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EM« frkd« Strotz, der gebremst löste »ie Br< Skt'mtfchtks« Ein« aust«eiche Scene ereignete sich in Beriin in der Lichten» «. Dort stand ein mit Steinen beladener Wagen, t und befestigt war. Eine Schaar spielender Kinder löste He Bremsvorrichtung und nun rollte der Wagen mit rasender Geschwindigkeit die abschüssige Straße herab. Die zahlreiche» Passanten mußten sich durch schleuniges Beiscitespringen in Sicher beit bringen. Zwei Droschken, die den Berg herausgesahren kamen, kehrten sofort wieder um und jagten wie toll die Straße hinunter, uni nicht von dem hinterher stürmenden Erfährt zerschmettert zn werden. In der Belle-Älliancesttaße gelang es endlich, einen halben Meter von der Spiegelscheibe eines Schaufensters entfernt, den Wagen rum Stehen zu bringen. ** Ein betrübendes Sittengcmälde wurde bei verschlossenen Thüren vor der zweiten Strafkammer des Berliner Landgerichts ll entrollt. Auf der Anklagebank saßen 18 Schulkinder. Knaben und Mädchen, und 6 Lehrlinge ans Alt-Landsberg, welche beschuldigt waren, eine ganze Reihe verbotener Handlungen miteinander vor genommen zu haben. Der Stein ist seiner Zeit bei Gelegenheit eines gegen einen alten Wüstling eingeleiteten Strafverfahrens in's Rollen gekommen. Es kamen dabei »ach und nach immer mehr Fälle an's Tageslicht, die auf die Moralität eines Thesis der Schuljugend Alt-LandsbergS ein häßliches Licht warfen. Die jetzt auf der Anklagebank erlchcincnden 23 Personen waren über 14 Jahre alt, eine Anzahl anderer Knaben und Mädchen, die noch nicht 12 Jahre alt waren, mußten naturgemäß außer Verfolgung bleiben. Unter den zur Sache vorgeladencn Zengen befanden sich der Bürgermeister Ziemann, der Superintendent Bethgc. der Rektor Knirphard und der Schloßpfarrer Krücke. Ter anwesende Super intendent legte ein zu Herzen gehendes Wort für die jugendlichen Sünder ein und bat um Milde für dieselben. Die Verhandlung endete damit, daß acht Angeklagte ganz frciaesprochcn, die übrigen Angeklagten zwar für schuldig befunden, aber aus dem Grunde freigcsprochen wurden, weil sie bei Begehung der Handlungen die zur Erkenntniß ihrer Strafbarkeit erforderliche Einsicht nicht besessen haben. In Gemäßheit des 8 56 St.-G.-B. bestimmte der Ge richtshof. daß zwei Angeklagte der letzten Kategorien in eine Er- ziehungs- oder Besserungsanstalt gebracht, die übrigen 13 ihren Familien überwiesen werden sollen. Der Vorsitzende. Landgerichts rath Herzog, richtete an die anwesenden Eltern oie ernste Mahnung, nun auch ihrer Pflicht, den sittlichen Lebenswandel ihrer Kinder streng zu überwachen, gewissenhaft nachzukommcn. ** In vielen Städte» gicbt cs „Hamburger Engros-Lagcr". Ein gewerblicher Verein Hamm hatte gegen Julius Aronstein, der diese Firma führte, Klage angestrengt aus Grund des Gesetzes über »»lauteren Wettbewerb und in drei Instanzen ein obsiegendes Urtheil erlangt. Dennoch hat jetzt das Reichsgericht die vor instanzlichen Urtheile aufgehoben und den Prozeß zu Gunsten des Julius Aronstein entschieden. Maßgebend war