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Dresdner Nachrichten : 04.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-04
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1896
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» —. ./Lndal'„te?j«Ik ßi,vv«l»«jik Wlerin »trich' « Bi,. Ärunttiil, wr >k«r »a» ^kliiaarn « VI,. Lr gümli^niiamnmten rc>. d«. «i V>g ncm «Iouk«rkm Lartt. Ili,rvm»,e Lntträak nur «egen Nnrouab^oklun» L»ki,nsiou„aen ncNmk» 'ammllute namkaste Aunonckudurraiii an velcsdläller wcrsin mit IO Dia. drikchnrt Ulir Ssuckaalv ri„«eln»t>tkr Schntt- mickk keine Nerkniidlickikeit. LrrnsPr»ck,N»U» Mr. 11. 4l. Jahrgang. liilkul-^nrü^ i«r Ibi'i'ell, «»„^I>«vli1, I, «Iv> I«I» Ii1. SvIiI»Lro« fi-susn8tk-L88S S. '4 Orooooo I^iiZvr vou < klsuksttsv vlvLSllt esrvlrter Vswvudüts. I ^ NsxnIwiiLeiixs. parnänlicho Uiußliuko A ^ und älcnjsLtuckiou in pvrli», I'ant» uud IViou. A 10> Ssseditt von N»nck«git«»t l I N^tliop««! l ili >)or l ui l I.i»ni>»iccl»1 lueLLanälunx, LeLstkelsirLSLS C. L-««vn w ««ktil «»»kllxolieii u. den I»«>« 1«t-, 4»LUti- »n IIn»,eii»«t«II««». SLZnuod ^ 4ouv«il«!l:: I»re»«Ieu. »» Vc>rri!c.'liehe^ »' Lit>«Ist3ixI»-M«) ^ silr (leoedült.-- uod V> r- ^llstzrunk^Ueisond-. »» ITwisieu uud Toun-stcr,. Im Ontnim der 8t.rdt. ^ ^ Linie» K« »tnn^uut I« UurMri. I'ilüiior. " ^I»»»tlre I'e« t»». ß L7au Äs L7o4o<gfL»s, §> k»rtitl-in««. kr-it'ti?,'«-., ,)isr>'»v?> V«!8tiI1»t. >» Uoüwsoll'» ?st«itl- »' vsicden mit llvservslcork. » I l. l M. *. 4" 8>»InI.Ni»«n„l,i,-^>uu«Ini»»»ee, n I I l,5o älk t. I»ti ee»e II»«, tvs>,»ee ete. Lto^-Kpottislcs. llsesllsn. l'lünitrsl'stl'. Dresden. 1896. m. Ü.Vvllä8oduvd 8«II i-vtiuder ^j,h , unvsrSllüsN In», 8.»t üben tO lubivn VolitischkS- Am 4 März 1897 endet die Amtszeit Elebeland's, des Präsi deute» der Bereinigten Staaten von Nordamerika. Am 1. No vember dieses Jahres muß »ach der Versnssung sein Nachfolger gewählt werde». Schon seit Woche» ist der Wahlkampf, wie ge wöhnlich. aus das Heftigste entbrannt. Der Wahlseldzug zerfällt in zwei Abschnitte, in die parallel lausenden Agitationen der deiin'fraliichen und der republikanischen Partei, die daraus hiuaus- gchcn. die Kandidaten- und die Wahlprogramm-?,ragen zu er ledigen. und in den Wcttlaus zur eigentliche» Präsidentenwahl, die indirekt, durch Wahlmänncr, vollzogen wird Tic Cam pagne wird mit der Wahl der Telcgirtcn ringeleitct. die in icdem Staate der Union von de» Parteien ernannt werden Diele Bertraucnsniänner treten dann zu den sog. Nativnalkonven- sinnen zusammen, welche die Kandidaten für die Präsidentschaft umstellen Ter Parteitag der republikanischen Partei tritt am 17 d. M. in St. Louis zusammen, der der Tcmolratcn findet später inffhüogo statt Aus diesen Nationalkonventioncn wird dann zu gleich das GlaubenSbckemttniß der Parteien und ihrer Kandidaten abgelegt. Doktrinäre Schwärmer für republikanische Selbstbestimmung, die aber die wahren Bcrhältnisse und Borgänge nicht kennen, sind vielleicht noch heute der naiven Ansicht, daß eine nordamcr,konische Präsidentenwahl das Werk des VolkSwillens ist. In Wirklichkeit kann davon nicht die Rede sein: die ganze Präsidentenwahl ist eine ungeheuerliche PSkkWhe Komödie, die von Leuten, welche di» Politik als Geschäft oder als Sport betreiben, gespielt wird und zwar vermöge einer gewaltigen Maschinerie, die hauptsächlich mit Lug und Trug, mit Jntrigue und Bestechung arbeitet. Der