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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 27.04.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220427012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-27
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
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Sebung »er lanöwirlschasllichen Erzeugung. Sachsen voran. Hoi int Te, Scböue. Tremsen, Lo iuuge L,"isu,'ic!',l>ail orgnuisiert ist. wird au der Lei'»»»»,» dec u>u?!»'intchaftuche.» >euauua mit .'-achdruck -icaitxttei, Die Liiolge sind i'eine-»peas .nDgevlieber». ,'ftnueiitüch in den iepleu beide» >ft,l>rzeh»ileik vor deu» Kriege iv»> ee »»oaliä». die Ernäae aa»', ausiervideniucl» zi» »eiKein Urieg »ud . Urmngoivlri'ämi» »»achte» vieles miede»' „uuichie. Heine ist es nui» a"ee mein denn >e iiolivendlg, die Bevölieruiig »ns den Ertragnisse» -es lxniiischeu Gruud nnü 'Lieden» zu er»ihre»: denn für eine Eiusuvr neu» AuS- kande stoben uns nicht mehr die erforderlichen Gegenlverte zur Beisünung. Wenn die Sorge um da» Mali che Brot nicht noch großer melden soll, darf »ichts unterbleibeu, »rin Höhe>e e rtraae »»>» dem deirnchen Acker heraus,»ul)vl<eu. Die t'andmiriicha't >»i durch den Beschluß ihre» NeuNs- an -schusses uver das ..HU»»werk der Landwittschaft". der in der erndrnch»r>olle>t nnnoaeduna an, 77. .dann»r lNTL in Dresdei» der OeiseuNiciUeic uderaeven iNiirde. sich bereit- erklärt. alle ibre Kri'fte ans da» annersie an»nspannen, nm da» vvrgeslecfte ,'siel >in> chnellnein Wege >n erreiche». Seit- dtiit da den die Orgoniiatiotten der einzelnen '/ander sich ciii- »edeiid mir den hiermit im eiuiainnieni»»» '»ehense», F»agen G'sctmftigt. /,» Daclnen >niid UI,III nnnmein' da» Sladiun» der Berat»»»,'«'» »erlassen und nie !,n uvergeiie». Bcdauer- licherivei'e siiid allerdinn.v »iichi alle Boi auosetziuigei» crsilllt, die einen »ollen i/rftig aein.i»> einen. Do l»ar die Lttckstvss- -üuger-Audustrie i>« mal,reu Lin ne des Wortes „versagt". Die vernwa der Meilen» nicht die Men.ze zu liefern, die die r'.nrdnnri N en tai >»»' icl> ona-iordei» l,ar. s.'iaucher Acker >»iri» niinednNiU lne.l'en nninen. GeeumUc nlchr» D»rä>- aieifende» in ch'nixlien. um dem geraöe.u snrnubaren A» feikerinaugel dr'r !an»,»irnni;aslliri!eii 'Uekriede ab.uiiielfeu »'ine große A11'a»i vrni Wiri'chasiei, icheidet de»l>alt> ge innilaeneiinanen r-on vvnniereiu a,n- Auc>> »erlantet nicht», da» d:e Sleuergeseigevuug dem geßeigertci» Pro- d»tiivn»br-ürsni» augevoß, mird. Wenn trotzdem die Vairdnnrr'chai» sich nicht avliaiie» laut, aus dein einmal eing-'-hiaaeueu We,te sori U'silireiteu, so nroge inan daran» erkenne», da» e» sich um leine Schlgg- >»'orke liandell, ionbe»» der er»ne Wille Hegeln, den ge 'atzten Beschlun n die nmnuetzen. Zudem darr »ich» nutzer ach» gelassen werden, »atz eie sächsische LausiG» »schuft «ich bereits auf hoher L-luie der id'un'.rklnna beftndet. Am, Dinchschiiin der .fahre n>"' »i. ">/" miirdeii ,,i> Getreide »n» den Hektar geeriuen Preußen . Bauern. . Württemberg Baden . . L a ch > e » Hi» ilmiagegenc de üe'erieu. >7.«! Dot'veuenlner >>.it atz den Hektar »ererb- Preutzei» ...... 7.tz Devveizentner. Bauern ...... l,r> Wiiriiei»».>a . . . . 