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Dresdner Nachrichten : 30.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-06
- Tag 1875-06-30
-
Monat
1875-06
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1875
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Eine Viaroniie sür da> «üchsll.igige »rl»e>- «,n der Jnserni« n>ii» nicht «ezeden, Ikn»w!irtig« Tkniuineeii« » lilrnnc von nn» unbe» «annien giruikn uiid Per sonen inserircn wir »ur »ene» P r ü n u ni e r n n d o» Zoüinna durch Brilf- nlnrien »oer Poüeinj.l!» l,Mt. Neun Lillicn iosiei« I!, -Pi. c. Jnskioic ln« die Moniog» . Nuniu.kv «der l och slnem geilloz» die PkUtr<ile üü Pigk. Nr. 181. Zwanztaster Jahrgang. MItredacteur. Für das Feuilleton: irr. Lwill r,n«>HrlL essen. Mittwoch. :!)>. Juni 187». Politische«. Das rösche Erscheinen dev Marschall Präsidenten Mac Mahon und seiner Minister Hustet und Ciffey- auf dem Schauplatze der Ueberschwemmungen ln Süd-Frankreich, hat auf die Franzosen, welche ein schnelle» persönliches Eingreifen des Füh rers stets zu würdigen wissen, den besten Eindruck gemacht. Auf Anordnung des Präsidenten hat sich sofort ein Unterstützungs-Aus schuß gebildet, dessen Liste di« Gattin dev Marschalls mit 5000 Frc«. und der Minister Buffet mif 1000 Frc». eröffneten. Di« Pariser Zeitungen fordern sämmtlich zu Subscriptionen sür die Ueberschwemm- ten auf und die Pariser Oper neranstaltet zu ihren Besten am 3. Juli eine Vorstellung. Der Gemeinderath von Toulouse votirte 100,000 Frcs. zur Unterstützung der Beschädigten. Die Verwüstungen sind aber auch viel größer, als sich im An fang übersehen ließ. In Toulouse allein hat die Hochfluth »Brücken fortgerissen und fast 300 Häuser zerstört. Die Zahl der Verun glückten nur in der einen Stadt wird schon auf 215 angegeben. Drei Dörfer in deren Umgebung sind völlig dem Boden gleich gemacht, in dem vierten stehen von 400 Häusern nur noch 10. In Verdun zählt man 12 Todte und 80 Vermißte. Im Departement Lot et Garonne ist der Schaden unermeßlich; in dem Städtchen Moissac sind 170 Häuser, in La Magistore 50 Häuser eingcstürzt. In BagnbreS de Bigorre vernichtete da» Hochwasser drei Fabriken. Dcr Schauplatz der Ueberschwemmung umfaßt im Ganzen den Riesen raum von 7 Departement»: Haute Garonne, Lot et Garonne, Tarn et Garonne, Arriege, Gcr», Haute-PyronseS und BasseS-Ptzr-möcS. Ueberall haben sich die Truppen mit heldenmttthiger Aufopferung dem RettungSwercke gewidmet und wird besonders die Hilfeleistung dcr Artillerie allseitig rühmend anerkannt. Das große, durch da» tückische Element verursacht« National-Unglück muß und wird die französische Nation auf die Nothwrndigkcit eine» wirksameren Waldschutzes aufmerksam machen. Wo die Wälder allzusehr ab geholzt werden, gehen die natürlichen Reservoirs für die feuchten Niederschläge verloren, fehlt die natürliche Regulirung de» Wasser standes der Bäche, Flüfft und Ströme. Der jetzige hohe Werth de» Boden» hat fast überall zur Trockenlegung der Sümpfe geführt. Wälder und Sümpfe bilden aber den aussaugenden Schwamm für plötzlich zuströmende Feuchtigkeit. Nach langer Trockenheit und Wassermangel brechen in waldlosen Berggegendm die tief gehenden Gewitterwolken in