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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030903017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-03
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1903
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Dresdner Nachrichten. 2ir^244. Seite 4. ^ Don««rStag. » September IV«»1 H.r'ch Urteile »^«s^sst^^räffffkn 'kann Igudprei« nicht uichr wie früher ungebührlich hochgehalten werden, weil die Brüsseler Konvention und die Tatsache dein entgegen- neht, daß unter dem neuen geringen Zoll bei Preissteigerungen leicht ausländücher Mucker eingeführt werde» kann. Da die Zoll- ermäßigung viel mehr ausmacht, als der Betrag der vom Reich gezahlten, nun wegfallenden Ausfuhrprämien, so werden durch di« Reform die ReichSsinanzen zunächst einen bedeuteirden Ausfall, man rechnet etwa 80 Millionen Mu k, erleiden. Die Zuckersteuer !mr in jüngster Zeit dem Deutschen Reich »eben der Branntioein- 'ieuer von allen Stenern die höchsten Beträge gebracht: jährlich über INO Millionen Mart. Es läßt sich gnindsätzlich bestreiten, ab es rationell ist. ein allgemeines Vertu auchsmiltel so hoch zu besteuern, da« die staatliche Abgabe mehr als die Hälfte des Wertes der Ware ausmacht. Run soll die Politik verfolgt werden, durch Verbilligung des Zuckers den Konsuln >n Deutschland zu bebe», was sehr wohl möglich effäieink, wenn man bedenkt, daß dessen verbrauch in Amerika und England zwei- bis dreimal so groß ist, als bei uns. Allerdings sind auch die Volksgewohnyeiten ver- ichieden und lassen sich durch Steuer» und Preise allein nicht lasch ändern, z. B dahin, Tee statt Bier zu trinken, wennschon lii letzter Zeit die Anschauung immer mehr verfochten wird, daß Zuckergenuß gesund und knocheiislärkeiid ist. Hur die Zukunft der zugleich weite landwirtschaftliche Interessen umfassenden deutschen Zuckerliidusirie, die schwere Zelten durchwachen muß, iväre es eine große Sicherung, wenn sie ihren Absatz mehr und Haupt- 'achlich im Inlande finden kann. Hoffentlich müssen dabei unsere Hausfrauen auf die nun durchaus gerechkfertigie Preisherabsetzung nicht zu lange warten. Eine heikle Frage ist noch die, ob die Unterzeichner der Brüsseler Konvention: England, Frankreich, Deutichland, Belgien. Oesterreich-Ungarn, Holland usw. sich dahin entscheide» ioerden, daß Rußland durch sein verzwicktes Steuer- uild KontingentierungSsystem Ausfuhrprämien gewährt, und des halb russischer Zucker mit Zuschlaaszöllen zu belegen ist. Die allgemeinen wirtschaftlichen Beziehungen zu Akutzland können immerhin von solchen Retorsionsmnßregeln unangenehm berührt werden. Andererseits muß selbstverständlich die Brüsseler Kon vention nach jeder Richtung hin rücksichtslos durchgeführt werden. Bei der Abschiedslrier in Kassel brachte Oberprasident Gras v. Zedlitz-Trützschler folgenden Trinkspruch aus den Kaiser auS: .Verehrte Herren! Ich bitte mir zu vergönne», Sic heute noch einmal zum Ruse der Huldigung anzuregen, der in diesem Saale so oft ertönt. Es ist mir immer eine ernste Pflicht gewesen, diesen Rus zu begründen, nicht mit hohlen Phrasen, auch nicht mit dem Ausdruck byzantinischer innerer Unwahrhastigkeit, sondern mit vollem Herzen und dem verantwortungsvollen Erfühle, daß in solchem Ruse und in solchen Feiern mehr liegt als eine Ion», daß wir sie brauchen für uns selbst und im Kampse, in den unsere Zeit unS bineindrängt, wir mögen wollen oder nicht. H'aisen Sie eS mich am heutigen Abend von Ihnen als eine be sondere Ehrung erbitten, daß wir gemeinsam in den Huldiaungsrut