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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220331022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922033102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922033102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-31
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1922
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SSchsischer Lan-kag. i«.«»»»,» Dresden, den öv. März 1022. Der Präsident dearüßt nach Eröffnung der Sitzung die «rktmaltg anweftnde Abgeordnete Frl. Focko-Leipzig iD.-R.j. -tr an stelle deS verstorbenru Abgeordneten Lander in den Landtag eingetretcn Ist. Der Landtag beschließt, die Regierungsvorlage über den Reubau der Universitäts-Frauenklinik und die Abänderung des B e a m t e n v e s o l d u n g s g e s e tz e s ohne Vorberatung dem HaushattauSschub -ß zu überweisen. Innenminister Lipinski führt ans. das, in der Presse Mit teilungen erschienen seien, nach denen der Ha ushal lausschuft X die Mittel für die Polizei ab ge lehnt habe. Da durch sei in der Landcspvlizei eine Beunruhigung hervor- germen morden und die Zahl der Kiindigungen habe sich stark vermehrt. Demgegenüber stell» der Minister lest, daß die Mittel sitr die Gendarmerie und die Verstaatlichung der Kriminal Polizei bewilligt morde» seien. Die Aus zahlung der Gehälter sei also nicht in Frage gestellt. Abgelehnt worden sei nur der AuSgleichsstvck für die Polizei in Dresden. Das berühre aber den Bestand der Polizei nicht. Die Beunruhiguna iei also nicht berechtigt. Die Vorlage über die Weiterzahlung der Besoldung »er Lehrer an Sen öffentliche» allgemeinen Volks- und Fortbildungsschulen ,oird in erster und zweiter Beratung ohne Aussprache angenommen. ES folgt die zweite Beratung der Vorlage über die Aaerkennunq neuer Fetcriage. Abg. Drechsler iD. Bol beantragt die Ablehnung der Vorlage. Die Negierung sei bei der Eindringung nur einem Drucke von links gefolgt Sie sei von der Schädlich keit selbst überzeugt. Sachse» würde mit dem Estesetze einen Solotanz vor der gesamten Oesseittlichkeft anssnlne». höchstens habe es in Thüringen eine» Partner. Das Reich, das nicht mitmache. werte uns bei diesem Solotanz eklig in die Beine fahren. Es werde sich die Storungen im Eisen bahnverkehr. bei den Behörden, in den Neichsbetrieben »sw, nicht ohne weiteres gefallen lassen. Die Kommentare der ReichSversassung errlärten, da» die Festteaung von Feier tagen eine reichsgesetzliche Angelegenheit sei. Die gesamte Rechte sei der Meinung, das, wir aus keinen Fall zwei neue Feiertage brauchen kömnen Der l. Mai lei ein Kampftag, ein Tag der Propaganda, der nicht dem Bölkersrieden. son dern dem Älaste»bas, diene. Ter ». November ich für die Hälfte des Volkes ein ckieL rler. ein schwarzer Tag. Die Vorlage sei eine Zumutung, gegen die inan den äußersten Widerstand leisten werde Abg. Betlfte iSvz.j beantrag! ais Mitberichrerstatier die Annahme der Vorlage Wirtschaf.sni-nister Fellisch wendet sich gegen den Abg. Drechsler. Ausschiaggebend sei der Umstand gewesen, daß die Negierung durch einen Mehr- hettsbeichlust des Parlaments beauftragt worden sei. einen solchen Gesetzcntmnis vorznlegen. Zuzugeben ^ci. dast man aus Ziveckmäkstgkcitsgründcn verschiedener Ausfassung darüber