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- SSt - ' > . - Bnrme Fritz »and offenbar Gnade vor ihren Augen. Er tat im Anfang nichts, um sich ihr zu nähern ober sie auSzuzeichnen, aber mit der Unbefangenheit »er Millionärin verfugte sie sofort über ikn. betrachtete ihn als ihre» Kavalier und lieh ihn nicht wieder los. ganz überzeugt, bah er selbst mit dieser völligen Beschlagnahme sehr zufrieden je». Jedenfalls machte Ilse ihr die neue Eroberung nicht streitig. Sie war bleich und still, lat alles, um den Wünschen ihrer Cousine die Wege zu ebnen, und hielt sich ihrer-fetts in nicht mißzuverslehender Weise an de» Obersten. Der alte Herr war ganz unglücklich. Er konnte es einrichten. wie er »vollte, sowolst aus Partien, ivie in Notenhahn selbst: immer gelang es ihr, ihn an ihre Seile zu bringen und dort zu fesseln. Wen» di drei Paare zusammenginaen, bat sich jedesmal dasselbe Bild: voran die oidiil mit Baron Fritz, dahinter Ilse mit dem Obersten und zum Schlug die beide» Mutter, Die reiche Baronin fand cs ganz selbstverständlich, -atz der elegante Leutnant sich auwchließlich ihrer Tochter widmete, und von Ilse, die jo wenig Aussicht batte, sich g»c verlnuraleu. war eS sehr verständig, datz sie sich an den alten Herrn hielt. Er schien recht vermögend und von der kleinen Blondine entzückt zu sein, da hieß eS denn, die Gelegenheit nutzen und statt deS Neffen den reichen Onkel gewinnen! Ein alter Manu war immer noch besser als gar keiner. Der Lästertisch beschäftigte sich auch eingehend mir der neuen Gestaltung der Dinge. Die Tatsache, das, die ersten Reihcrstiegs gar nicht die „richtigen" gewesen und die „reichen" erst jetzt gekommen waren, verbreitete lich plötzlich aus unerklärliche Weise. Jeder fand nun, das; er schon lange die Echtheit der ersten angezweiselt habe: man sehe aui den ersten Blick den Unterschied. Du Weber! — die echten traten doch ganz anders auf: da sah man die Millionen ja von weitem glänzen! Die kleine Ilse hingegen war immer ganz bescheiden gewesen und sank nun samt ihrer Mutter stark rm Werl, Plan bewundene Baron Fritz von Hageneck, der sich seine Freiheit, allem Anschein entgegen, so klug bewahrt hatte und allen geschickt ge legten Schlingen entgangen trat. Er konnte sie nun viel besser verwerten und mutzte ein ganz geschickter Kerl sein, weil er sich auch die Gunst der Erbin so schnell zu er- ringen verstand. Baron Fritz selbst äußerte sich über die beiden Dame» wenig oder gar nicht. Wenn sein alter Herr einmal gar zu sehr schalt, schwang er sich wohl zu einer Ver teidigung der Cousine aus, aber lange hielt er sich bei der Angelegenheit nicht aus uns der Oberst wußte wieder einmal nicht, was er auS ihm machen sollte. EineS Tages jedoch fand er sich bei dem Onkel schon zum Frühstück ein. Ruhig erklärte er: „Meine Zeit ist um. mein Urlaub zu Ende. Ich iiiun in drei Tagen reisen." Dem anderen kam das gänzlich überraschend. Er hatte mindestens noch au» eine Woche gerechnet. „Alle Wetter! Ist es schon so weit'? Freilich, man verliert hier alle Berechnung bei dem behaglichen Bnunnelleben. das man führt. Run heißt es, die letzten Tage nutzen. Hast Du noch besondere Wünsche, einen besonderen Plan?" „Ja. Onkel, ich möchte mich verloben, und zwar beule noch." Der alle Herr starrte ihm erschrocken ins Gesicht. „Verloben?" stammelte er, „und heute noch? Mit der Reiherslieg?" „Gewiß, mit Ilse Reiherstieg. Wir sind ja deshalb hergekommen, und wollen doch nicht unverrich teter Sache hewrkehren!" Ein gewaltiger Zorn erfaßte plötzlich den Obersten. Entrüstet sprang er aus und lies, wie das seine Art war, erregt im Zimmer auf und ab. „Gut, gehe hin . . . verlobe Dich, lade Dir für den Rest Deines Levens ein goldenes Kreuz ans den Rücken . . . aber verlange nicht, daß ich Dir dabei behilflich sei. Das letzte, das . . . das mutzt Du allein tan. Und noch eins: aus mich rechne nicht mehr, das heißt, aus meine Erbschaft. Du hast ja dann Geld genug mit Deiner Millionärin, während ich, — er wurde ein bißchen verlegen, pachtete sich dann aber stramm