einftimmen. indem wir ihm als schwur der Treue und der Hin gebung an Kaiser und Vaterland, an unsere ganze liebe deutsche Kultur Inhalt geben. An der Spitze von allem aber steht Se. Maiestät der Kaller, der — ich sage es mit Beschämung, nieine Herren — mich in einer für mich niederdrückenden Weise für Sic geehrt, der mir aufaclragen bat. als die letzte Amtshand lung. die ich hier zu tun habe, die Stadt, die Bürgerschaft Kassels zu grüßen und ihr den Dank der Kaiserin und den willigen für die Freundlichkeit des Empfanges anSzndlückcn. Das tue ich mit besonderer Freude und bitte Sie. mit mir in den Ruf einzu stimmen : ^e. Majestät unser Kaiser und Ihre Majestät unsere vielgeliebte Kaiserin, sie leben hoch!" lieber die na ti o »als oz iale Partei — so schreibt die „Kreuz-Zeitung" — ist bei ihren Lebzeiten nicht so viel geschrieben und gedruckt worden, wie bei ihrem Sterben und nach ihrem Tode Das kommt daher, daß den freisinnigen Erben die haupt städtische Presse zum großen Teile dienstbar ist und den „Fall Naumann" zur Reklame für den Freisinn auszumitzen bemüht sein muß. So schreibt das „Berl. Tagcbl.". die soziallioerale Fusion bestätige, daß der Liberalismus doch noch tiefe Wurzeln im Volksempiuiden habe. Wie genügsam ist das Blatt geworden! Zwei Dritteile der kleinsten Parteigruppe mit einem einzigen Ab geordneten. der noch dazu fast unmittelbar nach der Wahl von feinen Wählern ein Mißtrauensvotum erhalten bat. schließen sich der zweiikleinsten Partei an. und das 'oll ein Beweis sein, da» diese Partei noch tiefe Wurzeln im Volksempsinden habe. Aller dings ist nun auch Professor Brentano offiziell in die Freisinnige Vereinigung eingetreten. Aber das hat weniger mit dein Volks empfinden zu tun, als mit der Druckerschwärze. Das zu gunsteii der Freisinnige» Vereinigung bedruckte Pacher, bisher schon täg lich einige Ouadratmeilen Flächeninhalt, wird durch Brentano noch vermehrt werden: sonst bleibt alles beim alten. Ueberaus komisch macht es sich, daß die Führer der nunmehr vereinigte» Tuodez-Parieien sich auch noch antelegraphieren, und daß das „Berl. Tagebl." diese historischen Dokumente veröffentlicht. I) Naumann versichert Herrn Schräder, er und seine Anhänger würden im Wahlverein der Liberalen mit unvermindertem Euer für den nationalen, freiheitlichen und sozialen Fortschritt wirken. Herr Schräder gmttiert dankend, hofft aber nur. „freiheitliche und sozialfortichrittliche Gesetze und Maßnahmen" mit den neuen Parteigenossen fördern zu können. Den nationalen Fortschritt Hhnt er stillschweigend ab. Pfarrer Naumann wird sich daran gewöhnen müssen, ebenso wie sein bisheriger Parteisekretär Tr. Maurenbrecher m der Sozialdemokratie, der er sich zuwenden will, die Vaterlandsliebe verleugnen zu müssen. Maurenbrechcr versprach zwar aus dem Parteitage, „wenn er überhaupt zum Reden kommen sollte, werde er auch in der Sozialdemokratie von Patriotismus reden". Er wird voraussichtlich nicht zum Reden !om men. der vtkhätschrltrn Tschechen die Tätigkeit der Parlaments fast gänzlich ladmgrlegt. und der hierdurch aelchaffrne Zustand hemmt an ollen Ecken und Enden die düngend»«» wstlschaftlichen Maß nahme». er hindert den Ausbau unket« Gesetzgebung und vereitelt jede wirksame Anteilnahme der Volksvertretung an den Reglerungs- gelchäsren. Gleichzeitig erdedt dt» jenseitige Reichshälfie immer unvrrhüllter Forderungen, welche in letzter Pinie daraus binaus- lausen. daß wir mit unseren Strueraulden ein ungarische« National- Heer erhalten sollen. Dabei bedroht die unglückliche Berguickung unterer Verhältnisse mit jenen