fein könne, ob es praktisch sei, in solchen Fragen im Reiche einheitlich oder verschiedenartig »vrzugehen. Es stehe fest, dah die Lander berechtigt seien, eigene Feiertage festzusetzen. Da von Bünger »nd Gen. (D. Vp.s ein Antrag ans eine dritte Lesung vvrliegt, dem nach der Geschäftsordnung stattgegeben werden must, erfolgt Weiterberatnng und Ab stimmung in einer der nächsten Sitzungen. Der Landtag erledigt dann mehrere Laushatts- und «rchenschastsfachen. Abg. Dr. Niethammer tD. Vv> erstattet im Namen des Haushaltausschusses 8 einen eingehenden Bericht über Rechenschaftsbericht und Haushalt der Forste». Er beantragt, die nachgewiesenen Ucberschrcitnngen und die Einstellungen nach der Borlagc zu genchmigcn. Hierzu liegen verschiedene MindcrheitSanträge vor. Die Kom munisten beantragen, die PserdennterhaltungSgelder zu streichen, die Entlohnung der Waldarbeiter nach Stunden lohn zuznlassen und den Gemeinden verbilligtes Holz für Minderbemittelte zur Verfügung zu stellen. Finanzminifler Kelvk legt dar. dah der Bedarf an Holz in Sachien ungewohn lich stark sei. Wir könnten den Bedarf nicht annähernd decken. Daraus ergebe sich der Vorwurf, dast die Regie rung zu fiskalisch arbeite. Das Kapitel Forsten bilde bei allen Ländern das finanzielle Rückgrat. Sachsen bleibe ober infolge seiner Waldormnt weit hinter anderen Län dern zurück. Um das Ucbcl nicht noch zu vcrgröstern, müsse der Hiebsatz znrückgcsctzt werden. Hinsichtlich der Streichung der PserdennterhaltungSgelder empfehle sich eine av- wartende Haltung. Die Forstvcrwaltung sei vom Finanz ministerium angewiesen, den Gemeinden Brennholz für Minderbemittelte zur Verfügung zu stellen. Für den Rest sei man an die abgegebenen Gebote gebunden. Einzelnen Fvrstbeamtcn seien schon Vor würfe gemacht worden, dah sie bei Versteigerungen zu billig zugcschlagcn hätten. .. «IrtschaftSminifter Feilt,ch erkennt die Notwendigkeit deS Entschließungdantrag» an und erklärt sich namens der Negierung bereit, in diesem Sinne in Berlin vorstellig zu werden. Abg. Schreiber tD.-N.i: Es sei ein grober Fehler ge wesen. in Sachsen zu einem so ausgedehnten Anbau der Fichte überzngehe». Dadurch sei es nicht möglich gewesen, die Höchstleistungen an Holz z» erzielen. Man müsse so schnell wie möglich mit den« Raubbau aushören und eine auf die Zutuns: gerichtete, dr» neuzeitlichen Erfahrungen entsprechende Forstwirtschaft einsühren. Nach Ablehnung der tonnnunistischen Minderhetls- anträge werden die AiiSschnstamräge und der Enischlte- stungsaiftrag angenommen. Rechenschaftsbericht und Haushalt der Forst - akademie zu Tharandt werden ohne Aussprache ein stimmig verabschiedet. Es folgt die erste Beratung der Vorlage über die weitere Verlängerung der W.chldauer der Mitglieder lws Landes- aulturraies und dev AltSMnisses für Gartenbau beini Landest ufturrat. Abg. Schmidt. Freiberg iD.-N.s. beantragt, die Verlänge rung nicht. >ote in der Vorlage vorgesehen, bis zum R». Juni UW zu beschließen, sondern bis z-ur Annahme des Landwirt- schaftskammergesetzes. Er glaubt nicht, dah das Gesetz bis zum HO. ft uni verabschiedet sei. Auf ^Vorschlag des Wirljchaftöministerö, der gegen den Antrag Schmidt gesetzestechnische Bedenken äusteri. wird be schlossen. die Verlängerung bis 8l. Dezember 1kW auszu- sprechen. ftn dieser Fassung ivird die Vorlage ln sofortiger Schiustberatung verabschiedet. Die Vorlage über einige Abänderungen üesGe bt! h r e n v e r z e i ch n i s s e S z u m V crwalt u ngs - k o st e n g e s e tz geht ohne Aussprache an den Rechrsausjchuh. Abg. Schreiber iD.