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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020404025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902040402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902040402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-04
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
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Lirs«» vlatt wird den Lesern von Dresden und Unigebung am Tage vorher bereits al» Verugrgedllhr: Abend-Ausgabe Rom. reuigen etzt ... >o srei. >ll Zu- Unser. l> seule gründ- Sie, >r ... »« war lochen >do'K > te und wollte »tignng Werte pchoch Wenn Zt m>v urigen, Musi,. ! eines aus die Inter- rreffen de, im wre cS n wirk- len der . Sie. ich ab- ne jetzt Pflege- die ihr etz ihr ein. sie lindern Mit schlich te. daß üpvstrx-, srnL-. tppicksu. iebs.» Mr. «jtso. «iS oriroo von alsiun. - Ligen« »g: SS vi. »» Vk> iS Pf. iO V. tgebiet). kübel. K «IntellUrll» , «t. d»nb dt« «ob » VN. Die.DreddoerN«cd sichten' esichetnen >4,ltch «>e,e»l! die Beil,der io I>e«den und der näedixn Uin«edun«. wo die tiulraeune du>L e>,e»e Bolen oder KommNttonLre esiotsl. erdatte» da» Bleu «i Wockenlaaen. dt« »«1 aut Sou» «der geirrt»«« totsen. tu » aet rdetteudaaden «de»»« und M»»„»a tuaeiullt. 2ür Rttcko-S« etn,e«andier Kchsitt- Irtt„. lewe vrrbwdltchketl. Vern«vre<da«ltdlud: «»11 Rr. U und Nr. ,0»Sc releiramm-Ldrette: Nachricht»» Wretztze» zugestcllt. wöhrend cS die Post-Abonnenlen am Morgen in einer Gesammtglisgabe erhalten. ilnreigen-Lasi!. GegvürrSeL L8LV Urrtao von Kiepsch L Keichardt. Dt« Lnnadm' von Atttündiu-inak» ertöt«! i»dert>mtvtae><I>atlÄielt>! e>, . dtit Redcnannattmeliette» tn Dc-cdn, bis NatbtiiiUags LUta Lonn ,m!> Ntierlaas nur Ätasientnase 2« von » dta'/olUdr Die 1 toaU.ar »0 -eile <ca. s Lüd.nt 2» Pta tündtounaeit aut deiPnvat'site .>;,>! W Pt«.: die 2tl>atl>ae Zeit, a> .tLinocmndl' oder aut 2er>>e»c so Pta. An Nummern nackt Tonn n»d äeier w«cn l- de«. Stvatll«? Ärnndjettui 00, «0 de«, w und M Pt«, nackt detonderem Lar». Auitwiirliae Antiiä«« nur »eLM Lorau-rbktadl«»«. Bkteabtatter werden mit » Va berechnet. kobl srl »öd wo jo lll. «°>i>i!°i»t korümvo in «röWter Llismlil. Vsorsp! atr Iß. Mg. 0re«a«i>»« iWnrclmf § 5öd g., vrw«,»« blaneiiseko 8tro»«e ^ Veri^tzttoll Illr lläsoilollstrickUollell llvck tn«.ffri.niivt Lpwi-iiitüt: tür kersoiieii. VllLrev. ! 20 öüll- II. ^lllltzssOlUüääLI'Si, ^IlllSEoIUUlSäv. ^ 840. "M> olvtztrisehow, hvckrausisclwm, Tt.cllmnwswuk- uwl Isimckbeli ic-b «r.V2 " Neueste Dlahrbcrichte. Hofnachrichieu, Bebauung von Altitadt-Süv, Gesellichasl für Lilteralur und Kunst, l r » Aiigeukrankoi-Heilvcto». „Fliegender Holländer" Berliner Leben. > i ssrcitlill. 4. April irw2. und Stadtrath fand im Maiso» de Berlin. Der Kaussmann ist plöplich ersrankt und Santck in Schönebcrg Aufnahme. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet: Heute früh wurde in der Friedberger Anlage der Werkmeister Beck, der wegen Gatte nm ordeS von Königsberg aus verfolgt wurde, erschossen ausgesnnden. Beck hatte sich selbst durch einen Revolver- schütz geliidtet. Halberstadt. Die Aussperrung, welche über 500 Arbeiter des Baugewerbes von den hiesigen Meistern verhängt worden war, um einem Streik im Sommer vorzubeugen, wurde heute aufgehoben, nachdem die Arbeitnehmer, von Hamburger Gewerkschaftsvertretern becinflutzt, ihre Forderungen haben fallen lasten. Madrid In Mollcdo (Provinz Santander) stürzte eine BuH Ä" Mauer an einem Neubau ein. Eine grotze Anzahl Arbeiter 22. März in der 1! wurde verschüttet. Fünf Tobte und mehrere Verwundete wurden " bereits unter den Trümmern hcrvorgezvaen. London. „Mornma Lenser" veröstciitlicht einen ausführ liche» Belicht über die Vorgänge bei der E r sch i etz u u g d e r V »rengefangenen du»cl> ausltalifcke Ossizirre. Ter B ericht nutzt sich auf Einzelheiten, die von ciiicni Soldaten gcsioeit sind, der den Vorgängen als Augenzeuge betgewohnt hat. El bcichieibt dir Grauiauikeiten. mit der zwei von diesen über den Eingebviciieil und ihie» eigenen AnleifthallS im wilden Buschfcld betrugen, uns schlictzlich die Geiangeniiabnie von lO unbewaffneten Bure», die sich nach PielcrSburg begeben wollten, um sich zu ergeben. Es habe geliritzeii. datz die Vuien 30000 Pfund Steiling bei sich gehabt hätten, wodurch wahrscheinlich die Habgier deS LculnanIS Hancock erregt worden sei Daraus habe dieser ein Schein- lriegsgcricht abgehalien und befohlen, die Buren zu erjchietzcn. Eine Schloadron habe sich geweigert, den Befehl zu vollziehen, woraus er die 10 Burendurch Leute einer anderen Schwadron habe erschießen lassen. Später Habe der Leutnant erfahren, das; ein deutscher Missionar um die Sache wußte, sei nach dessen Zelt gegangen und habe ihn todtgeschossen. Wie bekannt, ist der Leut nant, sowie Leutnant Moroni aus kriegsgerichtliches Urthcil er schossen worden, während 10 Angehörige jenes Truppenthcils zu lebenslänglichem Zuchthaus verurthcilt worden sind. London. Die „Times" berichten aus BucnoS-Ayres: Ter Beschluß der argentinischen Regierung, zwei neue Kriegs schiffe anzukausen, steht in Uebereinstimmung mit der Politik der Regierung, die Ncberlegenhcit zur Lee über Chile aufrecht zu erhalten. Italienischen Werften wird der Bau der neuen Schisse übertragen werden. Die Kosten, mit Ausnahme derjenigen für die Bewaffnung, Verthelle» sich gus zwei Jahre und sollen aus den allgemeinen Einkünften bestritten werden, ohne das; zu einer age wärtigen Anleihe geschritten werden soll. — Aus Valparaiso wird gemeldet, daß für den 7. April der Beginn der außerordentlichen Tagung des chilenischen Kongresses in Aussicht genom men ist. Tie Anträge der Regierung, welche dem Kongreß unter breitet werden sollen, betreffen den Vau einer Mole in Valparaiso, de» Verkauf der Kreuzer „Pinto" und „Errazuriz" und den Bau einer transandinischen Bahn. London. ^,Morning-Post" meldet aus Bagdad: Dem australischen Millionär Darcy ist eine bedeutende Konzession für die Ausbeutung des Erdölgebieles im Süden und Sudwcsten Persiens ertheilt worden. An dem Gebiet entlang zieht sich das Thal des Kerkhaslusscs hin. Das Gebiet erstreckt sich sodann in südlicher Richtung über Schlechter und Ahwas