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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905111502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905111502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-15
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
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der Grenze» des Zuläftigcn bei einem öffentlichen Ban hat sika ö - ^ er E »S "8-Z rr-Z r»Z «2 Sv . ^ s V L r» - Eremplisikationen und Berufungen von anderer Leit« zur Folge. WaS die StoatSei s e a bahn»n betriff», so war die Perrode 1900/01 ungewöhnlich ungünstig, 1902 03 zeigte ein« wesentliche Besserung, und 1904/05 bat sich zwar befriedigend anaelassen, wird aber einen gleich groben Sprung zur Besserung nicht aufwelfen. 1901 bat ein Mehr von s3 Millionen Mark gegen geben. Die Verzinsung deS in den Effen- > Prozent, sank 1901 Ickbren 1902. 1904, wo!> . ^ rae« den Voranschlag ergeben. Die Verzinsung des in den Eisen bahnen angelegten Kapitals betrug 1900 3,70 Prozent, sank I! ans 3,04 Prozent, und erhöhte sich m den Jahren 1902. 19... '904 aus 2.73. 4.42 und 4,63 Prozent. lBravol! Ha» nänlliche Verhältnis der Besserung weist der sogenannte BetriebSkoesizient aus. Daraus darf nicht die Erwartung gegründet werden, daß daS Jahr 1905 das Vorjahr ubertrejfen wird, das würde über eilt sein, denn wir wissen bestimmt, daß dciS Jahr 1905 bei einzelnen Zeigen gröbere Ausgaben bringen muh als 1901. Das SchlußergeoniS der Finanzveriode 1901/05 wird wahrfchein- lich das sein, dob wir in den Wein des Ergebnisses von 1901 eine Portion Wasser hincinjchütten müssen, l Heiterkeit.! Not wendige Aufwendungen dürsen nie verschoben werden. In der Presse begegnet man immer wieder der Behauptung, dab die Verbesserungen der lehtjährigen Eisenbahnabjchlüsse im wesent lichen auf der Hinausschiebung notwendiger Ausgaben beruhten, und das; darum später ein Rückschlag einlreten müsse. Diese» Vorwurf mutz ich als durchaus begründet zurückweiien. s'Eehr gut!! Mahnahmen. die zur Sicherung des Betriebes dienen, ioerden nie ausgescboben werden. Es wird auch alles geschehen zur Erleichterung des Personen- und Güterverkehres, und verschie dene Mahnahmen müssen einen unparteiischen Beurteiler davon «chon überzeugt haben, früher wurde immer die Mage laut, dah >m Verkehr mit den deutschen Eijen-bahnvcrwaltungen die Güter vielfach nicht aus dem nächsten Wege gefahren würden. Ob gleich schon früher Vereinbarungen bestanden, um Güter nach festen Regeln zu leiten und der Willkür einzelner Verwaltungen Grenzen ;u ziehen, ist es nach schwierigen Verhandlungen gelungen, ein u e u e s A b k o m m c n zwischen den beteiligten Eisenbahn- oerwaltunge,, zu erzielen. Die kürzeffe Route stellt nicht jedesmal die zweckiuähigste Beförderung der Güter dar. dcHalb ist man in dem Abkommen auch nicht aus die kürzeste Route zu gekommen. sondern auf den Grnndsatz. dah der Verkehr überall aus deu wirtschaftlich besten Bahnweg gelegt werde» soll, wobei ein Höckstumweg von 20 Prozent und ein Höchstfrachta iSfall von 40 Prozent die Grenze bilden. Auherdem ist es gelungen, mit der prenhischen Bernwltung diele Höchstgrenze auf 10 bez. 20 Prozent herabzuietzen. sBeisall,! Zwischen Sachsen und Preuhen wird es daber möglich tein. die kürzeste Linie zu nehmen, ivaS sicher der Beschleunigung des Verkehrs oiiherordeiit- lich dienen wird. Die Verwaltung wird nicht mehr unnötiee Wege fahren und io Betriebskosten sparen. Für Sachsin ist aus diesem Umstande ein Gewinn von rund 165 000 Mark säbr- lich zu schaben. Die neue Einrichtung