-R.f. der über den Haushalt für das Wirtschaftsministerium berichtet, teilt mit. im HauöhaltanSschust sei bemängelt wor den. dast jedes Ministerium ein StaatSautv besitze. Die ein zelnen Ministerien könnten sich aushelsen. Bor allen Dingen aber habe man sich dagegen gewendet, dast diese Staalsautos auch zu Fahrten nach politischen Versammlungen im Laude benutzt würden. Die Äkschlußsassung wird ans Vorschlag des Präsidenten Frähdorf ansgesetzl, da ein Antrag vorliegt, über das Ministergehatt getrennt abznsrimmen, das Haus aber nicht mehr voll besetzt ist. Darauf werden nach den Anträgen des Hunshalt- ausichufses > verabschiedet Rechenschaftsbericht und Haus- haitplan für Landwirtschaft. Handel und Ge rn erbe, sowie der Hanshalkpian der L a n d w i r t s ch a s t S betriebe. Die Beschlnftfassung über den Antrag Dr. NeinhvId und Genossen betreffend die Unterstützung der Leipziger Messe wird vertagt. Gegen die Bewilligung »eS Berechnungsgcldes für die Landespreisprüftingssielle spricht Dbg. Schmidt Planen iD. Bp.s. Ei bezeichnet die Stelle als einen Luxus für ein verarmtes Volk. Man habe die Prüsiingsstclle aus den soliden Handel gehetzt. Wirtschastsuiinistcr Fellisch widerspricht dein Vorredner. ES sei veraniwortiingslvs. wenn er die Kontrolle über die Preise in die Hände der Interessenten selbst lege. Abg. Zillcr iD. N.s wundert sich, dast bei der bekannten Sparsamkeit des Finan.zministcrs diese unrentable Summe gefordert würde. Abg. Schreiber iD.-Nft hält die Stelle ebenfalls für über flüssig. Sie würde aufrecht crhaiten, um eine Reihe von Parteifunktionären zn beschäftigen. Abg. Dr. Sensen iDeni.s setzt sich für die Beibehaltung der Stelle ein. soweit sie noch als Nvteinrichtung berechtig: sei. Plan dürfe nicht den Eindruck erwecken, dast die Preis treiberei von Staats wegen unbeobachtet bleibe. Die Abstimmung erfolgt in der nächsten Sitzung. Der Landtag tritt alödann in die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Vereinfachung des Geschäftsganges bei den Gerichten der freiwilligen Gerichtsbarkeit ein. Der Entwurf ist ver anlasst durch daö Reichsgcietz zur Enilaniing der Geeichte vom il. März I!)21. Danach wird daS Instizmniisierium ermächtigt, in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts barkeit einschliestlich der Grundvuchsachc» Gcrichts- schreiber mit der selbständigen Erledigung von Geschäften zu beauftrage», die nach tanLescechtlichen Vorschriften der Richter loahrzuinhinen hat. Auf Antrag des Abg Bünger iD. Bp.s wird die Vor lage in sofortiger Schlustbcrarung einstimmig angenommen. Abg. Dr. Wagner iD.