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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903120202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903120202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-02
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
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An kiindiaunaen aui der Pnvatieite Zeile 2b Pi».: die 2ivalli,c Zeile als ..Eiu- aelandi" oder aui Tcrileile sä Plz. In Nummern nach Gon», und Keiec- «agen l- de». 2tvalli,e Gnmd«eile>. so. 4v de». so und 80 Ps,. nach de- londcrcm Tarii. Auswärtige Au», träge nur gegen Porauodcsadlung Beiegdlätter werden mit tt Pig. berecknel. vernlvreckanichlu^: Um« 1 Nr. U und Nr. LOS«. ILolsvvLtLvr Soekdlvr,n °>« tieml'l'Lgeiil!^ pflnlliicl tieilmetiei' ks'Sliiililizl! »«rrNell« VsUwaadtsßssedsitLs LLI'LS«! W» M«>>- »E iv» Neueste Trahtbericiite. Hosnvchrichten. Landtag. Scbönb.'rqer Ebestrklt. Raubmoiü in Plauen, GesamlratS- i 1 SS»»»* sitzung. Sladtveroidnetenwahl. Kammermusikabend. Bilder aus dem Olleitk. I Vtllllvvlll, ^kuklllvk» Neueste Dralttmeldungen vom 1. Dezember. Berlin. Vor der 3. Strafkammer des Landgerichts I stand heute der sozialistische Neichstagsabgeordnete Dr. Herzscld wegen Verstoßes gegen ß IM des Strasaesetzbuchcs, weil er im Juni bei der Reichsiagshauptwahl in Roslock und bei der Stich« wohl im 1. Berliner Wahlkre.ie nochmals wählte. Ter Ange klagte führt aus. er hatte einen doppelten Wohnsitz, in Rostock und in Berlin, und war an beidey Orlen in die Wählerliste eingetragen. Er war überzeugt, daß es sich bei der Haupt- und der Stichwahl um zwei selbständige Rechtsgeschäfte handle. Ter StoatSanwalt führt aus. nach § 7 des Reickstagswahlgesetzes kömie man nur Partei zu dienen. Tasse fahren, weshalb er 4 Monate Gefängnis und 1 Jahr Ehrverlust beantrage. Friemersheim. Amtlich wird gemeldet: Heute früh gegen 7 Uhl sukr der von Huchleld kommende, in den Bahnhof Rveinbausen einlahrende Güierzug Nr 6303 ans Gleis 3 auf einen in diesem Gleise stehende» verspäteten Güierzug a u t. Durch den Aulstotz würben 27 Güterwagen beschädigt und zum Test zerirüm- mect. Zwei Bremser wurden gelotet, cm Bremser mäßig verletzt. Der Lokomotivführer und der Heizer bliebe» uiiverlettt. ebenso der Zugführer. Obgleich die drei Gleise gesperrt wäre», wurde der Betrieb aufrecht erhalten. Der Unrast ist durch unrichtige Befehls erteilung von seilen des diensthabenden Slationsbcainten herbei- gesübrt worden. Köln. Die Nebenflüsse der Ruhr sind znm Teil über die User getreten: namentlich die Lennep und Ennepe über schwemmen die Wiesen und Felder, sowie die Hammerwerke, dir in der Ebene liegen. Bei Trier fällt die Moiel langsam. Die Hochwassergefahr ist vorüber Itzehoe. In der EisensHen Portland-Zementiabrik brach gestern Feuer aus. Mehrere Schrippen, die beiden alten Mühlen und eine Schute sind in Asche gelegt Ern F>nierwehrmann er litt einen Arm- und Beinbruch. Ter Betrieb der Fabrik ist nicht unterbrochen. Thorn. Heute mittm stratze eine Explosiv Häuserv.ert^ an in Nammen fetzte >i«n, Abgeordnetenhaus. Aög. Nowak ^deutsche -ei) interpelliert die Regierung über die Absicht der Haft oereinigter