Ver laus der inonatelangc» Wahlcampagnc mit der ganzen Korruption, dir sie zur Folge hat. ist eine Satire aus republikanische Ehre Freiheit und Lugend. Schon aus dem Charakter der National- lonv.ntionen geht hervor, das; die Gcschäftspolitiker mit ihre» Lliinen die eigentlichen Macher sind, das; aber dabei der Wille ?es Belkes so gut wie gar nicht mitznsprcchen hat. „Cs ist längst eme ständige und lanle Klage geworden," schreibt Professor v Holst, einer der gründlichste» Kenner des StaalsrcchleS der '- u'inigten Staaten, „das; diese Nntionalkvnventioncn nicht so- w>' dir Masse der Partei, als vielmehr nnr die professionellen z olilikcr vertreten »nd häufig im Dienste der Interesse» dieser mr onentlichcn Meinung Droh bieten Tic Wahlmänner sind 7 ctoralionSsigilren ohne jeden eigenen Willen. Das Voll nimmt incht das geringste Interesse daran, wer dazu ailserschcn wird: denn die Gewählten sind in Ehren gehalten, sür die von der Nato imlkonvention ausgestellten Partcikandidatcn zu stimmen. Seit Einführung dieser Konventionen hat nie ein Wahlmanu '.jewagt, den Intentionen der Verfassung gemäs; nach seinem eigenen Ermesse» zu Handel». Nicht nur hinsichtlich der Frage, welche Partei obsiegen wird, sondern auch ivas die Perionensroge imlangt, ist die Wah!männerwahl thatsächlich die Präsidentenwahl, und der Sprachgebrauch nennt sie auch so." Wer siegen wird, das bestimmt nicht das Volk, sondern die großen Drahtzieher der Parteien. Schon auf den Naiionalkonventionen giebt es Delegirtc. die sür den Preis von etlichen hundert Dollars sür jeden beliebigen Kandidaten zu haben sind; weil ärger aber noch ist der Stimmen- jchachcr. der bei den allgemeinen Wahlen der Wahlmänncr. welche die eigentliche Präsidentenwahl vornehme», in den untersten Volksschichten, bewndcrs bei Negern und Farbigen, getrieben wird. Tic Präsidentenwahl ist noch immer in der Hauvtsache eine Schlacht, welche sich die beiden großen historischen Parteien der Lciiwlraten und Republikaner liefern. ES ist wiederum bezeich- nend sür »ordamcrikanische Verhältnisse, daß es keineswegs politische Gegewäbe. sondern ausschließlich geschäftlich-materielle Fragen, wie besonders die Tarif- und die WährungSirage». sind, welche bei dem Konkurrenzkämpfe dieser Heiden Parteien den Ausschlag geben. Nur in wirthschaillichcn Fragen gehen die Anschauungen der Lciiiokratcn und Republikaner auseinander. Tic Republikaner find unbedingte Anhänger des Schutzzolles. Das Schutzzollsystem habe» sie bis zur äußerste» Folgerichtigkeit angewcudct. Es gipfelt m der belanntcu Larisbill. welche den Namen ihres zur Zeit am meisten genannten Präsidentschaftskandidaten Mac Kinle» trägt. Aber prinzipielle wirthschastspolitische Gegensätze bestehen zwischen den Anhängern der beiden Parteien eigentlich nicht und sicherlich wich die lchutzzöllneriichc Tarifpolitik mit mehr oder weniger hohen Sätzen in Kraft bleiben, ob ein Demokrat oder ein Republikaner ii» Mär; des kommenden Jahres in das Weiße Haus in Washington einzieht: in keinem Falle ist eine durchgreifende Neugestaltung der Handelspolitik Bruder Jonathan'S zu erwarten. De» Angelpunkt der Wahlprogramme scheint diesmal die Währnngs- sragc z» bilden, aber merkwürdiger Weise giebt es eben sowohl unter de» Demokraten wie unter den Republikanern erbitterte Gegner und begeisterte Anhänger der Silbcrwährung. In dieser Bezieh ung herricht ein wahres Tohuwabohu von