-N.s berichtet im Aufträge des RechtSausichuss-es über die Vortage bctr. die Erhöhung der S ch r c i b g c b ü h r e n und über Aenderung einiger Vorschriften dcS Gesetzes über die Gerichtskosten vom 21. Juni IHM. Der Gesetzentwurf wird mit folgender Er gänz»ng a n g e n v ni m e n: „Das Justizministerium wird ermächtigt, das Gesetz über die Gcrichtstvstcn mit dem Tarif unter Berücksichtigung aller nach dem 21. Juni llllv erfolgten Aenderungcn. insbesondere auch unter Einfügung der durch den Zuschlag sich ergebenden Zahlen, neu bekannt zu geben." Den Bericht des Hauöl,attansschusieö ^ über Rechen schaftsbericht und Haushaltpläne für den Geschäftsbereich des Justizministeriums erstattet Abg. Dr. Dehne iDeni.s. Er beantragt, die «ach gewiesenen Uederschrettmigen und die Einstellungen im ivcsentlicheu nach der Vortage zu genehmigen, die Staats anwälte, sowie Amts- und Landgerichtsräte in Stellen gemeinsckaft zu bringen, ferner die Regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung auf eine bessere »nd der von ihnen zu leistenden Arbeit entsprechende Bezahlung der Referen dare zu dringen. Ein weiterer Miuderhettsantrag, den der Abg. Drechs ler iD. Vp.s vertritt, erhebt die Forderung, düM» Ml. für Vergütungen an die nebenamtlich an den Gerichtsgesäng. nisscn tätigen Geistlichen und Organisten einzuseyen. Auch vvn den Kommunisten liegt ein MinderheftL antrag vor, zu dem der Abg. Langrock spricht. Er fordert die Absetzbarkeit der Richter und die Wählbarkeit durch das Voll, Amttestic für politische Vergehen und Vergehen aus Not, Ariglicderung des Strafvollzugs an die Rechtsprechung. In Verbindung hiermit stehen zwei kommunistische An träge, mit denen sich der Landtag in erster Beratung bereits beschäftigt hat. Es wird darin gefordert, dah die Straf gefangenen Lebensmittel vvn außen empfangen dürfen, dass sie das Recht haben, sich selbst zu beschäftigen und zu beköstigen und ihnen zugestellre Literatur' zu empfangen, weiter, dah zur Kontrolle des Strafvollzugs in den Ge sangrnenanftalten Beiräte aus der Bevölkerung gewählt werden. Der Rechrsansschust beantragt die Ablehnung der Anträge, während sie Abg. Langrock cmsrechterhält. Abg. Bünger ID. Vp.s, der den ablehnenden Standpunkt deS RechtSanSschusseS begründet, weist darauf hin, dast während des Krieges, als die Einführung von Lebens Mitteln gestattet gewesen sei, Nachrichten uftv. in die Gefangenanstalten geschmuggelt und Attentate vorbereitet worden seien. Es könnte auch nicht jede Schrift in das Gefängnis hineingelassen werden. Die Einführung von Beiräten fei mit dem Wesen der Strnftmll- strccknng nicht vereinbar. Abg. Dr.Gras lToz.i beschäftigt sich eingehend mit den Richtern. Die Ziviljusftz verdiene höchste Anerkennung, um so weniger Loo könne man aber der Strafjustiz spenden. Tie Erbitterung und Feindschaft gegen die Republik sei in keiner Schicht so stark wie bei den Richtern. Die Verordnung des Iusiizininisters über die Beseitigung der Hoheitszeichen sei von Sen Richtern sabotiert worden. Anstelle einer Amnestie sollten mehr Einzelbegnadigungen erfolgen. Der Redner betont zum Schlüsse, dah er den Richtern nicht den Vorwnrk einer bewussten Rechtsbeugung machen wolle, er verlange aber, dah sie sich der neuen Zeit mehr anpahtcn. ftustizminister Dr. Zeigner nimmt zu den vorliegenden Anträgen Stellung und verweist zum Teil auf frühere Er klärungen. Eine LandeSamnestic lchnr er als unzweckmäßig ab. Was die Strafgefangenen betreffe, so sei Sachsen durch rcichsgesetzliche Bestimmungen gebunden. Abg. Bcntler iD.