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Bayrische Bolksparlei unü Zentrum. Die Vorbereitung -er Annäherung. »Durch Funkspruch.i München, 28. Febr. Zu den Blätterineldungcn. daß sich die Fraktion der Baiirische» BvlkSpariei im Reichstage für die Einleitung von Bertzaitölliiigen »wische» der Bäurischen Bolkspartei und der Zentrumspartei wegen einer enge» praktischen Zusammenarbeit ausgesprochen habe, teilt dt« „Bäurische B o l k S p a r t e t k o r r e i p v n d e n z" mit, das» die Aiigelegenheit sich zunächst im Stadium der Bor derettung befinde. Ein glückliches Ergebnis der gegen- ivärtigen Borverhandlnnge» werde wesentlich dadurch be stimmt werden, wie die Schwierigkeit gelöst werden könne, die sich daraus ergebe, das» die Z e n t r n m s p a r t e i eine eigene Parteiorganisation ans dem Boden der Rhein » Pfalz unterhalte. i'W T. B.) Eine Entschliehung der Deutschkonseroativen Berlin, l. Mar». Der weitere Borstand der Deutsch, konseroatioen Partei, der gestern in Berlin unter dem Bor sitz von N. Graf S c i ö l i tz - L a n d r e c z k i »nsamineu- trat, billigte einstiininig eine Entschließung, in der es heisit: Wir Konseroatioen siehe» in unbeirrbarer Treue zum mon archistischen Gedanke» und »um angestammten Herrscherhaus«. Wir bekennen den Wille» zur Befreiung und »u einer Außen« Politik, die durch Würde die Achtung gewinnt. Die Toitsch- konserrmrioe Partei l>at sich bet ihrer selbstlosen Mitarbeit ln der Deutschnativnalen 'Volkspartet volle selbständig, keit ausdrücklich geivahrt. Die Entschließung fordert schließlich die konservativen Kreise auf. sich in den Bereinen der Deulschkonservativen d>is 'Machtmittel »n schaffen, um bei koinmenden Wahlen die kon- fcrvativen Forderungen zur Geltung zu bringen. Eberl-Gedenkfeier in Berlin. Berlin. l.Mar». Anläßlich des zweiten Todestages deS Ncich^prasideuten Eberl veranstaltete gestern abend das Reichsbanner Schivarz-llivt-Gold auf dem Gendarmenmarkt eine Gedächtnisfeier. Tie Zahl der Teilnehmer an der Kund, gebung wird von der Polizei auf 80 »>00 Menschen geschätzt. Vödes Befinden ansqezetchnet. Berlin, I.März. TaS Allgemeinbefinden Lobes ivar heute srüh wieder ausgezeichnet, 'Auch der objektive Befund war in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Die deutschen Fragen aus der Genser Ratstagung. Berlin. 1. März, Für Deutschland sind besonders zwei Punkte der Genfer Tagceordnuna wichtig, die Saar- und die oberschlesische Frage. Bei der Laarfranc handelt eS sich um die Wiederbetetzung des durch den Rücktritt des Kanadiers Stephens freigewvrdenen PräsidcitteniitzeS, so n«ie um die Ersetzung des bisherigen belgischen Mitgliedes der Kommission. Lainber t, durch eine» Neutralen. Daneben kommt die Besetzung des Saargebietes durch dte französischen Truppe» zur Sprache. Die Franzosen sind »war bekanntlich »ur Zurück»ichung der eigentlichen Truppen bereit, verlangen aber einen militärischen Babnschutz tn Hübe von 800 Mann. Stach den in anderen Industriegebieten. wte Lachsen. Stuhr- gebiet „sw., üblichen Babnschutzvrganisattone» wäre für das Laargebtet ein Bahnschlitzkorps von nicht mehr als M dt« 100 Mann angemessen. Sin Bahnschutz aber vvn 800 Mann würde bedeuten, dak dte fran»vsisch«n Truppen nur unter einer anderen Firma im Land« blteben. Die vberschlrsische Frage betrifft die Schule, den Streit um das Stecht der in Polntsch-Oberschlesten lebenden Eltern, ihre Kinder nach freier Wahl in die drntschen Schule» »u schicken. Hier scheint es das Bestreben d«S