Ungarn« jene Wehrpflichtigen, welche lm Herbst ihrer drrijäbiigen Dienstpflicht Genüge geleistet haben, mit der Gefahr einer Verlängerung ihrer Militärdienstleistung, die Tausende junge Existenzen wi»rschastttchaus da«Enipfindlichsresckädigt und der heimischen Volkswirtschaft wertvolle ArbenSkräste entzieht. Dieser Lage gegenüber erscheint eine offene Stellungnahme der politisch denkenden Bevölkerung geradezu ai« Notwendigkeit. Aber auch die Rücksichtnahme aus die weitere Entwicklung uinerer Partei im Kronlande läßt uns eine» Paitettag al« geboten erscheinen. Einzig und allein Selbsthilfe ist e«. welche un« in Oesterreich überhaupt und tn »merein Kronlande insbesondere vor dem Ueber- wuchern der klerikalen HerrschaslSgelüste retten kann. Frankreich. Die Disziplin im französischen Offi zier korps hat in jüngster Zeit vielfach versagt, und e« ist de- zeichnend, daß dies auch für die höheren Offiziere, einschließlich der Äeneralitäl. gilt. Näherer 'Aufklärung bedarf noch der neueste Zwischenfall Hiernach halte, wie gemeldet, der Kgbinetlsches des KriogsministerS. Brigadegeneral Percin, dem Kommandanten des 17. Armeekorps wegen gewisser Aeußerungen in einem dienstlichen Schreiben Vorstellungen gemacht. Obgleich diese Vorstellungen unzweifelhaft dienstlich im Aufträge und nach Anweisung des Kwiegsministers. General Andre, erfolgte», sandte der komman dierende General doch das amtliche Schreiben des KriegSministe- riums mit dem Vermerk zurück, daß er als Vorgesetzter von seinem Rechte Gebrauch mache und dem Brigadegeneral Percin 9 Tage Hausarrest zudiktiere. Die Aufklärung wird sich ins besondere darau» beziehen müssen, ob der kommandierende General des 17. Armeekorps unmittelbar am Kriegsminister seine Revanche nehmen wollte. Auch von anderer Seite werben gegen General Andrö Angriffe gerichtet. Im 142. Infanterie-Regiment, das in Lvdöve lHörnultj Garnison hält, ist der Fieckentyvhus ausgebrochen, wie behauptet wird, infolge des schlechten Wassers, das die Sol daten aus dem Rückmärsche von de» vierzehntägigen Manövern im Lager von Lazac trinken mußten. Ei» Teil der Presse be schuldigt nun die KriegSverwaltung, sie nehme von der peuche keine 'Notiz, well sie nicht wolle, daß von dein schlechten baulichen Zustande der Kaserne von Lodäve acsprocl>en werde. Wie mag vernimmt, hat aber der Kriecismunster General Andrö Anord nungen zur Bekämpfung der Epidemie getroffen, an der gegen wärtig etwa 50 Soldaten darnieberiiegen und 2 schon gestorben sind. Nach den Beschreibungen, die veröffentlicht werden, sieht es in der Kaserne von Lodsve noch viel trauriger aus. als in der von Rouen, über die Elemenceau den Kriegsminister im Senat, ebenfalls anläßlich einer Typhusepidemie, in einer Interpellation zur Rede stellte, ivas auch im Auslande Beachtung fand. Holland. Die erste Sitzung des ständige» internatio nalen SchiedSgerichtShoseS in der venezolanischen Frage ini Haag, welcher die Mitglieder des ständigen Verwal- tungsrakeS unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußeren bei wohnten. diente der Besprechung des bei den Beratungen einzu- ichlaarnden Weges. Zwei Schiedsrichter und mehrere Delegierte beteiligter Stnalen waren noch abwesend. Die Presse war nicht zngelasien. Norwegen. Bei den Aah lmänn erwählen in der Stadt Christiania siegte die Partei der Rechten mit 12 739 Stimmen. Tie Sozialdemokraten erhielten 6701, die Partei der Linken 5406 Stimmen. Türkei. Das Fest der Thronbesteigung des Sultans wurde am Dienstag in feierlicher Weste begangen und verlies ohne Zivisll-enfall. Bei dem aus