die Thatsache. daß die 200 in Deutschland bestehenden Firmen gleichen Namens in Hamburg ein gemeinsames Lager besitzen. " Der Ghmnnsiast, der neulich die Josephinums-Bibliothek in Hildesheim bestohlen hatte, wurde von der Strafkammer zu IV» Jahren Gesänguiß vcrurtheilt. " Ein Ritter des Eisernen Kreuzes erster und zweiter Klasse in der Person des Oberans'chers der Nationalgalerie August cheithauer im Alter von 60 Jahren zur großen Armee eiubemsc» und Dienstag Nachmittag auf dem Emmaus-Kirchhos in Rudorf beerdigt worden. Lcheithnucr machte die Feldzüge von 1866'und 1870/71 mit und erwarb sich das Eiserne Kreuz zweiter Klasse bei Gravclotte. Die erste Klasse der Auszeichnung erhielt er bei Orleans dafür, daß er mit 13 Mann seiner Kompagnie aus einer feindliche» Schani von 150 Mann seinen gefangenen Hauptmann wieder herausholte. ** Aus der Zoll-Petrolcumrampe des Bahnhofs geriethcn In Lübeck vorgestern Abend mehrere Hundert Petroleumfcisser in Brand: trotz des großen Feuers und der mächtigen Nauchcntwickel- ung gelang es, den Brand aus seinen Herd zu beschranken. ** Der „ Fa l l K ü ch l c r" in Hessen nimmt einen sensationellen Charakter an. Wie nämlich aus Mainz berichtet wird, hat der Oberstaatsanwalt Dr. Schmidt der Redaktion des „Mainzer Journals" die Mittheilung zugchen lassen, daß das Tisziplinar- bersahren gegen den Landgerichtsdircttor Küchler wieder aus genommen worden sei. Zum besseren Verständnis; sei hervor gehoben, daß Lnndgerichtsdircktor Küchler in Darnistadt in geschäft lichen Beziehungen zu einem Korkstopsclsnbrikantcn Namens Rapp gestanden hatte, gegen den zur Zeit eine Anklage wegen be trügerischen Bnnkcrolts und Wechselfälschungcn schwebt. Herr Küchler hatte Rapp Geld geborgt und am !6. Mai 1898 dem Rapp bescheinigt, daß er dessen Mobiliar gekauft habe. Am 2. Juli 1893 erklärten Beide schriftlich, daß Rapp nur Geschäfts führer und Küchler der Eigenthümer des Unternehmens sei. In einer Gläubigervcrsammlung hatte nun .Küchler erklärt, er habe niemals Kenntmß davon gehabt, daß Rapp seine Zahlungen ein gestellt habe — obwohl er doch zugcbcn mußte, daß ihm bereits in der ersten Zeit der geschäftlichen Beziehungen Rapp gesagt habe, daß er gepfändet sei und bezahlen.müsse. In Berück sichtigung eines drohenden Anfechtung-.prvzesses gab daun später hin Küchler die ihm gewordene» Sicherungen wieder aus. Daß Landgerichtsdirektor Küchler schwer gefehlt hat, erscheint hiernach kaum noch zweifelhaft- (Wegen eines Artikels über diesen Fall war der Redakteur der „Frks. Ztg." Giesen verhaftet worden.l ** Ein hübsches Taichenspielerslückchen ans eigener Erfahrung erzählt der österreichische Untersuchungsrichter Dr. Hans (9roß iii der kürzlich erschienenen dritten vermehrten Auslage seines „Hand buches für Untersuchungsrichter". Er schreibt: „Ein mir be freundeter Polizeikommisiar ließ mir einmal sagen, er habe etwas „Interessantes". Ich fand mich bei ihm ein und erfuhr, das; er einen internationalen Taschendieb, der eine Kerkerstrafe abgcbüßt batte, in Verwahrung habe, um seine Auslieferung