Völkerbund«. sekretartatS »u sein, die beiden Parteien für «tn« Kompronrtft. ldsurig zu gewinnen- Boi einem solchen Kompromiß würde aber wahrscheinlich Polen der gewinnende und Deutschland nur der gebende Teil sein. Die amtliche eidgltsche >Mei»»»g geht dahin, dak der fran zösische 'Borschlag ein Kompromiß dargestellt, das a»f alle Fälle die Angelegenheiten im Saargebtrt vom deutschen Standpunkt aus verbessern ivüvde. Man macht geltend, daß dte neue Körperschaft international und von begrenzter Kom- petenz sein werde und zahlenmäkig nur einen Teil der zu- rückzuztehenden französische» Militärmacht betragen würde. In London erwartet man jedoch, dak Dr. Strcsemann diese« Vorschlag anscchten wird, da eine neue Bertetdtgnng-ftreit, krast im Bersailler Berirag nicht vorgesehen sei. Keine Auslandsbetettigmlff an der Mitropa. Berlin. 28. Febr. Der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. D o r p in ü l l e r. hat in Stuttgart bekanntlich das Ge- riicht dementiert, das» die Reichsbahnaiitcilc der Mitropa an eine ausländische Gruppe veräußert werden sollten, lieber den Anlah dieser Acußcrung Dr. DvrpmüllerS erfahren wir von der Direktion der Mitropa, daß Versuche, Teile deS Kapitals der Mitropa in das Ausland zu bringen, höchstens von ausländischer Seite gemacht worden seien, um dadurch Einfluß aus den vo« der Mitropa gepflegten Zweig des dcnischcn Eisenbahnwesens zu bekommen. Die Reichs- bahn habe vor JahrcSsrist unter Auswendung erheblicher Mittel im ausländischen Handel besindliche Aktien der Mitropa für Deutschland z u r ü ck e r w o r b c n. Schon aus die- sein Grunde mußte die Behauptung unglaubwürdig er scheinen, daß die Reichsbahn jetzt wieder dabet mithelse, Teile des Mitropa-Kapitals an eine auolünütsch« Gruppe zu bringen. Man brauche sich im übrigen nur »u vergegen wärtigen, daß die deutschen Regierungen seinerzeit aus wich tigen politischen Erwägungen die Mitropa zusammen mit führenden Großbanken gegründet haben, »m sicher zu sein, daß daS Ausland für diesen wichtigen Zweig deS deutschen Ver kehrswesen nicht Interesse gewinne. Die im Verkehrswesen überall erforderliche Zusammenarbeit mit Gesellschaften gleiclrer Art bestehe schon jetzt unü könne im Verlmndlittigö- wege jederzeit weiter anSgebant werden. Auch das Verkehrs- tttteresie erfordere also keineswegs eine KapiialStransaktion, wie sie vielleicht von einem finanziell interessierten ans» ländischen Bankhaus angeregt worden sein mag. Schweres Vergwerksungllick in England. London, t. März. Heute morgen find in einem Berg werk in WateS <38 Bergleute verschüttet worden. Rur 6» konnten bisher gerettet werden. Weitere Versuche, die anderen 78 Bergleute zu befreien, sind erfolglos geblieben. Schlagwetterexplosion aus der Zeche de Wendel. Hamm, 1. März. Ans der Zeche de Wedel bei Hamm Iwt sich deute vormittag bei Abdämmnngoarbejtcn bei einem Grubenbrande, der am 2t. d M. ansgebrochen war, eine schwere Schlagwetterexplosion ereignet, bei der zwölf Beamte und ein Arbeiter teils schwer verletzt wurden. Dieser Etplosion war eine leichtere voransgegangen, bei der zwei Ar beiter verletzt wurden. iW.T.B.i RaubUbersall auf das Lolinbureau der Zeche Dorslselü. »Durch F u ii k f p r >l ch.s Dortmund. I. März. In das Lohnburcau der Zeche Dorstfeld drang Heine ein Räuber ein, warf dem anwcfen, d«« Beamten eine Flasche Benzol ins Gesicht, raubte die Katze mit der gesamten Lohnsumme und sloh. Er wurde von einige» Bergleuten verfolgt. Dabei erschoß er einen Becrgmann und