Form von Wolkenbrüchen urplötzlich zur Erde. Da wird der fast versandete Bach zum reißenden Bergstrom; die Flüsse treten tosend über die vernachlässigten Ufer und reitungs loser als dem Element des Feuers, fällt das Werk dcr Menschen hand dem Wasser zum Opfer. Eine Ueberschwemmung anderer Art hat Deutschland ebenfalls schwere Leiden auferlegt und ihre Folgen sind um so be denklicher, als jedes Sinken der Fluch, immer neue Zuflüsse erstehen sieht. Das ist die Ueberschwemmung des deutschen Geldmarktes mit ausländischen und mit unsicheren Werthpapieren. Wie die franzö sische Regierung an eine bessere Regulirung der Flüsse und Canäle und an ein« sichere Handhabung des WaldichutzeS denken muß, so ist es hohe Zeit, daß die deutsche Reichsregierung solcher unseliger Ueberfluthung ihres Gebiete» durch zweifelhafte Werthe «inen wirk samen Damm vorbaut. Unsere deutsche Industrie liegt schwer be drückt durch den Geldmangel nieder, trotzdem finden die großen Bankhäuser den Zeitpunkt für geeignet, «ine schivedische 4ff/zprocen- tige Anleihe von 7 Millionen zu dem hohen Curse von 98'/» Proc auf den deutschen Markt zu bringen, in demselben Augenblick, wo die Handelsberichte aus Schweden und Norwegen äußerst mißlich und dort die Diskontsätze 7 bi» 8 Proe. sind. „Der Schwede, der frug nach der Jahrzeit Nichts!" heißt es im „Wallenstein." Unsere ersten deutschen Bankhäuser sollen aber darnach fragen, besonders aber aufhören, den durch ihre verstorbenen Gründer erworbenen guten Ruf zur Ausbeutung der, auf die Jnnehaltung früherer solider Grundsätze vertrauenden Kundschaft zu verwenden. Deutschland bezahlt die ausländischen Orden und Titel seiner BanquierS mit dem theuren Preis seines Wohlstandes. Rumänien, Galizien, Böhmen und die Lombardei haben mit gutem deutschen Gelds ihre Bahnen gebaut. Die Namen der Bankhäuser, welche da» deutsche Publikum mit glänzenden trügerischen Versprechungen zu dieser undeutschen Speculation verleitet haben, wie die der Für sten und Grafen, welche ihren Adelsschild darüber deckten, sind ge kennzeichnet. Die ritterlichen Ahnen der Tinen und die ehrlichen Patrizier-Vorfahren der Anderen muffen im Grabe dulden, wie man di« ihnen gezollte Verehrung zu feilem Gold münzt. Das Spiel mit den österreichischen Prioritäten ist ein« der dunkelsten Seiten in der heutigen Sittengeschichte. Auf einer anderen dunkeln Seite derselben zeigen sich mehr und mehr lichte Stellen. Daß das deutsch« Rheingebiet nicht so sehr auf Seite der Römlinge steht, als die Letzteren gewähnt, zeigt die glänzend« Aufnahme, welche derMinisterFalk auf seiner Rundreise überall findet. Ueberall tritt ihm die begeisterte Zustim mung des echten Bürgerthum» entgegen und der deutschen Jugend, die begeistert dem Falken zujauchzt, der nicht auf die Tau ben, sondern auf die Raben Jagd macht. Auch in Frankreich ist in der letzten Zeit der Sieg der Cle- ricalen durch ein« festere Einigung der freisinnigen Parteien unter Gambetta und Thiers sehr zweifelhaft geworden. Die Letztere« dringen auf eine Auslösung der Nationalversammlung in der fiche- cheren Voraussetzung, daß die französische Nation bei einerNeuwahl im Sinne der gemäßigten, aber echt demokratischen Republik wäh