0.i Baden ....... Lachsen 3,8 . Diele .lrnlBen rnekrü. jedoch erst i» da» rechrs Vicht, wen» udan bedenkt, datz die nützilsche Vanidivirtschaf't lrnter mesent- lich mianinniaeren 'Bediiiaunaen arbenet. als die anderen hier angezvae»«tl '/ander Leider ist die LtLvarstati''tik nicht s-o ausael'snt. da» ein direkter BeiveiA hierfür erbrach» wer- de» kann. ^,»en Änhal»»diinkt bieter aber das Anb«iuver- häitiils aen'isser landminschastltchei' ünlUllpslanzen. die nur auf autem Boden itird rir aunstiger kliiwitischcr Lage an- gebaut uvrden ttzuiieu. Hierher Shoren Weiten.Äersle,,Gurker- > rtvbeu. Lie aedeilzeu iveder in iSeb'.r»Saegenden, »roch aus sandigem Boden. Der rcilatine llmsaim der Auoaniflachen dieser Ar lichte latzt daher ziveiseiloS Lchlüh'e ans Botzen- bechaffenbelt und Klinur eines Landes zu. Aus Grund der Betriebsstcutstik vom Jahr« 1907 wurden von M) Hektar >nlt Weizen. Gerste »nd Zuckerrübe»» be- ltellt: Prentzen 19.7, 'Banen» 22,9. Witrttemberg >8,->. Baden 18,7 antz Sachsen N.9 Hektar Hiernach steht Lachsen am aller ungllnsitasten da, indem eE tz!e aerinaite Anbaufläche der anivriichSvolleren Kulnr- pslanzen ausweist. Die lkriachc ist einzig und allein darin zu suchen. Latz Boden- und kliinattsche Berhältnifse gegen über denen in Lüddentschland nicht gleich bewertet »verdcn können. Wenn für daö deutsche Bolk nennenswerte Kr- lBchtennig gebracht werden soll, so wird inan namentlich in den LSndern einsehei» mühen, die noch weit unter dein Durchschnitt stehen, irmS nanientlich für Süddeutschland zutrifft. Denen ungeachtet »virtz Sachsen voran ge he n. um namentlich die Wirtschafte», zn verbessern, die noch nicht de« wünschenswert»« Grad dee Vollkommenheit erreicht haben-. Zu diesem Zwecke beabsichtigt der Lande», knlturrat ersten» Beispiele »u schaffen, um durch den , Augenschein zu zeige», welche Verbesserungen »»gezeigt lind. An Berbindung mit jeder landwirtschaftlichen Schule wird ein« bü »erliche B e t s p i e l S »v i r t s ü» a f t ein gerichtet werden. Daneben sollen überall im Lande in ver mehrten» Umfang« Ditugnngs. und Lvrten- a n b a i» v e » s >» ch e veranstaltet, auherdem Beispielswieselt geschaften werde». Des weiteren ist beabsichtigt. A l i» g blatter in grötzkrou Auslagen zur Berbreftnng zu bringen, so da»; jedes Baucrnhap» ei» Stuck erhalt, in denen oesvnders wichtige Arage» »rllilemci», uerständlich zur Vrürterung kvminen. Monographien «inzeltter t„pi scher Betriebe geben Wiitke und Anhaltspunkte, wie «ine Wirtschaft zweckmähtgerwcise eingerichtet sein must, damit sie allen Aiisvrderungeil genügt. Gin Hauptgewicht wird schltetzlich auf eine ausgedcvnte W a n d e r l e l> r t d t lg- leit gelegt. a»>a der Grwägnng heraus, das; die pcrsün- liche Einwirkung de»» uachhaltigsten Ersvlg verspricht. Während deS Krieges hat ma« »viederholt »nit den» Gedanken acipielt. durch zivil» ge »de Borschristcn einen Aortschritt zu erziele». Die Landwirtschaft lehnt nach wie vor staatlichen Zwang in jeder Avrm ab. Wenn etwa» nach dieser Richtung geschehen soll, so ln»»» es sich nur darum hatidekn. der eigenen Bcrussvertretu»»« gewisse Besugulsse zu gebe»», um «»greifen zu können, wenn Bös- »villigkeft oder absolutes Unvermögen rwrliegt. Alles, was darüber hinausgeht, ist vom Uebel. Die überwiegende Mehrzahl der Landwirte hat bisher ihre Pflicht getan. Sie wird he erst recht i» der Zukunft tu», wo es sich um «ein und Nichtsein unseres Volkes handelt. Davon legt der Beschlntz des ReichSanSschlihkS der deutschen Landwirtschaft ein besonders veredteS »Zenanis ab. Oertliches un- Sächsisches. Dresden. 