verletzte einen anderen schwer. Hieraus wurde er feslgenommcn. iWTB.j Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern- hauS: Donnerstag, den 3. März, AnrechtSreihe „A n d r S E h ö n t c r" mit Tino Pattiera in der Titelrolle, Claire Born, Helene Jung, Elsricde Habcrkvrii, Friedrich Plaschtc, Adolph Schvepsli», Robert Bitsiel, HannS Lange, Rudolf Smalnaner, Ludwig kubisch, InliuS Pitttlitz, Paul SchSssler. Musikalische Leitung: Kurt Stricgler, Spielleitung: Georg Toller. Anfang >-8 Uhr. Schauspielhaus: Donnerstag, den 3. März, außer Anrecht: „K ö n i g H e t » r t ch der Vierte" i>. Teils von Shakespeare. Spielleitung: Josef Gielen. Anfang !48 Uhr. t* Das ,>aschi»goko«z«rt der Dresdner Philharmonie findet beute Dtensiagiibend 8 Uhr im G c w e r b e h a u s c inicht im Polkswohliaalj statt. t* Piozarivercin. Montag, 7. Marz, Nbr im BercinSbauS. drittes Mitglieder - Linsoniekoiizer! tt!»eetl>ovciifeicr> Tuvcrlürc E-Dur, ^v»s I!»8 lsogcnanitte I. Leolioicn-Liivcrttlvei: Romanze iN-Iur ftir Violine und Lrcheiicr ttSottlried Hofnianii-Liirli: Lpser- Ned für Lopran »Erna Natter!, Ebor »freimilliger Fraucnkirchcnchor> und Lrchcstcr »zum I. Riale!: z. Sinfonie tz-Molt. Leitung: Erich Schneider. Gastkarle» für 'Aichimttgliedcr bei iiiicS und Abendkasse, t* Martin-Lulhcr-Sirche. Iittolge eine» technischen VersclienS und Wegfalles von vier Ketten sind in unserer Besprechung der Werke attsächsischcr Kanlvren die Raine» Richard F r i et e » , des R v m > II i l d ch o r e S und tl i r ch c n ch o r c S, sowie der Lolistcii Erna G r a b n r r !Lopran> und Helene M ü l l e r - L ch ä s c r »Al»! nicht genannt ivordc». t* Aus den Sammlungen slir Nullst und Wificirlchast. Der AuSilcllungSsaal deS Münzkabinetts ist infolge Reparaturarbeiten am Fittiboden znnachsl bis zum 12. Mürz für den Besuch »ich! zu- günglich. Lllineiischasiliche AnSkünsie werde» aber wie immer wochentags zwischen Ul bis l lil,r im Studierzimmer erteilt. 's* Zu HindemithS Wahl in die Preußische Akademie. Eine Berliner Korrespondenz verbreitet folgende Mitteilung: „Die Nachricht über die Wahl HindemithS zu», Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ist a» .'inigen Stellen mit der Bemerkung glossiert worden, daß diese Entscheidung Aus sehen errege, da der erst llLjährigc Künstler von „einer gewissen linksgerichtete» Clique mit Gewalt znm großen Mann ge stempelt werden" solle. Zn dieser anscheinend von einer zen tralen Stelle anögehenden Kampagne erfahren wir aus Kreisen der Akademie, daß bei den Mitglicderwahlen aus schließlich O-ualitätSrücksichten maßgebend sind, und daß die Akademie naturgemäß zu Geschmacksrichtungen nicht Stellung nehmen kann. Vollends wird der Versuch, einzelne Rich tungen innerhalb einer Kunst mit politischen Schlagworten zu identifizieren, als vollkommen sinnlos bezeichnet. Der von Hindemith vertretene» Richtung gehöre übrigens als viel Das Urleil im Kamburger Zuckerschieber- Prozch. »Durch K u n k s p r u ch.I Hamburg, 1. März. In dem großen Hamburger Zucker« Ichieberprozeß wurde hentc vormittag das Urteil verkündet. Der Hauptaiigcklagtc Häuser wurde zu süns Jahren Zucht haus. zehn Jahre» Ehrverlust. L..', Millionen Reichsmark Wert ersatz und Millionen Reichsmark Geldstrafe verurteilt, die im NichtbcibringungSsall in iechzehn Monate Zuchthaus um« zuwandrln sind. Im ganzen wurde tu dem Urteil aus Zucht« Iiausstrasen in Höhe von L8 Jahren 8 Monaten, Gefängnis strafen von IS Monaten »nd Geldstrafen von 18,» Millionen Reichsmark