len würde. An den Pforten Frankreich» trifft heut«, am 30. d. M., unser verehrter König Albert ein, begrüßt in Straßburg von dem jubeln den Zuruf des dort garnisonirenden sächsischen Infanterie-Regi ment» Nr. 105, nachdem er den Höfen in Darmstadt und Karls ruhe einen Besuch abgestattet hat. Locale- uvd Sächsisches. --- II. MM. König Albert und Königin Carola sino . „ r. d. Abends halb 6 Uhr von Darmstadt abgereist, nachdem der König nach der Tafel mit Prinz Ludwig von Hessen die.neue« Schießbahnen der Artillerie besichtigt hatte, und am selben Abend gegen '",10 Uhr in Karlsruhe angekommcn. Der Großlierzeg und die Großherzogin von Baden waren zum Empfange w stäten entgegengeult. 'A " " - — Dem Professor Johanne« Schilling hier ist l .c n der Eisernen Krone verliehen worden. - Wie wir gestern schon ermähnten, fuhr am Montag Nach mittag Kaiser Alexander von Rußland während seines kurzen Aufenthaltes Hierselbst nach der neuen russischen Kirche. Im Innern der Kirche hatten sich eine große Anzahl russischer Damen und Herren eingefunden; einige junge Damen überreichten dem Kaiser vor der Kirchthüre Blumensträuße, welche der Zar freundlich ent pcgcnnahm. An der Schwelle zum Innern empfing ihn dcr Pope im feierlichen Ornate und reichte ihm das Crucifir hin, welches der Kaiser küßte. ES ward sodann eine kurze Litanei mit Chorgesang abgehalten, nach deren Schluß dcr Pope sich wiederum dem Kaiser näherte und ihm das Crucisix nochmals zum Kusse entgegenhiclt. Die Freude der hiesigen russischenHerrschaften, den Kaiser Alexander in ihrer Mitte zu sehen, sprach sich deutlich auf allen Gesichtern aus. Unter dem Geleite der ganzen Versammlung verließ der Kaiser die Kirche und fuhr zurück nach den. Böhmischen Bahnhöfe. — Endlich ist der Stadtrath so weit, daß erKassenverordnung auf Auszahlung der vielbesprochenen Gehaltserhöhungen und erhöh ten Remunerationen für die VolkSschullchrer erlassen kann. Es galt in letzter Zeit nur noch zu erörtern, woher die Gesammtsumme der Erhöhungen, die 48,952 Mark beträgt, zu nehmen sei, und da dcr Neservefond nach seinem dermaligen Stande hinreichende Mittel bietet, so nimmt man die Summe daher. Es war von einigen Sei ten im NathScollegium darauf angetragen worden, daß der Ge- sammtbetrag der Nachzahlung, wenn er sich durch die diesjährige Schulanlage nicht decke, durch die nächstjährige Schulabgabe aufge bracht werden solle, lieber diesen Minoritätsantrag ist man zum obigen Beschluß übergegangen, umsomehr als die Ucbcrschüffe des Jahres 1874 — in welches diese Ausgabe fällt — dem Neserve fond bedeutend« Zuschüsse zusührrn. — Aus dem Protokoll über die letzteRathS-Plenarsttzung ent nehmen wir folgenden Passus: „Bei Ueberreichung einer Nummer der „Fackel", in welcher unter „Eingesandt" eine „Oeffcntliche An frage" in Bezug auf die Gewerbebank Fröhncr u. Co. abgcdruckt ist. beantragt Ludwig August Kielberg, der Rath möge den Ge werbe- bank-DirectorStadtrathFröhner auffordcrn.daSRathS- collegium freiwillig zu verlassen oder gegen den Verfasser des Artikels klagbar zu werden. Da nach Dortrag dieses Ein ganges Stadtrath Fröhner erklärt, daß die Stellung des Strafan trags gegen Kielberg bereits eingeleitet sei, so erledigt