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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030903017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-03
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1903
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OertUche» und Sächsische». Gericht-Hose ergangen ist, daß aber der Akiicn-Gesellschgst mit der Behörde gepflogenen weiteren Lvrhandluugen bade sich ApollinariSvrunnen in N«uenahr durch Neick)sgerichts- die Einlegung des Rechtsmittels verschollen. Ter d Scunl des tagen «efichrt werden, und zwar im Oktober und vom 5. April ill. Osterseiertaal ab zwischen Dresden und Weinböhla, in der Zeit vom 2. November bis mit 2. April lOstersonnabendl da gegen nur bis und ab Eoswig. Um den in hiesigen Geschäften usw. Angestellten, welche in den Vororten links der Elbe wohnen und daselbst im »'reise der Familie das Mittagsmahl cinneliinen, clivaS mehr Zeit hierzu zu gewähren, werden die seht nachmittags I lchr 26 Min. von hier abaehenden und 2 Uhr 40 Min an- kommenden Züge derart verschoben, dasj die Abfahrt des .Zuges nach Cossebaude-Eostvig bereits 1 Uhr 20 Mi», vom hiesigen Hauvtbahnhose. 1 Uhr 27 Min. vom Friedrichslädtcr Bahnhose stattsindct. während in der umgekehrten Richtung der Elster- merdaer Personenzug in F-riedrichstadt erst nachmittags 2 Uhr 40 Min., in Dresden Hauptbahnhof 2 Uhr 00 Min. anlangen wird. Die beide» Songjagszüge nachmittags 9 Ukr 8 Ali,,, und abends 9 Uhr 29 Min. ab Haiiptbalmhof nach Coswig werden a» Sonn- und Festtagen nur noch im Oktober und dann im nächsten Frühjahre im April abgefertiat. Bei dieser Gelegenheit i »och besonders darauf hingewiesen, das, die preußische Staats- bahiivernnmung die beiden jetzt nur zwischen hier und Elsterwerda oc>kehrenden Personenzüge: ab Dresden Hauplbahuhos vormittags 8 Uhr 1 Min. laicht, wie irrtümlich früher angegeben, »m 7 Uhr> und an Dresden Hauvtbahnhof nachmittags 2 Uhr 50 Min. bis und ab Berlin Anhalten Bahnhof durchzuführen beabsichtigt. Die Ankunft in Berlin soll mittags 12 Uhr 22 Mi»., die Ab fahrt von dort vormittags 10 Uhr 15 Min. erfolge». Es wird hierdurch in jeder Richtung eine neue durchgehende Verbindung mit I. bis 4. Klasse zwischen Dresden und Berlin ins Leben treten. — Die Feier des Seda » tagesin den Schule» erhielt diesmal erhöhte Bedeutung durch die Anwesenheit des Kaisers, wenn auch im allgemeinen die Feiern in der gewohnten patriotisch würdigen Weise Verliesen. Unbeteiligt waren gestern die Ginnnasieu und Realschulen, die bereits, ans icl» ltechuische» Rücksichten, >»it der Königs-Geburtstogsfeler die Erin lernng an den Sedantag auigesrischt batten. Im Königs L " b r e r i » n e » s e m i n a r mit Töchterschule fände» Aktns im Fcsffu.'le und daraus turnerische Ncuuchiuiigen statt. Herr Direktor Tr. Buddeusieg schildcite an der Hand grober Wandplänc und fußend aus persönliche Erlebnisse die chüwicllung des Krieges von 1870 7l bis zur Entscheidung bei Seda». - Im König!. Lehrerseminar zn Dresden-Planen hielt die Festrede Herr Sennnarlehrer Dr. Meier über die ..Reli giosität Bismarcks". — Das Fr e i m a n re r-I n st i t n t (Real- irlnile zu DreSden-Ctrie!en> beging den Sedantag dadurch, das; Herr Realschuloberlehrcr Dr. Muhle au der Hand eines Augen,engeu- Acrichtes tEi,ählnngcn des bat» siche» HauplmannS von Tonern) ein Bild von den Eiuzelvorgäuaen der großen Entscheidungsschlacht ^ci Sedan entwarf. — Im Mittelpunkte der Feier der Städti sch e» G ewerbeschule stand der Bortrag