ungünstig und dient dazu, die Stösse zu mildern, wobei ausserdem noch in Betracht zu ziehen ist, dass das Eigengewicht der Kolbenstange und Kolben zur Wirkung des mittleren Dampfdruckes hinzu tritt. Die Maschinen werden für Leistungen von 3 bis 60 Pferden und darüber gebaut, nur erhalten sie im letzteren Falle doppelte Kurbeln. Namentlich für die Zwecke der sich immer mehr entwickelnden Klein industrie kann der Motor wegen der geringen Wartung und seines öko nomischen Betriebes empfohlen werden, da der Kohlen verbrauch nach den erhaltenen Angaben bei 10 bis 12 Atmosphären Kesselspannung nur 0,65 bis 0,70 kg für indiziertes Pferd ifnd Stunde betragen soll. Stehende Maschinen von J. Farcot in Saint-Onen')• Tafel 12, Fig. 75 und 76. Die rühmlichst bekannte Firma hatte in der Maschinenhalle ausser der später genannten lOOOpferdigen Corliss-Maschine noch eine stehende umsteuerbare Schiffsmaschine mit dreifacher Expansion für grosse Ge schwindigkeiten, eine dreifache Expansionsmaschine von gleicher Anord nung ohne Umsteuerung für elektrischen Lichtbetrieb und endlich noch eine Compoundmaschine derselben Konstruktion ausgestellt, welche letztere wegen ihrer vollständigen Uebereinstimmung mit den dreifachen Expan sionsmaschinen erst an dieser Stelle mit erwähnt werden soll. Die drei nach dem Hammersystem gebauten schnelllaufenden Maschinen mit Dampfverteilung nach dem System von Solms, bei welcher die veränderliche Schieberbewegung durch Verbindung von Schieber und Exzenterstange mit Hilfe einer Stange erreicht wird, welche nahe der Mitte der Exzenterstange angreift, während sich ihr äusseres Ende in einer Kulisse mit veränderlicher Neigung bewegt, zeichnen sich beson ders dadurch aus, dass ihre Regulierung nicht wie sonst bei grossen Ge schwindigkeiten von Schwungradregulatoren, sondern von sogen. Servo- Moteuren bewirkt wird, die ein weit vorzüglicheres Regulierungsorgan bilden als erstere. Die Umsteuerungs- oder Expansionskulisse wird hierbei selbst für die kleinsten Regulatorbewegungen empfindlich und verändert die Füllungen im Dampfcylinder bei kleinen Geschwindigkeits änderungen ebenso, wie es bei einer Maschine mit Klinkensteuerung ge schieht. Der Servo-Moteur besteht, wie Fig. 75, Tafel 12 veranschaulicht, aus einem am Dampfmaschinengestell angeschraubten Cylinder, dessen einge schlossener Kolben e sich entsprechend der Stellung eines zur Vertei lung von Druckwasser dienenden entlasteten Muschelschiebers f so be wegt , dass die mit der Kolbenstange verbundene Steuerungskulisse c 1) Praktischer Maschinenkonstrukteur 1890 S. 81.