Suche löschen...
02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220331022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922033102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922033102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-31
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vvr>N!ssc'tzliNg geführt wer »»qre skr schärfere Donart. dir «nter Herrn o. Kaftr «ölt» war. wieder hervorgekehrt wissen. De»igcg.-»sttz,r wird aber zu bedenken sein, dass das damalige Verhältnis «wischen Bayer» und dem Reiche, da» förmlich vvu einer Krise i» die andere führte. auf die Dauer unmöglich auf. rechten,allen bleiben konnte, sondern letzten End.» »n»> Ehaos snliren uiuftie, Die Atmosphäre der 'Beruhigung „Nischen Berlin und München. die GrafVerchenfrlü in kurzer Beit im 'Wege de» srenndichastlichen Verhaudelus nn» de» oerstäudiaeu 2lusgleichs geschaffen bat. ist sar beide Teile gleich gunsitg und verspricht für die Zukunft die lieiieu Erfvtge. vlme das, Bauern genötigt geweic» wäre, -rgendein ivesenllichc» banrische» Interesse oder irgend einen etaenen grundsätzliche» Standpunkt preis ziigeden. Wenn der Bayrischen Volkspartet ferner von mittelpartei- ticher Leite verdacht wird, das, sie nach Sem Eisenbalmer streik den Ausschlag für da» Vertrauensvotum siir da» Kabinett Wirt!, aab, so kann man auch diese» Beriialten billiger,veise nicht als eine tnuitische Todsünde b.nverten, wenn >nan die Zwangslage ivürdigt. in der sich 'Bauern damals befand Lallte die raum ntederliergesrelite Einig k.lt «ivischen Berlin und München au» eine», solchen An las; abermai» zerrissen uns ein in seinen Folge» nirbt ab „iseyender neuer Konslitc beranibeschwur » ivcrden? Wen» die graften Parteien de» Reichstage siir sich allein »ich, imb inde waren, eine Eniick idung zn beiviekeu, konnte nur» daun der Bäurische» Ball.-yaiiei zumute». die ihr zugefallene ftialle ai - Zünglein an der Wage gegen die Sieichsregiernng dnrchzusiiiuen und sa da» brnrische Konto aegenitbrr de,n Reiche aus da» schwerste zn belasten? Bor» Standpnittl einer besannenen ftlealpvlikik aus muft die Sa- laatiae Lieilungnalnne der Bäurischen BaN-'-aartei, die den Wünschen der Regierung de» Grasen Lerchenfeld entsarach, niö durchan» begreiflich angesehen werden, und e» svüte daher tnr die M:.:etparl>'i keine unlösbare Ausgabe sein, sich Uber Sieie Pfeinungsveiüchiedenheit ebenso «nie über die axaerweiriaen Strenpuntle graftgüaig hinwegzuie"«« und sich d;e Viussr.siuug der B,„irischen Betksparte! «neige» ,n machen, daft die bäurische Politik ihre besonderen Be dingungen und Erfordernisse Hai, die es nicht «»lassen, daft eine in München an der Reglernugskaalitsoi; teilnehmende Partei dem dortigen Kabn'.eit Richtlinien gegenüber dem Reiche ciuZwing!, welche die Ovvosiltonsstttinng dieser Partei gegenüber der Reichsregierung zur haben. Die bayrische Politik muft selbständig den und dari sich n>.'u in Abhängigkeit van dem Stond vnnkt begeben, den einzelne Parteien der Kvalttio» jeweils u; ihrer Reichbarganisattvn gegenüber der Berliner Regie rung vertreten. Et» derartiges Zugestanditts müftce der Millelpartei eigeniltch uui so leichter falten. r.lS da» Kabi nett Lerchenseid in iledereinsiciinnuiig niil der Bäurischen Bviksoartei uneittwegt an dem Slandpnnkce festhült, daft unter den gegenwärtige» V>,'rhaitn-ss.il