-N.s wendet sich gegen die kom munistischen Anträge. Die Qualität der Richter werde durch die Wahl nicht besser. Man wolle auch keine fibelen Ge fängnisse. Das sei nicht der Zweck der Strafe. Auch unsere Strafrichter verdienten volles Lob. Unsere Richter hätten in den letzten Jahrzehnten gelernt sozial st, denken. Mit nichts hätte sich die Regierung mehr lächerlich gemacht als mit der Bilderstürmerei. Die Beseitigung der Hoheits zeichen sei eine unhtstorische und barbarische Handlung.- weise. Die Persvnalpolitik des Justizministers sei be-e denktich. 1 Abg. Schmirch iUnabh. Soz.i: Die Klage« gegen die: Justiz würden schwinden, wenn die Richter sich bemühte«, ^ die neue Zeit zu verstehen. Ter Jtistizminister ergreift wiederholt daS Wort und verteidigt sich insbesondere gegen den Vorwurf des Nevotis- ^ muS bei Veamtenbefördcruiigen. Abg. Dr. Wagner iD.-N.s weist die Behauptung zurück,! dast die Verordnung über die Beseitigung der Hoheit--' Zeichen sabotiert worden sei. ! Auch über diesen Punkt findet die Abstimmung beute! nicht statt. Nach sw Sitzung: Mftrwvch. den d. April. Im HauShaltansschnß ^ wurde bei Beratung des Kapitels Universität Leipzig Ser Teil abgelehnt, der die theologische Fakultät und die U n i v e r s i t ä t s- kirche betrifft. Bei der Ablehnung dürste cs sich um eine leere Demonstration handeln, da nach der Reichsverfasinng diese Institutionen geschützt sind. Der Prüfungsausschuß beantragt zum Antrag des Ab geordneten Barthel und Genossen. Hilfe für das Z eitu ngsge werbe betreffend, der Landtag wolle be schlichen: die Regierung zu ersuchen, bei der Neichsreqie rung dahin zu wirken, dah die Versorgung der Tageszeitungen mit Druckpapier zn an gemessenen Preisen sichcrge stellt wird. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theater - Spiclplan für heute. Oper v. - hauS: Sinsonickonzcrt, Reihe >1. ö i7>: Schauspiel haus: „Das Opfer" i7>: N e » st ä d t e r Schauspiel- hauS : „Im wcistcn Rüstl" l^tzs. Hi e s i d e n z - T h e a t c r: »Die Königin der Nacht" Zentral-Theater: „Das Deiektivmädel" i^8s. -k Kouservatorinn». Ausniidmcpviftunli Souuadcnd. den I. April, vorm. 8 Bläser, 148 Streicher. 8 Ullr Schauspieler und Redner, htckv Uhr Planftlcn. Organisten. Harfenisten, >/,N Uhr Sänger, Uhr Thcoriclchstler. Anmeldungen LandhaiiSstrabe tl, 2. st Veranstaltungen Heute um 148 Uhr im GemerbehiuS: Anf- stihrung der 8. S> i » i o u t e vv» Beethoven: !„ der Aus stellung <!>) e I a » g v c r c i n Apollo. Um 8 tthr im Küiistlcr- haus: fttthcrkonzert de« Berliner K a m >» c r I r i o s. Der Fraucnchor Jlda von WalsS crsang sich tu seinen: Konzert iMittwvch l», gutvesuchtcn Palmengartensaali einen sehr freundlichen und wohlverdienten Erfolg. In sonderheit erfreute der gute Klang der Stimmen und die peinlich saubere Intonation bet den begleiteten wie nn- beglcitetcn Ehörcn, während hin und wieder eine noch etwas straffere rhntlinnsche Zucht wohl am Platze gewesen wäre. Der Abend galt dem zeitgenössischen Schassen ans dem Gebiete der nicht eben rcichbcdachten Frauenchor- Literatur, und eö war erstaunlich und wohltuend, zu hören, wieviel wertvolle Schätze die "hvrlclterin bei ihrer Um schau unter den lebenden Tou,ctzern zu heben verstanden hatte. Vvn den 14 Chören versagte auch nicht einer in seiner Wirkung: neben seingearöciteten Ehorsatzen von H. List mann, A. Mendelssohn, Fr. Manerhosf, Fritz Kansfmann u. a. gekielcn besonders gut auch