nach Buschir und darüber hinaus. Verhältnisses des jetzigen Ministeriums zum Kapitän C h r ist- ni as wird authentisch mitgctheilt, Christmas habe eine Audienz beim Minister des Äeutzeren Deutzner nachgclucht, der jedoch ant- Worten ließ, daß er nichts mit ihm zu sprechen habe, er brauche keinen unberufenen Zwischenuianii. Christmas wollte nachher einen schriftlichen Bericht einrcichen, erhielt jedoch die Antwort, die Regierung wolle keinen solchen cnlgcgennchmcii, sic habe mit ihm nichts zu thun, da sie in der Angelegenheit nur durch ihren Gesandten verhandelte. Gjoevik iNorwcgcift. In der staatlichen Pulverfabrik bei Rocdsos brach Feuer aus. Ein Gebäude wurde durch eine Explosiv» völlig zerstört, ein Arbeiter gctödlct, vier tödllich uns drei leicht verletzt. Kroonslad. Die Mitglieder der Regierung von Transvaal sind noch hier. Die Lage ist unverändert. "yres. Der Dampscr „Alhenas" ist am 22. Marz m der Maghellanstraße an einem Felsen gescheitert. Ter Kapitän und 19 Mann sind ertrunken. OertlicheS »md Sächsisches. LreSde», 3. Aptil. ^ . —* An der heutigen Mittagstascl beim Kvnigspaar M har. St vctchieibt Strehlen nahmen Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg. Prinz und Prinzessin Johann Georg. Prinzessin Mathilde, die 'gm,^>>üjungen Prinzen Georg und Friedrich Christian, sowie der Prinz und die Prinzessin Karl Anton von Hohcnzollcrn mit den Damen > und Herren vom Dienst Theil. —* Ihre Majestät die Königin hat zugesagt, das Pro- teklorat über die vom 7. bis 12. Juni statlsindeiide Konditorei- Fachausstellung in Leipzig zu übernehmen und die Ausstellung durch ihren Besuch auszuzeichncn. —* Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August iressen am Sonnabend von Wiesbaden hier wieder ein. „ —* Der niederländische Ministerpräsident Dr. Kuypcr ist selben ei» zweiter gefolgt und an dessen gestern Ulti^nt« unn Hz^riin Ist»«- ,I»S Veit i» I treten welcher vor eiinaer Keit vom Re S endig Vormittag Besuch ab. —* Nach fast 35jähriger Dienstzeit bei de» Sächs. Staats- bahnen ist am l. April der Oberbaurath Pagcnst e ch c r aus dem Eisenbahndienst ausgeschieden und in den wohlverdienten Ruhe Acußcrung über die von der sächsischen B ah nve rw alt u n a gegebene Anregung ausgcsordcr», welche dahin geht, es sei von ferneren Tarisherabietzunsicn Umgang zu nehmen, da diese Tarn ermätzigungen nur den Interessenten zu Gute kommen und 00 gegen die Ciseubahnrcnlc dauernd herabmindcrn, so datz nnoi> des niederen Gcldwerlheö und der stets steigenden Belriebskvw - die Bahne» die Rücksichten aus das Interesse der die Bahnen b> nützenden Kreise mit der immer mehr zunehmenden Unrenlabi lität der Eisenbahnen zu bezahlen hätten. —^Gestern Abend hielt der B ez i r k s ve r e i n für Trc 0 den-Süd,aus dem Aergkcller eine Mitgliederversammlung ab. in welcher Herr Stadtverordneter Baumeister Hartwig emer Bortrag hielt über die B e b a u u n gs s r a ge von Altftad > Süd", dos ist die offizielle Bezeichnung, welche der aus dein Terrain zwischen Reichcnbachslraßc und Räcknitz einerseits, und dm Bergstrage und Ackermannsiratze andererseits