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Ilr. 197 Sette 10 — »Dresdner Nachrichten" — Donnerstag. 28. April 1827 Herausgebers. soll «ns aber da- Werk nicht allein den selt samen Lander unberührter Schönheit der Insellandichaft und die Anmut seiner Bewohner offenbaren. sondern gleich zeitig eine Erinnerung au da» koloniale Kleinod sein, das Deutschland sur leider nur kurze .'seit betreuen durfte: möge Samoa die Perle der Südsee. wieder einmal in deutsche Obhut kommen l Bei dem im Berlage von F. A. BrvckhauS erschienenen Buche „Tupen und Tiere im Sudan" von Hugo Adolf Bernatzik stehen gleichfalls die Bilder im Mittel punkt des 'Buches, der Tert erläutert sie. Der Bersasjer. ein Teuiich-Oesterretcher. der Politiker, Jager, Photograph und Kün liier in einer Person ist, hat U»-'ö über Alezandrten, Kairo, Assuan, Eliartum eine Reise nach dem Sudan unter nommen und schildert nun mit malerisch eindrucksvoller photographischer Kunst und gewandter Feder seine Erlebnisse „nd Abenteuer. In, Orient bieten zwei Momente dem Photographen ernste Schwierigkeiten. Einmal verbietet der Koran die bildliche Darstellung eines Menschen, und daun verwehrt der Aberglaube, besonders den niederen Be- vülkernngsschichlen. sich „im Bild fesseln zu lassen". Mit der nötigen Unverfrorenheit und Kühnheit hat aber Bernatzik. wie die Abbildungen zahlreicher charakteristischer BollStiipe» beweisen, es verstanden, die Hemmnuic zu überwinde» und viele interessanle Szenen aus dem Leben des bunten sudanesischen BblkergcmischeS ans die Platte zu banne». Bor- znglich sind auch die Ausnahmen gelungen, die der Bersajl'er vom afrikanischen Wiid in freier Wildbalin gemacht hat: sie sind um so mehr als photographische Meisterwerke anzu- iprechen, als sie vielfach in grdsüer Schnelligkeit unter gefahr vollen Umstanden »nd in manchmal recht kitzeligen Sitnatio- „en ansgeslilirt werden innhlen. Rur beispielsweise seien hier die ans nächster Rahe ausgenvmmenen Bilder eines mit einer Messingkelle geangelten starken Krokodils im Kampf um '.'eben und Tod. oder eines mächtigen Keilers genannt, wie er eben im Begriff ist, zum Angriff auf den Häger über- zugehen. Auch hier gibt die ungeschminkte Wahrheit dem Buch seinen groben Weit. Die skizzenhaften Schilderungen von allerlei Jagden ans Leoparden, Löwen, Büffel, Elefanten und Flnhpserde sind angerordentlicli lebendig geschrieben und ebenso amlisant zu lesen, wie die Kurzgeschichten, in denen der Versager die eigenartigen Sitten der Ei»„eborcnen be handelt. Das interessante Buch mit seinen lüi> Bildern nach DriginalphvtoS vermittelt scdenfails einen recht guten Ucbcr- blick über die Bevölkerung und Tierwelt deS Sudans. Die abenteuerlichen Schicksale eines Deutschen in Brasilien sind der Inhalt eines vor wenigen Wochen im Ber lage von Strecker u. Schröder, Stuttgart, erschienenen Buches „Paradies und Hölle" von Franz D v u a t. Ein Jahrzehnt hindurch hat der Verfasser in brasilianischen Städten, in Urwald. Wildnis und Kamp et» erlebnisreiches Bagabundendasein geführt, auf die verschiedenste Weise leinen Lebensunterhalt gesucht, die unglaublichsten Leiden erduldet, aber troh aller Strapazen und Gefahren niemals den Mul verloren. Hede Seite des BucheS ist spannend. Au Fusi, zu Pferd, mit der Bah», im Kanu, aus dem Floh hat Donat fast alle Staaten Brasiliens durchstreift, mit Wilden am Lagerfeuer gesessen, mit Raubmördern und verwegenen Kerlen aus aller Herren Länder zusamincngelebt. Bor seinen Augen wird einem Kameraden von einer Riesen schlange das Rückgrat gebrochen während andere Fahrt- genossen der rücke der Wasserläufe und threr Bewohner zum Opfer fallen Bei einem „„bekanntest