des Herrn ennU. nliii. Lösslcr über das Thema : Der Entwicklungsgang des .Krieges 1870,71. — In der Lehr- und Eniehnngsanstalt des Herrn Direktors Leu du er. Rosenstraste 28 t!0. behandelte Herr Jäger. Kandidat dcs höheren Schulamts, das Thema: ..Baterlandsliebe". — Tie Fachschule des Vereins G e w c r b t re i b e n- der Dresdens feierte denTag unter Teilnahme des Vorstandes des Hauptvereins. Der Dirigent der Schute. Herr Oberlehrer Zwists entrollte ein fesselndes Bild über König Georgs Lebens- " gang. — In den städtischen Volksschulen boten die Ent hüllung des Bismgrckdenknials und die Anwesenheit des Kaisers willkommenen Anlas;, die Bedeutung des Tages hervor,nhebcu. — Anläßlich der Wiederkehr des Sedanfestes wurden gestern im Lause des Tages an dem schon vorher mit Girlanden gelchmücllcn Gerinauiadcnkingl Kränze mit Schleifen und Wid mungen »iederge'egt. und zwar ein mächtiger Eichenkranz vom Büraeraueichus; sür patriotische Kundgebungen und je ein grober Lorbcerkranz von der Freien Vereinigung der Kampfgenossen 1870 71 und den Militärvcrcincn Dresdens. - Tinch die Blatter gingen kürzlich Mitteilungen über die Behandlung de-Z eheingligen Bankdirektors Erner in der Straf anstatt Zwickau. Die „L. N. N " erhielten darauf folgende Zu sclnisk: Zwickau, am 28. August 1909. An die Redaktion der ..Lcivpaec Reucstcn Nachrichten" zu Leipzig. Dir in Nr. 238 Ihrer Zeitung über den vormniigeu Vaukdircktor Erner enthaltene Notiz ist geeignet, irrtümliche Auffassungen rn erwecken, iinnser» urterl vom 7. Dezember 1900 verboten worden ist, ihr Wasser als natürlick)-kohlcnsaures Mineralwasser und ebeisio in Verbindung damit als absolut rein zu bezeichnen. — Geringste Fahrwasser tiefen ans de» sächsische» Elbstranistrecke sind am 31. August 1903 bei einem Wnsserstandc DrcSd von 131 cm unter Null am dncr Pegel gepeilt worden: m dcr »„ der MUte dcr Stroh- Blotz, Fahlltnue mnlkmtte l»»l!aat« Zentimeter 100 155 150 IKO 15<» 170 lbL 150 150 ILO 150 ILO 165 145 150 158 148 138 156 145 145 160 162 irrtümliche Auffassungen zu erwecken, insofern sie ans die demselben gewäbcke „Sclbslbcschäfttgnng" berug »immt. „Seibühcnchäitignng" tan» allen zu Gciängnisstrase Verurteilten gewährt we den. bei denen die nach der Hausordiimig bestimmt t caiciizlen Boraiissctznnaen dazn gegeben sind, leineswegs nur Hiben Gchnigruikn. weiche ivegen Pregvergehens Strafe verbüße». 8 a reue Boranssetznngen bei p. Ebner vorliegen, so durste sich die shiüaltsdircltto» nicht sär ermächtigt halte», de» Antrag des Ge nannten ans Gewährung der — übrigens »nauSgelehter Kontrolle >' 'mvoriciien — Selbstbeichästignng, welche als eine besondere hcitziinstigung" nicht an,»sehe» ist^ab,»lehnen. Velondcre.Vcr- a inuianngeu" erhält Erner in der Straianstgtt nicht, er trägt die Dciduug und genießt die stzost aller übrigen Gesangenen. Königs. Hahr ksdircltion. Höckner. - Ein größeres Lölchansgebot der Feuerwehr rückte heute nachmittag nach I Uhr nach der W n l t e r st r a s; c, da der Kreuz immer das Aussteigen starke» Rauches nach dieser Richtung ge mcidet batte Es ivnrde aber feslgestellt. das; der 9,'anch nicht von conin Brande, iondern von einem Schmelzofen der Kühnlcherfichen Fabrik in der Bo»veilstras;e 8 berrübrle. — Der Bezrrksverein Dresden-Süd hielt am Sonn tag im „Bergkeller" sein Sommcrfest ad, dessen Reinertrag zum Bc'icu gcmcmirütriger und wohltätiger Zwecke deslimuil ist. Garten und Saal dcs „Bergkellers" waren uusschlicßiich für den Verein i'l'ici'mcrl und festlich