entgegengesetzten und einander widersprechenden Ansichten innerhalb ei» und derselben Partei, und daher befolgt Mac Kinle» die kluge Taktik, sich zunächst über seine Stellungnahme zu Gold und Silber vollständig nichzu- ichiveige» Jede Partei »ud jeder Kandidat Mächte am liebsten sein Programm so zweideutig gestalte», daß die Gold- wie die Eilberfreundc mit gleich großer Begeisterung dafür eintretc» können. Laher kommt c» setzt öfters vor, daß dieselben Kandidaten sür die nnr tzvimrlr-M 22- tN»» 1 Lllienes' Amerikanische Präsidcnlschaiis-Kandidaten. Hosiiachrichte», Buchdrucker - Bewegung. Fleischer-!Mutbmußlichc WitterungV ß "»I« KeI»Z» Aiklkssit. Verband. Maurer-Versammlung, Gerichtsverhandlungen. „Freischütz". ! Beständig, warm. ^ ^Illil» sagen, ob die vcrbiiiidctcn Regierungen einen Gesetzentwurf. >c ic er setzt vorliegt. wenigstens insoweit zu aceeptiren geneigt wäre, als er den 8 8 des preußischen Vereiiisgeietzes. das Verbot de:, miteinander in Vcrbindnng-Tretens polilöche, Vereine nnshebl Ich bin umso weniger in der Lage, darüber Anstnnst zu geben als sich die verbündeten Regierungen seit dem Jahre 189! nicht mehr mit dem Vereinsrecht besaßt haben. Damals zeigte sich, naß im Allgemeinen die Negierungen an denjenigen gesetzlichen Be stimmungen in den Einzelstaatcn. welche den Bedürsniben genügten, nicht zu rütteln wünschten. Herr Rickert hat an das Veoprechen der Negierung vor 21 Jahren ciinnert. Damals wurden auch in der That Vorarbeiten gemacht, sie scheiterten aber an der vor schicdcnartigcn AliNassung der cinrelnen Regierungen. Tie meisten Regierungen waren mit dem bestehenden Rechtszuslandc znfricden (LantcS Gelächter links.I Ter neuerliche Prozeß war eine Maß nahme der preußitchen Negierung, darüber muß ich, als Staats sekretär im Rcichsamt des Innern, mir tedes Wort der Rechtfertig ung ersparen. Ter Prozctz schwebt autzcrdem noch. Warten Sie doch die letzte Instanz ab. — Abg Lenzmann tFreis. Vp.,: Daß die Regierungen mit dem bestehenden pZilslaiide zufrieden sind, glauben wir wolil, aber das Voll ist cs nicht Tic Rccpernngcn haben eben nicht den gute» Willen: es handelt sich hier u»> cme, böswillige Nichterfüllung der Verfassung. .Bewegung,, Cs ist! zwar richtig, daß der Prozeß noch schwebt, aber vollzogen ist be reits der gewaltsame Eingriff Kollers in die Orgailiiaiion der sozialdemokratischen Partei. Wir baden das bersasinngsmäßige Recht, uns gegen die Brutalitäten und Polizciwillkür in den Cinzclstaatcn zu schützen. — Präsident p. Buvl erklärt die Rede wendung des Vorredners „böswillige Nichterfüllung der Verfassung seitens der Regierung" sür parlamentarisch uiizuläisig — Staats sekretär p. Bötticher verwahrt sich gegen die Unterstellung des. Abg. Lenzmann. als ob er gesagt habe, die Sache gehe das Reich! nicht an. Wenn eine Verletzung der Reichsverfaffimg durch prcn ßische Behörden vortonrme» sollte, so würde das Rcrch allerdings aus Abhilfe bedacht sein. Die gegenwärtige Stellungnahme der verbündeten Regierungen werde davon abhängen, ov die Beschlüsse, welche der Reichstag setzt fasse, ihren Wünschen entsprechen oder nicht. — Abg. Ancr tloz.s: Ter Prozeß gegen die sozialdeinotra tische Parteivrganisotioii habe lediglich die Angst vor der Sozial demokratie zur Ursache gehabt. Tic Konservative» hätten nicht einmal an den Beratliuugcii der Kommission theilgenommen. natürlich, denn ihnen wäre dasjenige VcreinSrecht