wtlde» Indtanerstam», wird er ans Grund seiner Erpertnienle. die er mit einem Brennglas macht, als Sonnengott geseter« und so geht es tn tollem Wirbel fort von Anfang bis Ende. Kenn der Ver fasser. wtrkltch alle» da», was er «„ seinem Buche erzählt, selbst dnrchgemacht hat, so ist dies für daS Leven eines Mensche» wirklich viel: auf jeden Hall hat er schrift stellerische» Talent und versteht es ausgezetchnet. den Leser tn Atem zu halten. Walther Schleck. gum Muttertage. „Seid gepriesen, tausendfach, ihr deutschen Mütter! Die ihr so Grvges tetstct im Ertragen, Entsagen und Geben! Ihr seid die Heiligen in dieser nnhetligen Welt, seid das Salz der Erde, die Opsertnnen am Altar der Menschheit! In de» Scho» eurer Liebe flüchtet alles tn den dunklen Stunden des Lebens, wenn Rauhreti siel tibcr Rächt auf Herz und Seele. In eurem Innern findet jede Regung Widerhall, im Schöbe der Mutter weint jeder Kummer, jeder Schmerz seine Tränen auS!" Das ist der Austakt und zugleich der Grundakkord, den Richard O. Koppln erklingen lägt am Eingang eines Sammelbüchletno von Rudolf Reichest: „O hast du »och einMütterchc »?". das soeben tm Wia-Berlag des Bundes der Deutschen in Böhmen sTeplih-Schönaui erschiene» ist. Es enthält i»> Beiträge von 7ll deutschen Schriftstellern der Gegenwart, bekannten und unbekannten, groben und kleinen, berufenen niid weniger berufenen, reimenden und in schlichter Prosa dichtenden, die sich aber alle tn dem einen Gedanken zniammengefiinLen haben: gebt der Mutter, was der Mutter ist. dankt ihr. preist sie, zahlt ihr zurück, was sie euch an uneigennütziger Ltebe gab! DaS Büchlein gliedert sich in zwei Hanptteile, deren erster 71 gereimte Glückwünsche für die Mutter enthält, wie sic an Ehrentagen der Mutter von Kindermund dargeboten werden könnten, wahrend der zweite Teil 17 umfangreichere Dichtungen und Prosastttcke umfasst. die zu BortragSstofsen bet Muttertags - feiern ge- eignet sind. Die Ktnderglückwünsche des ersten Teiles sind in solche für Kleinkinder bis zum 7. Jahre, für Schulkinder bis zum 11. Jahre und tu solche für gröbere Schüler und Lchnlenttvachiene geschieden, damit das Passende leichter auS- findig gemacht werden kann. Der zweite Teil, der u. a. wert- volle Originalbeitrügc von N. n. Schaukal, Frida Schanz. Ernst Leibi, Arlbur Rehbctn, A. Huggcnbcrger, Ludwig Ftnckh enthalt, isi dem Gedanken unterstellt: »Zum Lobe der Mutier." DaS Buch strahlt tn allen seinen Teilen viel wohl- tuende Hcr.zenswärme, viel unverdorbenes deutsches Gemüt in fast immer gewählter Form aus. Da cS äuberlich sehr geschmackvoll, ja künsilcrisch-vornel , ausgestattct ist und vorn ein Gedenk- und WidmungSblalt zur Namensetnzeichnung für den Lchcnkgcbcr trägt, eignet es sich vortrefflich als Fest- gäbe für die Mutter am Muttertage. Ein künstlerisches Titel- bild. „Mutterglück", und mehrere andere Bildbetgaben von E. E. Hetnsdorff München) sorgen sür einfachen, aber gediegenen Buchschmuck. Zur Eharakteristik des vom Reichs, verband dentschvölkischer Lehrer Böhmens fSih Tevlitz- St-dnau) -erausgeaebrnen-Mutterbüchlein» sei »um Gchlub noch eine kleine Dichtprob« von Gregor Goldbacher an- geführt: „Den erste« Atemzua, o Mutter. Tat ich bet dir. Erstehen will ich «: vt» zum lebten Bleib* du bet mir!" ^ Prof. Felix Retcharbt. Vor» Bücher« und ihre« Schüler». ff Der Nachlaß Peter Allenberg«. Nachdem jetzt Georg Engländer, der einzige Brrrder und Erve Peter AltenbergS. gestorben ist, wird der Nachlaß de« Dichter» dessen lrtztwilllgen Bestimmung nach zugunsten der Wiener KtnderrettungSgrsell- schaft versteigert werden. Die Hinterlassensclxift ist reich an Autogrammen und Photographien »nd