eine Erweiterung der Koalition nacu link» nndiSlnkabe! ist. Damit iit für die P.Iiletvaitei die volle >»eivahr gegeben, daft der rein bürgerliche Ehainkier der bayrischen Regierung keine Cin- vufte erleiden wird. An her der KaalitianSfroge ist c» eine recht merkwürdige dnndeSsiaakitche Anaelegeuliei!, iveiche die bäurische Oessent- lickketk stark beschäftigt. Sie Hang! mit der Antwort des Generals Rollet auf die s-ottzeinote der NelchSregieriing vom 15. Mar«, zusammen, worin die Kontrollkommission bis «um 5, Avril diele» Bahre» eine Erklärung verlangt. auS der hervorgehen 'all. daft aklc Länder des Reiches sich oerpiltchlen, die Rückkehr «» der Pottzeivrggnisglioii von 1V>3 grund'änlich aiicuerkennen. Das heiftt mit andere» Worten, daft Be ievige Schutzpolizei in eine blosse kommu nale, jeder höheren einheitlichen Organisation entbehrende Polizei von wesentlich verinindericr Ltvftkrast nmaewandelt werden soll, die sür die eriolareiche Abiochr groft angelegter Revolten gan« unziilänglich lein würde, ES handelt sich hier also „m eine neue 2lereich,'rung der skrupellosen Er- vreiiiingsvoiilik. welnie die Entente unter französischem Dru.ke fortgesetzt gegenüber der ReichSregiernng h.-trc bi. und dazu sollen nun die Bundesstaaten ihr Plazet erteilen, dafür sollen sie eine förmliche Bürgschaft leisten, Die deut schen Lander als Gnranttelräger, daft das Reich die Zer störung der Schutzpolizei gemaft dem Eiitelltebeseh! dnich führt! Der Plan isl so unangenehin ausfällig. daft uinn un willkürlich skuhl und sich sragt, wie denn die Kvntrollkvmmts- fion ans einen „so verwünscht gescheiten" Gedanken über haupt hat kommen können. Auch der „Bäurische Kurier" legi sich diese Breme vor und gelangt dabei zu Folgerungen, die so ernner Ratur sind daft man an Berliner leitender Stelle ->Ue Uriache halte, sie recht eindringlich «;, würdigen. Das Blatt des mächtigen Bauerndoklors He;m meint nämlich hier sollten ossenbar die Länder im Interesse der Entcnlc gegen das Reich gusgeipiell werden, und sälirt dann wört lich fort: „Die Reichs regier» ng muft bedenken, dgft sie sich vichl in die Gefahr des Berdachies begeben darf, das; gelegent liche Appelle der Entente an die Länder ihr manchmal gar nicht io ungelegen kommen. Es darf den regieren den Kreisen im Reiche nicht vers chw legen w e r- den. daft sich in weiten Kreisen des Volkes in der letzten Zeit eine Stimmung, die hier nicht ans ihre Berechtigung geprüft werden soll, bemerkbar macht, die der gegenwärtigen Reichspolitik «utrant daft zwischen Ententesorderungen und eignen Absichten nich! immer der schroffe Gegensatz besieht, wie es nach anftenhin scheint," Die moralische Diskreditie rung der Ersüllungspolitik kann nicht schärfer und nieder schmetternder «um Ausdruck gebracht werden. alS cs in diesen dürren Worten deS bäurischen Blattes geschieht. Es müsste ia auch nicht mit rechten Dingen «»gehen, wenn die össentlichc Meinung geduldig und ohne mit der Wimper «n «licken, die ewige Wiederholung der Ermlinngsformel hin nehmen und sich gar keine eigenen Gedanken darüber machen wollte. Wenn der gesunde Meuschcnnerstand angesichts eine» nnbegrenlichen Verhaltens der verantwortlichen Stellen sli» steht, dann tritt die Phantasie an seine Stelle, und der nagende Verdacht, das im geheimen schleichende Gerückt zerfressen das öisenttiihe Vertrauen