geschmückt. Das Gartcnkonzert führten Acit alwdcr dcs Allgemeinen Mnsikervereins aus. Ein reich ausgestatle' icr Gadenleinpel lockte zur Entnahme von Losen, die ratch vcr gris'cil tvaren. Auch dem Humor war Rechnung getragen »nd w-r eoic griesgrämige Laune anssieckte, lies Gefahr, dein ..Pvsizeier" in die Hände zu fallen und aus das Gcrichtsaint sisticrt zu werden, wo er die Freiheit sich erst wieder erkaufen mutzte. Punkt 6 Uhr eröffnet«: das NcberdrcOl-Theatcr seine Pforten zu drolligen gesanglichen und deklamatorischen Vorträgen: von ihnen gefielen besonders das Duett der Herren Bäckermeister Voigt und Nikolai mit der Deklamation: „Zivil »nd Militär und anderes mehr." Die Veranstaltung war ein Familienfest und gab somit mich der Kinderschar Gelegenheit zur Beteiligung an fröhlichen It'iele», die unter kundiger Leitung vor sich gingen. Zum Schlüsse wrmiertcn sich die Kleinen zu einem Lichterzuge, der sich bei der inzwischen cingetrctcnen Dunkelheit malerisch ansnahm. Bevor die Kleine» auseinander gingen, hielt Herr Pastor Drüse an sie eine auf die Bedeutung des Festes hinweisende sinnige Ansprache, in der er es nicht an guten Ermahnungen der Kinder fehlen lieh Aufmerksam folgten sic den bcherzigenswerlen Ausführungen dcs Redners, der mit einem Hoch ans .König Georg endete, worauf die Kleinen ,/Dcn König segne Gott" anstimmten. Den Schluß dcs Festes bildete ein srobbclebter Ball. — Im Atyl für obdachlose Männer wurden Im Avanti 2110 Perionen ausgenommen, im gleichen Zeitraum haben i» den B o t k S bSdern für Männer unv Frauen 23 178 Personen gebadet. — Die dem deutlchcn Kronprinzen und dem Prinzen Johann Georg von Frau Oberbürgermeister Beutler und Fra» Stadloerordneten-Borltchcr Stocket überreichten Bliunensträuße, Maröchat Niel Rote» und Maiblümchen, waren von der Firma Rudolph Böhm, Prager Straße 1, geliefert worden. — Zur Erinnerung an die Katsertagc in Dresden erscheint eine Postkarte, die den großen Zapfenstreich am Abend des t. Sep tember darktellt. Aus den Kartenbildern sicht man ». a. die Portrait« Sr Majestät deS Kaisers, König Georgs, de« .Kronprinzen re. Die Karle Ui im Kunstverlage von Max KödIer «Große Mctßnirllraße b> er schienen und in allen Papierhandlungen käuitich zu haben. — In der Kaiser!, und König!. Hosblumenhandlung von Paul Knauer (König Iobaim-Straßc) war heule em prachtvolle« P atmen- Arrnngcmenl auSgtllelll, da« aus der breiten, weißseidenen gold- ge'iickicn Schleis« die kaiienlchcn Initialen mit der Krone sehen ließ. Da« loitbaie Arrangement, ein Kabinettstück künstleOscher Binderei wnr vom Kailer bestellt und sür den Sarkophag de« verewigten Königs Albert bestimmt. ^ — Die von der „Freien Beretntgnng zur Förderung de« Sludi u in « der sranzöltjchrn Sprache" für ihre Mitglieder etnaertchtele» Kvrachkurs« zur leichtere« Erlernung der drei Weltsprache» : Französisch. Neulich oder Englisch beginnen tm September und dauern bi« Mat >904 Ter Uuterrtcht wird nach der Sprachschule „Da« gelmoche»» Wort" und nach der von der „Bereinigung- hemuaaen» denen Zeitschnlt: „Le Röveit — ker Wecker — Tbe Wate,- erteilt. Auatuu» sür neu etnlretende Mitglieder wird vom Borst,md vier. Reichenbachüraße 17, mündlich «Nult. — Unter Bezugnahme ans die in Nr. 24t «njeres Blatte« gebrachte Notiz. „Avollliiarrs-Gkieltsck-ost" belr., wird un» »,lt- »teilt, daß das daselbst «rlmrhnle Urteil von eine»» en alt scheu l Zwischen Schöna <ikchi. böhm. Grenze) und Pillnitz (Fahre) beim MevisionSplast Krips'cil, 7,5 lem . . , . bet Söbrigen, 41 kin unlerhaid Pillnitz, 42.5 ltm II. Zwischen PiMiitz und Wildber- an der Augustuodtücke, Dresden, 54.0 dw. . HI. Zwischen Wildberg und Kaitzsch (slichs.