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Ü7. JHr,»»g. ^ zx. L-7L-L-: «t»mLy r.»o k LU>WartlOe Z^om« «alr« »!»«,«> M. 0»m^l«r Lu. !Ä»v!sl.IzMg! un, . . M- Sd«ntz.>u». ,,»halten »t«»u». > «»ilcher mit ... . n»»»,»u»ß«t« «ul-mnun. — «ach. »ruck «ur mit »«ul. Luelleamiaa»« ». Nach».") »u- . — Uiwerlan-t« nuftrlvt« «erdm »Ich» -ufdewayn. Lelegramm-Adress«: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 20V6 » SS01. Dienstag, 28. Januar 1918. 1880 Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. fonl/on/-- ößoco/acks ronoanr-onocok-iao, tdocoiailo chF^S/^/sI»E Ldoeoks6a - Ksooo />ee 0«n»s^ xee «4 h. Lsekon Anietsen-Dartl. Annahm« von Ankün digungen di» nachni, !! Uhr, Sonnlag. »ur Marltnstiah« »8 II dt» >/,> Uhr, vors 2.40 lii. 2.2 v.ch « die zwegpaltige Zellt aufTertset1e70Pf..die zwelspattige ReNam,. «tle 1.Ü0 M. - Nummern nach Ton«, und Feiertagen die einspaltige tbrundzeile 85 Df., Fainilien. Nachrudien aus Dres. den die Hrundzeile 80 Pf. — Auswürtige Auftrüge nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes Beleadlatt lostei 10 Pf. 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AuS Anlaß von Kaisers Geburtstag fand gestern inDreSden eine Paroleausgabe in Anwesenheit des Königs statt. Der Kaiser hat sür die mit Erfolg geprüften Fliegerofsiztere ein besonderes Abzeichen gestiftet. Der deutsche Kronprinz wurde zum Oberst befördert. Im sächsischen Kultusministerium wurde gestern die 87. Jahreskonferenz der Bezirksschul- iuspektoren abgehalten. Zur Erinnerung an die vor 100 Jahren erfolgte Er hebung Preußens veranstaltet die Universität Berlin am 9. Februar eine Feier, der der Kaiser bei wohnen wirb. Der Rücktritt üeS Reichsschahsekretärö Kühn wird in unterrichteten Kreisen als bevorstehend ange kündigt. Der Flieger Held stürzte gestern bei Aachen ab und war sofort tot: ferner fand der argentinische Flieger Lusebione Lurch Absturz den Tod. Erzherzog Rainer von Oesterreich ist gestern nach mittag gestorben. Die türkische Antwortnote, die noch im tür kischen Ministcrrat beraten wird, soll in versöhnlichem Tone gehalten werden. Die F r i c d e n s a » s s i ch t c n sind noch immer un geklärt: die Balkandelcgierten haben einen Ausschuß eingesetzt, der den Abbruch der Friedensverhandlungen vorbereitcn soll Der russische Botschafter in Rom erklärte eine Fortsetzung des Balkankricges für unvermeidlich. Sie amerlkanlsche» Jemolraten und die ransrevisio«. In wenigen Wochen wird Herr Taft seine Koffer packen and das Weiße Haus in Washington verlassen, um sein Amt an den neuen Erwählten des amerikanischen Volkes, den Demokraten Wilson abzutrcten. Das ist zugleich ein europäisches Ereignis, weil sich daran die bedeutsame wirt schaftliche Frage knüpft, ob der Hochschutzzoll der Union, der so lange wie ein drückender Alp auf dem Welthandel geruht und die Stoßkraft der amerikanischen Export- tndustrie gegenüber dem Auslände außerordentlich ver mehrt hat, seinem Ende oder wenigstens einer durchgreifen den Abschwächung entgegengeht. Die Antwort auf diese Frage läßt sich nicht einfach nach der früheren Stellung nahme der demokratischen Partei auf zollpolitischem Ge biete geben. Wenn weiter nichts in Betracht käme, als das grundsätzliche Verhalten der Demokraten tn der Ver gangenheit, dann allerdings wäre eine umfassende Tarif reform unter der Präsidentschaft Wilsons eine ganz un zweifelhafte Sache. Tatsächlich haben sich die Demokraten stets mit heißem Bemühen kür eine Herabsetzung der Zölle ins Zeug geworfen. Sie waren die Träger des schärfsten Widerstandes gegen den Dingley- und Panne- Tarif, und sie führten den Kampf aus