das liebste in de», es einfach heißt: Jeder Deutsche aus guter Familie, der ein Einkommen von wenigstens 10,090 M, hat. hat das Rech!, sich zu versammeln und zu vereinige». iHeiterkcit., Die konservativen Vereine würden sich immer des Wohlwollens der Regierung er freuen und vom Staatsanwalt unbehelligt bleiben. Wäre der Partei Nicken's dasselbe pajsirt wie den Sozialdemokraten, dann wäre diese kleine Partei schon längst von der Bildfläche venchwim den. tHeiicrleit.s Was man sich gegen die Sozialdemokraten er landen zu dürfen glaubt, zeige ein Vorfall in einer sächsischen Stadt. Tort habe man einen Vortrag iiber Goethc'S ^Faus!" verboten, weil er voraussichtlich zu Aufreizungen gegen die cTlnats-' ' »nd Gesellschaftsordnung Aninß gebe» sollte. Redner erklärt, seine Freunde accevtirten den KomintisionSentwnrs, der jedenfalls einen Fortschritt bedeute Unleidlich sei vor Allem s 8 des preußische» Vercinsgcsckes. — Abg. v. Bennigsen l»l.): Seine Frennde und er wünschen cbciffalls eine Regelung des Vereinsrcchtc.- für das ganze Reich, sie befürchten aber, daß der vorliegende Entwurf den per bündetcn Negierungen unannehmbar iein würde. Trotz einiger Mängel des Entwurfs würden indcß seine Freunde für denselben stimmen. -- Tie Abag. v. Komierowski iPole», Dr. Förster lResormp.) und Dr. Lieber tEcntr) sprechen gleichfalls sür den Entwurf. — Abg. Stolle O'vz.s kritisirt namentlich die Handhabung des VereinSreclsts in Sachsen. — Aba. Lenzmann (Freist Vp. Wenn nnch seitens der Negierung kein aal».- vorliegt, auch vielleicht kein cloliw evontmrlw, so doch eine culpa ctolo clownumat,». Jeden falls bleibe ich bei dem Vorwurf, cS sei den Regierungen nicht Ernst damit, ei» ReichS-Nereinsgesetz gemäß Artikel 4 der Reichs Verfassung zu Stande zu bringen — Darauf wird der Entwurf angenommen. — Nächste Sitzung Freitag. Drille Berathung des Börse ' bevorstehenden Natioiialkonveiltioiie» von einer Versammlung aus Goldwährungs-, von der anderen aus Silbelwährungsarnnden empfohlen werden. Tic Parteigänger Mac Kinle»'s lassen ihn im L sten als Goidwähliingsmann kanbidircir, im Süden und Westen preisen sic ihn dagegen als Freiprägungsaposlel. Das Programm soll ein Netz sür die Fische aller Gattungen sein. Tic ainerikanische Politik arbeitet nicht mit Gedanken und Grundsätzen, sonder» mit Eltziuen und Schlichen, mit rein geschäftlichen Interessen, also vor Allem mit Geld, ob in Gestalt von Gold oder Silber, das ist einerlei. TaS Hauptinteresse der Wahlbcwegung concentrirt sich augen blicklich aus die Kandidateucrirennuug aus dem republikanischen Parteitage in St. Louis. Die meisten Aussichten hat Mac Kinle»: aber cs tau» sich gleichwohl die alte Ersahrung bestätige», daß mau gerade bei de» amcrikaniichcu Präsidentenwahlen mit Uebcr- raschungen der letzten Stunde zu rechnen hat. Es ist noch nicht absolut sicher, dos; Mac Kinle» thatiachlich in St. Louis als Kandidat nominirt werden wird. Vor vier Jahren glaubte Jeder mann. daß auf dem damalige» republikanischen Parteitage der frühere Staatssekretär Blaine als Kandidat erkoren werde» würde. Als dieser vorgcschlagen wurde, erhoben 12.009 Menschen ci» Geheul und Gebrüll, wie man es auf einer Koiwentivn noch nie erlebt hatte. Minutenlang wurden Fahnen. Hüte und Bilder Blaine'S geschwenkt und das Toben hörte erst aus. als die Krast nicht mehr ausreichte. Und doch war Alles umsonst! Harrison schlug Blainc schon im