an eine aus ländische Behörde zu veranlassen. Ter Gauner war krank gewesen und von dem Polizeikommissar besonders rücksichtsvoll behandelt worden und hatte diesem am Tage vor seiner Ablieferung gesagt, er werde ihni „etwas" wigen. Dieses „etwas" wurde nun vrodu- zirt. Ter Mann war (Spezialist im „Um Feuer-Bitten". Er ver langte von mir, ich solle etwas einer Brieftasche Aehnliches in die innere Brusttasche meines Rockes stecken, diesen aber allerdings nicht zuknöpfen. Dann verlangte er, ich solle mir eine Eignere anzündcn, ihm aber eine schenken. Nun nahm er einen zusammeii- gelegten Uederzieher über den Arm, wie nian einen solchen zu tragen pflegt, trat mit sehr artiger Verbeugung aus mich zu und bat um Feuer von meiner Cigarre. Ich ließ ihn seine Cigarre anzünden und merkte hierbei selbstverständlich auf das kleine Buch, das ich statt einer Brieftasche eingesteckt hatte. Was ich wahr nehmen konnte, war nur, daß der Mann etwas lange mit dem Anzünden zu thun hatte und sich ziemlich ungeschickt anstcllte. Namentlich gab er sich den Anschein, als ob seine Cigarre nicht recht anbrennen wollte, so daß ich mich veranlaßt sah, an meiner Cigarre einige kräftige Züge zu thun. wie man ja wohl stets thut, wenn man dem Anderen das Anzünden erleichtern will und wenn die eigene Cigarre auszngehen droht. Nun brannte die Cigarre des Diebes auch, er machte abermals eine artige Verbeugung, trat zurück — und ich batte mein die Rolle einer Brieftasche spielendes Buch nicht mehr. Er hatte unter dem übergeworfenen Ueberrock so geschickt manipulirt, daß er mir das Buch aus der Tasche ziehen konnte, ohne daß ich die leiseste Berührung wahrnahm. Freilich hatte er es verstanden, in echter Taschenipielcriveise meine Auf merksamkeit auf seine Ungeschicklichkeit beim Anzünden zu lenken, trotzdem ich ja gewußt hatte, was geschehen sollte." " Der elektrische Straßenbahnbetrieb in Deutschland hat in den letzten Jahren einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen. Er steht unter allen Ländern an erster Stelle. Die Zahl der Städte mit elektrischen Straßenbahnen betrug nämlich Ende 1891 3, Ende IW5 W und am 1. Januar IM 77- Was die Ausdehnung und Leistungsfähigkeit dieser Bahnen betrifft, so betrug am 1. Sept. 1898 die gesammte Streckenlänge 1429.55 Icw, die Gleis länge 1939,06 kw. die Zahl der Motorwagen 3l90 und diejenige der Anhängewagen 2128, während weitere 1089 km Strecke mit 1886 km Gleise im Bau begriffen oder beschlossen waren. Die Bahnbetrieb verwendeten Maschinen betrug 33,3:13 UVV. Außerdem einer Gesammtleislnng von 5l18 XIV für den Bahnbetrieb in Verwendung, sodaß in den Kraftwerken an Maschinen und Akkumulatoren insgesninint 38,451 XVV für Bahnzwecke zur Verfügung standen, * Eine großartige Leistung. Auf dem öffentlichen Empfang, den Präsident Mac Klnle» am 26. Mai im Weißen Hause gab, schüttelte er innerhalb 1°/« Stunden 4816 Besuchern die Hand, also durchschnittlich zweien in drei Sekunden. Kein Präsident hat "" ""' gebracht. Einige Mitglieder des KabinetS iten mit de» Präsidenten, waren aber bald , erschv-st, dag st« oen Versuch aasgeben mußten. die» b Stanv »«»ui», Scheffrlstr. iehei«e Krankheiten, Hautau Kvsstüffe. Schwäche, «estrschäh X» Schloßslr. 