Es nt die allerhöchste Zeit, das; mit -er Erfüll;:;,gspolttck gründlich Schicki gemacht wird. Sie ist der grösste und verhängnisvollste Brrtmn, den wir auS dem Kriege übernommen haben, und lle wird unS in Grund und Boden ruinieren, wenn wir nich: noch im letzten Augenblick uns von ihr frei macken. Iujammevsehuvg m»ö Aufgaben -es Uuletheausjchusses. Bedenklicher Zrn'and des Arkaisers Karl. <L ! g n e r T r a i> t d e r t ch ! der „D r c s d a, Nachrichte n".l Wien, scl. Mm--. Ans Budawest komm! di« Nachricht daft dort eine Depesche cingBanse» sei, wonach Exkaiser Karl g e s: v r b e n sei, Um tl Uhr vormittags a'.ilworleir der Wiener Veriraacvsmay!', Karls. Seklioiicchef Lchagcr-- Eckartsnu ans eine Anfrage, daft keinerlei bestätigende Mel- dnnaev eingelausen seien und auch die Nachricht sür un richtig gehalten weide. Auch die Wiener amtlichen Stellen, bcscnders der Ballplatz, hatten bis miltag noch leine solche Meldnng erhallen. B,s ietzl ul tn Wiener untcrrichtcien Kreisen nur lielanitt, daft Exkaiier Karl an einer beider seitigen Lungenentzündung erkrankt ist, und daft er vom Bischok von ^unclwl mit den Tierbciakramenlen nerselzen wo; den sei. Der Wiener Arzt Dr. T-cl-ug ist nach Madaira abgercttr, 5r:nins ürcmsheik. verNn. rm. Mürz, Da» in Berlin erscheinende russische Vkati .Nul", dessen Ehesredaktenr Nabakmv bei dem Atten tat in der Plülharmonie getötet wurde, verösseiitiicht eine Notiz ans Re;ml, wonach die am Krankenlager Lenins mellenden Aerztc selige ne lli hätten, das; dieser an fort- sch reisender Paralusc leide. — Unter Vorbehali meldet die Agentur Hxrvas aus Rom. daft Lenin bereits ««Korben l«i. Line Mark -- 2500 Sowjet-Rubcl. «er Finanzkvmmistar gibt nach einer Meldung d«S ^>euis«deu HandelsdieniteS" bekannt, daft am I. Mar« «ssszlell di« deutsche Mark mit 2 5VV « ° w i e t - R u b e n «mgelevt wurde. Ans der sogenannten ..«chtnarzen Börse bau, dt« Ndark den Wert von 5000 L-owie-t-Rubcln. Paris. »V. Miirz. Z» de» «ftrige» «eschlaß de, R«p«rati»u»kommlsii»» h«ir. die vigsetzu», «i«es iuter» »ationale«, S>uesch»ss«S, der die Mtgtichkeit »»« Be» diagaage« ei»ee ,»» Deatschkaad ausznneh«e»de» iater» natiouake» «»leide »« Sie»arati»a«»»ivecke» »» »r»se« hade, bemerk« der .re»»»«" i» sei«e« Leltalttike»: Der Urljeder dieses Pl«»es sei Ä»hn Beadd»r«. Der «»vschmtz s»Ie de» delgisch-» Delegierte« Delacroix »»« Barßdende» und de» z»>eite» italienische» Delegierte» in der Repa» ratio»sto««issio». DBmegli». »nm ftellvertretende» Borsitte,de» habe». Es wSrde» delgeord»e« ei» Vertreter der deutsche» Regier«,»« und vier fiaanzsach»erftS»dtge Mit» glieder. ein Amerikaner, ein Engländer, ei» iöranzose »»d ein Ooliänder oder auch ein Schweizer. Der Wegenstand des Sterichte», den dieser Ausschuft der Revarationskommission vorlege» solle. lei in sotgende» drei Pnnkte» zusammen» zusalien: l. ki» welchen Bedingungen könnt« Deutschland aus Len Haupt,ina»z»ärtte« »er Welt «»leiden anfnrdme«, Leren Ertriignlsfe zun« teilweife« RiiEkans der Reparaliand» >chnid verwendet würden, und welche P««»« kdnnt« i» vernünftiger Weise milbrend der kommende» sS»s ^ahre es s,ä» zu verschaffen dosfenlk Z. Weich« E>aran«ie„ könnte man den etnmigea Geld» oedern anbieten, ohne die IpätereZahtung derjenige« Summen nuael'üftriich zn gefährden, die Deutschland alo Sicparasiou schulde«? :i. Wie