erkannt. iW. T. V > Die Zeugen über den Einbruch bei Jürgen». Berlin. I.März, Der Prozeß Jürgens ist tn sein ent- scheidendes Stadium cingctreten. Heuie sind etwa sünszehn de» verschiedensten Bcrnssständen angehörende Personen aus Ltargard als Zeugen zur Stelle. Frau Jürgens sitzt aus ihrem gewöhnlichen Platze. Zur Verhandlung gelangt der Einbruch in die Wvhnnng der Ehcleuie Jürgens in Star- gard. Frau Jürgens bestreitet entschieden, den Einbruch vor getäuscht und einen Versicherungsbctrug begangen z» haben, und schildert eingehend die Vorgänge der beircfsendcn Nacht. Der neue Präsident von Uruguay. Montevideo, 1. März. Der Senat hat heute Tenor Juan Campt st eg ui zum Präsidenten von Uruguay proklamiert. iWTB.i prominenterer Vertreter auch Arnold Schänbcrg a», gegen dessen Wahl keine solche Kritik laut geworden sei. Was übrigens das Atter HindemithS betrtsst, so sei daran er innert, daß der Maler Jaeckel bei seiner Wahl in die Akademie noch nicht 82 Jahre alt war." — Dazu sei folgendes bemerkt: Der hier milgcteilte Wortlaut der gegen Hindcmiths Wahl volemisierendci, Bemerkung, ist eine rein persönliche Acnßerung der Redaktion der „Dresdner Nachrichten" und ist von uns allein und zuerst tn unserer «bendnuminer vom 23. Februar veröfsentlicht worden. Wenn sie dann auch von anderer Seite übernommen wurde, so geschah das gänzlich ohne unser Zutun und Wissen einfach deshalb, weil sehr weite Kreise in Deutschland über diesen Fall genau so denken wie wir. Dazu ist eine „von einer zentrale» Stell« ausgehende Kampagne" gar nicht nötig. Wen» sich gegen SchönbergS Wahl kein gleicher Widerspruch regte, so beruht das eben darauf, daß er als viel „prominenterer" Vertreter der neuen Richtung auch wirklich viel eher Anspruch aus solche Ehrung hat. Was schließlich die Anwendung von politischen Schlag. Worten ans Kunstrichtungen betrtsst, so ist diese weder sinnlos noch willkürlich, sondern in kulturphilosophtscher Betrachtung begründet. Die zersetzenden Tendenzen der „Neuen Musik" sind ganz zivetsellos geistesverwandt mit den »ersetzenden Ideen der äußerste» politischen Linken. s* Jubiläum des Chemnitzer M.-G.-B. „Orpheus". Der Ehemicitzer Gesangverein „Orpheus" beging am Sonntag das Fest seines 75>Iührtgen Bestehens. Etngeleitet wurde das Jubiläum mit einem Festkonzert am Sonnabenid. Von den Veranstaltungen am Sonntag stand der FestaktuS am Vor mittag an erster Stelle. Besonders feierlich gestaltete sich auch die Weihe der neuen Fahne, die ein Geschenk der Frauen der VeretnSmItglieder ist. Im Namen der Stadt Chemnitz iiberbrachtc Oberbürgermeister Dr. Hübschmann die Glück wünsche der Stadt, dem sich ein« groß« Zahl von Gratnlanten anschlöß. Aus Anlaß des Jubiläums wurde eine Anzahl von Personen, die tn reger Beziehung zu dem Verein stehen bzw. langsährige Mitglieder sind, zu Ehrenmitgliedern er. »ailnt, darunter »Hencrolmusikdirektor Malata. s* Künstlerische Betanstaltnngen während der Leipziger FrühsahrSmeffe. Für die an, ti. März beginnende Leipziger Frühsahrsmesse ist wiederum ein reichhaltiges künstlerisches Programm ausgestellt worben. An der Spitze der Konzertver anstaltungensteht ein G« w a n d ha u s k o n z e r t. daS Gene, ralmusikblrektor HanS KnappertSbusch, München, diri gieren wirb. Außerdem finden statt: ein Konzert der Leip- ztger Stng.Akabemie, etu Konzert tm Völkcrschlachtbenkmal und ein Kirchenkonzert des Thomancr-Chors. Von den städtischen Theatern wirb das Neue Theater „Tann. Oerlliches und Sächsisches. Aus der