einer wichtigen sibirischen Vogelzngstraße. häufig eine passive Tier- cinschlcppung vvn Süden wie von Norden her. Lage, Diese und Alter — ha« stnh also die drei wesentlichen Momente, die den Slaikal auf daS einschneidendste helllmmcn »nd ihn znm seltsamsten See der Erde machen.
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