diesem Anlaß" statt findenden Empfange hielt der ökumenische Patriarch im Namen sämtlicher ersch-e neuen Oberhäupter der verschiedenen Kirchen gemeinden eine Ansprache, in der er u. a. sagte: „Indem wir unser Antlitz mit Abscheu von den Uebeltätern abwcnden und ihre Hand lungen mißbilligen, vertrauen wir auf daS Wohlwollen Eurer Majestät." Tas ökumenische Patriarchat erhielt von den Bischöfen der Sandichaks Monastir und Kirkiliffe Berichte über an der griechischen Bevölkerung sowohl voll den Komilcebanden, als auch von den türkischen Truppen verübte Ausschreitungen. Tie Synode beschloß, bei der Pforte und den Botschaften Vor stellungen zu machen: es wurde eine Kommission zur Sammlung von Unterstützungen für die heimgesiichien Erarchien eingesetzt. Tie in Konstanlinopcl weilenden nmhanicdanischen Füichtlingc aus dem Küstengebiet des Sandschak Kiikilisse sollen nach Klein- asien gebracht werden. Serbien. Großes Aufsehen erregt ein offener Brief des „Nar. L.^ an den Minister Kaljewitsch. Der Chefredakteur des Blattes Schibalic fordert den Minister auf. zu erklären, ob es wahr sei, daß ein angesehener Kaufmann aus dem Disposi tionsfonds 300 OM FrcS. erholten habe. Es handelt sich hier »in eine Angelegenheit, d'e mit dem Königs mord in Zu sammenhang steht. Gerüchtweise wurde schon früher viel davon gesprochen und es scheint sich nun tatsächlich zu bestätigen, daß bei der Verschwörung gegen Alexander auch Geld eine bedeutende Rotte spielie. Man erzählt sich, daß ein hervorragender Kauf mann den Verschwörern einen Betrag von 300000 Frcs. zur Ausführung der Tat zur Verfügung gestellt und das Geld nach dem Morde aus dem Dispositionsfonds zurückerhalten habe. Schibalic will für seine Behauptungen Beweise in Händen haben. rische« Streben in so reicht« herzlicher Weise Ausdruck perlst .. Maß, erwoechen hat. lieben. herzlicher Weise Au« ..... ck Kommerzienrat Duysen, der bekannte vrrltner tzostztano- foetesabrikaiit, «st gestorben. s Da« Bavert Pstngstsetertage Regent hat bau ist Hermann S und Tort«. s Der Bevollmächtigte von Frau Tosima Wagner, Herr von Grob, ist in Par > s einaetroffen, um mit Direktor Gallhard von der Pariser Großen Oper betreff« der Aufführung so» „Tristan und Isolde- »u verhandeln. Es ist die einzige 's- Der erfolgreiche Verfasser deS „Eyrano d« Bergerac', Edmond Ro stand, hat zwei neue Bühnenwerke vollendet, vo» denen das eine: „Das HauS der Liebhaber" an der Pariser Comödie Jran^nse, das andere, ein historisches Schauspiel: «Jean ne d'Arc" am Sarah Bernhardt-Tyeater in Szene geben wird Während de« Drucks «ingegangene Drahtmeldurigeu vom 2. bez. 3. September. * Budapest. Die Ungarisch« Levante-Seeschisfahrts-Gesell- schast teilt mit. daß der ihr gehörige Dampfer „VaSkahm" 12400 Tonnen) in der Nähe der bulgarischen Küste vor Mesembria bei BurgaS vorgestern Nacht durch eine auf bisher unaus- geklärte Weise erfolgte Explosion in Brand geraten ist. Der Kapitän wurde tot ausgefunden, der erste und zweite Offizier, sowie sechs Mann und ein Angestellter der Budapest« Direktion, der sich arff dem Schiffe befand, werden vermißt. Da» Schiff, welches brennend aus das Festland auflief, ist als verloren zu betrachten. * Le ManS. Eine mit mehreren Kilogramm Dynamit geladene Bombe wurde in vergangener Nacht vor der Kolonial- Warenhandlung von Oyon, einem Führer der sozialistischen Partei von Le ManS. zur Explosion gebracht. Sämtliche Waren sind vernichtet und alle Scheiben im Umkreise von 300 Meier zerbrochen: Menschen sind nicht verletzt worden. *— Dresden. Kaiser Wilhelm hat Mittwoch abend 