^preuh. Grenze) an der Rehbock ^«nsahrt, 77,3 km..... bei Rauhe Furt. 00,5 km ...... bei Iahiurbachlinindlmg. 106.3 km .... be» Rirstein. Nb.b km Die vorstehend angeaebenen Stromstellen sind die seichtesten und die dabei stehenden Wossertiesen sind die wirklich gemessenen, nicht die Fahr- oder Tauchttesen, die irdcr Schisser jltr jem Fahrzeug selbst »n beitunnicn hat. — In Briesnitz ist am I. September eine öffentliche Sparkatse ins Leben gernsen worden. 71 Bücher wurden am erstell Tage nilsgestellt und damit gegen 9000 Ml. eingezghlt. — Dem Zugführer der Freiwillige» Feuerwehr in Wald- heini, Dennstädt, wurde das Feuerwehr-Ehrenzcichcn, dem Zeiigmeister Siedeier, dem Zngfühier Lehmann und dem Boten Reinhold das Diplom sür 20jäl„ige Dienstzeit verliehe» — In Naundorf bei Zehren waren die Pferde dcs Guts besitzers O. Buhlig durch anrertende Kavallerie icheu geworden. Die vier sutterholcirdcn Bediensteten dcs Besitzers waren bemüht, die unruhig jieivvrdcnen Pferde ausznspcmnen. Ter 17jährigc Pserdejcinge Oswin Krille aus Scuszlitz war gerade twmit bc- jchästigt, die Widevha-lten an der Deichsel zu ent'criieu. Ehe ihm dies aber gelang, setzten die Pferde von neuem an und warfen den jungen Mann zu Boden. Die über sein Genick gehenden Räder verursachten ans der Stelle seinen Tod. — Der Rk ä n n e r g e i n n gv er e i n zu Altenberg i, E feierte kürzlich sein OOsähriges Jubiläum, bestehend in Konzert und Ball. Zablieiche Vereine nahmen an der Feier teil. Ter in stetem WuchStnm begriffene Verein bat die Herren Lelirer Wagner zum Diligeutcu und Destillateur Kötluer zum Vorslund. — I» Dittersdorf bei Ehemnitz stürzte vorgestern i» einer Lebmgrube der Dampfzicgclei des Baumeisters Hertel eine große Wand ein, welche drei Arbeiter verschüttete. Dem Ziegelmeislcr Heiuziiiaiiu wurden mehrere Rippen eingedrückt. Tugs daraus erlag er den Verletzungen. Ter Arbeiter Weiuzner, den man erst nach längerer Zeit von den Erdinassc» befreien konnte, war sofort tot, wäbreud ein weiterer Arbeiter namens Klemm aus Kemta» mit leichten Verletzungen an den Beinen davvnkam. — Döbeln. 2. September. In der hiesigen Privatklinik verstarb gestern der Gutsbesitzer Fischer ans Oslra» an den Folge» der V ernngl ü rl n » g an der Dres ch in a s ch i n e. Fischer war beim Dreschen vvr drei Wochen mit der Hand in dieMajchiilc gekommen. Tie Hand mußte ihm zwar abgeiivinmc» werden, aber vvr acht Tagen ziemlich wieder hcrgcstelll. Ta trat Wimdkrainpf ein, der zum Tode führte. — In den letzten Tagen ist in Crimmitschau auch durch Herrn Bürgermeister Beckmann der Versuch gemacht worden, zur Beilegung des Text i l a r b c i ter a u sst a u o es eine Einigung zwischen den Arbeitgebern und Arbestnehmcrn hcrbciznführcne doch sind diese Bemnuungc» erfolglos gewesen, weil einerseits die Lvhnkomiinssion der Arbeiter von den Forderungen nichts nach gelassen hat »nd andererseits der Spinner- und Fabrikanlenvcrei» zu weiteren Zugesländniiscn sich nicht hat bereit finden lassen. — In Großdöbs ch ü tz bei Bautzen hat sich am Sonnabend der Hausbesitzer und Maurer Joseph Maiwald in seiner Wohnung erschossen. — Der Wirtschafterin Frau verw. Werner tzcb. Dürrlic) in Löbau ist bas tragbare Ehrenzeichen für Treue m der Arbeit verliehen worden. — Aus dein Bahnhose N ied ern eu k i r ch sind gestern früh gegen 9 Mir beim Rangicren