ist bereits im Juni dieses Jahres in Kraft getreten und hat sich allein Anscheine nack' aut bewährt. Die politisiben Grenzen der einzelnen deutschen Län- der bilden für die Beförderung von Personen und Gütern kein Hindernis mebr. Nicht nur die Wagen, sondern auch die Loko motiven von Schnellzüaen werde» über die Landesgrenzen biiicws mitgenommen. Es sind auch noch weitere Pläne im Werke. Was die E i s e n b a h n b e t r i e b s m i t t c l g e m e i n - fchaft und die Stellung der sächsischen Regierung z» ibr be trifft, so hat sich die sächsische Regierung an den zunächst zwischen Preuhen und den süddeutschen Regierungen eingelciteten Ver handlungen beteiligt weil auch sie die Vorteile nicht verkannte, die unserem Lande a»S einer solchen Gemeinschaft erstehen muhten. Es hat sich aber schließlich herausgestellt, daß ihrer Durchfüh rung in dem geplanten Umfange die erheblichsten Schwierigkeiten entgegensichen. Schmierigkeiten finanzieller, etalsrcchllicher und selbst staatsrechtlicher Art. Es war nicht nur eine gemeinichast- liche Benutzung des Güsirwagenparkes vorgesehen, sondern auch die Gemeinschaftlichkeit der Personenwagen und der Lokomotiven, ja, des gesinnten Werkstättendienstes. der Konstruktion und Be- schaffung sämtlicher Betriebsmittel und her Beschaffung der Be- triebsmaterialien. Es war nicht leicht, hierin eine zutreffende und gerechte Verteilung ausfindig zu machen. <2ehr richtig!! Auch war über die Organisation und Abgrenzung der Zuständig keit des Gemeinschaftsamtes, das unter preußischer Leitung in Berlin gegründet werden sollte, eine Einigung nicht zu erziele». Um aus den Schwierigkeiten herausznkominen, bat die bayrische Regierung einen Antrag eingebracht, der ben Zweck der gemein samen Benutzung des Gülerwagenparkes ins Auge saht, der aber mit der Frage der Güterumleitung und der Betriebsmirtel- gemeinschaft in keinem Zusaminenbanae sieht, auch nicht mit der geplanten Perjonentarisieform. Die sächsische Regierung hat sich zur Weiterberatung des bayri'chen Antrages mit Freuden bereit erklärt, denn dieser neue Plan wird leichter durchführbar sein, als die früher in Aussicht genommene Gemeinschaft, uno man darf hoffen, dah ein Ergebnis erzielt werden wird, das dem Interesse des Verkehrs und dem der Staatsbahnverwaltungen in gleicher Weise entspricht. Deshalb werden die groben Be mühungen der Verwaltung um eine größere Gemeinschaft nicht vergeblich gewesen sein, denn wir haben ichätzbares Material ge wonnen. — Der Etat der Eisen bahn Verwaltung für 1906 07 ist nicht zu hoch veranschlagt worden, weil wir vor sichtig geworden sind. Es ist zweifelhaft, ob die jetzigen Ein nahmen aus dem Personenverkehr auch nur dessen Kosten decken. Die Ueberzeugung aber hat sich durchgerungen. daß die Rückfahrkarten eine Ungerechtigkeit gegenüber anderen Reisenden darstellen und eine Belästigung der Verwal- !ung bedeuten, und daß daher mit einer Beseitigung der zu er mäßigten Preiien hcrausgegebenen Rückfahrkarten im Einver- Schaftensjahren vertreten sind. Aus der Zeit leines Aufenthaltes in dem Bonnage, dem nordtranzösischen Kohlendistrikt, dem auch der große Menuier die fruchtbarsten Anregungen verdankt, «eben wir gar nichts von seiner Hand: erst ans der Evochc «eines vroven'falischen Aufenthaltes in Arles begegnen wir Proben «eines Schaffens, das leider nur all;» früh von der verzehrenden Kraft der «üdfranzvsischcn Sonne vernichtet werde» sollte. — Ein gleich starkes, wenn auch viel »«ehr geläutertes und vor allem groß zügiges Talent spricht aus den Gemälden von Henri de Gr o u r. Auch ihm