der ganzen Linie so hartnäckig weiter, daß es mehrfach um ein Haar, zur Durchsetzung verschiedener demokratischer Ermäßigungs- forderungen gekommen wäre, wenn nicht der republika nische Präsident im letzten Augenblicke sein verfassungs mäßiges Veto dagegen eingelegt hätte. Von diesem Gesichtspunkte ans- betrachtet, könnten also allerlei Hoffnungen auf einen größeren zollpolittschcn Erfolg der demokratischen Bestrebungen während der Amtöperiode des Präsidenten Wilson gehegt werden. Der tiefer blickende Beurteiler wird sich indessen nicht darüber täuschen, daß Amerika Amerika bleibt, auch wenn die jeweils am Ruder befindliche Partei wechselt, und daß es ein anderes Ding ist, ob eine in der Opposition befindliche Partei die Wähler mit allen Mitteln zu ködern sucht, um sich zur Macht emporzuschwingen, oder ob sie, zur Herrschaft ge langt. die praktische Probe auf das Exempel ihrer Regte- rungssähigkctt machen mutz. Da fallen dann ganz andere Interessen und Rücksichten ins Gewicht, die sich nicht so ohne weiteres über daS Knie brechen lassen. In dieser Hinsicht war es schon sehr auffallend, daß der oppositionelle Feldzug gegen den Hochschutzzoll überall dort erlahmte, wo es sich um Zollsätze handelte, die hauptsächlich den Interessen von demokratischen Wahlbezirken dienten. In Wirklichkeit steht denn auch die Sache so. daß keineswegs alle Demokraten unbedingte Anhänger der Tarifreform sind. Zahlreiche Mitglieder der demokratischen Partei be finden sich im Gegenteil in voller Uebereinstimmung mit den republikanischen Tarifgegnern. Diese Elemente sind im Grunde ihres Herzens genau so schutzzöllnerisch gesinnt, wie die Mehrheit der Republikaner. Sie befürchten, daß eine wesentliche Herabsetzung der Zölle industrielle Schädi gungen im Gefolge haben und dadurch im Lande eine den Demokraten feindliche Strömung erzeugen würde. Der Einfluß der s ch u tz z ö l l n c r i s ch e n Richtung unter Sen Demokraten wird sich aller Voraussicht nach gerade jetzt, wo es sich für die demokratische Partei um einen vorsichtigen, schon auf die nächsten Wahlen berech neten Gebrauch ihrer augenblicklichen Herrschaft handelt, noch erheblich stärker geltend machen, als es bisher der Fall gewesen ist. Wahltnktik und Rcgicrungspolitik sind zweier lei. und die demokratische Stellungnahme zur Zollpolitik bekommt ein anderes Gesicht, wenn es sich nicht mehr um die bloße Diskreditierung der republikanischen Gegner handelt. Mit dieser Einschränkung muß man die Meldun gen bewerten, die jetzt über den „großen Teich" mit Bezug auf die Reform des amerikanischen Zolltarifes zu unS gelangen. Darnach hat der ncugewählte Präsident Mr. Wttion angekündtgt, daß er den Kongreß, der eigent lich erst im Dezember zusammcntreten müßte, bereits im April zu einer außerordentlichen Session etnbcrufcn wolle» um die Regelung der Frage der Zvllcrmäßigungen nicht noch länger hinauszulchieben. Gleichzeitig wird berichtet, daß die demokratischen Parteiführer schon setzt eifrig mit der Ausarbeitung der neuen Vorschläge beschäftigt sind, um dem Kongreß gleich bei seinem Zusammentritt eine fertige Vorlage unterbreiten zu können. Unklar bleibt dabei, ob es sich wirklich um einen den ganzen Tarif umfassenden Entwurf handelt oder ob nur einzelne Tarifgruppcn in besonderen Bills erledigt werden sollen. Das eine geht aus dem Entschluß des Präsidenten Wilson, den Kongreß schon im Frühjahr zu versammeln, jedenfalls hervor, daß er den Ratschlägen seiner schutz- zöllnerischen Parteifreunde, welche die Entscheidung über die Tarifreform auf die lange Bank schieben möchten, nicht zu folgen gewillt ist. Damit ist aber