zwei leere Pcisoiienwageii ans einen zur Abfahrt nach Schandau bereiiilcbeiide» Perwnenziig aui- gefahren. Hiinbei sind zwei Reisende leicht verletzt worden, sie konnte» aber mit ihren Angehörige» die Reise sorisetzen. Material schaden ist nicht entstanden, auch erlitt der Betrieb keinerlei Unter brechung. — Wegen Münzvcrbrechcns wurden am Dienstag in Zittau zwei Personen verbaftct. Die Frau und die Schwieger mutter des einen Mannes, sämtlich böhmischer Nationalität, sind wegen Beihilfe ebenfalls verhaftet worden. Die Männer haben Zweimarkstücke mit dem Bildnis des Königs Albert, Münz,Zeichen bl und der Icchreszahl 1900, sonne solche mit dem Bildnis dcs Kaisers Wilhelm I I., Münzzeichen .1 und der Jahreszahl 1896, angesertigt und eine ziemliche Anzahl davon in Zittau und in Groitan verausgabt. Die in der Wohnung dcs einen Falsch münzers Vorgefundenen Werkzeuge, Formen usw. wurden bcschlag- tiahmt. — Unter starker Beteiligung fand am Sonntag die feierliche Weihe der de» t sch-eva n g eli s ch c n Bergkirche m Borcslau statt, das idullisch ani Fuße dcs Milleschauer liegt. Bei der Feierlichkeit waren anivcsend die Herren Superintendent Guinmi-Aiissig. Superintendent - Ltellvcrtrctcr Lumnitzcr-Tcplitz, Pfarrer Scgnitz-Trc^dcn, Vertreter des Presbistenums der Multergeiiieindc Tcstlitz, zahlreiche Abordnungen von Vereinen ;c. Eine geplante Predigt unter freiem Himmel von Herrn Pfarrer Sognitz-Dresdcn war leider, wahrscheinlich wegen vermuteter Staatsgcfährlichkeit, untersagt worden »nd mußte diese ties- crgreiscnde Predigt in einem zweiten Gottesdienste veranstaltet werden. Die Predigt bei der Einweihung hielt Herr Pfarrer Ernst Schäle aus Mühlacker in Wüttcmberg. Gegen Abend fand im Gasthause ein überaus zahlreich besuchter Familienabend statt. 'Das Äcrgkirchlein ist bescheiden ui einfach gotischem Stile auf einem Vorbcrge des Milleschauer von Herrn Architekten Sirsch erbaut und bildet einen Schmuck für den Ort Borcslau. Das Altarbild „Christus am Oelbcrge",, ein herrliches, zu erhebender Andacht stimmendes und künstlerisch ausgesübrtcS Oelbild, ist gemalt und der Kirche gewidmet von Herrn Major a. D. Karl Blumer aus Tcplitz, einem Bruder dcs in Dresden weilenden König!. Kammervirtuosen Theodor Blumer. — Die Lohnbewegung der B r a u e re i a r b e i t cr in Gera ist am Montag zu gnnstcn der Arbeiter beendet worden. — Oberverwaltungsgericht. Der Stadtrnt beschloß am 4. September vorigen Jahres die Verbreiterung der Gang- bahnen ans der Lcisniger Straße >n Vorstadt Pieschen zwischen der Bürger- und Osterbcrgstratze und zwar sollte die bisher 3 Meter betragende Gangbahn auf 3,40 Meter verbreitert und mit Granitplatten belegt werden. Die Kosten hierfür sollten die Straszenanlieger tragen. Daraufhin hielten die 16 in Frage kom menden Grundstücksbesitzer eine Besprechung ab und richteten darauf nn den Stadtrat eine Eingabe, in der gebeten wurde, von Verbreiterung der Gangbahnen in der Lcisniger Straße ans Kosten der Anlieger unter Berücksichtigung dcs Wirtschaft lichcn Niederganges des Erwerbslebens und der gegenwärtigen ungünstigen Lage der Hausbesitzer, sowie des Umstandcs, daß die bisherige Breite der Gangbahne» vollständig genüge, abz»- scben. Hierauf erging jedoch ein abschlägiger Bescheid und das Sladtbanamt erließ am 29. November 1902 nn sämtliche in Frage kominende Grundstücksbesitzer eine Aufforde rung, die Anlicaerlcistungen bis 20. Dezember an zu ständiger Stelle zu entrichten. Am 19. 