2». April. Die Linksparteien gegen die Auflösung des Landtages. Dem Teluuion Sachsendienst wird uiitgeteill: Wie hhon gemeldet, sind gestern, Dienstag, die Argktivnüoorstgnde der drei Linksparteien des sächsiirhen Landtages zu einer eingehenden Beratung zusammengetreten, um zu der gngenblickUche» politische»» Sttuativu Stellung zu nehmen. Die besondere Schwierigkeit war darin begrürtdet. dah die Kommunisten bekanntlich erklärt hatten, Satz sie für die Auflösung de» Landtage» eintretcn würden, »veil sie der Meinung waren, dast durch eine Neuwahl da» Uevergewtchl des Proletariats in Lachsen bewiesen werden würde. Den Bemühungen der beiden Regierung-Parteien ist es fedvch »in Laufe der Beratungen gelungen, die Kommunisten zu bewegen, von dieser Steuuilgnahme abzuiveichen. Es wurde daraufhin al» wichtigstes Ergebnis der Beralunge» der Beschluß gesatzt, daß »nau an dein bisherigen Beschluß der Regierungsparteien, sich den Zeitpunkt der Laniftags- auflöfting nicht von den bürgerlichen Parteien vorich eiben zu lassen, unbedingt scsthalten werde. AuS diesem Beichlnisc geht »ntt Sicherheit hervor, daß, wenn der Antrag der Rechtsparteien auf Auflösung des Landtage» in einer der nächste» Sitzungen de» Landtages aus der Tagesordnung stehe»» wird, die Linksparteien geschlossen gegen de» Antrag stimmen werden, so daß also »nit einer definitiven Ablehnung des Anträge» zu rechnen ist. Diese Erledigung öeS AufldsungöantrggcS verhindert natürlich nicht, daß die Vorbereitungen für da» Volksbegehren und den sich daran anschließenden Volksentscheid »ngehindert ihren Aortgang nehme». Ehe es aber zum Volksentscheid, der bekanntlich die letzte Entscheidung bringt, kommeu wird, werden noch einige Monate vergehen und die Regierungsparteien haben in der Zwischenzeit die Möglichkeit, sowohl da» Gesetz über die G e m e i n d e r e f o r m wie auch da» Schulbedarss- ge! etz. zwei Gesetze, auf die st« au» parteipolitischen Gründen außerordentlichen Wert legen, im Landtage mit Hilfe ihrer schwachen Majorität durchzudrückeu. Sobald dies geschehen und der Volksentscheid »nintttel- bar vor der Tür steht, dürsten die Regierungsparteien den Augenblick für gekommen erachten, um von sich au» — es dürfte die» etwa im Herbst geschehen — den Landtag aus- zulösen, weil sie naturgemäß nicht da» BedürsniS in sich fühlen, sich der peinlichen Probe de» Volksentscheids ans- zn setzen. Ueber die Beschlüsse de, gestrigen Konferenz der Links parteien wirb hente abend in den drei sozialistischen Dresdner Blättern ein« gemeinschaftliche Erklärung ver öffentlicht werden, in der es heißt: „Die drei Arbeiterparteien sind nach wie vor der Meinung, daß di« Mehrheit des Landtages sich von -er bürgerltchen Minderheit nicht ihre Handlungen vor,chr«oe» läßt. Deshalb werden sie den Antrag Vlither auf Auf lösung drc. Landtags ablehneu. Ueber die im Parlament einzuichlagende Taktil, sowie über die Stellung zum Volks entscheid schweben zurzeit »och Verhandlungen. Eiumütm kan» jedoch in der bisherigen Aussprache zum Ausdruck, daß die Arbeiterparteien mit aller Energie die proletarischen Anteresse» ln den Vordergrund ihrer Politik stellen werde»." Sächsisches Wirtschaslsminislrritt« und Achisiundeniag. Slue Zurechftveiftu», Schippels durch set»« Bieustdedürtze. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlet verbrettet «ine Mitteilung, in der ausgesührt wirb: Das 9. Heft der .-Sozialistischen Monatshefte" vom lU. April 1V'2'2 enthält einen Artikel des Direktor» der sächsi schen Landeasteüe sllr Gemeftuvirtschaft. Max Schippet, in dein sich dieser gegen de» Achtstundentag wendet. Da die Landesstelle für Gemetmvirtschast «ine staatliche Sin richinng ist und dem sächsischen WirtschaftSmiiitstrrlum »nter- sieht, kann de» Eindiilü erweckt werde«, al» set dt« »uf- iassnng des Direktors Schippet auch die Ansicht de» sächsischen Wirtschaftsministerlums. Das Wirtschastsinrusstertum legt Wert Sara»;, sestzustellcn, daß es sich bet dem Artikel uw eine reine ftterarftche Privatarveit Schippe!» handelt. Das sächsische Wirtschastsmiuisterium selbst nimmt zum Zucht- stuttdentäg nach wie vor dieselbe Haltung ei», wie die großen deutschen Arhefterurganisatjonrn. d. h, cs hält an der Er Haltung des Achtstimdeiiiages unbedingt fest und billigt Aus nahmen nur soweit zu, wie sic in den zwischen Arbettnehmer- unü Arbeitgeverorganisationen gemeinschaftlich ausgestellten Tarifen für bestimmte Berufsgruppen schon zugestandcn worden find, zum Beispiel für die Arbeiter in der Landwirt- schaft, in Gärtnereien uftv., wo vesonbere Eigenarte« dieser wirtslhaftiichc» Dätigkeitszweige ein Abiveichen von der Norn> gebieterisch erheischen. Das sächsische Wirtschaft»- ininisierin», nat daher mit der Auffassung des Direktors Schippe! ossizjell nicht das mindeste zu tu», sondern ist im Gegen'atz zn Schippel der Auffassung, daß eS sich dein« Acht stundentag nicht um etwas handelt, was, um mit Schippet zu rede», „in inaiseieriicher Stimmung und Erwartung be urteilt" wird, sondern um eine große Errungenschaft der Arbeiterorganisationen, die diesen mit das Heiligste ist. was ihnen die neue Zeit gebracht hat und zu deren Beseitigung keinerlei genügend begründete Veranlassung vorliegt. — Ast auch der Artikel zunächst eine reine literarische Privatarbeit, io ist die darin vertretene Stellungnahme zum Achtstunden tag und besonders die Begründung für Verlängerung der Arbeitszeit »ach Anffassung deö WirtschastSininistertums nur noch schwerlich mit den Pflichten und Auf gabe», zu vereint>a.ren. die von dem Letter einer La »des st eile für Ge in einwirtschaft ge fordert werden müsse». —* Der Leipziger AmtSgerichtSprSstdeut Dr THi«»e» Garmann tritt, wie uns auf eine Anfrage von der Nach richtenstelle der StaatSkanzlei milgeteilt wird, am 3kl. Sep tember d. A. in den Ruhe st and. Bei der Veamtenvolittk. die die sozialistische Regierung verfolgt, entbehrt diese Mit teilung nicht eines gewisse» Interesses. Bekamitllch hatte der sächsische Austizminister Dr. Zeiguer vor einiger Zeit im Untersuchungsausschuß mttgeteilt. daß er wegen eines Briefes Dr. Thieme-Garmanns an ihn gegen diesen sofort daö Disziplinarverfahren habe einleiten lassen. In der Auskunft der StaatSkanzlei wird nicht gesagt, ob da» Au»- scheiden Dr. Thieine-Garman»» völlig freiwillig erfolgt. —* Der Eisenbahnverkehr am 1. Mai, soweit der Per- s o n e n z n g s f a h r p l a n in Betracht kommt, wird im Be reiche der Gcneraldirektion Dresden wie an Sonn tagen durchgefiihrt. Etwaige Erweiterungen dieses Fahr plans. die.durch besondere örtliche Verhältnisse bedingt