ersten Anläufe. Achnlich kann es auch Mac Kinle» dies mal ergehen und ein log. üark IrarM (schwarzes Roß der Banner träger der Partei im zweiten Abschnitte des Wahlkampfes werden. Unter starb harso versteht man die amerikanische Ausgabe des alt- römffchen twwo uavua, de» plötzlich auftauchendcu, bisher wenig oder gar nicht beachteten Mann, aus dessen Namen man sich einigt, weil man nicht im Stande ist. sich über die bekannten Größen der Partei zu einigen. Ter vor 15 Jahren ermordete Garsicld war ein solches stark d>>»e. Die Chancen der Demokraten, die mit de» Wahlvorbereitungen inr Rückstände sind, werden diesmal als ungünstig bezeichnet. Diese vor 4 Jahren siegreiche Partei hat im Lanse ihres Regiments zahlreiche Fehler begangen, die sic theilweisc um die Volksgunst gebracht haben: insbesondere hat sich die answärtigc Politik Elevcland'S beständig in Komlitt mit der vstentlichcu Meinung, besonders in der kubanischen Frage, befunden. Tic Partei hat bisher ihre Kandidaten noch nicht ausgestellt, aber man nimmt allgemein an. daß Eleveland zum dritten Mate kandidircn wird, obwohl dies mit der seit dem Beispiele Waihington's herrschenden Tradition im Widerspruch sielst. Grovcr Eleveland ist das aner kannte Haupt seiner Partei, die er wieder regierungsfähig gemacht hat, nachdem sic ein Vicrtetzahrhundert lang nur Niederlagen er litten hatte. Er hat sich persönlich als ein ehrlicher Mann gezeigt, der zwar nicht im Stande gewesen ist, die schlimmen Auswüchse der Parteihcrrschast »nd der Bcamtcukorruptivn zu entfernen, der aber auch verhindert hat, daß diele inzwischen »och größer geworden sind Wird Eleveland ausgestellt, so können sich seine Aussichten noch bis zum Herbst bessern, besonders wenn er plötzlich, Wahl- Zwecken zu Liebe, aus seiner vorsichtigen Reserve in der äußeren Politik heraustrttt und sich in einer Frage derselben ebenso massiv gebcrdrtz wie nur irgend ein republikanischer Monroe-Chauvinist. Aenisckreib- und Herus-rech-Berichte vom 3. Juni. Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung stehen die Anträge Auer und Genossen, sowie Anckcr u. Gc». betreffend das Vereins- und Versammlungsrecht. Tie Kommission schlägt eine» beiten gelten nicht als politische Zwecke. — Abg. Rickersi (Frei» Vcr I. Es handelt sich hier um Beseitigung unerträglicher Ver hältnisse. Bei der ersten Lesung hat uns Herr v. Bötticher aus. äcsordcrt. ein brauchbares Vereins- und Dersammluiigsrecht zu schaffen: wir haben es deshalb auch in der Kommission abgelchiit. nur ein Nothgeletz hier vvrzulcgen. Vor mehr als zwanzig Jahren lehnte der Reichstag ein ihm von seiner Kommission vorgrschlage- ncs Gesetz nur deshalb ab, weil die Vertreter der verbündete» Regierungen erklärten, schon in der nächsten Session würden sic mit einer eigenen Vorlage kommen: und heute, wo ein solches Gesetz »och viel dringender ist als vor zwanzig Jahren, müssen ciigesetzes. Berlin. Ter Afrikasorschcr Hofrath Dr. Gerhard Roblss ist im Alter von 01 Jahren in Rüngsdorf bei Godesberg gestorben — Es wird bestätigt, das; der Kaiser unmittelbar nachdem er die Un glücksnachricht aus Moskau erhalten hatte, ein Telegramm, i» dem er seinem innigen Beileid Ausdruck verleiht, an den Kaiser von Rußland gerichtet hat — Ter frühere Skadwerordiustenvorsteher Dr. Strnck. der zum imbesoldctcii Mitglied des Magistrats gewühlt ist. hat diese Wahl abgelebtst. Bei seiner Wahl beschriebene Siimmzettct