müssen d-e Einnahme, «ud die anderen «ktive», die für de» Dienst ter Anleihe oerwrndet werden solle«, kvittoollir«, nvd verwaltet werden, nad wel he Beziehung«» müssen rwi'ctn'» kar dc»tsck>eu Regierung, den Vertreter» b--r Geldgeber n"b drr RrparationSkvwmttllou -ekteheu- DlkI imaginäre Finrrnzproaramm der Reparations- Kommission. Bern. M. März. Die „Neue Züricher Ztg." schreibt zu der Rede de» Reichskanzlers: Vom allgemeinen europäischen Standpunkte aus gesehen, ist ed ein erfreuliches Ergebnis, daft sich Wirlh nickt in die Vabanaue-Politik bineinzirhcn lassen miss. DaS Blatt hofft, daft die kluge Einsicht seitens der A">ierte» den; erfüllnn-'sberciten deutschen Kabinett In der Steuersrage den Weg ebnen werde. — Die „Baseler Nachrichten' geben dem LieichSkanzler tn der ,rrnge der internationalen Anleihe völlig reckt und betonen. >aft da» ^inan'progrnmm der NeparationSkommtsslou nbcrhauvt imaginär sei, weil ihm der zufällige Kurs der Papiermark von Mitte März zugrunde liege. Die Papier- innlknot kann nickt mit Pavirrmarkstenern gebellt werden, sondern nur mit Internationalen» Golde. sW. T.B.) Die Vorgänge bei -er Verhaftung -eliftcher PoNzislen in Alstaden. Berlin, SN. März. Wie mehrere Blätter auS Ober bau l e n melden, wurde gestern mittag rin Lastk aftwagen der Schutzpolizei, der die «blökende Wacke in Stärke von 28 Mann nach dem Wnchtlokal in Oberhausen Altstaden bringen sollte, von belgischen Truppen ungehalten. Dir Beamten wurden verhaftet und ins besetzte Gebiet ver- s ch l ep p t. Eine n sofort von der Schntzpvsnci in Ober- Hansen nach den; Tatorte entsandten Pvlizcivffizter wurde von dem befehlenden belgischen Offizier erklärt, er handle ans Befehl des Kommandanten deS Brückenkopfes Duis burg. Irgendwelche Gründe für die Verschleppung der Be amten gab der besaische Offizier nick! an. >U, T. B.l Essen. SN März, lieber die Verhaftung der Schnvo- beamten in Obevhauscn wird nnS mitgeteiit: Oberhäuten aehört an sich nicht znm besetzten Gebiet. Sein westlicher Stadtteil iss»« aber in die sogenannte Bewegungszone, die durch belgische SickernnaSvatronillen begannen wird und für die die gleichen Bestimmungen, wie kür daS besetzte Gebiet gelten müssen. Es versieht aber die Schutzpolizei ihren Dienst in diesen Teilen der Stadt nur mit de» von der Entente v arges chriebenen Armbinden und Answoisen, Am 28, März erschien nnchwIttngS vor der mit vier Schnvobeamten besetzten Polizeiwache In Allladen eine 8» biS IM Mann starke Abteilung belgischer Soldaten, von denen ein Offizier und ltl Mann die Wachstube betraten und den Beamten mit vorgehaitenen Pistole» unter drr Ainlorderiing „Hände hoch!" erklärten, sie hätten Beseht, sie zn v e r h a s t e n » n d mjIzunehmen . da sie weder Ausweise, noch Armbinden hätten, AIS die Beamten nach wiesen, das, dies doch der I>aN wäre, schien der Offizier ,n- sriedcngestellt zn sein und verlieft die Wache. Am 2!