Schiffer in Dresden, die fchleppaeiellichasten „Kette" und ^Oeslerreichische Nord- .'fschiffayrtS-Gescllschast" anzukaufen. Er fragt, welche , ,-ahmen die Regierung gegen die beabsichtigte Monopolisie rung dckS ElbeverkehrS zum Schutze der österreichischen Industrie und der österreichischen Kaufmannichaft treffen werde. Lemberg. Im Lärche des Prozesses Kwilecki melde ten einige Blatter, daß die auf das Datum der Geburt des un ehelichen Sohnes der Cäcilre Parcza, verehelichten Meyer. Bezug habenden Angäben in den Krakauer Taufbüchern ausradicri worden seien, und das; der Geburtsschein aus dem Statistischen Amte in Krakau spurlos verschwunden sei. Auf Grund amtlicher Erhebungen wird nun festgestellt, daß nicht nur der Geburts schein des genannten KindeS ordnungsgemäß in das Geburtsbuch der Pfarre bei St. Mariä in Krakau eingetragen wurde, sondern auch die Anmeldung dieser Geburt im Krakauer Statistischen Amte ordnungsgemäß aurbewahrt wird. Budapest. Die Orlichaft BabSmir im Hunyadier Komitat wurde zum größten Teil du-ch Feuer vernichtet. 52 Gebäude sind niedergebrannt. -Vier Personen wurden unter den Trümmern als Leicken oiifaetundkn. und man befürchtet, daß noch mehr Menschen umS Leben gekommen sind. Tie Löicharbeilen wurden durch deitigen Sturm erschwert. Paris. Der Nationalist Congy beabsichtigt, in der DreyfuS-Angekeaenheit zu intervellieren, obgleich seine Parte genoffen die Anfrage als unzweckmäßig arischen, da die Regierung und die überwiegende Mehrheit der Kammer selbst ie>, dag aver der nr egsmimfier nicht das Recht gehabt Hobe, eine Untersuchung vorzunehmen. Er werde übr.aens, falls die Inter pellation aogelehnt werden sollte, im Laufe der Budgetdebatte noch Gelegenheit rinden, die Angelegenheit zur Sprache zu bringen. Der Senator Elcmenceou verlangt in der „Äurore", daß das Urteil des Kriegsgerichts von Rennes durch den Aassationshof aufgehoben und Dreysus vor ein neues Krreasgericht verwiesen werde. Nicht nur das staatliche Interesse, sondern das besondere Interesse der Armee erfordere, dag der von militärischen Richtern begangene Irrtum von militärischen Richtern wieder gutgemacht werde. Paris. In der heutigen Sitzung der parlamentarischen Untersuchungskonimission für die Humbert-Angelegenheit Mitglieder, die Humbert-Angelegenheit zu vertm'chen. Rouanct wies diese Aeußerung sehr energisch zurück und erklärte, der einz-Le wirklich schwerw egende Fall, der bisher festgestellt sei. betreffe einen Nationalisten, der von den Humberts Geld verlangt und crbalten habe, und dieser habe die Kühnheit gehabt, den Wahl aufruf der Vaterlankliga zu unterscbrciben, in welchem das Ministerium Waldeck-Rousscau beschuldigt wurde, mit dem Beide der Humbcris die Wablkostcn zu bestreiten. Bordeaux. 