0 Uhr 20 Minuten mst seinen Söhnen, dem Kronprinzen und Prinz Eitel Friedrich, Dresden wieder verlassen, um sich zunächst nach Erfurt zu begeben. Zur Verabschiedung hatten sich im Fürslenziunner deS Hauptbahnhofes eingefunden: der Fürst Egon zu Fürstenberg, der königlich preußisch« Gesandte Graf Dönhoff mit dem Legaüonssekretär Grasen Wedel, Stadtkommandant Generalmajor Freiherr von Stralenheim, Polizeipräsideill Le Maistre. Generaldirektor der StaatSbahnen Geh. Rat von Kirchbach und die zum Ehrendienst befohlenen Offiziere. König Georg nebst dem Kronprinzen und Prinz Johann Georg be gleiteten den Kaiser zum Bahnhof. — Kurz nach Abfahrt des kaiserlichen Zuges begab sich der König mittelst SonderzugeL nach Leipzig und nahm daselbst im königlichen Palais Wohnung. Auf dem Wege vom Schloß bis zum Bahnhof wurden den Majestäten lebhafte Ovationen dargebracht. 81vdv »uek xvstrlxv Trahtberichte. Der Kaiser in Dresden. Hosnachrichten. Deutscher Slädtetag. Rennen der Kavallerie-Division ö. Vermischtes. * Ueber die Degradierung eines ungarischen Offiziers wird der „N. Fr. Pr." ans Gioß-Klkinoa berichtet: Der Oberleutnant Viktor Vogel des Vuiaren-Reaiments Nr. 3 ist degradiert worden. Maßlose Spielsucht hat sein Verderben hcrbeigcffihrt. Er war srüber in Arad stationiert und wurde wegen mckrsacher Svielaffären nach Groß-Kikinda verletzt.! Aber auch bier konnte Vogel seiner Leidenschaft nicht entsagen und gab sich ihr in noch höherem Maße hin. Man konnte ihn in Kaffeehäusern letzten Ranges 'Nächte lang am Spieltisch sehen. Zuletzt gab ec einen, Kellner Geld, damit er für ihn spiele, da die Gesellschaft ihm den» doch zu verdächtig erschien. Ter Kellner spielte und verlor 2000 Krone». Der Fall gelangte zur Anzeige an das Regimentskommando, und der Ehrenrat verurteilte Vogel zum Verlust des OffiziersranaeS und zur Einreihung als gewöhnlicher tte sich kamst verteidigt, daß die sein Person en ihn ein er gelichtet, üm seinen Rang zurückzuerhalten, und fünfzig Bürger von Groß- Kikinda unlerfcrligtcn ein ähnliche- Gesuch an den Monarchen. Vogels Affäre wurde schon oft tn den Zeitungen erörtert. In FogaraS verursachte er im vorigen Jahre einen großen Skandal, indem er einen Jinanzwachmann mit dem Säbel schwer ver wundete. An einem Abend verlor er in Arad am Spieltisch seine prächtige Eanivage und die beiden Pferde. Wegen seiner maß losen Svielsucht verließ ihn seine Frau, die eine Tochter eines Berliner Millionärs ist. Husar in die Reserve. Vogel ha Ein polnischer Aerzteverband soll gegründet werden. Tie Anregung haben gewisse junge polnische Aerzte gegeben, die esr nationaldemokratischen Partei nahe stehen, so daß der „Oren- eownik" neulich ganz zutreffend von einer allpolnischen Gründung mrach. Es Iwndelt sich im wesentlichen wohl um dieselben Aerzte. c".' in Polen den Kampf gegen die deutschen Krankenkassenärzte . itt'effelt haben und bei den Generalversammlungen anderer -irankenkaffen mit 'Nachdruck weiter führen wollen. In einer pol- » ich«» Aerzteversammlung ist in Posen über die Gründung des Perbandes eingehend verhandelt worden. Es machte sich nament lich von seiten der älteren Aerzte lebhafter Widerspruch geltend, ver Verband werde nicht nützen, sondern schaden. Bei der Alb- 'Ninmung sind denn auch die Gegner deS Verbandes in der Mshr- heit gebffeben. Indessen darf man daraus nicht schließen, daß der Plan aufgegeben worden ist. Tenn die radikalen Elemente werden setzt erst die Werbetrommel rühren, und die jüngeren polnischen Aerzte auch in der Provinz stehen zumeist im Dienste der in- transigenten