sich für den Rath die Sache vollständig. — Der Gewcrbeverein zu Teplitz dampfte vorgestern nach Dresden zum Besuch der Gewerbeausstellung. Legitimirt waren unsere Grenznachbarn durch Vorstands- und Mitgliedskarten und kenntlich durch weiße Bändchen im Knopfloche mit dem Aufzeichen „Teplitz" und „Gewerbeverein." Gestern war der Tctschner und am Sonntag der Zivickauer Gewcrbeverein zu gleichen Zwecken in Dresden. — Nachdem beim 12. Pionnierbataillon die Pontoniere ihre Hebungen bei Uebigau (Pontonschkagen auf derElbe) beendet, haben für die Pionniere und Mineurs die praktischen Hebungen auf dem Hellerererzierplatze begonnen. Interessant sind die von den Mann schaften obiger Abtheilungen ausgeführt werdenden Arbeiten. Die neuesten Erfahrungen in der Belagerungskunst werden da vor Augen geführt und die Schnelligkeit und Präcision, mit welcher dabei ge schafft wird, ist bcwundernS- und sebmswerth. — Gestern Nachmittag wurden die Geschütze des nach Zeithain abrückenden Artillerie-Regiments im Leipziger Bahnhofe verladen und gingen Abends ^7 Uhr nach Röderau mittelst ErtrazugS von hier dahin ab. — Gestern begingen die Gläubigen römisch-katholischer Con- fcssion den Namenstag des heiligen Petrus Paulus. Auffälliger Weise schien dieser Heilige sich einer großen Gunst und Aufnahme bei den hier und in der Umgegend arbeitenden Polen und Czechcn, welche die Arbeit für den Tag quittirt hatten, zu erfreuen, während von den Deutschen wenige, von denJtalienern fast nicht einer unter den Betenden zu bemerken war. — Von einem Herrn, der, wenn er sich im Freien erholen will, regelmäßig seinen Weg von dcr Bautzner Chaussee aus durch Schneuße4— 7 auf herrlichem staubfreien, thcils sogar Promenaden wege nach der Hofewiese bei Langebrück nimmt, hören wir folgende Klage. Er ist auch am Morgen des 28. d. dort gegangen. In Schneuße 4 befindet sich aber ein Schießstand, weshalb man, wenn geschossen wird, dort nicht gehen darf. Nun ward aber nicht ge schossen und eS stand auch kein Posten auf dem Wege, der etwaige Passanten, die das nicht wissen, im Fall der Schießübungen zurück weisen muß. Der.Herr geht also ruhig mit seinem 8jährigen Töchterchon drauf lo»; zwar hört er seitwärts von sich einzelne Schüffe, doch meint er, da nirgend ein Posten zu sehen, die betr. Schützen würden wvhl nach einer anderen Richtung schießen. Kaum aber ist er etwa 120 Schritte hinter der Schcibenmauer. da hört er eine ziemliche Anzahl Schüffe fast gleichzeitig fallen und die Kugeln über seinem Kopfe hinsauscn. Sehen konnte er wegen des Holz- bcstandeS nichts. Es wäre da denn doch dringend zu wünschen, daß bei allen solchen Schießübungen eine hinreichende Anzahl Posten ausgestellt würden, lim zü warnen. Der Wald ist ja von allen Seiten offen und man kann nicht von Jedem verlangen, daß er die Stunde« der militärischen Schießübungen im Kopfe haben soll. — In- Lincke scheu Bade hat seit mehrcren Tagen ein Gym nastiker-sich v^oducirt, dem trotz seiner ganz ancrkcnnenswerthen Leistungen fast all jedem Abend seines Auftretens das Malheur zu- gestoßen sein soll, daß ihm eine seiner Hauptproduetionen am flie genden Trapez mißlang. Vorgestern nun hatte er abermals Un glück,denn als er sich