neu erstehende Stodi- thcil künftighin zu führen haben wird. Redner begann zunächst um der Auszählung der iu den letzten Jahren geschossene» Laurcgule. tive, welche für die Vorstädte zumeist die oftene Baumcüe vm- sAriebcii: es sei somit in Dresden kein geschlossenes Vorschleben der Stadt zu bemcrlen, sondern die Vorstädte böten mehr dos Bilo zerstreut liegender Villcnöautcii. Dresden sei eine Viliensiadl gc worden; aber Hand in Hand inil der Tendenz in Betress der Hohe der Häuser, der Ausschmückung der Fagaden, der Breite der Straßen ustv. nur vornehm zu bauen, gehe eine wesentliche Vcr lhcucrung des Bauens und ein hoher Preis der Miethen. Es seien indessen nur Wenige, die sich den Lurus einer Villcnwohnung ge- statten könnten. Diese»! Villeiicharaster der Vorstädte gegenüber zeige die innere Stadt selbst »och eine ganze Reihe enger Straften »ui alten Häutern und ungesunde» Wohnungen, sodaß cs »ul Freu den zu begrüßen wäre, wenn sich endlich einmal auch hier ein neues Bnurcgulativ mit den Zuständen der Gebergasse. Canalgosse nsw. beschäftigte. Bereits im Jahre 1865 habe ei» Bauplan sür das seiner Entwickelung harrende Terrain hinter der Retcheubacb strafte, ober nur sür cm kleines Stück, Vorgelegen, 1840 sei dem ' ' " Stelle cndlo endlich derjenige ge Abend, von Berlin kommend, hier cingetrosscn und hat m ^ treten, welcher vor einiger Zeit vom Roth an die Stadtverordneten ,'s Hotel. „Euroäischer Hof". Quartier genommen. Heute herüber gegeben worden sei. Kollegium habe indessen die Vorlage ltag statlctc er Hern, StaatSininister v. Mctzsch einen mit groftcr Majorität au den Rath zurück gelangen lassen und in stand getreten, bei welchem Anlässe ihm der Titel und Rang eines Geheimen Banrathes verliehen wurde. Tie Königl. General direktion verliert an ihm einen der tüchtigsten Mitarbeiter: das Lotomotivpersonal einen humane» Vorgesetzten. Znm Zeichen der Dankbarkeit wurde dem Scheidenden von den Heizhaus-Vorständen durch Abordnungen eine künstlerisch von Herrn Kalligraph Kricbel- Tresdcn hergestcllte Ehrentafel überreicht und das Diplom der Ehrenmitgliedschaft des deutschen Lokomotivführer-Vereins aus- gehändigt. —* Tie „Pfälzische Rundschau" schreibt: Vom bahrischen Staotsiiiinisterium des Königliche» Hauses und des Aeuftcr» ist dieser Tage an die Gciicraldircklion der Königl. Bahr. Staats eisenbahnen eine Entschließung ergangen, derzufolge die Eiscn- babnverwaltungen von Preußen, wachsen. Bayern, Württemberg, Baden und den Reichslanden sich dahin geeinigt habe», künftig in allen Tarif fragen ei»ig vorzugchen, bczw. alle vo» der ständigen deutschen Tariskommission veabstchtigtcn Tarifresormcn ,, , ^ - gemeinsam zu prüfen und zu begutachten. Insonderheit wird ziehen bis zur höchsten Höhe von Räcknitz, abgclchloste» durch d» durch diese Entschließung die Generaldirektion zur gutachtlichen > ebenfalls »och zu errichtende Bismarcksäulc. Gekreuzt solle dme eine andere Planung ersucht, in welcher vornehmlich Straßen von größerer Steigung als 1 :10 nicht Vorkommen dürfte», tbcilweck auch geschlossene Bauweise und der Einbau mittlerer