2000 ausständige Stauer gingen an Bord der Schüfe, um die nichtausständigen Arbeiter zur N'eder- lcgung der Arbeit zu bewegen. Es kam zu Zusammenstößen, wobei mehrere Personen, darunter ein Polizist, verletzt wurden. Lvnvon. Der erste Sekretär der deuffchen Botschaft Gras Bernitorff »ahm gestern in der Sitzung der Nova! Soziety die dem Proiessor H ! ttorv - Münster i. W. für denen Forichmrgeir aui dem Gebiere der Elektrizität ;ne>kannte Hughes-Medaille in Emviang. Gral Bernstoris suhlte dabei aus, die Verleihung der Medaille an einen Deuttcden >ei eine Ehre iür die deu'ichr Wissen schaft. Die Geielffchait habe daryetau, daß die Wiisenichait ein Band iür die Vaster und daß der Wettstreit der Nationen im wissenschaftlichen Fortschritt stets freundschaftlich sei. London. Ten „TimeS" loird aus Peking aemrldet: Kleine Abteilungen russischer Truppen streifen im Weiten des Liau- flusses unter dem Vorwände, sie wollten das Räuberunwesen unterdrücken. Das Land ist sedoch vollständig ruh'g, Wie „Daily Mail" aus Tokio meldet, berichtet der Korresoondent der „Kokumin Scbinbun" in Söul über eine Verständigung zwilchen dem russischen Gesandten in Korea und der koreanischen Regierung. Rußland will «rte Anleihe oon 40 000 Pfund zum Baue eines Kreuzers gewähren, c ne Nkirine-Akademie in Korea errichten und fünf Instruktoren entsenden Der russische Gesandte in Korea Hot heim Ka ser von Korea cmaerragt ob das Abkommen sofort in Kraft treten svll Die Entscheidung des Kaisers steht noch aus. Petersburg. Wie die „Russische Telegraphen-Agentur" mittcilt, sind die im AuSlande verbreiteten Gerüchte, wonach dem Kaiser von Rußland in Skicrniewice ein Unfall zugcstoßen wäre, vollständig unbegründet. Washington Bon festen der deutsche» Botschaft wird erklärt, daß Deutschland die Republik P a n a m a aner kannt hat. Port Artbur. Die japanische offiziöse Presse drückt ihre Unzufriedenheit aus über die von dem englischen Premier minister best» Festmahle des Unsted-Elubs gemachten Acußerungcn über die Friedensliebe des Kaisers von Rußland. Die „Japan. Times" meinen, anstatt seine Hoffnung auf die Mäßigung, , . . . st - - werden will, dessen Unabhängigkeit zu schätzen eS sich verpflichtet habe. Oertliches >md Sächsisches. Dresden. 1. Dezember. —Se. Majestät der König jagte heute mit mehreren mit Einladungen beehrten Herren auf Dresdner Revier. Die Zusammenkunft der Schützen erfolgte früh Uhr am Schnitt punkte des Äamreirhcnkelweges mit Schneise 18. Nach der Jagd findet im Residenzichlosse Jogdtasel statt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte das Lcderwarcir-Geschäst von Adolf Näter, Pager Straße 20, und machte dort WeiynachtsEnkäufc. —* Ter G.vßaerzog von Oldenburg trifft am ti. d. M. zu mehrwöchigem Kurgebrauche bei .Herrn Geh. Med. Rat Dr- von Renher hier ein —* Tie Empfänge bei der mit den Repräsentationen au: König!. Hose betrauten Palastdame Frau v. d. Gabeleny- Li »fingen und bei der Ihrer Königs. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg zugeteilten Palastdame Frau Freifrau von Fi na werden im Dezember am 8., 15. und 29. und von Neujahr bis Fastnacht an jedem Dienstag nachmittags von 1—4 Uhr stattfinden. Frau v. d. Gabclentz-Liniingen wird in der ersten Etage des Taschenberg-Palais und Frau Freifrau von Finck in ihrer Wohnung, Parkstraße Nr. 3, empfangen. Bei der Frau Oberhosmersterin Ihrer Majestät der König.n-Witwc, Frau von Pslugk, finden die Empfänge an denselben Tagen und während derselben Stunden in ihrer Wohnung, Residcnz- schloß, zweite Etage, statt. —* Gestern ist in Breslau der Reichsbevollmächtigte für Zölle und