polnischen Bestrebungen. Haben doch manche von ihnen in Pv'en. Westpreußen und Oberschlesien i» den Städten, wo sie sich niedergelassen, erst dos Polcntum politisch organisiert. Aui deutscher Seite wird man daher gut tun. rechtzeitig hieraus die Folgerungen zu ziehen und die polnischen 'Aerzte, die politisch agitieren, als volitisäie Agitatoren zu betrachten, so beklagenswert es auch ist, daß dadurch der Aerztestmrd gewissermaßen deklassiert wird. Wegen Verteilung polnischer Blätter am Tage der Kontrollversammliing wurde der Rcstivist Arbeiter Pedleskn aus Lublinitz dem „Gornoslonzak" zurolge von der Militärbehörde zu 1 Wochen strengem 'Arrest verurteilt. Die Veranstaltung vssentlichcr Vorstellungen von Hypnotiseuren ist jetzt in Preußen verboten worden. In einem gemeinsamen Erlasse des Unterrichts!»inisters und des Ministers des Innern vom Jahre 1981 waren die Polizeibehörden angewiesen worden, öffentliche Vorstellungen von sogenannten Magnetiienren nicht zu gestatten. Begründet wurde dieies Verbot durch die Möglichkeit eine" Schädigung der dabei als Medien benutzten Personen. Aus Anlaß eines Falles von schwerer Ge- stindheitS'chädigung, die neuerdings durch die Einwirkung eines Hypnotiseurs in einer öffentlichen Vorstellung herbeigesührt worden war. ist jetzt jenes Verbot den Polizeibehörden von neuem in Er innerung gebracht worden. Sie werden gleichzeitig angewiesen, den Magnetiseuren die „Suggestoren" und „Hypnotiseure" gleich '-l achten Tie Provinzialbehörden sind erdicht worden, die Polizeibehörden a»z»weitcii. die Veranstaltung öffentlicher Vor- nellungen von Einwirkungen auf den Menschen mittels Suggestion, Hypnose, Magnetismus und ähnlichen Methoden nicht zu gestatten. Oesterreich. Am S d. M. findet in Linz ein Parteitag derDeutschrn Volkspartel ln Obecösterreich statt. In dem Austuli stlk den Parteitag heißt e«: Dir politische Lage ist verworrener als ir. In unserer Rrich«b«lftr bar die Obstruktion Kunst und Wissenschaft. ckJm König!. Hofopern Hanse gelangen heute ss/gS Uhr> „Der Bajazzo" und „Sizil ionische Bauernehre" zur vlusführung. ck Im Vüffeffaalc des Königs. Schauspielhauses fand gestern Nachmittag eine kurze V or b e j i ch t i g u » g der prächtigen Neu ausstattung statt, in der sich am Sonntag abend Schillers »Jungfrau von Orleans" präsentieren wird. Vorgesührt wurden nur die hguptsächlichsten Kostüme, wie die Waffen und Rüstungen, während die von Herrn Hoslheatrrmaler Rieck ge schaffenen neuen Dekorationen, sowie der gesamte übrige szenllchr Avvarot erst ln der sür morgen Rachmsttag angesetzten General- vrodr zum erstenmal an da« Rampenlicht kommen werden. Die sich eventuell notwendig machenden Erklärungen gaben bei der Besichtigung, der auch Se. Exzellenz Herr Gras Srebach, sowie die Herren Hvsrat Dr. Mener, Dramaturg Dr. Zeiß und Ober- reglssenr Lewinger beiwohnten, die Herren Maler Fanto und Garderobeinspellor M etzger. Tle Kostüme — es sind im ganzen :>'>0 Stück — sind sämtlich nach Entwürlen FantoS in den eigenen Werkstätten des Hostheaiers hergestellt worden und nbeitreffen an Pracht der Stoffe, an Echtheit deS Stiles und an dekorativer Wliktamkcit alles — auch bei den Meiningern — in dieser Hinsicht siiiher Gesehene, io daß die Neueinstudierung des SchiKer- icbrn Werkes ichon letzt als eine künstlerische Sensation allerersten Ranges gepriesen werden kann. Von besonderer Schönheit sind die Waffen unb Rüstungen, die natürlich ebenfalls bis ins kleinste Detail ililccht ausgestihrt sind in den hervor- ragcndue» Ateliers von Wien. München. Meiningen und Paris. Sie