werden Körperlichkeit und Handlung zum bloßen farbigen Eindruck, der sich in eine Unzahl seltsam verlausender geschwun gener Linie» auflvst. So bilden aus dem Gemälde „König Lear in der Gewitteruacht" die slnrmgeveitschten Regengüsse und die flammenden Blitze ein wniidersamcs. fast magisch wirkendes Netz werk, das für die Gestalt des greisen Königs einen höchst aparte» Hintergrund ausmacht. Ans dem Nerobilde wie bei Savonarvlas Verbrennung und dein von den Furien gejagte» Orest, die natür lich keine fertigen Tafelbilder, sondern nur Entwürfe zu große» Kartons sind, wachsen wiederum Tier- und Menschenleibm mit den lodernden zuiammcn. um ^ der freilich nicht , , wird. — Weit abseits von dieser aufs Ertreme ästhetische» Geschmacks bestimmten Kunstrichtung steht Edmund Steppes in seinen deko rative» Landschaften mit alpine» Hiiitcrgninden die im van de Velde-Zimmer einen nicht sonderlich originellen, aber nach van Gogb und de Grour doppelt angenehmen mnleri'chen Klang von beruhigender Wirkung anschlagen. Außerdem enthält die Ansslcllung an der historischen Aitmarkt-Ecke diesmal nocb eine Nattliche Kollektion Tuschzeichnnnaen von Konstantin Guys >1892 gestorben), der vor allem den Typus der Jraiuösin von 1850 bis 1870, der Damen und Cocotten des Second Empire in der zeichnerischen Kunst geschaffen und damit interessante künstlerische Dokumente seiner Zelt ans die Nachwelt gebracht hat. Ein Zeit genosse Daumicrs und Gavarnis hat er sich ausschließlich, in weiser Erkenntnis der Grenzen seiner Begabung, auf die Schilde rung des gesellschaftlichen Lebens beschränkt: nicht einmal dem siirieren politischer Aktuellitäten scheint seine Hand gewachsen ge wesen zu sein die aus einem engen Gebiete so viel Reizvolles und Pikante- geschaffen, dah man noch heute, nach einem halben Jahr hundert. an diesen Blättern, die bei ihrer Entstehung nur oem TageSbcdürfnis gewidmet waren, seine Helle Freude haben kann. Die vervielfältigende Kunst schließlich fft für diesmal bei Arnold- durch eine Reihe nächst fesselnder Radierungen Manets vertreten, die hauptsächlich spanische Völkstypen in geradezu klas sischer Vollendung wiedergebeq. —kl ständinS -wischen den deutschen StoatSbochnverwaltungen ge rechnet werden muh. Dir künftige Verbilligung der Fahrten i» 3. und 1. Wagenklasse würde durch ein« mäßig» Verteuerung der 1. und 2. Wagenklassenpreise paralisiert werden, ein Aus- fall für die Staatskasse also nicht -n erwarten sein. DaS Frei gepäck muh aufgehoben werde», denn e» stellt eine Ungerechlig- keil gegen die meisten Reffenden dar. di« ohne Gepäck fahre». Für die Industrie. insbesondere für die Kaujleute und Geschäft», reisenden, würfle der reformierte Tarif günstiger lein. La» neu« Tarisprvlekt bat bereit» die Zustimmung de» sächsischen Eisenbahurates gesunden: die Entschließungen der übrigen Elien- bohnverwaltungen stehen noch nicht fest. Trotz der geringeren Erträge sei in den verflossenen Etat» nur «ine schwache Abmuide- rung der Beamten, und Arbeiterzahl durchgefuhrt worben, die für 1905 »och 4575 Kopse betragen, gegenüber 4786 Mops, im Jahre 1902. Erfreulich sei es. bah von der Abminderung nur insoweit Gebrauch gemacht worden lei, als Stellen frei geworden seien. Die Fürsorge der StaatSbahnverwaltung sei unausgesetzt aus die Hebung der Lage der Arbeiter und Angestellten gerichtet. Das Turchschililts-Einkviirmen der Aspiranten >ei von 1310 Mk. ans 1410 Mk. erhöbt worden. Die Ausgaben für W ob l f a h r ts. einrichtungen sind wiederum um 3 Millionen gestiegen, ohne dah hier der Beharrunaszusiand einaeltclen