ans — mich vielleicht auch noch verheiraten werde. Selbstsucht und Gewinnsucht regieren ja heute die Welt: weshalb soll ich mir da nicht auf meine alten Tage eine junge Frau znlegen?" Der Reste strich sich über den Schnurrbart, um ein Lächeln zu unterdrücken. „Gewiß, wenn's Dir nicht zu un bequem ist? Meinen Segen hast Du!" „Dummer Bengel, als tvenv. ich den brauchte!" brummte der Oberst und ließ ibn stehen. Aber eine Minute später fragte er den Ressen doch, tvie er die Verlobung einzuleiten gedenke. Fritz betrachtete eingehend und liebevoll feine schönen, wohlgepilegtcn Rage! und sagte wie beiläufig: „Ich geduckte die Vermittlung unserer Baronin, das heißt, der armen Baronin in Anspruch zu nehmen. Ich kenne sie doch am besten, kann ihr gegen über frei beraussprechen und meine, sie kann mir meine Bitte nicht abschlagen." .„Kaum: aber weshalb sprichst Du nicht uni dem Mädchen selbst?" „Sie könnte überrascht sein, mir ausweicheu, die Antwort verzögern und ich habe keine Zeit zu verlieren." „Bist Du denn sicher, daß es überhaupt zur Verlobung kommt?" „Ganz sicher!" „Fürchtest Du gar nichts?" „Nicht die Sour!" „Wenn sie aber nun doch nein sagte?" „Sie wird nicht nein sagen." „Weshalb nicht?" „Weil sie mich liebt." „So, also das weißt Du auch schon." „Natürlich, sonst würde ich doch nicht um sie anhallen." Eine Stunde später ging Fritz von Hageneck zur Baronin. Er wußte, die kleine Ilse war um diese Zeit im Bade, die Mutter allein zu Hause. Er ließ sie um eine kurze - AS - Unterredung bitten und wurde angenommen, allerding» erst nach einer ziemlich lange» Wartezeit. LuS hatte er aber nicht anders erwartet. Die Dame empfing ihn in einem elegante« Morgenkleide, daS etwas zu jugendlich war. ihr aber recht gut stand, und mit einem Gesicht, daS deutlich von Ueoerraschung, Neugier und ein wenig Sorge sprach. Nachdem die üblichen BegrüßunaSformeln ausgetaujcht .waren, ließ ihr der junge Manu zu vielen Fragen keine Zeit, sondern sagte kurz und bündig: ..Baronin, ich muß leider in drei Tage» obreisen. Die letzte Zeit hat mir aber die Ueberzeuaung gebracht, daß ich von Ihnen und Ihrer Faniiiie meist für immer scheiden kann. Ich liebe Fräulein Ilse, möchte mich noch hier mit ihr verloben, und bitte Sie. bei ihr meine Fürsprecherin zu lein." Die wellgelvandte Frau, die sonst nichts aus der Fassung brachte, hatte Mühe, ihre» Schreck und ihre Verwirrung zu verbergen. „Sie wollten wirklich . . stammelte sie^ „nach so kurzer Zeit ?" „Oh. wenn ich es mir recht überlege, so war cS eine Liebe aut den ersten Blick. Die »allere Bekanntschast hat nur den ersten Eindruck bestätigt und verstärkt. Hier im Badelebeu ist man ja beinahe den ganzen Tag zusammen. Darauf setzte er ihr kurz und klar seine VermögenSverhÜllnisje auseinander und meinte, die Zustimmung seines Kommandeurs habe er bereits eingcholt, wenn auch noch nicht in offizieller Form: sein Onkel sei verständigt . . . Die letzte Entscheidung liege also einzig in der Hand der Dame». Der Baronin wurde immer unheimlicher zu Mute. Dieser zielbewusste. prächtige junge Mensch, was für ein Schwiegersohn wäre der für sie ge wesen, und nun sollte sie Hinge1>en und bei einer anderen für th» werben! Sie schlang in -wrvöser Erregung die Hände ineinander. „Gewiß, Herr von Hageneck, ich will tun, waS Sie wünschen. Aber ich weih wirklich nicht, ob meine Schlvesler . . . meine Nichte . . Er richtet« sich eMms auf und sagte mit gut gespieltem Erstaunen: „Verzeihung Baronin, aber ick sehe nicht recht ein, tvas diese beiden Damen mit der Sache zu tun lzlben. Ob ich ihnen als Resse und Vetter Willkomm«» bin oder nicht, ist doch ganz gleichgültig. . ." „Neffe und Beiter?" wiederholte sie verwirrt. „Sie sagten doch eben > . „Daß ich Fräulein Ilse, Ihre Tochter, liebe." „Meine Tochter?! Ganz gewiß und wahrhaftig meine Tochter?" Er lächelte. „Aber natürlich, wen denn sonst? Ich bat sie schon vor acht Tagen um ihre Hand, aber sie wollte sich durchaus nicht vor der Ankunft ihrer Verwandten mit nur verloben. Ich füllte erst eine Prüsungszeit