Empfange des Bornanves Für die Fahrt ist derJuli wir immer »och daraus warte», ei, ac» die sozialdeino- sätidigc» einen ge- Der Prozeß gea kratischc Partewrga»isation hat auf alle Verstt radezu niederschlagenden Eindruck gemacht. Wir weiden iiunmehr abwarte», ob der Herr Staatsanwalt gegen alle anderen Partci- anisatwncn Vorgehen wird und auch gegen sonstige Vereine, welche, den bestehenden Gesetzen zuwider, zu politischen Zwecken „mit einander in Verbindung getreten sind" Erfreulicherweise sehe ich jetzt am BilndeSrathstffche schon eine Mappe, hoffentlich wird auch der Besitzer derselben sich bald sehen lasse». (Heiterkeit., Die Sozialdemokraten wären niemals soweilßgekomme», wenn sic nicht immer so ungeschickt angegriffen worden wären wie in diesem Prozeß. (Staatssekretär v. Bötticher erscheint »nd verbeugt sich en den Redner. Große Heiterkeit.) In dem Prozeß gegen die aldemokratischc Parteiorganisation habe der Richter selbst beschämende Gefühl gehabt, daß er ein Urtheil über Dinge habe fälle» müsse», dre er lieber von sich fernaehaltcn habe» würde. Wenn die Regierung den vorliegenden Gesetzentwurf nicht an- nchi»e, io möge sic doch endlich ihre Zusage von vor zwanzig Jahre» cinlvien. — Staatssekretär v Bötticher Herr Rickert weiß, daß die verbündeten Regierungen zu Initiativanträgen immer erst dann Stellung »cbmen. wenn die Beschlüsse dieses.vauseS in zweiter Lesung vorliegen. Hiervon in diesem Falle abznwclchcn. liegt kein Anlaß vor. Ich bin daher auch nicht in der Lage, zu icgebcn worden. — Fürst Bismarck hat sich zum Empfange dcS Vorstandes der naüonastiberalen Parte, der Provinz Hannover bereit erklärt, in Aussicht genommen K öl» In dem zwilchen Köln und Bensberg gelegenen Tttc Brück überfielen Bauern 8 Solinger Radialster, mißhandesten mehrere mittelst Heugabel» und Messer» sehr schwer und zettrüm- mertcn die Fahrräder Während des Streites wuchs die Zalst der kämpfenden Bauer» aus über 150 Personen au. Die Haupträdels- sichrer sind verhaftet. N cur u p p i n TaS bisher bekannt gcwordcne Rcststtat der gestrige» Stichwahl im Rcichstagswahlkreisc Ruppin-Tcmplin cr- gicbt sür Lcssing isreis.)7093 und st'ir v. Amim ckons.) 1210 Stimmen. LS stehen namentlich noch ländliche Wahlkreise ans. S ch l e s w i g. Das Feuer im Kropperbusch hat 709 Hcltar des fiskalischen Tannenwaldes bis auf einen kleinen Rest in Asche gelegt. Von hier und von Rendsburg war Militär rcauirirt. — Ter deutsche Schisssbeizer Reim, der am 1. Dezember v. Is. m einer Vorstadt Konslantiiwpel'S eine» französischen Matrosen er stach, wurde vom Schwurgericht unter BewiNianna mildernder Umstände z» 3 Jahren Gefängnis; vcrurthcitt. Braun schweig. I» der Brannschweig'schcn Jute- und Flachsspinnerei brach ei» Brand aus. der die Fabrikgebäude theil weise zerstörte. Der Schaden wird ans 3- 109.000 M geschätzt. 1800 Arbeiter sind brotlos. Darmstadt Oberlandrsgerichlsrc.kh langjähriges Mitglied der Zweite» Kammer sowie hessischen L früher .. ......... Iräsideitt der Landesstmodr. ist heute sriih gestorben Erlangen. Dem Vernehmen »ach sind mit dem hiesigen Proseffor der Geschichte Dr- b Vezold Verhandlungen ringele,tet wegen Ilcbernahme des durch den Tod des Professors b. Trcitschsc erledigten Lehrstuhles an der Berliner Universität. PfnnS's '.'K!N «'»Sermitch. LLl! Nrl5-«er Mslkerei <Sebk. Pj,»nd. 8i>,tu,trSr. 72
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