Deutschen Dolksoartei. Der GeschästSführenbe Ausschuß der Devt- scben Bolkspartei. Ostsachse», hielt unter der Leitung des Wahlkretsvorsitzeilden, Ltaatsiittnister» a. D. Dr. Heinz«, am Lonnabrnd i„ Dresden eine Sitzuna ab. dir sich Vorzugs, weise mit der Erörterung wichtiger OraanisationSfragen und der landeSpvlitischen Lage befaßte Den vorliegenden Bor- schlügen auf einen engeren organisatorischen Zusammenschluß der drei sächsischen WahlkreiSverbände der D. V. B. gab der Ausschuß vorbehaltlich der Genehmigung des Wahlkreis, rertretertages seine Zusttmmung. Die Einberufung der Jahreshauptversammlung der D. B. P. Ostsachsen wurde kür den April nach Dresden tn «»ssicht genommen. Wetter be schloß der Ausschuß, das «Os übrige Jubiläum der N a t t o n a l l i b e r a l c n Partei gemeinsam mit dem Ortsveretn Dresden der D. V. P. am Sonntag, dem ». März, t „ Dresden festlich zu begehen Ausführliche Berichte über die landeSpolittsche Lage erstatteten die Land- tagSabgeordnetcn Beck. .Herrnhut, und Koentg, Kötzschen- broda. Der Ausschuß untersuchte eingehend die bet der Bildung der in-iien sächsischen Regierung zutage getretenen und »och nachwirkeiideil politischen Schwierigkeiten, die er in der z'ranptsachc ans die P a r t e i e n z e r s p l i t t e r u n g bei der letzten Landtagswahl zurücksührte. Die Politik der Fraktion wurde rinmüttg gebilligt »nb ihre entschiedene Fort führung allseitig erwünscht. Zum Schluß der Sitzung fand ein Antrag des Frauen- ausschnsieS auf stärkere Berücksichtigung der Frauen bei der Ziisammensetziina der OrtSvereinSvorstänbe einstimmige Annahme. Zum Vertreter des WahikreiSvor- standeS ans der Pariei-InbiläumSseier in Hannover wurde Finanzdirckior i. R. Anders gewählt. Dr. Schminckre und die Vandesverttcherungsanflatt. Der Vorstand der LandesversicherungS- anstalt Sachsen hat am 10. Februar an den Landtags abgeordneten Dr. Schmincke nachstehendes Schreiben ge richtet: „In der öffentlichen LandtagSsitzung vom 1. Februar haben Sie gegen die bei der LandeSvcrsichcrniigSanstalt Sachsen an- gcstcllte» Aerzte eine Reihe vvn Anschuldigungen auö- esprochen, deren strafrechtliche Verfolgung jedoch, da sie unter ein Schutze der Immunität als Abgeordneter erfolgt sind, nicht möglich ist. Der Vorstand der LaiidcsvcrsicheruligSanstalt Lachsen hält sich für verpflichtet, alle seine Beamten, An- gestellten und sonst bei ihm Beschäftigten gegen unberechtigte Angriffe, die gegen sie aus Anlaß ihrer dienstlichen Tätigkeit gerichtet werden, zu schützen und fordert Sie zugleich namens der betroffenen Aerzte ans, die in der bereits genannten Land- tagösitzung gemachte» Aenßerungcn entweder öffentlich zurück- zuliehmcn oder außerhalb deS parlamentarischen Schutzes zu wiederholen." Dr. Schmincke hat ans dieses Schreiben bisher nicht ge antwortet. —* Zum Tode deS LandgcrichtSprästbenten n. D. Dr. Müller. Heinrich Theodor M üller wurde am 80. Dezember 1841 in Dresden geboren und bestand dte erste Prüfung am I.März 18S4. Der übliche Vorbereitungsdienst führte ihn nach Großenhain und Dresden. Am 18. Januar 1870 wurde er Assessor bei», Bezirksgericht Dresden, am 18. Juni 1878 GcrichtSrat l»ld am I. Oktober 1870 LaiE>gerichtSrat in Dres den. am l.Mai 1882 LandgericlitSbirektor in Dresden, am 1. Januar 1800 Oberlandesgerichtsrat, am 1. Oktober 1808 LandgerichtSpräsident i» Frciberg. Am 1. Februar 18W ging er in gleicher Eigenschaft nach Ehcmnih, und vom 1. Januar 1807 bis 31. März 1000 war er LandgerichiSpräsident in Dres den. Er