'Dezember legten die Anlieger hiergegen bei der Krcishaiiptmannschaft Rekurs ein, die aber befand, daß sie nichts z» verfüge» bade, weil die sechs wöchige Frist, innerhalb welcher das Rechtsmittel nach der Zu stellung des RatsdeschlnsseS hätte eingelegt werden müssen, bereits verstriche» sei und der Rekurs daher als versäumt adgewirsen werden müsse 'Von Anssichtswege» liege aber kein Grund zur Elttinischung in die Angelegeiche» vor. Die Kläger erhaben hierauf durch ihre» 'Vertreter. Rechtsanwalt Anton, die An- st'chtnnasklaae. i» der sie die Aushebung der kn'ishaiipti»a»»schast- ichen Entscheidung und Ziinickvelweisting der Lauche an die KreiShalipImanujchast zur »latenellrechllichcn Entscheidung be antragen. Zur Begründung wird anSgestihrt. daß da« im Oktober an de» Stadtrat emgere»!'«»' Gesuch wohl a>« Petttiv» bezeichnet, inhaltlich aber a>« Widerspruch gemeint »nd ai« st'Icster auch vom Stadlrale ausgejaßt worden ie>. Lediglich durch die ObervcrtvaltungZgcrichts hebt den^ Beschluß der Krcishcmpi maiinschast ans und verweist die Sache zur anderweilcii Eni schließ»»«, an die Vormsicinz zurück. Von Kvstennuwtz w.rd abgesehen. — Landgericht. Bor der 2. Ferienstraskainmer als Be rufungsinstanz stand eine Privatbeleidigiingsklane deS Heraus gebers des „Sächsischen Postillon" Johannes Wille i» Lödau gegen den 'Verleger des „Armen Teufel aus der Löerlauutz", den Schriftsteller uub ReichSlagscibgcorduele» Georg Edmund Fischer aus Biicßnitz zur Verhandlung. Am 30. August t901 brachte der „Sächsische Postillon" einen Artikel, welcher sich »nt der damaligen Eiiicmarlicrung der Manövertruppen in Lübau be schäftigte und bedeutete, daß die Löbauer die Soldaten ungern scheiden sahen. Der „Arme Teufel" antwortete mit einer Lattre. worin behauptet wurde. Witte wäre unter die Vertreter der srme» Liebe gegangen und wurde nuü reinem Patriotismus seine Töchter zur Verfügung stellen. Zunächst stellte Witte ivegen Beleidigung Strafantrag gegen den verantwortlichen Redakteur des „Armen Teufel", Schubert in Zittau, welcher auch vom dortigen Schöffen- acricht zu 100 Mk, Geldstrafe verurteilt worden >ii. Gegen Fischer wurde das Verfahren erst nach Schluß des verslosseuen Reichstags eingeleitct, woraus er sich am 23. Jmni d. I. vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten hatte. Tvr Angeklagte behauptete m der Verhandlung, den Inhalt des inkrimmicricn Artikels gar nicht gekannt zu haben und zur Zeit seines Er scheinens in Süddeutschland gewesen zu sein. Im übrigen vci- weigerte er die Aussage. Das Gericht kam zu der Ansicht, dag F. weder nach tz 20 noch nach tz 2l des Prcßgesetzes bestraft werden könne: insbcioudcre darum, weil er nach seiner nicht widerlegte» Behauptung mit der Verbreitung des „Armen Teufel" nichts zu tun habe. Es erfolgte demnach Freisprechung, während die Kosten den, Privaikiäger au'crlcgk wurden. Dieser legte Berufung ein und w:ll den Angeklagten als Mittäter bestraft wissen, unter der Behauptung, F. sei selbst Verbreiter seiner Zeitung. Da der Prmatbeklagtc dies nach wie vor entschieden in Abrede stellt, muß die Berusuugsvechandlnug nach nur kurzer Dauer vertagt werden, um einen Zeugen zu laden. — Ter 1879 in Chemnitz geborene und gegenwärtig dort bedienstcte Handlungsgehilfe Mar Horst Geißler hat sich wegen wissentlich salicher Aistchuldigung zu verantworten. Der Angeschuldigtc ist Mitglied des VcrbandcS TeiiOcher Handlungsgehilfen, wurde, als er im März d. I. >„ Dresden Stellung toar, krank »nd geriet am 14. März beim Erheben deS Krankengeldes mit dem