von einemTrapo; nach dem anderen geschwun gen hatte und einen an diesem mit den Beinen hängenden anderen Künstler erfassen wollte, gelang ihm dies nicht; er siel in das unter den Trapezen ausgcspannte 'Netz, dieses aber riß und er stürzte mit Schemen; auf den Boden, so daß er kurze Zeit besinnungslos dalag. endlich ober sich doch wieder erholte. Weiteren Schoden scheint er nicht dadurch erlitten zu habeil. --- Das Weiter am Montag und Dienstag war den Jahr- marktsfierantcn recht günstig und allgemein hörte man, daß die Ge schäfte am Montag sehr gut und am Dienstag ganz passabel gewesen sind. Seit Jahren hatten sich die Verkäufer nicht einer solchen Gunst des Himmels zu erfreueil, wie diesmal am Neustädler Jahrmarkt. Endlich hat men das faulige Schlammwasscr des Zwinger- tcicheS abgelasscn, und man ist dabei, den Grund des Teiches von all dem K. th und faulen Erdcnmassen, aus denen allsommerlich so unangenehme Miasmen ausstiegcn, zu reinigen. Cs wird tüchtig ausgegraben und dcr Schlamm in Schubkarren hcransgesabren. Wie lange man daran noch arbeiten wird, können wir nicht bestim men; in der ministeriellen Mittheilung an den Stadtrnth war, wenn wir nicht irren, die Reinigung als in zwei Tagen ausführbar bezeichnet. Der Teich soll fernerhin mit Wasser aus der neuen Wasserleitung gefüllt werden, zunächst von dem Abfall der Femini nen beim Museum mit Anlegung einer Cascade. Die anznlegende große Fontaine wird das Ihre zur regelmäßigen Bewegung des Wassers beitragen. - -- Am Montag Nachmittag in der 3. Stunde ist Mittelstraße Nr. 27 dadurch ein Schadenfeuer entstanden, daß beim Heiß machen von Theer in einem über dem Feuer befindlichen Kessel Cr- sterer überlief, sich entzündete und durch die Flammen andere in dcr Nähe liegende Gegenstände ergriffen würben. Eine Gartenlaube, ein Tisch, eine Thür und eine Anzahl Holzplatten sind aus dies« Weise zerstört worden. — Gestern-Nachmittag 5 Uhr erschoß sich aus der Camcnzer straße, nachdem er vorher den letzten Äusgleichsversuch mit seiner von ihm seit 4 Jahren getrennt lebenden Gatlin unternommen, Hr. Gustav Adolph Jeremias, bekannt durch seine Thatigteit in den sächsischen Staats-, sowie in den'ReichSeiscnbahndiensten. Dem Tooten folgt der Ruf eines braven Mannes nach. — Vorgestern Mittag um 1 Uhr ist eure unbekannte Frauen? - person von ca. 40 Jahre», mit rothcm Haar, von der Marienbrücke in die Elbe gesprungen, von einem in der Stabe befindlichen Schiffer zwar bald wieder herausgeholt worden, aber doch zu spat, um sie am Leben zu erhalten. Sie ist auf dem Trausport nach dein Kraulen- Hause gestorben, lieber ihre Person war bis gestern Nachmittag noch nichts bekannt. Ihre Leibwäsche ist, wie man uns mittheili. 1. X. 1 gezeichnet. — In seiner Wohnung auf der gr. Plauenschenstraße hat sich gestern Vormittag ein schon bejahrter, allein dastehender Mann, der früher ein Psandleihgeschäft hier betrieben hat, wie es heißt, ans Lebensüberdruß erhängt. L ES kann uns nicht gleichgiltig kein, In welchem Tone sich ausffrsächsiiche deutsche Jcituiigcu twer imier engeres Vot.nland audureche». NamcuMch aber cri'unt eS ml: Beiuibniß oder Uu- inutb. wenn mau tabcliitcn Bemerkungen begegnet, oie Icitcr be