war auch während seiner Tätigkeit lange Jahre Vor sitzender der Disziplinarkammer. —* Noch keine weibliche Polizei im Dienst! Die Presie- stellc deS Polizeipräsidiums Dresdens teilt mit, daß die Nachricht, weibliche Polizeibeamtinnen hätten gestern erstmalig Außeiidicnst getan, den Tatsachen vorauSeilt. Die Indienst stellung der weiblichen Poltzeibcamtinnen wird voraussicht lich am 1. April erfolgen. Gestern hat es sich lediglich um di« Vorstellung zweier Beamtinnen in der Uniform, die sie vor- anSsichtlich erhalte» werde», im Ministerium gehandelt. 81evotzv - iwä ttrutäslslmrso KeLinn znIiUiL z»Arr vocm. u. «t»-mt5 8onlt«rn-ul>pc küc Uecrrn una V-Mkn mg ««tiokrnkr Scliulbilitmi«. proipetct Ir«i. »usn-llim« lortdlsgunxs-cliuspflscsitixer Knuden unit zzuactien kttc H IUs«rI«ows ^ .17«u " Kllmsrkl 18. Ink. Mrk. ttsrttow u. vr. kritr ttrrkov Häuser", „Tiefland", „Die Boheme", „Der lieb« Augustin" und KrenckS neue Oper -Fsonny spielt auf" zur Aufführung bringen. Im Alten Theater werden aufgcführt „Fräu lein Julie" und hierauf „Der Kammersänger", „Wer niemals einen Rausch gehabt", „Wcek-E»b" und „DaS Grabmal beO unbekannten Soldaten". Das Schauspielhaus bringt während der Meßwochc den Schwank „Die Bubiköpfe", da« Operettentheater am Dittrichrtng die Operetten „Die ZtrkiiSprtnzcssin" und „Adteu Mimt". Im Kleinen Theater wird als Uraufführung für Deutschland „Der unaussprechliche Hirt" von Alfred Brust aufgeführt werden. Da« Plakat der Internationale« Nnchknust-AuAstelna« Leipzig 1»L7 ist das Ergebnis eines Wettbewerbes, der mit in ternem Charakter unter den Mitgliedern des Vereins Deut, scher Vuchkünstler veranstaltet worden ist. Rudolf Koch, der bekannte Schristküiistlcr und Begründer der Osfenbacher Schrtstschule, ist der Schöpfer des einstimmig angeiiviiimenen Plakates. Dieses zeigt I» weißem, von roten Linien ein gefaßtem Felde daS alte Symbol edler Buchkunst: ein aus- geschlagencs Buch, das von einer Krone überragt wird. DaS Plakat wird in nächster Zeit tm In- und Ausland weite Ver breitung finde» und für das Interesse an der Internationale» Vilchkiliist-AuSstelliiiig, die in diesem Sommer in Leipzig statt- stnden wird, in würdiger Form werben. s* Jubiläum des Bruno Kittelschen CborS in Berlin. In den erste» Märztagcn begeht der Bruno Kittel,'che Chor in Berlin die Feier seines 28j übrigen Bestehens. Unser Berliner Musikrescrnt schreibt »nS dazu: Neben der altangcsehcnc» Siiigakaöeintc »nd dem durch dte Nöte der Inflationszeit anfgertebciic» Philharmonischen Chor, dessen Stamm Siegfried Ochs tiiiinerhti, sehr geschickt tn de» heutigen Chor der Hochschule für Musik hinübcrgcrettct hat. hat sich der Bruno Ktttelschc Chor im Lause der Zeit eine sehr geachtete Stellung errungen »nd ist als dritter großer gemischter Cbor tm Berliner Mnsiklebe» fast nnentbchrlich geworden. Mit eine», kleine» Frauenterzett von 0 Domen hat der durch Robert Radccke und Arno Klesfel anSgebtldete Bruno Kittel 1002 seine GesangSgemeinschaft begründet- Heute ist der Chor ans de» Stand von S5t weiblichen und >28 männlichen Stimmen gebracht. Sämtliche Mitglieder singen und sangen von ie her ohne Entgelt, aus reiner Liebe zur Sache. a»s wirklichem Idealismus. Nur tn der KrlegSzeit. als 08 Männer unter den Fahnen standen, von denen ein großer Teil den -Heldentod fand, mußten vorllber- acbcnd Sänger gegen Bezahlung eingestellt werden. Auch tn Dresden steht der Bruno Ktttelschc Cbor tn ausgezeichneter Erinnerung. 'Nachdem er irn Februar 1013 die Großtat der