noch keineswegs ge sagt, daß bei der Reform nun auch wirklich etwas Durch greifendes herauskommt. Der neue Präsident weiß nur zu gut, daß seine Partei nicht allein aus eigener Kraft sich bei den letzten Wahlen öurchgerungen hat, sondern das; zahlreiche Ueberlänser ans dem republikanischen Lager das Zünglein an der Wage zum Ansschlag nach der demo kratischen Sette hin gebracht haben. Diese Kreise würden sofort wieder von der demokratischen Partei abschwenken, wenn im Volke durch eine zuweitgehciide Tarifrcform wirt schaftliche Unzufriedenheit in einem Augenblicke erregt würbe, wo sich in -er Union gerade unter dem Schutze der Zollpolitik eine Hochkonjunktur herausgebilbct hat, die den Erzeugnissen -er Industrie und der Landwirtschaft gute Preise sichert und die allgemeine Lebenshaltung günstig be einflußt. Wie wenig man dem neuen Präsidenten zutraucn darf, daß er diese Lage unrichtig einschätzt, erhellt ans nachstehender Aeußcrung, die er unmittelbar vor seiner Wahl getan hat: „Wir wissen sehr wohl, daß das Gc- schästdiesesLandcSansZolltarifpositioncn anfgebaut ist. und seine Grundlagen dürfen nicht zu radikal oder zu plötzlich angegriffen werden. Wenn wir handeln, müssen wir mit weiser Besonnenheit Vorgehen nnd nichts einer bloßen Theorie zuliebe tun." Diese Sätze bilden ein zollpolittsches Programm, das deutlich genug erkennen läßt, wie wenig irgendwelche grundstürzcnde Acnderungen in der amerikanischen Zollpolitik unter dem neuen Regime zu erwarten sind. Die Hauptsache ist offen bar zunächst, daß überhaupt irgend etwas geschieht, damit der Präsident und die demokratische Partei von den Repu blikanern nicht auf einen gar zu krassen Widerspruch zwischen ihren Worten und Taten festgenagelt werden können. Im übrigen ist es sehr wahrscheinlich, baß etwas Wesentliches bei der ganzen Tarifresorm überhaupt nicht herauskommt, sondern daß es sich nur um vereinzelte Er mäßigungen handeln wird, die den gesamten Zuschnitt deS bestehenden Tarifs grundsätzlich beim alten lassen. Die demokratischen „Prinzipien" bilden für einen solchen Aus gang durchaus kein Hindernis. Wer redet heute »och von der längst sang- un- klanglos in der Versenkung ver schwundenen Silberwährnng, für welche die Demokraten einstmals durchs Feuer gingen? Genau so wird sich auch das hell lodernde Kampfesfeuer der zollpolitischen Oppo sition abschwächcn. wenn wahltaktische Rücksichten und zwin gende wirtschaftliche Interessen cs verlangen. Tie euro päischen H a ii d e l S k r e i s e werden sich also daraus ein- richtcn müssen, daß die demokratische Zollpolitik sich von der republikanischen in der Praxis nicht erheblich unter scheidet. Sie werden froh sein dürfen, wenn ihre wirt schaftliche Ellbogensrciheit gegenüber der Union nur um ein weniges erweitert wird, und müncn den Vorteil des Regierungswechsels in der großen Republik vor allem darin erblicken, daß er eine Bürgschaft gegen ein noch stärkeres Anziehen der zollpolitischcn Schraube gewährt. Um Adrianovel. Die Meinungen in den diplomatischen und politischen Kressen der einzelnen Hauptstädte über das, was die Zu kunft bringen wird, wie die Pforte, die Balkansiaaten und die Großmächte sich aus dem Wirrwarr hcranssinden wer den. der durch die plötzlichen Umwälzungen in Konstanti nopel entstanden ist, sind geteilte. In Berlin ist man zuversichtlicher Stimmung, der russische Botschafter in Nom dagegen, Herr Krupenski. sagte dem Redakteur der „Tri buns". er sei überzeugt, daß der Krieg von neuem ausb rechen würde, da der Balkan-Vierbund nicht gewillt wäre, aus Adrianopcl zu verzichten. Bei noch maligem Kricgsbeginn würden die Mächte