die Kompositionen von vier Dresdnern: H. Platzbccker l„Muttcrglück"i, O. Thomas -„Andacht aus Bergest,öhc"s, Hanns Kötzfthke i„Lied der Knospen"» und Jlda von Wolf l„Das Lchtsslcin"s. Ein fesselndes und wohlgclungcnes Experiment war cS auch, drei recht verschiedene, aber glcichermasten reizvolle Ver tonungen eines und desselben Ehvrtextes s..Arnisee!chen" von F. A. Herrmannt unmittelbar hintereinander erklinge» zu lassen: die drei ansprechenden Ehorsätze stammten von Erwin Lcndma, Ernst Fische» und Richard Stöhr. In den beiden letzteren Ehörcn taten sich auch eine Sopranistin und eine Altistin des Chores stilistisch recht beachtlich hervor. — Mit gehaltvollen Dichtungen von Max Iungnickel »nd Bürries v. Münchhausen, die er eindringlich — durch allzu viel Unterstreichungwi, Dehnungen und mimische Zutaten last etwas zu ein- und aufdringlich — vortrug, unterbrach Werner v. Blumenthal zweimal die musikalische Vortragsreihe und erntete gleich de» wackeren Chorsänge rinnen und ihrer offenbar sehr musikalischen Leiterin warme Anerkennung. —<!,. st Die Kunslauostcllnng Fahnauer L Schwab in der Schieibergasse vermittelt ständig die Betanntscha.st mit Werken guter Maler, die in der freundlichen Wiedergabe ge- wäblter NatureinüriiclcDem Geschmack des kaufenden Publi kums aufs beste entgegeulomme». Es sind vorzugsweise heimatliche Motive, die aus der deutschen Landschaft heraus- gehott sind, idnllilche und liebliche Ausschnitte, mit den Mitteln eines lyriich gestimmten Realismus gemalt. So Ichildert Poe sch mann das friedliche Behagen besonnter Plätze und Winkel alter Städte mit guter Mal?ullur. Sv hat sich der Dresdner Pan! Weifte niels Teile der Sächsische» Schweiz und die Dresdner Heide zum unerschöpf liche» Gebiete einer seinen Sttmmnngsnmlerei erkoren, die mit grossem Zartgefühl die gegenständlichen Einzelheiten wiedergibt »nd in seiner Lnftilimmung zusammenkaftt. Erz- gebi!gische Laudichafleii malt mit Vorliebe GretzschcI. die Tharandter Höhen schildert Schmidt, eine Rügen-Land schaft zeigt Gasch. Aus starkem Heimatgesnhl entspringen auch die Naturvildcr von Ouarck. die Landschaften von Kleditz s ch , die feinen Ausschnitte vvn Sanier. Städtc- ansichten, unter denen Dresden bevorzugt ist, finden sich zahlreich, Jnnenbildcr, wie die bekannten von Friederici oder das malerisch duftig gestimmte Zimmer von Irm gard M e i n h o l d. Zn den Malern mit allgemein be kannter Handschrift zählen Hochmann, der Maler des Tieres in der Landschaft, Gertrud Schäfer, Doris am Ende, Gertrud Steinbach. Max Freu. Motivisch fällt ei» ft,mbolisches Gemälde „Der Mensch" von N i s r e d K r i tz s ch e angenehm ans. auch durch seine saubere, altmeisierlichc Malerei. E-2. st Wirtsckmftskartcli des sächsischen Kunstgewerbes. Durch die gemeinschaftliche Fördernngsarbcit der Landesstclle für Knnstgcwcrbe und der wirtschaftlichen Zentralstelle des sächsischen Handwerks, des Submissivnsamtes in Dresden, ist das Wirtschastskartell des sächsischen Kunstgewerbes ge gründet morde» DaS Kartell bildet einen selbständigen Verein, für den die Rechtsfähigkeit bei dem sächsischen Wirt- schasisministerinm »achgesncht ivvrdc» ist. Es beabsichtigt, die in Sachien bestehenden örtlichen Kunstgewerhevereine und die leislungsfähigen. in Sachsen ansässigen