Kassierer seiner Bernsskrankenkaise in Streit. Fünf Tage später reichte Geißler bei der StacilSaiiwatt- sckast eine Anzeige ein. daß er bei dem Streite von dem Kassierer mit einem Stocke ans Kopf und Arm geschlagen worden sei. Ticie Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung soll fälschlich erstattet worden sei», weshalb Geißler selbst unter Anklage kam. Dm längere Verhandlung vor der 3. Ferienstraskammcr fällt zu gunslen des Angeklagten aus. iodaß er freigesprochen wird. — Der 1->77 geborene Maurer Emil Kirsten war im Mai d. I. von dem Krebsscheu Neubau an Lonisenstraße ausgesperri worden. Am Abend dcs 26 Mai traf er mit anderen Schicksal aenossen vor dem Neubau ein, als eben der Maurerpolier dl? srcmdeii Pkanrer herheisührie. Sofort erhoben die Ausgesperr- ten laute Schimpsrcde» gegen die Person dcs Poliers und ent fernten sich nickst trotz des eindringlichen Gebot« der Polizei- bcamten. Ilm 25. Juni stand Kirsten gemeinschaftlich mit leinen Kollegen Hänßler, Noack und Jentzich vor dem diesigen Schöffen gerichte und wurde für seinen Teil zu 1 Woche Gefängnis ver urteilt. Während sich d'e anderen bei dem Urteil beruhigten, legte K. Berufung em. jedoch nur mit dem Erfolge, daß er auch noch die Kosten der zweiten Instanz zu tragen hat. — Nicht besse ren Erwlg bat mit seiner Berufung der Bauarbeiter Oswald Emil Schubert aus Löbtau. Am 14. März stellte er sich als Streikender vor cmem Löbtauer 'Neubau an, und beleidigte die Arbeitswilligen durch gemeine Redensarten, woraus ihm am 17. Juni das Schöffengericht 2 Wochen Gcsängnis zudiktierte. Ncbersicht über den Inseratenteil. Seile gamllleimachrichtcn . . . Privatbesprechnngen . . . Unterrichts-Ankündigungen Vergnügungsauzeigeu . . Angebotene Stellen . . . Stellcn-Geiuche ... 12, U Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. e-u- Geldverlehr 13 Mietgeiuche u. Angebote 13. 14 Pensionen 14 6, 8 Grundstücks- und Gelchäkts- An- u. Verkäufe . . 5, 14 12 Börsen- «nd Handelsteil, Technisches. London. 2. Septcinl'er. vormittags ll Uhr 4» Mn. 2« «o g Koni. !«0^ rt'che.R..i>lnl 8U'/, bo/o-ttrgeut.Golk. Sin.clhe 100'/. 6°/r» .. , 102'.. „ .. 7ä>,. k>o,'ni!k)in.A„l. 102V. .. „ Ol'/. 81er kriech.Rnl.42 Wetter: Heitz 12'/, Venezuela: 2^/,^EnqI.KonsoIS: 20'/. lEurop Werte: 6«/,g!Nmerckaner: ' 48',,'Argentinier: !27»,tz'^udasr.2>»ineS: 146 jTendenz: Ruhig. 10",,1 Te;br. 4.U0. 26,75 1887er Monopol 43»/, Ortomanbank Jtaiener 1l!2'/,!<Lhartered Rinees 66'/^! Oe-eerL 5'/<,ko„! Mer». 101'/« HaldfielLS 3o/f.vortiig. 62 sRto Tinto 80 Nusjeu 40/, jKanadaPae. 2. km. 100 illhic.-Milw. Limitier 8itt/,,l;oui4»itlle iTilrken :lp,,,Na.To,nm.Sbrtb. 65 «reinen. 2. Scpienibcr. Baumwolle 68,25. ruhig. str>o-?)ork, I. Scpt. tWarenbertcyt.i Baumwolle m New-Dorl l2,73, do. Lieienmg ver Nov. 10,23, per Januar t0,l7, oo. New-Orleans >2'^. Schmalz ZVm>tgr„ sioaw 8,«15 nom., vo. Robe K Brolher« 8.7L. Mai« per Seplember 38, per Dezemver 38v„ per Mai 379,. Noler Wintenreczen loco 87",. Weizen per September 87'per Oktoberper Dezember K7N, per Mai 889,. Getrewesracht nach Liverpool I'/,. Kaffee <kair Mn» Nr. 7 ö'i., oo. ttiio) Nr. 7 per Olibr. 3.00, do. bo. per Mebl (Sprinx-IVKsai aioarot 3.80. Zucker 3'^ Zinn 27,09. Knoter 13.73—13.85. Preis-Notierungen sllr Petroleum am 1. September lmltgrlell» von Wachs Flvsmer, Akt -Olej., DreSden-Nc»lstadl). New-Dork, Nass. Petroleum 8.55. Plitladelvbia 8.50. Petrolcmn in Kisten 10.50. klpv Uns 6srt!k1er»1v3 156. Amerik. Stand white loco Hamburg M. —. 