5,checkt »«Heime uHautkrankh. tAnssti schwäche, Beinschäden re. 9 ianz »uralte»«! tu, jeder Art.. ».v-alzffuß 9-5 A.7-8. > frisch« u ganz veraltete . Flechten, alteWrmde») LW-z« lädcn, Salzsiuß 9-Z »eilt frische u. g, üss«. Flechten, a c-5. Abds. 7-8. Haut-11 Harnleiden. Ausflüsse,Geschwüren Schwäche werden geheilt Pragerstr. 40, l. Sprechst. v. 9—3 u. 5—8 Uhr. j -« Unter Deutschlands größten seideinvaciren-Spezial »Ge schäften ist das kietOentinn«» «tltrvtn» diantlr, Hofliefe rant. Pragerstraße 14. seit 24 Jahren die beste Bezugsquelle für seidene Kleider und Besätze. Bei Angabe des Gewünschten werden Proben franko zngesandt. «° Kaufmännische Auskünfte über In- und ausländische Firmen ertheilen die Auskunftei W. 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K L.Loäeus1oek,ii»l!°e Spvvtaltst kiü LaUieUanpr nt«s«i»8eli»rtl1vl> rtelrttssr 4v«vn«Iü>,er, 8vg»I«88strr»88e, Loks LosmLimxllZSk. Ltstn Ae in Mm tiMll Aterck heutige Annonce über ltlmetce'« 8v8»iiäI>e1l«-Srot. ß rislilllig SM 13.—ik. An! !8KS !n ösriin. ksciielitl' 5lilill!!ti'Vl>!jliiii!l)cil üW>iz>i-Ke!l!-iMi'i8. werden ganz oder thcilweise zu mäßigem Preis kelilsknplm. ketten mit ^strslren. konettsn. Klse. kiidei' ete. sn! jene beliebige Alt, aac ti oart» ««8«»rt8. Grösser Gewinn ist im »lütklichsten Fall Prämie M,«M Rik. Gew^M.OOO 100,M u. s. w. Kleinster Treffer 15 Bit, - " Porto und Liste 30 Pfg. ertra, — L 10.—. 5.—, 2.50 M k. empficdlt, auch unter Nachnahme Am»»chl»«.WSD Kgl. Sächs. und Prinzl. Hostieferant, L!Z. NrvgiF-OesekiM <1nu,t»»«tli»«ti'»>»nv F. I n und deren Folgen. Ausflüsse, Harnbcschwcrdcn. Geschwüre. Lchwächeznständc re. <25iähiige Praxis! heilt nach einfach bewährterMcihode O. Dresden, Zinzendvrfftr. 47, pari, rechts, tägl. v, 9—4 u, 6—8 Abds . Sonnt, v. 40—3. (16 Jahre i>. verstarb l»> iri-ri, thütig gewesen.) 8 s ^. A <Iter. Hattet Tie zur Konkurmasse der Firma A'ülkel ^ AebeastreN. gebörigen Mck. MDtl- mi! Lüßkikgt!!, WIM II. l. III. M.NvrM,/^Iliik>iil8tler N 1^nr»»t»vr xtnr»»>«v 8. 8 i sollen im Ganzen oder Einzelnen freihändig verkauft werden. Näheres durch den Konkursverwalter ttveiilMimM ttr. LarL vamw, Johann-Georgen 2lUcc 7, hart. Lklivll-LrpilLl: Mark SMOMA, vovau Niark S»2av,vvv etaxceraMt« Wir vergüten bis auf Weiteres für Bankeinlagen auf Depositenbuch bei täglicher Verfügung 3 "/<, Zinsen p. v. bei einmonatlicher Kündigung : . 3'/^ "/<, Zinsen x. s. bei dreimonatlicher Kündigung .....40/a Zinsen p. s Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats- und Werthpapieren, zur Annahme offener und geschloffener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere» zur Gewährung von Darlehen auf andere Sicherheiten» zur Einlösung von Coupons und Dlvidendenscheinen» zur Diskontirung von Wechsein und Eröffnung von laufenden Rechnungen. ZLelwIsvLv lliwüslsbruck, 8ev8tr»88v V. 11 ..Tt'csdttcr Nachrichten" 11 Freitag, S. Juni 1800 « Nr. 151