ist. Bei den sächlichen Ausgaben bezieht sich die wesentliche Er- Höhung namentlich aus die Neuaiischafsunae» von schweren Lokomotiven — im ganzen sollen 45 Ltück gebaut werden — wodurch uuserer Industrie, insbesondere der Chemnitzer, ulusangreiche Zuivendungen zu teil werden. Die Fortschritte aus dem Gebiete der Elektrizität verfolgt die Ver waltung gleichfalls unausgesetzt, muh aber sehr vorsichtig zu Wege gehe», vor allem soweit «S sich um Wlpieffge Neueinrich tungen handelt. Bei dein .Kapitel „Fiskalische Hüttenwerke bei Freiberg", sowie den« Kapitel „Fiskalische Erzbergwerke bei Freiberg" sind erfreulicherweise die Einstellungen in dem neue» Etat günstiger ausgefallen, da sich die Reinerträge hier gegen über den früheren Etats gehoben haben, wenn auch nicht zu oer» kennen ist, dah vielfache uiuslänve, in erster Linie der tief- gcsunkene Silberpreis, auf das Erträgnis ungünstig eingewirkt haben. Mit der Ablegung der Bergleute hat man nicht m der in Aussicht genommenen Ziffer vorzngehen brauche». - Auch bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur Kat sich eine erhöhte Reingewinnziffer einstellen lassen, da das Publikum wieder aiifängt, den künstlerischen Erzeugnissen der Manufaktur, die unter der Konkurrenz der minderwertige Erzeug, »isse aus den Markt «versenden Privatindustrie iinmerhm außer- ordentlich schwer zu leiden hat. Die verlangte Ausstellung einer kaufmännischen Bilanz hat slaltgesiinden: es hat sich daöei aber hercn'sgestellt, dah sie für eine Königliche Manufaktur sich wenig eignet und zN'ingeude etalrechlliche Bedingungen dagegen sprechen: trotzdem sei für das Kapitel eine Verzinsung von 3>/- Prozent hcruiisgerechnet worden. Das Kapitel „Forsten" hat infolge vermehrter Einnahinen und Ersparnissen an Ausgaben u» 'ausenven Etat einen vermehrten Neberschnh ergeben, der auch im neuen Etat vorgesehen ist. Bezüglich der Forstakadcmte Tharandt ist das Äahlrektorat eingesührt worden, ebenso ein neues Reglement, das insbesondere die Ausländersrage regelt. Zum Schluß erging sich der Minister in allgemeinen Betrachtungen und führte aus, es würde der Negierung zu hober Befriedigung gereiche», wenn das Haus aus dem Etat wwobl wie aus dem Rechenschaftsbericht entnehmen wollte, dah die Regierung sich ihr Ziel, zu einer Gesundung unserer ge samten Finanzverhältnisse zu gelangen, richtig gesteckt und auch den Weg dafür richtig gewählt hat. Die selbstverständliche Aus gabe einer geordneten Finauzverwaltung müsse der vollständige Ausgleich zwischen den staatlichen Ausgaben und Einnahmen bilden. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht, noch ist die Möglich keit gegeben, Schulden zu unproduktiven Zwecken zu kontrahiere», ebenso lind die Bestimmungen des Komptabililälsgesetzes noch nicht voll durchgefiihrt. Die Basierung unseres Etats ist immer noch schwankenden Einnahmen und unsicheren Ausgaben, die daS Reich von uns verlangt, anheim gegeben. Ich bin weit ent sernt. sorglos in die Zukunft zu blicken lSehr richtig.! Der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen, wo wir auf die staatliche Ein- koiuiucnsienerzilschläge verzichten können. Ein vorzeitiger Zu griff in dieser Hinsicht müßte uns um die heranreifende bessere Frucht bringe», wenn wir uns auch nicht in dein Zustande eineS 'stencleuden befinde», der sich vor jedein scharfen Luftzüge fürchtet. Für mich gilt das alte Ariöm des Fürsten Bismarck, daß, wer in der Politik Erfolge sehen will, gelernt haben muh, zu warten. In dem Bestreben, das finanzielle Verhältnis des Landes zu gesunden, muh die Staatsverwaltung e'xsigen Fleiß und weite llnisicht zeigen, dann wird es ihr aber auch gelingen, die Inter essen sowohl des Staates als «einer Bürger zu wahren. Es gill. den Blick vorwärts zu richten, denn in Gegenwart und Zu kunft wird doch nur der Staat bestehen, der in seinen Einnahmen und Ausgaben aus aesicherter Grundlage steht. Der Minister schloß mit dem Dichterwort: „Das ist der Weisheit letzter Schluß. Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben. Der täg lich sie erobern muß!" ssLebhaftester Beifall.! Die Debatte leitete Vizepräsident Opitz-Treuen ein. Neueste Trahtineldunsten vom 14. Noebr. Ti« Festtage in Nüru-er». Der Kaiser dankte mir einigen Worten und brachte ein drei, faches Hurra auf den Prinzregenten aus. AlSdann führen die Herrschaften unter dem Geläute der Glocken und unter dem begeisterten Jubel der Bevölkerung zur Burg. 'Der Prinz regent verlieh zahlreiche Ordensauszeichnungen. Nürnberg. In Gegenwart des Kaiserpaares, des Prinz regenten. anderer bayrischer Prinzen, des Grokherzogs und der Grohherzogin von Baden, des Reichskanzlers, der bayrischen Minister u. a. w»roc heute daS Denkmal Kaiser Wil helms D enthüllt. »Volksabstimmung in Norwegen. Ehristiania. Hcute mittag 12 Uhr lag das Wahl- Ercebins der Volksabstimmung aus 435 Wahlkreisen vor. Danach waren 242 518 Stimmen mit Ja und 69 081 mit Nein ab gegeben worden. Die zu gunsten des Königtums abgegebenen Summen machen 7ü,9 Prozent aller Stimmen aus. In 48 von 1l6 Wahlkreisen, deren Ergebnisse bekannt sind, hatten die Republikaner die Mehrheit. Christian io. Nachdem daS vorläufige Ergebnis der Volksabstimmung bekannt geworden war, brachte am späten Abend eine arohe Volksmenge vor der Wohnung deS Staatsministers Michellen der Negierung eine Ovation. Staots- ministcr Michelsen dankte und sprach die Ueberzengnng au), dah das, was das Volk setzt beschlossen habe, z»m wahren Wähle und Heile des Vaterlandes dienen würde. Am Schlüsse seiner Rede brachte er ein Hoch auf Norwegen aus. Zur Lage in Mnstland. Petersburg. Heute ersolgt die Veröffentlichung «iner vom Kaiser bestätigten D i c n st a n w e i s u n g für die General- adjutanten, die zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung nach den Gouvernements Tschernigow, Saratow und Tomsk gesandt werden. Diese Dienstanweisung verleiht den Entsandten daS Oberkommando über die Truppen und Polizeimannichasten des betreffenden Gouvernements, unter stellt ihnen alle Rcgierungs- und Kommunalbehörden, mit Aus nahme der Gerichts, und Kontrollbehörden, und verleiht ihnen das Recht, alle für die öffentliche Ruhe gefährlich erscheinend«» Personen verhalten -u lassen. Handel- und Industrie-Unter- nehwunoen zu schließen, Zeitungen ru unterdrücken und obligato rische Verfügungen zur Bohrung der öffentlichen Ordnung zu erlassen. , Petersburg. (Prrv.-Tel.l Hiesigen Privatmeldungen zufolge sind 24 000 gut bewaffnete Aufständische im Be setze von Georgig sKaukasuSj. Geo« orgtg ist seit viel«» Togen vollständig abgeschnitte». Plan nimmt an. dah «ia- bestens »wei Armeekorps «rsorderltch wären, um da« Gebiet -urück-ueiober». E» ist aber »»möglich, auch n»r ein Arme«. korpS zu diesem Zweck zu entsenden, da man die übrigen Teile deS Kaukasus von Truppen nicht entblößen darf. Peter «bürg. Bon den fortschrittliche, Blätter» wirb die Kundgebung der giegl«ru»aub«r Pole» ad- fällig beurteilt. „Ruß* sagt, die Kundgebung sei ein« direkte Folge de» bureaukrotischen Charakter» de» Aabtuett» Witte. «glich, jn vtiser oder jener^orm O . der Pol^.., Krag» der russisch- H.!