3-vroz. Sächsitche Staatsanleihe von 183 S. Die öffentliche Auslosung der planmäßig am St. März lOOj z»r Rückzahlung ge langende» 3-proz Stggtsschuldcnknsscnscheine vom Jghrc 1833 soll den 0. Sep tember ds. I. stallsinde». Die nach der Ziehungsliste vom 20. Febrna, 1903 niiSgelosicn, am 30. September ds. I. fällig werdenden Staats- schutdcnkaffcnjchcinc dieser Anleihe, die im lnämttchen Termine zahlbaren Zücken dieser Staatspaprergattung und die Renten aus die S-proz. Staais- schnlbverichrerbnngen von 1878, 1887, 1802, 1894, 1897, 1899 und 1909 werden vom l3. September dieses Jahres an gegen Rückgabe der zahl baren Kapital- und Zinüichcine ausgezahtt. K u n st a n It a l t B. Groß, A k t i e n g e s e l I s ch a i t r „ Leipzig. In einer kürzlich statlgesiindcnen Sibung de« 2tusi>chl«ralcs kam die Bilanz sür das am 30. Juni ds. I. zu Ende gegangene innste Gcschästsiabr zur Borlage. Nach wiederum sehr reichlich bemessenen Abschreibungen »nd Rücklagen toll der aus den 24. September dö. I. cm- bcruscnc» Generalversammlung wieder 9 Dividende, wie sur die letzte» drei Geichüsisjahre, zur Pcrleiiung vorgeschlagc» werden. E i » f ü l> r u n g ausländischer Staatsanleihen a» den kleineren deutschen Börsen. Dom Borstandc der Dresdner Börse war beim sächsischen Ministerium des Inner» der Antrag gehellt worben, eine Nendcrnng der sär die Einführung ansländi- tcher Staatsanleihen und Reinen gellenden Belliimnimgen dcs Börsen- gesetzt« herbe,.,,Führen. Zur gutochilichm Aeußcrmig hierüber ausgeforberl. sprach ffch nach dein „B. T." die Leipziger Handelskammer dahin an«, daß an den mittleren und kleine» Börsenplätzen der Nachteil schwer empsunde» werde, der sich an« tz 38 de« BörsengcsctzcS insoscru ergebe, al« die Emis- sionshäuscr die Einfühlung ausländischer Ctaatspapicre wegen der hoben Kosten der Proipckivcröffcnllichnng nur bei den drei großen Börse» Berlin. Flankiurt g. M. und Hamburg bcanlrgge». Dadurch werde zum Beispiel die Eiusührung der neuen 4-pröz russischen Anlcibc »nd der 4 proz. üuga- rischcn Köuvcrsiousgnleihe »»möglich. Beide Anleihen seien aber nur Fortsetzung benv. Ersatz bereit« behebender Werte. Werde die Zulassung der neue» Werte nicht beantragt, so werde auch der Handel in den älteren Werte» wegsallcn, was wiedeim» de» übrigen Börse,weckehr nachteilig be einflussen müffe. ' Sie empfahl daher, es solle de» mittlere» und kleinen Börsen wenigsten« gestatte« sein, fremde Siaalsanleiben. über die bereit« an einer der großen Börsen gesetzmäßige Pipspekie veröffentlicht und die oarauspin zugeiaffen worden sind, obne Pioipeklzwang ecnzusttdren. wen» B zehn Mitglieder der 'Vörie de» Antrag gemeiiiichaillich Helle». Da« sächsische Ministerium erklärte m seiner Aulwori. daß e« die Bcdenlung der Sache sür die iächsische» Bönen zwar nicht verkenne, eine wirksam» Abbitte aus dem Berördming«wege indcffen nicht tu 'Aussicht stelle» tonne, weil gegen die zur Beseitigung der Ilmhäiide gemachten BoNchlägc Bedenken obwalten, die in der gegenwäuigen Fassung de« Borienge'etzc» ttz 38 Absatz 2 in Anbindung mu K 30 Absatz l> ivurzcl». klebrigen» werde der genainschlen Abänderung de« Börsengeictzc« in den.Krenen der mutteren und kleinere» Börten nicht überall da« gleiche Interesse entgegnrgebrachi. Jedenfalls müsse runäch'l <»nd dg« scr «uigabe der betelligeen Bonen- r'izzane und Eurzeünmeu) dr« Abneigung du iogenannieu Smunoirgtzgul« Drssönep Nachrichten. Nr. Ä^ll. Seite ». Tonnerstag. 3. September
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