allein repräsentieren einen hohen materiellen Wert und be- vcuten eine» Zuwachs zu dem an und für sich beträchtlichen Fun dus unseres Konigl. Hasschauipiels, der namentlich der Ausstattung der Shakespeareicben Königsvramen zu gute kommen wird, die ia un- gesähr in derselben Zeit ipiele». — Für die erste Voisührung der 'Neuelnstudiciuna. deren Ausstattung einen vostenaulwand von gegen 50000 Mk. vcrmsacbt hat. haben sich am kommenden Sonntag verschiedene ouswärllae Bühnenleiter aiigemrldet, da man auch in Theaterkreisen der Vorstellung mlt größter Spannung entgegrnsieht. s Das Königs. Konservatorium beginnt heute sein Winter semester. Als neue Lehrkräfte sind in die Anstalt cingetreten: Herr Konzertmeister Professor Petri, Herr Konzertmeister Wille und Herr Pianist Bnrmelster. ck Einen modernen Dichter-Abend, an dem in erster Linie eigene Dichtungen der Mitglieder zum Vortrag gelangen, veranstaltet die Freie Literarische Gesellschaft morgen, Freitag, abend« 8 Uhr. im „Musenhause". ff Am Montag abend verabschiedete sich Herr v. Baußnern von den aktiven Mitgliedern de« Dretdner EborvereinS. Der Verehrung, di« sich Herr v. Baubnern durch sein echt künstle» Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut« tu Chemnitz vom 2. September 8 Uhr morgen« (Temveratur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 2- September 8 Ul» früh: StaNoiil- Nam« RichNm, u. Stärk« Setter de« winde« j U-»» Nicht«», n. Stärke de««,nd«4 St»rn«i». »UaSiod IhrMänI» tz»»»rand. «Indeän»« St»<dolm Memel Swtnem.» se«m> v^t vamdg. I Nk letcht 80 letcht OSO lchwach rr letcht » ft,rk S letcht welkt, daldded welkt, ,ajo »s reo es s m so UV Nv SL »o I» o o wolle«! wolkonl »olle»! wollool »j«.»» 2- letcht'wollenl P l" v! li 16 IS l« -!-»> IS IS >g » IrhemnIH 7 Ein ausgebrettete« Sotbdnnkgebiet erstreikt ltch von dem Maximum mit mehr als 77» Mm. im Osten de« Erdteils über dm Kontinent, ein« flach« Depression lagert über der Biskayale«. Bei leichten Winden au« vor wiegend östlichen Richtungen verricht ml« Ausnahme deS Stowen, wo das Weiter trüb ist. und der britischen Inseln, aus welchen eS regnet, last au« nabmslos wolkenlose«, warme« Wetter. Neigung zu Sewitterbildung Prognos, für den 8. September. Wetter: Heiter und trocken. Temperatur: tlcbemormal. Windursprung: Südofl. Barometer: Hoch. Witterung in Sachsen am 1. September. Station e«. L«n>v. «tnd 8 5 «talton v««- r«>m>. hö»- L 8 ZZ M« L »In» N» S 8 w « « Drees«» «ou,«n gtttau Lhemnitz NL 117 16S 202 25« 31Ü ia.n 17 8 17N 180 «5.3 1S.8 I, I lL.ii II!» 78 N.4 w.» »ttVV » vv ll IV 81V 2 VV 2 >V t A-olSn, Lchneeber, Sltknder, !»i«i»nhotn iNchletdcr, 13Ü K00 751 772 1212 tsi> lir.« i».o »l.» .1-. lo.o »« lo.o 8.0 SSV» 8 > I» l V, Am 1. Vevicniber herrschte ruhige«, durchweg heitere« und trockenes Wetter bei etwa« übernornialm Temperaturen. Die ttekstm Minima tm Maximum wurden ttelwerte lagen bt« zu Morgen vielfach Taubtldung. Lreüdän. 2. Sevtembrr. Barometer von Optiker Eduard Wiegand, vorm. O«k vöiold». Walls,raste 2. Abmd« « Udr: 7Sl Millimeter, 2 g«> allen. Tbccmomeirograpb nach Celflu«. Temveratur: höchst, r« Er. . nlesrtgst« lr Ar. Dtllme. Leiter. Su - - - traten mit 8 Nr. «Bautzen. Flchtelderg) «tn, tm Maximum wurt rlt.li Ar. Oöbemnib, Dcdneeberal erreich«, dt« Mittelwert« lagen tzt« S <Lr. über den vicljäbrlgen. Am Morgen viclsach Taubtldung. ärme rtgst« l» Är. Därme. ^Letter. Südostwind. rvaN«r»»a«d der «lbe und Budwet« Prag Pardnbt» Mein« Leitmerttz Drei», S. äZ » -§i Wassenvärm« der Elb« am L Gehtemb«: w v.
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