Kunst- gemerbcireibende» zu einer die Existenz der Kunstgewcrbe- trcibenden wirtiklmftlich fördernden und unterstützenden Ge meinschaftsarbeit zu vereinen. Das Kartell beginnt seine Arbeit unter günstigen Aussichten, da das Submissionsamt einen bedeutenden Auftrag auf Lieferung vvn kunstgewerb lichen Artikeln bereits fest in Händen har. — Interessenten wollen sich an die Geschäftsstelle des WirtschaftSkartclls deS sächsischen Kunstgcw-crbes. Große Zwiugerftraße 8, wende«. st Stuttgarter Musikleben. Pros. Wendling, von Reisen zurück, hat mit seinem Quartett B rahm S gefeiert, indem er eine Reihe der schönsten Kammernninkwerkc des Meisters darbvt: im Klarinettenauinicti wirkte Pb. Dreis ba ch mit. Die Klavierabende beschloß der Brabmöspieler W. Rebberg ans Mannheim mir einem Orchesierkonzert, in welchem Pros. Lieben aus Dortmund unser Opern- Orchcsier leitete. Beide Klavierkonzerte und die Hanüu- variationcn kamen z» Gehör. Es gab einen glänzenden Er folg: den herrlichen Leistungen des KlnvierkünsilerS gesellte sich ebenbürtig die Wärme »nd di riefdringende Auffassung des brabmSknndige-., Dirigenten. Zur Rusihnachsolgc scheint auch Psitzner auszukanchen: er zeigte im .Konzertbundc z Äst mit Beethovens Sechster sein wohldurchdacktes .Können, das mit aller Schärfe ans innerlichsten Ausdruck hinarveiket. Erich Band vom Landestheater, der auch für Busch in Betracht kommt, brachte mit der Stuttgarter Chorvercini- aung unter Mitwirkung seiner Kran, Band-Aaioda, einen Chor- und Liederabend, der wohl einer österreichischen Reise ldie aufgegebeir werden mufttei wert gewesen wäre Die Reihe der offenen auswärtigen Bewerber um VnichS Posten erössnete Pros. Leonhard! ans Weimar eindrucksvoll init dem „Tristan". ist. sst. s Kleine Musitnacin lägen. Elnc F i ü h l i n g s s j n s o n i e iiu «Ä-Molls von A. S ch » ! tz - S t e a in c, u » erlebte in Halber stadt durch das Halberstädter Tonkiinstlerorchester linier Leitung des Kpiiipoiiistei! ihre Uraiifsöbrinia und wurde glänzend aus genommen. st „Tannhäuker" in Rom. Unter Fritz Rerners Leitung ist im Teatro Eostanzi in Rom nun auch „Tann- Häuser" mit grösstem Erfolg gegeben worden. Die italienifrltt Presse preist begeistert die künstlerischen Werke des Werkes und stellt für Reiner einen ganz a»hergemö!ftttickn'n Triumph fest. „Nach der Ouvertüre," so schreibt beispielsweise „Eorriere d'Italia", ..gab cs Beifall von auftcrordentlicher Wärme. Die Kundgebung für den ftnnpatüischen Dirigenten war einmütig, enthusiastisch und dauerte geraume Zeit; allenthalben wurde eine Wiederholung begehrt, die mit Rück sicht aus die Länge der Ouvertüre freilich nicht gewährt werden konnte. Reiner Hai uns als tiefgründiger Kenner der Wagncrschen Opern, deren Stil er durchaus be herrscht. eine präzise, in jeder Einzelheit sormame Auf führung voll Schwung und Feuer geboten. Das Orchester lntt unter seinem wissenden Siab mit unfehlbarer Sicherheit und glanzvoller Wirkung gespielt. Reiner erfuhr verdienter- maftcn nach jedem Akt ungewöhnliche Ehrungen und Be glückwünschungen vvn allen Leiten." Aehnlich äußern sich die anderen Blätter. Die Besetzung war italienisch bis aus di« Elisabeth, die von Delia Reinhardt aus München ge sungen wurde.
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