Steuern, Königs. Sächs. Geheimer Finanzrat H a » p t gestorben. Er war seit dem 1. November 1902 der dortigen Provinzialsteuerdirektion beigeordnet. —* Ende November hat der Konrektor der Kreuzschule. Herr Professor Tr. W. Abendroth, sein 40. Dienstjahr an dieser Lehranstalt vollendet Ter Rektor, Herr Professor Dr. Stüren- burg, beglückwünschte den Jubilar. Dasselbe geschah durch ein Schreiben der Gymnasiolkommissron des Rates zu Dresden. —* Landtagsverhandlnngen. Unter Teilnahme Sr. Königs. Hoheit des Kronprinzen fand heute Mittag die vierte öffentliche Sitzung der Ersten Kammer statt. Am Regiermrgstische waren erschienen die Herren Staatsminister von Mctzsch, Kultusminister Dr. von Seydewitz, Justizminister Dr. Otto. Der Präsident sprach zunächst die hohe Freude der Kammer aus, den Kronprinzen, getreu den Traditionen seines Hauses, in der Kammer begrüßen zu dürfen, dann folgte Bor- trag auS der Regrstrande und Beschlüsse aus die Eingänge. Hierauf gelangte ein vom Direktorium der Ersten Kammer ae- stellter und vom Vizepräsidenten. Oberbürgermeister Beutler, warm unterstützter Antrag auf Ueberreichuna einer Adresse an den König zu einstimmiger Annahme. Den Wortlaut der selben teilten wir bereits mit. Als Adreß-Deputation wurde auf Antrag des Abg. Pfeiffer-Burkersdorf das Direktorium der Ersten Kammer mit dem ersten Präsidenten, Herrn Dr. Graf von Könneritz, als Wortführer gewählt. Den Schluß der Ver handlungen bildete die Wahl der Abg. Trützschler, Frhr. zum Falckenstcin-Dorsstedt und Oberbürgermeister Beck-Ehemnik zu Mitgliedern sowie der Abg. Dr. von Wächter-Nöcknitz und Ober bürgermeister Dr. Kaeubler-Bauhen zu Stellvertretern in den ständigen Aussckms; für das Plenum der Brandvcrsicherunos lamwcr. — Nächste Sitzung morgen Mittwoch, mittags 12 Uhr. Die Zweite Kammer, deren Verkandliiiigen auch heute auf Seilen der Regierung großes Interesse entgegengebrachtwurde, iwliiii zunächst die an König Georg zu richtende Adresse in allgemeine Vorberatung. Vizepräsident Opitz: Die Adresse sei e>» oatiiotücher Akt gegen Se. Majestät den König und sein Haus : ihr Eindruck werde icdeninlls nur abgeschwächt werden, wenn die Kammer r» eine lange Beratung darüber einttete, und deshalb stelle er den Antrag, die Adresse sofort in Schlnßberotung zu nehmen. 2'er ausreichend unterstützte Antrag wurde einstimmig angenommen, woraus Abg. Günther-Planen i. V- (freist) eine Erklärung abgab. Tie Adresse dürfte sich nicht nur auf den einen Punkt in der Thronrede erstrecken, sondern muffe deren ganzen Inhalt umfassen. Mit dem der «egenwäriraen Adresse vorliegenden Punkte könne er sich voll einverstanden erklären, doch habe man bei ihrer Abfassung ihn nicht mit binznaezogen. Die Adresse muffe aber auch über die finanziellen Tatsachen und die parlamentarischc Lage sich äußern, und wenn sie in dreier Hinsicht nicht abgcändcrt weiden könnte, könne er ibr nicht ^»stimme». — Vizepräsident Tr. Schill entgegnet bierenf es iei yeiade die Absicht der Adreist- Kttttst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hos - theater. Im Opernbause wird Mittwoch den 2. Dezember die zweiaktige Oper „Fidelio" von Ludwig van Beethoven ausgeführt. Die