grüntet sind. Die Berliner genuunugdtüchtige V ocktzzcliung las t sich aus Lach'en einen Bcriebl schrubeu, von dem wir mii tcm aufrichtigen Wunsche 'Akt uebmcu, ba>: in bei nicht sein kleinen Saä'e Weiteres erwäge »nb >ve»igffe»S die 'Angriffe aui unsere Justiz alS uugcrechticrtigt hingcttcitt werken könnten. Genann tes Blatt vom 26. Juni sagt: Vielt blos die Alüfflen Gottes mahlen langsam, auch unsere Justiz, nincresächsiichcGerechtigkeit nimmt sich Zeit, so daß ten Belize ligtcn tabci häufig die Geduld auS.ieht. Im Jahre 18?:; wurde bei der Chemnitzer Staatö-'An- waltschakt eine Anklage cingcrcicht, die ihren Ursprung in der Gründcrepoche hat. Die Anzeige ging vo» cini.wn Aktionären der „Deutschen Wcrkzeugiiiasauiicn-Fabrik", bormmö Lönoeuuann und Stier, ans. Cs war in der Anzeige behauptet, daß dcr Pro spckt, welcher die Umwandlung obengenannter sz-abrik in ein Akticn-Untcrnehme» tcm Publikum an-elgtc und M Aktienzclch- nung aufferdcrtc, falsche 'Angaben enthalten habe und in Holge dieser Täuschung Aktien gekauft worden wären. Die LtäatS- Anwaltschaft fand die Anklage gravircnd genug, um die Unter suchung gegen eiwn Dresdrucr Bankier, dcr icnen Prospekt in verschiedenen Rettungen veröffentlicht haben soll, cinzu oircn. Bi« beute, also nach »Verlauf von 1t> Monaten, ist in dcr Saä'e noch kein Urkhcil cr-olgt, bat noch keine Verhantiung stattgciunden. Die Aktie», die s. Z. zu 110 gekauft wurden, werden jetzt mit ca. 27 angebotcn. In dem Prospekt war u. A. das proselliite, nun an der Strafe sichende MonliniugS- »nd Ellcngicfzeieigcbäiitc auS der Kaufsiimme von >z<>«>,000 Tblr. zu erbauen vcrshrochen, In dem Rechenschaftsbericht vom I. Juli I"74 wird eS jedoch mit >60,«:oo Tbir. de» »Akliouärcn eingerechnet und erst in der ersten Gencralversammjung wurde dieser in einer Zuschrift von einem der Herren Grunde: »iltgOheilt, taff die tü s-brzüglichen falschenAngaben dcö Prospektes auf einem „Versehen" beruhten. 'Nun wir hoffen, daß dieses „Versehen" recht bald durch die Justiz icinc Korrcltur findet, lange genug hat die Lache gedauert." Soweit ttcVolkö- zeitung. Auffallend <gc linde goiagt „autlallend") itt eS, daß das mit der Finan-innig des obigen Unternehmens be traut gewesene Dresdner Bankhaus «Bl. Schic Nachfolger), auch mit seinen vielen sonstige» Gründungen, von 1811 ab biö setzt, ungemein wenig Glück hat. Das liegt schwerlich am Glück allein, sondern wohl auch am — Der dien >t dcö Hauses. Außer dcr durch ihren früheren Besitzer sollte verkauften DreSd. Lederfabrik R. Blerllng, weiche sieben, notiren Lbbauer Act.-BIcrdrauerei setzt 30; Königficiiicr Pavicrtabrck l'.»: Sää's. .Kammgariffvinnc- rei ca. 26; Wvrkzcugiabrik Zimuicrinann <a. 40; Bautzner ver. Tuchfabrik. 36; Dresdner Act.-Mühien 15; Dresdner HandelS- bankt-j-1873!); SebnltzcrPavicri.rbrik 30; Cbci». ZabrikMügeln «in L i g u I da ti on!>; Wcrkzcug-MaschluriiiahiikUnion «Diebl» In Cbemnltz 44; Zwlckauer Maschinenfabrik iStlehlcr) 72; Ma- schincnbauvcrcln Cbemnltz lLeveliciiherg» 16; Werkzeug-Maschi- nenlabrik Vulkan iBcuntorf) 25»; Dampf- und Splnncreimaschi- nensabrlk Wiede (Chemnitz) 30: Säckff. Oscittabrik E. Teiche«
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