>, März wurde der Wachtlastkrasiwagen. der jeden Mittag die Ab lösung sämtlicher Oberliausencr Polizeibeamten besorgt, bet seiner Rundfahrt durch die BewegnnaSzone durch die Kaiserstrafte von einer belgischen Kompagnie an- gebasten. Die sämtlichen aus dem Wagen und In der 'Wache ln 'Alstaden a iaetrvfsenen Beamten, insgesamt 2ll. wnrden verhaftet. Sie, sowie der Krastwagen »nd die auf der Wache befindlichen Ausrüstungsstücke nnd Wach bücher, Handgranat-n nlw, wurden mit nach DnISburg ge nommen. Der den Belgiern aus die Nachricht von der Ver haftung sofort nackgesandtc HundrrtschastStührrr versuchte vergeblich die Ireilassnng der Leute zn erlangen. Der die belgische Komvagnie befehligende Oberleutnant erklärte, er stabe nom kommandierenden General deS BrllckenkvvseS Duisburg strengen N c s e h l. die tm besetzten Stadtteil angetrvssenen Schnvobeamten astzusangen und nach Duis burg zn füstren. gleichviel ob sse Armbinden hätten oder nickt Der Polizeipräsident in Essen hnt ssch sofort mit dem belgischen General in DnISburg wegen st-reilc>ss»ng der Be amten in Verbindung geletzt nnd ungeordnet, daft die Ober- hanlener Schutzpolizei den Dienst im besetzten Stadtteile etnstelle. Inzwischen wurden von den verhafteten Beamten drei, die zur Wache in Alstaden gehören und Armbinden batten, s r c! g e l a s! e n. Die übrigen hatten keine Arm binden. da sse z»m Dienst ans anderen Wacken bestimmt waren und daher das besetzte Gebiet nur vorübergehend bei der Turchfastrt deS Wagens berührten. IW, T. B.) Belgiens Schodenersohsorderung. iE Inner Drablbericbt der ..DrcSdn. Nachricht« n-üc Basel. 8N. März. Die Brüsseler Zeitung „Lolr.. meldet, das; das belgische Kabinett sür den ln Hamborn ge treten Algier einen Schadenersatz von 2 Milli onen Franken an Deutschland gestellt bab«. Eine bel- iVsch- Instizkommissson begibt ssch zur Nornahme von Er- mittlnngcn i,n Aufträge der BesahnngSarmee nach vam born. da cs den deittschcn Behörden nicht gelungen sei, die Täter der Bestrafung zuzuti-stcen. Weitere belgische Gewalttaten. Berlin, lru. März, Meldungen des „Berl. Lok,-An,z." ans Hamborn zufolge hat sich nn die Erschieftung deS deut ichcn Schnvobeamten Ehmiclewski durch de» belgischen Polizeibeamten Schmitz eine Reihe weiterer belgi scher Gewalt laten gereiht. Am Lll, März wurde der KoiiditoigchUfe Hasen kn mp. der auf einem Personen auto neben dem Ehnuiseur iaft, in Beeck von dem belgisclren Posten durch einen Schuft ln den Hinterkops und eine» Schuft in den Oberarm so schwer verletzt, daft an seinem Auskommen aezwciselt wird. — Am 28. März wurde am Hellen Tage in Hamborn auf der Kaiier-Wilhelm-Lirahe der Arbeiter Riclxird Schneider ohne jeden Grund von einem belgischen Soldaten durch einen Schub tn die Wade verletzt. Die Aelchskagssttzmrs beschäftigt« sich zunächst mit dem Gesetzentwurf Aber «IstiG» »»thringtscho Nechioangelegentzeite». Dieser wurde tn »>«» drei Lckuhgen angenommen. — Auf der Tageöordnung stecht dann ein von allen Parteien mit Ausnabin« der Unabh仫» gen und Kommunisten eingebrachler Gesetzentwurf ttder dt« Unterst»»«», ,»» Renteuempsängern der A«»«» «Len ,»d AngkstrUtenversichern»». Danach kann die Unterstützung dt» »u einem lolchrn Betrag erhöbt werden, der da» Gesamteinkommen de» Renten- cmpsünger» von <8U0 Mk. erreicht. Eine Witwen- oder Witwerrente soll den Betrag von SüüU Mk. erreichen, ein« Waisenrente den von 20M Mk. Kür nichtlrtttungSsähige Gemeinden bat daS Land oder nach dessen Bestimmung ein Gemetndrverband oder eine sonstige Körperschaft dr» vssent- lichr» Recht» mit Zuschüssen einzutrete». Las Gesetz soll a» l. April d. I. in Kraft treten. Ein Antrag karsten (Unabh.j ans Erhöhung der vorgeschlagenen Sätze wnrde abgelebnt. Die Vorlage wurde graen Kommunisten »nd Unabhängige tn zweiter Lesung