ihre bisherige Neutralität schwerlich einhalten können. Italien und Frankreich treffen bereits Vor kehrungen zum Schutze der Ausländer in Konftantinopel. Die italienischen Panzerschisse „Regina Elena", „Bittorio Emanuele" und „Roma" sind unter dem Kom mando des Admirals Viale nach der im südlichen Teile des Acgäischcn Meeres gelegenen Insel Astropalia in See ge gangen. Vizeadmiral Amcro d'Astc hat sich auf der „Regina Marghcrita" eingeschifst und alle Schiffe seiner Division nach Angufta dirigiert. DaS Kriegsschiff „Agordap", das den TranSportdampfer „Sannio" mit türkischen Soldaten aus Tripolis nach Beirut begleitet hat, erhielt Befehl, sich dem Kommandanten des „Pisa" in den Gewässern von K o n st a n t i n o p e l zur Verfügung zu stellen. Die fran zösische Negierung macht den Zeitpunkt der Entsendung der beiden Panzerkreuzer „Oninct" und „Erncst Renan" nach den türkischen Gewässern abhängig von dem ausführlichen Bericht des Konstanliuvplcr Botschafters Vompard. AlS wahrscheinlich gilt, daß die Bestimmung der beiden Schisse zunächst die ist, dem Schutze der französischen Interessen an der kleinasiatischen Küste zu dienen. Die französische Re gierung setzt in die Stabilität des gegenwärtigen Regimes in Konstantinopel großen Zweifel und rech net mit der Möglichkeit von Unruhen n Klein as i c n. DaS Schicksal der FriedettSverhandlmtgen ist noch immer ungeklärt. Die Balkandelcgierten haben die Absicht, die Verhandlungen abzubrccheu, werden aber abwarten, welche Instruktionen die türkischen Delegierten aus Konstantinopcl erhalten werden. Bisher sind die Ab gesandten der Pforte ohne jede Mitteilung aus Stambul geblieben: sic haben sogar nicht einmal Nachricht, ob die Pforte auf die Kollektiv-Note dev Mächte geantwortet hat. Um jedoch den Abbruch der Fricdeusverhaudlungcn vor- zube reite», haben die Ballandclcgicrtcn ein Komitee eingesetzt, das ein Schreiben aufzusetzen den Auftrag hat, in welchem der türkischen Mission der Abbruch der Ver handlungen mitgeteilt werden soll. Dieses Komitee setzt sich aus den Delegierten Madjarofs, Streit, Wcsnitsch. Woj- uvwitich und Politis zusammen. Die Note wird angeblich die Mitteilung enthalten, daß die Konferenz infolge der Weigerung der Türkei, die ihr mttcrbreitcten Vorschläge anzunehmcn, abgebrochen morden sei. Die Ucberreichung der Mitteilung an die türkischen Delegierten soll heute lDicnStags oder morgen (Mittwochs stntlsinden, wenn wei tere Berichte aus Konstantinopcl über die Haltung der neuen Regierung cingctrosscn sein werden. Sie teilen die vereinbarte Note Sir Edward Gregs mit, erwarten jedoch nicht, daß die Mächte ihnen irgendeinen Rat erteilen und den Abbruch der Verhandlungen billigen oder miß billigen werden. Niemals! Konstantinopeler Blättern zufolge hielten einflußreiche Mitglieder des j u n g t ü r k i s ch c n Komitees eine Ver sammlung ob. in der beschlossen wurde, daß Adrianopel und die Inseln des Archipels niemals abge treten werden dürften. Hoffentlich überlegt man sich das noch einmal etwas ruhiger! Die türkische Antwortnote wird noch im türkischen Mtnisterrat beraten. Nach einer Erklärung des Großwesirs wird die Note in versöhn lichem Tone gehalten sein, da die türkische Regie rung den Kontakt mit de» Mächten aufrecht zu erhalten und auch weiter zu verhandeln wünsche. Die Zeitnngs- und Depcschenzensur soll in kurzer Zeit ganz aufgehoben werden. Der serbische Gcncralstabschef beim König. Der Gcneralstabschcf des serbischen Oberkommandos General Putnik ist in Belgrad angekommen und sofort vom König empfangen worden. General Putnik hatte sodann eine längere Konferenz mit Pa fit sch.