sind, werden durch Anschlag aus den Stationen vekanntgegeben werde». — Ueber ..Wohlfahrtspflege al» Gemetns-astSar-eft" spricht Frau Regiernngsrat Dr. Ulich - Beil gelegentlich der Hauptversammlung des Verstandes für Augendhils« mongen. Donnerstag, nachmittags 5 Uhr. im alben Stadtverordneten «aal. Landhausstras^ 7. Da» Thema und dessen Behandlung durch die Vortragende, die im Ministe rium des Annen» in leitender Stelle für die Wohlfahrts pflege Sachsens tätig ist, durften für die weiteste» Kreise von besonderem Antcrcsse sein. Der Besuch ist jedem gern gestattet. — Pathologische Fugend. Darüber spricht Stadt liezirksarzt Medtzinalrat Dr. Leonhardt am Freitag, den 28. d. M., abends !-8 tthr, Ammvnstr. 6, Eiedrlsaal, in der Hauptversammlung der Zentrale für Jugendfürsorge. Dazu haben nicht nur die Mitglieder, sondern auch Männer Kunst «n- Wissenschaft. k* Mitteilung der Staatstheater. Opernhaus: Freitag, den 28. April l7>: s. S i ll f o n i « k o n z e r t Reihe 8 unter Leitung de» Professor» Dr. Max von Schillings aus Berlin als Gast. Konzertsolge: Ouvertüre ^Römischer Karneval". Werk v. von Hector Berlioz. 3. Herenlied von Ernst von Wtldenbruch Mit be gleitender Musik von Mar von Schillings, gesprochen von Paul Lange vom Deutschen Theater in Berlin als Gast, 3. -lpensinfvnie, Werk 6S, von Richard Strauß. — Die sssentliche Hauptprobe zu diesem Kvnzert findet am gleichen Tage vormittags 'zlll Uhr statt. SchgusplelhanS: Morgen, Donnerstag i7>. das BolkSstück „HasemannS DSchter" von Adolf L Arrongc 'mit der Musik von Karl Millöcker) »n der neuen Inszenie rung und Ausstattung. Spielleitung: Wierth. s* Rensiädter Schauspielhaus. Da« Ga st spiel Hugo Thimig» vom Wiener Burgtheater begann am Dien-taa im „Ra u b d e r Sa b i n e r i n n e n" mit der Dar« »ellrntg de» TheaterdirektorS Emanuel St riese. Der de- -Morte Marrernweiler ist geborener Dresdner mrü bringt chmit all« Nativnalotgenschaftcn kür die Rolle »nit. Er be- «rrscht di« schwierige, so oft verfälschte sächsische Mundart söllta mvd entlockt ihr. die bekanntlich die 'chönste Sprache de» «fange» vom Slbstrom bis ,um ivauges ist, all« Modulationen der Gemicü-lichgeet. Dazu kommt die aanz« rundliche Figur mit kurzen Beinchen un-d kualigem Kops und df, breite Fläch« des Vollmondgesiclües. auf dem sich all« Seelen regnirgen eines Schmie re »di re kt vrs ftn Lebenskampf verschmitzt und behaalich spiegeln können. Von diesem Mond« sieht inan auch, anders als in der Astronomie, di« Kehrseite, wenn Thimig seinen Glatzkopf hinter der Kanapeclehne al» Mondscheibe aufgesten läßt. Das ist einer seiner persön lichen Zusätze zu der beliebten Rolle, die schon von ch vielen Mimen wcftergedichtet morden ist. Mit Vergnügen bürt ,nan auch ein paar imtzige Stellen des Origmalterles. die oei un» gestrichen nnb. und erkennt jedenfalls von neuem die Lebensfähigkeit, >nn nicht zu sagen Unsterblichkeit Strieses. Thimig. d«r feinen Wienern gewiß unzählige Stale damit al» Sachse einen -vppelic» und dreifachen Spaß gemacht hat. erscheint mir von allen Strieses, die ich gesehen habe, nicht als der komischste, aber als der menschlichst«, weil er trotz aller Komödianten»reiche die Rolle nicht au» einer Reih« von Ditzchen und Mätzchen «uGminen'etzl. sondern sie aus einem wirklichen Charakter heraus entwickelt. Denn er hat auch di« weiche Güte, die im