angenommen. Gegen die sofortige Vor nahme der dritten Lesung erhob Abg. Karsten silnabhI Einspruch. Der Präsident Ldbe stellt daraus sei«, das, insolg« diese» Einspruch» die deabsichiigten Erhöhungen ab 1. April nicht in Srast treten könne«. iLebhafte Unruhe und Rufe: ltnerbört! So hilft man den Invalldenrentncrnls Nach der Abstimmung wurde in der TagrSord««»E fvrtgcsahren. DaS Gesetz zur vorläufigen Regelung de» RetchühauSbalte» wurde in zweiter nnd dritter Lesung ohne Aussprache angenommen. Es folgte dt« zweite Lesung einer sechsten Ergänzung des Besoldungsgesetzes. Abg. Deglerk lD.-N.s lehnte die zu wett gehenden yordo« rungen der GrwerkschastSsührrr ab. Nicht die Gewerk schaftler, sonder» der Reichstag seien die berufenen Ver treter des Volke». Der Reichstag sei keine Bejahung-- Maschine. Ein Tarifvertrag sei sür die Beamten unannehm bar. Der Redner beantragte die Erhöhung einiger Ge haltssätze. RcichSftnanzmIiiIster Dr. Hcr-e» bedauerte, daft der Vorredner noch einmal aus diese Frage cinaegangen sei. nachdem ein einmütiger Beschluft des Ausschusses vorltrge. ES liege daS auch nicht tm Interesse einer sachlichen Arbeit. Nach der Verstäwdiguug mit den Lpitzenorganisatioue» de» trage» Gesamtkosten de r A u s b e s se r « n g ÜN Milliarden Mark. Durch den Anoschnft sind weiter« t!18 Milliarden gefordert worden, insgesamt etwa KV Milli» arten. Durch die deutlchiiaiivnaleu Anträge würde» weitere l2,k Milliarden erforderlich, im ganzen also »2.S Milliarden, daS lass« sich heute nicht vertrete». 'Nachdem Abg, Heidemau» lKvmm.s in stundenlanger Obstruktivnsrcde de» bürger lichen Parteien vorgcwvrfen hatte, sse trieben eine ver brecherische Politik, wurde die Vorlage ln der Au», schuftfassung in zweiter und dritter Lesung an- genommen. Angenommen wurde auch die Vorlage zu, Aenderung des P e n s i v » ö e r g ä n z u n g S g e s r tz e > und deS W e h r m a ch t v c r s o r g n n g S g e s e y r ». El sollte dann die dritte Beratung des Kvhlensteuergesrtze- solgen. Ta der Abg. Nemmele (Komm » die Beschluß» sähigkclt des Hauses bezweifelt, schlaft Präsident Lvebe. da Wortmeldungen nicht Vorlagen, die Aussprache und oer- tagte die Abstimmung auf Freitag. SchUth ll Uhr. Der Aeichspostelal im Ausschuß. Bor beträchtlichen Erhöhungen der Gebührem tDrahlmetdungunsrerBerlinerLchristleitong.s Berlin, Sil. März. Der H a u p t a u s I ch u ft deS Reichs tages verabschiedete den E i s c n l> a h n n a ch t r a g S « t a t nnd beriet dann den R e i ch s p v si c t a t. Minister GicS» bcrt» führte dazu aus: In dem vorliegenden Etat decken ssch Einnahmen und Ausgaben. Die Einnahmen ssnd ausge baut aus dem im Dezember verabichicdcten Gebühreniartf. Inzwischen sind aber die Grundlaacn sür die Etataus stellung erheblich erschüttert worden. Tie Wirt» schasisbeihilscn, die neue Lohn- und Gehaltsregelnng und die inzwischen eingetretcne Preissteigerung bei alle» sächlichen Ausgaben erfordern ein Mehr von t.L'X. und 1>/-> Milliarden. Diese Mehrausgaben lassen ssch nicht allein durch Einschrän kungen und Ersparnisse decken. Es muft vielmehr auch an eine beträchtliche Erhöhung der Gebühre» herangegangen werden. Das soll aber nicht ret* automatisch geschehen. ES muft vielmehr geplüsl werden, welche Gegenstände noch eine Mehrbelastung ver- tragen und welche aus sozialen und kulturellen Gründen