Besetzung der Hauptrollen ist die folgende: Leonore: Frau Rocke-Hcinol; Marcellme: Frl. Nast: Florestan: Herr von Vary; Don Pizzaro: Herr Gredcr; Rocco: Herr Wächter: Jaauino: Herr Rüdiger. ä* »am«ermustk-Men». Der zweite Streichguartett-Abend der Herren Henri Petri. WarwaS, Gpttzner nnd Wille brachte als Neuheit ein v-äur-Ouartett (op. 13> von Hans Psitzner. Ter Komponist, grgenwürtia Kapellmeister oni Westend-Tdeaier in Berlin, bat vor einigen Jahren die Aufmerksamkeit mit einem Musikdramen-Versuche »Der arme Heinrich" auitsich gelenkt, der ebenso entschieden abgelehnt wurde, wie er schnell von der Bühne (Berlin' wieder verichwand Ein ähnliches Schicksal dürfte auch dem gestern gehörten Stieicbquarielt brichieden »ein Was Psitzner mit dem Werke bietet, ist meist kvntemvlative Musik, ein Versenken in Betrachtungen und St'mmungr» volle, Klagen und Emsig,ingen. eine Musik, die nichts JndiviouelleS an sich hat, dafür aber die Wirkung in drastischen Klangkombinaiionen und groteskem Rhyth mus sucht. Daß eS beim Kombinieren und Suchen bleibt ist eine weitere Schwäche des Werkes, vie den Mangel an schöpferischer Eingebung fühlbar hervortretr» läßt. Auch bas heiße Bemühen, durch drastische Gegensätze zu wirken, indem den schmerzlichen und klagenden Momenten einige deib humoristische Einfälle, fast banale Motiv», geaenübergrstellt sind, kann doS Werk aus dem Banne alltäglicher Erscheinung nicht befreien, und wenn der Hörer vier und da durch bizarr« und eigentümliche Wendungen auch vmüder- ehend intkieisiert und au» der Gleichgültigkeit aufgelcheucht wird, irnügt dies nicht, eine lebhaftere Anlelinabme an dem Ganzen wawzurufen. Blelbt dt» Achtung vor der Kunst der Arbeit und dem Fleiß, von denen das Werk erfüllt ist. Diele bat Psitzner unter allen Umstanden für sich zu beanspruchen, denn ans allein spricht ein ernster. auS gediegenen Studien drrvorgegangener Musiker zu uns. einer, der leine eigenen Wege zu geben vernicht Wenn er sich dabet. wie in dtriem Quartett, in motivische Laby rinthe verliert, in die ihm der Hörer ebenso schwer solarn kann, wie er sich öfter selbst nicht wieder brrauszusinden scheint, so leuchtet au» dem Werke doch ein so entschiedenes Talent, daß man Psitzner später gern wieder einmal begegnen wird. DaS Piitznericke Werk, sowie Schumanns .ä-cinr-Streicha»artett (op. 41 Dir. 3) wurde von den genannten Künstler» in gewohnter Vollendung ge spielt. Außerdem verzeichnete das Programm das hier öfter gehörte Smetanniche Quartett „AuS meinem Leben". ll. 8r. 's* Zweiter Kammermusik-Abend von Bachmann, Kratina, Stenz, De Vortrags-Ordnung des am Sonnabend im Neustadter Kasino abgehallcnen Konzerts unserer ständigen Triovcreinigung verzeichnete drei in Form »nd Farbe grundverschiedene Werke für Klavier, Violine und Cello von Mozart sNr. 3 in L-ckurj, Nob. Volkmann (op, ü in 11-moll> und Dvorak. Des letzteren Klaviertrio (op. 90! kam an dieser Stelle erstmalig zu Gehör. So klangschön und lebensvoll es auch dargeboten ward, so blieb es doch im all gemeinen ohne tieferen, nachhaltigen Eindruck, Nur der erste, weiter ausgeführte Satz vermochte durch seinen klaren und reichen Stimmungswechsel lebhafteres