«"de » a daß Hs, mss« an die Polen ,n die 1 bar zn Tage . äußert« «ras !»r polnischen denk. Zn gestand . Wie N. SchiSn meldet, ner Abordnung aller legieeung nicht daran denki ^ ^ »u machen, deren Unreife sür Reformen zu vage getreten sei. E» ses klar, daß nur «in änslein Revolutionäre Refoinien wünsche. Ferner eri ilte daran, dah wieder eine Reaktion «iiitreten könne. Petersburg. In mehreren hiesigen Fabriken wollen die Arbeiter schon letzt oen achtstündigen Arbettstag einführen. Odessa. An Stelle des leines Amte« enthöbe««» Stadt- !0»1'tma»nS Neidkardt ist als Nachkolger General Grtaorjew stellt. Die größte tteberraschung hat hier die in Rußland noch oesene Tatsache der Berufung eines Inden, Avrah am lohn. znm .Hauptadmiiiistrator der Siidwestkiseiibahn an stelle de» znm Minister für Verkehrswege ernannte» bisherigen Direk tors Neincschnicsf hervorgeiiisen. Kjelze. Dem hiesige» katholische» Bischof ist ei» verbot deS PapsteS ziigeganaen. an K r r ch e n p r o - e s^ t o n « n -oli- tischen Ebarariers teilzunehulen. Berlin. Laut Verfügung des Reichspostamt«» vom 13. d. M. sind Pakete und Wertbriefe nach Finnland auf dem Wege über Rußland wieder zuaelassen. Der Pakej» und Wertbriesverkehr unterliegt keinen Beschränkungen mehr. Breslau. Der AuSstand der Bergarbeiter der W i l d « » st e i n s e a « ng r u b e hat sich auf alle Schächte dieser Grube ausgedehnt. Bei der heutigen Frühschicht sind etwa 1000 Arbeiter nicht eingesahren. Breslau. Die „Schief. Ztg." meldet: Jn Janotp kam eS gestern abend zu Tätlichkeiten zwischen Ausständigen und Gendarmen. Ein Gendarm, der «inen seiner Angreifer er- und mehrere ander« schwer verwundet hatte, wurde schwer verletzt. Breslau. Di« ..Schlesische Ztg " meldet aus Myslowitz: Auch aus der MySlowitzer Grube der Kattowitzer Aktiengesell- -r. ^ mehrere Hundert schast ist der A u s st a n d ausaebrochen. Dir mehr Mann stark« Tagschicht ist nicht mehr eingefabren. Essen lRuhrs. Jn einer gros arbeiten» und Bergknappen, die aeß ... . .. . . Kardinal Fischer, die Gläubigen beider Konfessionen sollten auf dem wirtschaftlichen Gebiete fest zusammen arbeiten. Im Interesse des deutschen Volkes und deS Vaterlandes müsse jedwede konfessionelle Hetze scharf verurteilt werden. Frankfurt. Die „Franks. Ztg." meldet aus Saloniki unterm'13. d. M.: Griechische Banden brannten dat kussowallachische Tor« Ardella nieder. 300 Häuser sind -erstarr worden. Wien. Der Köniavon Spanien wohnt« heute vor- mittag einer Reitervorführung in der spanischen Hofreitschule bei. Lodann besichtigte der König die Schatzkammer deS Kaffer- houseS und das Nalurhistonsche Hosmu«eum. Darauf nahm er das Frühstück beim Erzherzog und der Erzherzogin Fried- rich ein. Wien. Einer amtlichen Mitteilung zufolge endeten die seit Sonnabend mit den Vertretern derEisenbahnaage- ftellten gepflogenen Verhandlungen damit, daß diese sick bereit erklärten, die Angestellten der Staats- und Pnvotbahnen telegraphisch zur Beendigung der Lohnbeweauna aufzufordern. Der Leiter des EisrnbalinmtnisterininS gab dle Maßnahmen der Staatsbahnveiwaltnng bekannt, die. soweit sie das Personal der StaatSbahn betreffen, in den Besprechnngr» als genüaend be funden worden sind, das Personal für eine Reihe von Jahren zu frieden zu stellen. Der Forderung der Delegierten auf Sicherung analoger Mahnahmen bei de» Privatbabnen hielt der Leiter de» Eiseiioahnministerilims gegenüber, daß die Regierung als Hüter des Verkehrs ans der sofortigen Einstellung der passiven Resistenz auch aus den Privatbahnen bestehen müsse. Korresp.