geschont werden müssen. Daneben muft weiter untersucht werden, wie der Betrieb verein sacht und ver- billigt werden kann. Drr Achtstundentag wirkt besonders einschneidend bei einer Verwaltung, die früher 80 bis l>8 Diensthunden hatte. Die verlängerten Nrlavbszeiteu und die durch die Nachwirkungen des Krieges erhöhte Krank- heitszlffer erfordern viel Vertreter, zumal das Personal nicht mehr in dem Mafte wie früher zu Uebcrstunden heran- gezogen werden kann. Die Post- und Telegravhenverwal- tung beschäftigt 57 880 Kriegsbeschädigte, dir leider nur alS drei Viertel voll dienstfähig gerechnet werden können. Per- onalvermehrcnd wirken die PapierwtrtschaN und die neu hlnzugrkommrnen Leistungen, wie Verknus von Steuer, marken, Auszahlung der Militärrente, Ausnahme de» Reklamewesens. Dazu tritt eine starke Ausd.kinuna de» PvstscheckvrrkehrS. deS Telegraphen- »nd Ferniprechverkchr» und der Auto-Limen. Trotz dieser an sich gercchts.-rtigte» Vermehr»«» deS Personals haben wir auch >etzi noch einen Uebcrlchuh an Kräften, zu dessen Abbau besondere Kommissionen einaeietzt Nnd, Im abgelauiencn Etatjahrs ssnd etwa 20lXi8 Hilfskräfte entlassen worden. Für Tele«raph »nd Fernsprecher haben die Nachkricgsjahrc Ausgaben und Schwierigkeiten gebracht, wie sse bisher nicht bestanden. Die VetviebSrrgeb» nisse stellen die der Nachkriegszeit weit in den Schatten. Der Gcsamtsernsprcchverkehr weist eine Mehrleistung von 85, der Fernbezirk- und Vorortr>erkchr allein eine solche von >8 Prozent, der Telephonvrrkchr ein Mehr von .P, Prozent auf. Durchgreifende Besserung hat der A » ölandövrr - kehr erfahren, der UNN noch an»; baissitederlag. Inzwischen sind fast alle Telegraphen- und Fernsprechleitungen mit dem AuSlande wieder eingerichtet und neue Verkchrsbeztehungen hergestcllt worden. Einen enormen Aulschivnna hat da» Postscheckwcsen genommen. Der »»ährend deS Kriege» gänzlich stlllgclcgte Antomobilverkrkir musste vollständig neu aiifgebaut werden. Jetzt Nnd wieder 588 Automobil.Linien in Betrieb, Der AuSIandSpossnerkrhr ist in grossem Um fange wieder ausgenommen worden. Mit der Wiederher stellung der Postvrrbindungen ist auch eine Erneuerung der Postvcrträge eingrtretcn. 1921 hat der Postverkehr den Nmsang der Friedens» Verhältnisse völlig erreicht. Im Telegraphen- und Fernlvrechvcrkehr IN eine Med» lelstung von 38 btS 35 Prozent zu verzeichnen. Ausnahmezustand für Ostpreußen? Bcrlin. 8N. März. SS verlautet, das« gestern hier di« militärischen Spitzen OftprenftenS unter Füh« rnug des Generals Dassel in Berlin weilten «nd Besprechun gen mit dem Minister des Innern hatten, wobei sse die Her» stcsiuug eines Ausnahmezustandes skr Oftvrcuben angeregt hätten, und zwar mit Rücksicht ausdievvnVvlenderer, salgenden Drohungen. Annahme -es deulsch-juavstawifchen Kandelsverlraas im Aeichsrat. lDeabtmeldnngvnsrerBekllnrrLchrlstlettvntj Berlin, 88. März. Der NeichSrat nahm in seiner heutlgvn Sitzung den vorläufigen Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche nnd Jugoslawien an. Der Vertrag, der von der serbischen Volksvertretung bereits angenommen worden ist, ordnet lediglich dir Handel-- und Verkehr-- beziehungen. wobei r» gelungen ist. für Deutschland de» Grundsatz der Meistbegünstigung dnrchsusetze». Vorgesehen ist eine dreimonatlich« Kündigung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)