Interesse zu erwecken. Die Gegensätze von gesunder Kraft, von Schwermut und ausgelassener Lebenslust stehen fast unvermittelt nebeneinander, wie in dec ungarischen Musik. Der rhapsodische Charakter dieses Trios tritt ober noch mehr in den folgenden vier Sätzchen hervor, die bis auf weniges doch zu unbedeutend sich geben, um einen deutschen Hörer ganz z» befriedigen. ,,Tumky" nennt Dvorak das Trio. Ja, was ist Dumky? Die meisten Anwesenden waren doch nicht Tschechen. Ein erklärender Zusatz, womöglich mit Abdruck der Hauptthemen auf der Rückseite oeS Programms, würde das Verständnis erleichtert haben. Wenn das Wort, wie vermutet werden kann, das „Dumka" der Russen ist, so hätte der Komponist beabsichtigt, den Lcbcnsgehalt des böhmischen Volksliedes ans Licht zu stellen. Dadurch würde sich zugleich sikali" Ein Herbsttag am Goldenen Horn. Bilder aus dem Orient von Walther Heinz. I. Es war ein köstlicher Sonntagsmorgen, als ich auf den Balkon meiner hoch im Europäcrstadtteil Konsiantmopcls gelegene!! Wohnung heraüstrat. um noch einmal den Blick über den inneren die sehr freie kammermusikalische Form einigermaßen recht fertigen. Einen ungleich größeren Eindruck erzielten die Konzert geber mit der Musik Mozart- und Volkmanns. Tort die ent zückende Zierlichkeit dcS Rokoko und die Innigkeit eines kind lichen Gemüts, hier in klassischem Gewände echt derttiches Ver senken in die Welt der Gedanken. Die vollendete Wiedergabe dieser beiden erfolgreichsten Werke des Abends, insbesondere des Mozartschen Trios, brachte den Herren Bachmann, Kratina und Stenz wohlverdiente Ehren ein —p. liegende Stambul mit seinem, auf der höchsten Erhebung errich telcn schlanken Scraskcriatsturm mit seinen Moscheen, auf den gewaltigen in seinem ruincnhasten Zustande feierlich ernst wirken den Aanädukt des Valens geschaut, wen» die Zeit nicht dräng!» und ich noch das letzte der nach den Prinzen-Jnseln abgehendc» Schiffe crrc.chen wollte. Die Prinzen-Jnseln liegen im Mar- marameer und sind etwa 10—15 Kilometer von Konstantinopel entfernt. Aber auch nur „etwa". Dieses stark zu betonende Wärt- chcn ist sehr richtig. Was man hier weiy, und das ist in vielen Sachen nicht viel, das ist eben nur annähernd bekannt. Wozu soll man z. B. denn auch die genannte Entfernung kennen? Die Einrichtung von Kilometergeldern für ausgcführte Dienstreisen ist hier nicht eingcführt, da jedermann, soweit er türkischer Beamter oder Militär, froh ist, wenn er drei- oder viermal im Jahre sei» Monatsgehalt bekommt. ^Ilali bilir „Gott weiß es", und das genügt. s Mit der größten Schnelligkeit und einer fabelhasten Geschick- lichkeit fuhr mich inzwischen mein Arabadschi, mein Kutscher, aus wie Hunde totfeschlagen wurden, weiter vorbei an der deutschen Post, dessen Schild mit der Anschrist: „Kaiserlich Deutsches Post- amt^ jedem deutschen Herzen Freude bereitet, tvenigcr dagegen das viel zu kleine Innere, wo die Beamten in hygienisch ganz unzu- läitglichen Räumen ihren Dienst tun müssen. Dann eine Wendung, und ich bin auf der Straße, die zu der großen Brücke führt, von welcher die Dampfer abschren. Man mag so lange «n Ko«-
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