enthalt auch Alten. vergS berühmte Spazierstücke. kck Die wirkliche Dauer der Schutzfrist. Fm Streit um die literarisch-musikalische Schutzfrist spielt die Frage nach dem Höhepunkt der Wirkung eines KunstiverkS, nach der Aett, di« vergeht, bis e» sich durchgesetzt hat, oder aus der anderen Seit«, bis es einer Zeit nicht» mehr zu sagen bat. eine bedeutende Nolle. Währetld von der einen Sette hcrvorgehoben wird, daß für Schriftsteller geringeren Ranges nach fünfzig Jahren oft jede WirkungSmöglichkeit oorttbcr isi. wird von der anderen, besonders für die musikalischen Werke, betont, das, sie oft lehr langsam durchdrungen und daß dreibla Jahre dafür «ine zy kurz bemessene Frist darstellen. Dazu wird tn einer Zuschrift an das Buchlrändler-Börsenblatt mit Recht bemerkt, hast die Schutzfrist praktisch ia nicht mit dem Tode -eS Autor«, sondern mit der Entstehung des Werks, also ost sehr viel früher, beginnt. ES wird hier berechnet, datz von R. Wagners Werken „Lokengrln". ..Tannhäuscr", „Der flie gende Holländer" und „Nienzt" k>2 VIS 7l Jahre geschlitzt waren. Der „Parsisal", der allerdings nur lll Jahre Schutz genoß, hätte bet einer 50jährigen Frist bis löst nur in Bayreuth aus^ geführt werden können. Hauptwerke von Richard Straub, wie „Salome". „Elektra". „Der Noscnkavalier" genössen, auch wenn ihr Schöpfer schon heute stürbe, einen Schnü von nur etwas mehr oder weniger als 50 Jahren. AIS Beispiel aus der Literatur wird „Soll und Haben" angeführt, das 70 Jahre lang geschützt war. Ist Ein Streik-Roma» von Wells. H. H. Wells Isi tm Be griff. ctnen neuen Roman fertigzustellen. der unter dem Titel „D e » no ch" die Geschichte de» letzten englischen Bergarbeiter- streiks behandelt. st Die wicdererstandene Manon LeScaut. In Frankreich soll demnächst ein kleines Büchlein ocrössentlicht werden, das die Fortsetzung der LebenSgcsci'ichle der groben LiobeSkünsUe- rtn Manon LeScaut enthält. DaS Buch ist bereit- 1762 tn Amsterdam »um erstenmal erschienen. ES stammt von einem unbekannten Verfasser und erzählt, wie der Chevalier des Grieux die totgeglanbte Manon eines Tages in Marseille alö Nonne wiedertrtsft. Die ist einem todähniichen Starrkrampf im letzten Augenblick glücklich entronnen: die beiden Liebenden heiraten sich, bekommen drei Kinder, und zum Schlusi wird Manon zur Schriftstellerin, und sie schreibt selbst die Geschichte ihres Leben-. Xsmmsr-Ucktrpisis WilsrlfulfSP Sllske LS (ZsOvSS e<> zett« wir bring«« .ab Keule einen 6er besten cjeulscb-üster- rejckisctten filme an rvelckem nacb c!er flut ermüllenäer auslLnIIscker filme jecjer vesucker wieder seine Kelle freu6e Kaden ivircl. „vis kamttiv obav stloral" bietet ein drastisckes LiI6 von 6er Ver- vilcierunz unc! Zersetzung. 6ie tturck Krieg un6 Inflation über Kuropa gedractu vunlen — ° *^bn groken Srenen. In 6enen ein reines, junges US6cken um 6ie vefielunx aus 6em Lc-koke ikrer verkommenen famike ringt. Ktteman6 kann Ciese Neide ledenswakrer viitter sckauen. »kne einen 1,s7sn in äas Keben mitrunekmen. «sttlijgi: ». V.7. '/-S — '/,2. '/,7. -Xuker clem spannenden, interessanten ^Ibertini-kllm kinalclo kinalclrni „Abenteuer eines Nelmgekekrlen" nack c!em Koman von Paul kiosenkav«: vie äeutscken Deisler 6er l.eicktatkletik -M" im bttm "Mtz anläklictt äes III. nationalen Sportfestes 6er „vresrlensis" 4. V.7. Ukr Wie IM uMk voir JE 5E OE E- L5/VE5//r/<N5/VXMSV 6565/v E OE// E5/? M5/V/6 65/O 65^//O/Z/-. E //5EV 655/6/V575 w/V55/r- E/rO/V65-6565/V5M05-1/!, 1/. ^5EV6/5/CE/7/6 -U/5S55' 55OO/V65/V.t^E5/N//V§5/i/ O. 6O55/V 5/5 /V/?. 18 2 95-I/V E t/V55/r üO75 /E/lvE/V- 105 7/^65tl/O/V5c//75/V /5/5 S/5 6565/V5/ÄVO5 /S. ^ir^^2,kr,c«7cir VKISVkü fkllMUk 1S755