-Bureau" wird über Metropoliten von Monastir griechische Metro- wiederholten Verbots», die .. ien. Dem „Wiener K. K. den Uebersall auf den griechischen aus Konstantinopel gemeldet: Der polit von Monastrr, der trotz Dörfer zu besuchen, am Sonnabend in Begleitung eines Beamten dei griechischen Konsulats nach einem Kloster abaereist war, wurde im Dorfe Dragojch von einer bulgarischen Bande in ipneo, Hause eingeschlossen und beschossen. HerbeigeeilteS Mu'ilär vertrieb die Bande, die 5 Tote, darunter ihren Führer, jowrr eine Anzahl Bomben aus dem Platze ließ. Der Dleuer m» der Kutscher d«S Metropoliten wurden getötet. Paris. Der MarinemtnIst« r ließ dem Deevräkkten den Leitern der Marinewerkstätten telegraphisch ein« Erklä- mtt der Weisung zugehen, sie an allen Arsenalen anschlagen en. Jn der Erklärung wird aufaezählt. wa» die RepubNl Arbeiter getan Hab« durch Erhöhung des Lohne», Herab- der Arbeitszeit. Gewährung der Fretürit der Meinung und de» Wortes außerhalb des Arienak. Dann heißt es weiter, nie mals aber werve die Regierung Verletzungen der Disziplin und daS Verlassen der Arbeit, das einer tatsächlichen Fahnenflucht sich gefallen lassen. Daher würden all« Ausständigen aus Die Regierung schließt mit einem beiter. und runai zu laste« in die alle» Liften gestrichen ioerden. Dle Regierung Appell an die Einsicht und den PatriotiSiirzzs oer Ari Paris. Nach Meldungen aus Lori« nt, Cherbourg und Toulon haben die Arscnalarbeiter für heute den allgemeinen Aus st and beschlossen. — In Brest beschlossen 3SM, in Röchewrt 2000 Arbeiter des Marinearsenals, heute dir Arbeit niederznlegen. Paris. Ter Ans st and in den Morine-Arse- nalen hat heute früh begonnen. Jn Rochesort arbeiten von 2800 Mann nur 250, in Lorient sind nur einzelne Arbeiter zur Arbeit erschienen. Die Ausständigen veranstalteten dort eine rohe Kundgebung In Brest erschienen eine große Anzahl von lrbeitern «in Arsenale. Der Ausruf de« Ministers an die Arbeiter scheint in Brest grohen Eindruck gemacht zu haben. Zu Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. B rr st. Bon 5500 Arsen alarbettern waren heute nur 635 nicht zur Arbeit erschienen. London. „Standard" erfährt, daß di« Einzelheiten der Flottenkundgebungen gegen die Türkei beinahe «estpesctzt seien, und daß die Mächte gemeinsam Vorgehen würden. Bevor jedoch zu diesen äuherfften Maßregeln geschritten werde» wird, soll eine Note an den Sultan gerichtet werden, in der er von den getroffenen Vorbereitungen in Kenntnis gesetzt wird. Dies geschehe in der Hoffnung, dah der Sultan im letzten Augen blicke cinlenken werde. „Standard" meldet weiter, die Demonftra» t,on werde, wenn der Sultan nicht nachgebe, die Blockade der Dardanellen in sich schließen. Obgleich man an den amtliche» Stellen meint, dah der Sultan sich angesichts der txre>nigtea Seestreitkräfte der Großmächte fügen müsse, !o glaubt man doch in diplomatischen Kreisen mehr und mehr, daß er eher sein« Zu flucht zu Geioaltmitteln nehmen werde, als daß er die Finanz- kontrolle in Makedonien den Mächten überlaste, in Anbetracht de» Umstande», daß dieser Verzicht eine Gelegenheit zur eventuellen Beseitigung seiner Souveränität geben könnte. London. „Daily Telegraph" meldet au» Tokio: Ei» Vertreter des „Dschidschi Schimpo*. der vo» eiaer Reise in da» von Hungersnot betroffene Gebiet -urückaekehrt ist. be richtet. daß von der eine Million Personen starken Bevölkerung dieses Gebiete» bi« Hälfte die bitterste Not leidet. Di« Bau«« essen Pferdefleisch, verkaufen ihre Kinder und wandern in grvßer Zahl nach andren Provinzen au».
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