sächstschen Weftn als ei» Grundzug verborgen liegt. Auch verliert er nie '«ine direktoriale Würde. An der Spcelwcne dieses sich nun de» Siebzigern nähernden Meisters konnten die Mitspieler lernen, wie man »uch im Schwank künstlerisch zu <l>arakt«r!siercn vermag und >vie Uebertreibung der Tod der Wirkung ist. Es war »venig 'Hute» in der Vorstellung zu finden, etwa bei Maria Asel«. Wilhelm Straube und Albert Willi, aber ist unmöglich knallig, wie die Rost, mimt«, darf auf einem Großstadtt!,enter ltherha»,st niemand sifteUm sehen r« Heiterkeit nntz ichallender Beifall lohnte den gern gesehenen berühmten Gast. h. 2- s* Di« Großen Philharmonischen Konzerte Härten ke»nen schöneren Abschluß sind«« Unnen. al» die gestrige Wieder holung der .Nennten". Meister Edwin Lindner ließ die gewaltig« Offenbarung Lirdwig» de» Großen wiestcr ein mal au» tiefstem Herzensgründe airssteigen und »veckte damit rückhaltlose Vcqeisiernng. Hochinteressante Vergleiche dräng ten sich aus zu der noch frisch in Erinnerung stehenden Palmkonniagsc^lusführung unter Busch. Nur zzoe» tech nische Punkt« seien davon hervorgehoben. Wir waren von seher unbedingt für die Wagneriehen Retnschen der Original- tnstrumenUifton,' die eleinentare Wirkung, die qestern di« Berzweifiungdfansare de» Schlußsatzes mrt Wagnerscher Trouipetenführung wivder tat. im Gegensatz zu der mark- lo» ^rkenden originalen in der Oper, hat uns »nieder ein- mal in der Ueberzeugung bestärkt, daß dem Werk durch zu große Pietät nur Schaden erwächst. Daß ferner Lindner zioischen Adagio und Finale keine Paus« macht, l»eschwingt s«n dramatifchen Atem de» Kunstwerke» und hellt den Blick für die Weite und Größe seiner Linie. NeberhcniVt immer wisder bewundert man di« künstlerische Disztpftu. die Ltnd- nerS Aufführungen zeigen: da ittzen die Solisten von An- fang an ans thron Plätzen, der Chor singt fast auswendig ohne Notenblätter, die Geiger haben wohltuend einheitliche Skricharten. kurz alle» zeigt sich auch schon rein äußerlich be herrscht »ou einem Willen, der seinerseits dem Kunslroerk dient. Lina-Akademie. Sehrergesangverein und Phil harmonische« Orchester einten sich ist zum resnen Drviklana d«S Könnens, der Hingabe und der Begeisterung. Schade daß im Soliltenauartett der Berliner Sopranistin Mora von Gütz di« Höhe etwa» schwer ftel: Elsa Bartsch, der aus gezeichnet musikalisch« Tenor Mattin Wilhelm und vor allem Zottinaor. der da» Rezitativ nftt mächtigem Schwung hinlegte, »oaren «»»sgezeichnet« Sttttzen de» starken Gesamt. rindruckeS. D. 3. Znsanuuenschlnß Dresdner Musikkritiker Die dem Verband Deutscher MustkkvMker angehörenden Musik, kritiker Dresdens haben sich zu einer Ortsgruppe Dresden zu,amm«n>geschlossen zwecks Verfechtung gemeinsamer Anter- essen inirerhalb ihres Wirkungskreises. s* Pattiera und die Wiener Oper. Nach der Prager „Boh'mta" wird Kammersänger Pattiera di« glio lLttz.Mark, die er nach dem Spruch -es OberschledSaerichteS der Wiener Slaatsoper zu zahlen hat. durch ein Gastspiel asttragen. daS er in Amerika mit Richard Straub vereindart bat. Universität Leipzig. Der ordentlich« Professor der Geographie an der Universität Freiburg i. B. Dr. Nor. bert Kreb» hat «inen Ruf an di« Universität Leipzig erhalten. r* Unfall in der Leipziger Oper. Gelegentlich einer Ausführung de» ..Waffenschmied»" im Neuen Theater z» Leipzig