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örocen unb Chemikalien. G5 Von den nordafrikanischen Staaten war noch Tunis durch einen kleinen, geschmackvollen Pavillon in der Süd- Avenue vertreten, worin der Bey von Tunis Sidi Mohamed Essatok einige recht wohlriechende Essenzen ausgelegt hatte, über welche jedoch der Eingeborene, der den Pavillon bewachte, keine Auskunft geben konnte. NORDAMERIKA. Die Ausstellung der Vereinigten Staaten bildete selbstver ständlich den Glanzpunkt des ganzen internationalen Festes und auch im pharmaceutischen Fache wurde Erkleckliches geleistet. Die Ausstellung war in der That ein Bild der pharmaceutischen Zustände in Amerika; nichts als Pillen von allen Dimensionen und allen Gehalten, Geheimmittel und pliarmaceutische Kunst stücke aller Art. Dabei hatte man sich nicht, wie z. B. in der österreichischen Abtheilung, begnügt, von einzelnen Specialitäten einige Stücke hinzulegen, sondern ganze Pyramiden und Tro phäen, Säulen u. dgl. dieser, der ärztlichen Controle sich bei nahe ganz entziehenden Heilmittel hingestellt. Man muss es den Amerikanern nachsagen, dass sie die Medicinen in gefällige Formen zu bringen wissen. Aber nicht nur die Formen, sondern auch der Geschmack der adjustirten Drogen ist so, wir möchten fast sagen verführerisch, dass es ganz begreiflich erscheint, wenn der Kranke eher darnach greift, als er den Arzt holt. Mit eigentlichen Drogen fanden wir nur wenige Firmen vertreten, darunter in erster Reihe Mc. Kesson & Robbins in New-York, Grosshändler in Medicinaldrogen, Chemikalien und pharmaceutischen Präparaten. Dieselben schickten eine hübsche Ausstellung von etwa hundert verschiedenen amerikanischen Drogen, sämmtlich einheimischer Abstammung. Sie brachten ferner sieben ätherische Oele, als: Pfeffermünz-, Krausemünz-, Wintergrün-, Sassafras-, Wurmsamen-, Poley- und Reinfarrnöl, alle amerikanischer Production, und bedeutende Exportartikel, ausserdem verschiedene pharmaceutische Präparate eigenen Fabri- cates, wie Pillen mit Gelatine umhüllt, flüssige und feste Extracte, Syrups, Elixire. u. s. w. Bericht Über die Ausstellung zu Philadelphia. IX. 5