durchmachen, und so mußte ich meine Ungeduld zügeln, was mir übrigens herzlich schwer geworden ist. Wenn ich Ihnen also als Schwiegersohn willkommen bin, Baronin, so bitte ich Sie, machen Sie'S kurz und verhindern Sie eine weitere Verzögerung." Er küßte ihr die Hand, und sie umarmte ihn in stürmischer Freude. Sie wußte gar nicht, was sie sagen sollte, den» nachdem sic für ihre Ränke und Vorspiegelungen so hurt gestraft worden war, empfand Sie eilten unbeschreiblichen Triumph, einen »amen- los.'» Jubel. Ihre Schwester, ihre Richte, die mutzten das erfahren! Erst wenn sie ihnen die Verlobung mitgeteilt hatte, würde sie ganz beruhigt, ganz glücklich sein! . . . Ehe der junge Mann noch wußte, wie ihm geschah, war sie mit einer Entschuldigung aus dem Zimmer geeilt, hatte einen Hut aufgestülpt und war hinübergelansen zu ihren Ver wandten, die ganz in der Nähe wohnten. Fritz wartete inzwischen aus seine Braut, und als er einen leichten Schritt ans dem Flur vernahm, öffnete er die Tür ein wenig, blickte hinaus und ries: „Kleine Ilse, komm schnell herein! Hier ist jemand, der Dir den Willen getan hat und nun seinen Lohn beansprucht." Zögernd und zagend, aber mit leuchtendem Antlitz folgte sie dem strengen Gebot, und als er sie nun zärtlich in die Arme nahm und aus die Lippen küßte, da fand sie döK ganz richtig und natürlich, mid hatte nichts mehr dagegen einzuwendeir. Nach einer Weile aber sagte sie doch: „Sie gefällt Dir alio wirklich nicht, trotz ihrer Millionen?" „Nein, Du kannst ganz ruhig fein. Deiner Cousine wäre ich nie in ein Bad nach gereist und wäre sie mit märchenhaften Schätzen auSgestattet gewesen. So hat mir noch kein Frauenzimmer mißfallen." Ilse klalschte in die Hände vor Vergnügen. „O, wie mich das freut. Aber, weißt Du Fritz, gut war es doch, daß wir die Probe machten. Nun bin ich für alle Zeit über diesen gefährlichen Punkt beruhigt und werde an Deiner Liebe nie mehr zweifeln." Bei den Verwandten machte die große Neuigkeit nicht ganz den Eindruck, den dte Baronin erhofft hatte, wenigstens dem Anschein nach. Sie wünschten kühl Glück und der junge Herr, der es gewagt halte, die arme, bescheidene Cousine zu wählen, während ihm die reiche nicht ganz abgeneigt war, erschien mit einemmal viel weniger liebens würdig und interessant Das kümmerte aber die beiden Liebenden nicht. Baron Fritz entdeckte immer neue Vorzüge an seiner Braut, und die kleine Ilse, die früher so klein mütig »nd mißtrauisch gewesen war, lernte min überraschend schnell an ihr Glück imd eine gemeinsame, herrliche Zukunft glauben Ergötzlich war cs, tvie der Oberst die Ver lobung aufnahm. Als er das junge Paar Arm in Arm daher kommen sah, und Ilse ibn mit einem lieben Lächeln fragte: „Was sagen Sie min, Onkelchen? Hat der Fritz nicht einen schlechten Geschmack und wollen Sie mich wirklich als Nichte haben?" — da war er zuerst sprachlos vor Freude, und dann behauptete er, er werde eS dem Jungen nie verzeihen, Laß er ihn io zum besten gehalten habe. <Fori!etzung folgt-) kilMlwn liMp«!teiÄM8e 17 »«»«>»>»»»> Hz (neben d. Central-Thcatcr-Pgssgge). »Llipt-lWeslsgg üös giennLdoi'-Vikl'ks Ledi'. lleielistkin. Orü*»»««; an«l »«-rülimto^t« Kinckoraaxelltabi >k veatsr lilan,!». Ca. 25M Arbeitet, 1 Dampfmaschinen, 45 Elektromotoren und circa 800 HtlfSmaschinen. ,»r»LLeirt LLÖsste . . . . I41ii,Ir',irr a-r««u . . I,Oli«-> a az:««» lür llcmten . Ki,„I«r>,tüIiI«; nut lisch . ISirxIr « ttärt»«» mit tikwoü 12,50 bis 80.00. „ 4.00 ,. 30.00. 2,00 . 15,'sO. „ 3.50 ,. 20.00. ,. 6,00 ,. 20.00. I4i„,Ivi detlstoU»» :01.'tall) ,. 6,50 „ 40,M. I Mi 8»mlic für Iltttnzckll M 8»«>i. JUlistrierte Preisliste» gratis und franko. Up» I klmlmlms kiMimiMi'. »bll! KWllWmifclmDmkllsiMk», lleberzengen Sie sich, saß unsere Kinderwagen die beste»« u. dabei die billigsten sind 2? tllMi'siiielrWi'rli! 81111111». lülntnrlistr- lkanttlinvun^. — SIo«>A>Ia11«u, I,vlc tit« »tcr I>t»«lnlltr1tt. ILvi»/vr1-8in»i»I«x Mk. 1000, 8»I»n - 8itt>z»Ivx Mk. 850 Va« lüli« an^ j««lL> reit. 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