ereignet« sich etn Unfall, der zum Glück noch ziem lich glimpflich vertief. Fräulein Schultz-Dornburg kam dem niedergehenden Vorhang zu nahe und wurde von ihm zu Boden geworfen. Die Sängerin brach sich den rechten Arm und, «utztg soßori im Auto nach dem Krankenhaus St. Jakob gebraclft werden. Fräulein Eichler, die im Hanse anivesend ivar, sang die Parti« der Berun glückten weiter, so daß die Vorstellung sogleich fortgesetzt werden konnte. Da« Befinden der Verletzten ist durchaus zufriedenstellend. Der 34. Kongreß -er Deutschen Gesellschasl für innere We-izin wurde am Montag im großen Saale de« WieSbadeuer Kurhauses feierlich eröffnet, Drei große Gammelreferate tLeberkrailkheiten, Sympathisches Nervensystem «nd Zirbel« drüfe). sowie l-si? Stnzelvvrträge aus den verschiedenste« Ge bieten der inneren Klinik sind für die vier Kongreßtag« vor» gesehen Die Mitgliederliste des Kongresses dürfte wohl alle wissenschaftlich forschenden und wissenschaftlich tttter- essierten inneren Mediziner Deutschland« umfasse», dazu hervorragende Kliniker deö Auslandes. Professor Ludolf Brauer, der Direktor de« Hamburg - Eppeudorfvr Krankenhauses, leitet den Kongreß. Er gedachte tu seiner Eröffnungsrede zuerst der Toten, de- Würzburger Kliniker- Dietrich Gerhardt, der bestimmt war. den Kongreß zu leitan, d«S früheren langjährigen ersten KongrebuLekvetärS LmU Pfeiffer zu Wiesbaden. oeS Heidelberger Kliniker- Er-, da- Züricher Internisten Eichhorst u. a. Dan» begrüßte er die ungewöhnlich große Zahl von Freunden mrd Kollegen a»A jenen anderen Ländern, »nit denen di« Gelehrten Deutsch lands wissenschaftlich« Beziehungen uNterhalten. Die «mg freie Wissenschaft spotte jeder Fessel. Weiterhin führte Professor Ludolf Brauer an«, -aß der Kongreß nach guter, alter Traditio» auch diese« Jahr Stellung nehmen wolle zu Fragen, die de» ärztliche» Staird und seine Sorgen m«d da» Wesen und bis AuZ. gestaltung der akademischen Arbeitsstätten betreffs»» Gchv« Erb hat 1006 als Vorsitzender ans die schwere» Schäden -t«. gewiesen, welche die an sich sehr segon-reiche Kranke», versicherungsgesetzgebnng für Lerzte »»t fürKrank« mit sich führen. Zwei Drittel der elnst früher freien Prqri- sind seitdem ..wegsoziattstert" worden. L» sich »st bi« Leutiche soziale Versicherung «ine der größte» humane» Leistungen aller Zeiten. An ihr mitznarbeiten, ist a»ch di« Ausgabe unparteiischer wissenschaftlicher Bereinigungen. Die RctchSversicherungsordnung muß von Grund a«- geändert werden. Die Aerzte wissen alle, daß die kassenärztliche Tätig keit sich nur noch dann rentiert, wenn möglichst viele Einzel leist»,»gen in möglichst kurzer Zeit zustandr kommen. Die Massenleistung drückt den inneren Wert ärztlicher >»d«it herab, sowohl für den Arzt, wie sllr den Kranken: aber a»ch dtr Krankenkassen selbst leiden darunter. Wenn man «ine wirklich freie Arztwahl schaffen könne, so würbe» die >«rzte immer noch unter dem Druck von Kassenvorständen und von Begehrlichkeiten der Kassenpatienten stehen, während in Wirklichkeit einzig und allein dem wahrhaft bedürftigen Kranken geholfen werden sollte. Unsere jetzige soziale Ver sicherung raubt dem Versicherten das VerantivvrtirngSgefUhl für seine und seiner Familie Zukunft und gestattet nicht, »nitzuwirken an de» Lasten, welche bi« aukkvmmsnden Krank«
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