Wohnungen vorgesehen sei. Redner ging »uu auf den dem Rath vorgelegten Bauplan näher ein. Noch demselben seien Anlagen gcwerblichei Art von vornherein ausgeschlossen gcweieu, man wolle alio wiederum nur ein Viertel sür reiche Leute schasse». Möglich, daß mit der Zeit diese reichen Leute kämen — möglich auch nicht. Ferne, sei in der Bebauung im Prinzip die offene Bauweise vorgeschriebe», indessen sollten auch einige Gruppenbautc» bis zu Länge von M Bieter an der Reichenbachitraße und dem Platze F. ii» Ucbrige» bis zu 40 Meter Länge gestattet sein. Was die Bauart selbst au lange, io sollten die Vordergcbäude dem Stile von Villen und Landhäuser» entsprechen: Gebäude, die vo» allen Seiten gesehen würden, sollten auch aus allen Seite» architektonisch ausgesiatte!. überhaupt aus eine möglichst große Mannigfaltigkeit in Hinsicht aus Fac.adeit und Ausschmückung gesehen werden. Das letztere sollte auch für die Grilppenbautcn gelten, um eine gewisse Ein tönigkcit zu vermeiden. Was die Lage der Fluchtlinien angchc. so sollte sich als dominirende Straßenrichtung eine sehr breite s40 Meter) Straße in der Linie der Giitzkowstraßc gedacht, hinaus Runs» und Wissenschaft. k* Mittbeilnng aus dem Bureau der Königl. Hof- ! heater. Die Ausgabe der BillctS sür den ganzen „Nibelungen- Enklus" findet nicht, wie angekündigt, am 5., sondern erst am IO. Avril Vormittags von 10 bis 1 Uhr an der Kasse des Königl. Opernbawes statt. h» Die Miltheilung, daß Frl. Therese Malten km VincentinSconcert »iltsingen werde, bericht aus Inthum. Frl. Malten ist bemlaubt und am Tage des Conceils gar nicht in Dresden anwriend. i* Königl. Sofover. In der gestrigen Aussübning des „Fliegende 11 Holländer" wurden Senta und E>ik zum ersten Male von Frl. Krull und Hcrm v. Barst dorgetlellt. ft» Allgemeinen so sicher und gewandt, daß die Debüts nicht sonderlich ausfallend die schwer »u veimrtdende» Merkmale »nd Mängel eines ersten Versuches fühlen ließe». Zn diesem Elfolge trugen vor Allem nicht wenig die hervorragenden stimmlichen Mittel bei, über die »owohl Frl. Krull wie Herr v. Vary verfügen. Im künst lerischen Vorträge, wie in der Darstellung hätte, nach dein Maß- siabe, den man an die Künstler der Königs Hosoper aiizulegen berechtigt ist. Frl. Knill allerdings natiftlich wirksamer lein können, wenn sie nicht zu sichtlich nach der bloßen Kopie der Aentzcrlich- kciten und des Affekt« berühmter Vorbilder gestrebt hätte, lieber solche bloße Nachahmungen überspannt sie leider die eigene Leist ungsfähigkeit und verfällt in die Pole. Diese stebt der Senta ober absolut nicht zu Gesicht, und ganz bekmidcrs warnt davor Wagner leibst. Er will dle Senta durchaus nicht im Sinne einer modernen, krankdaslen Sentimentalttät aufgeiaßt habe». ..Im Gegentheil". sagt er. „ist Senta et» ganz kerniges, nordisches Mävchen. und selbst i» Ihrer anscheinenden Sentinienlalität ist sie durchaus natv. Gerade »ur bet einem naiven Mädchen konnten, umgeben von der ganzen Eigrnthümlichkelt der limbischen Natur. Eindrücke, wie dle der Ballade vom „Fliegenden Holländer" und des Bildes des bleichen Seemanns, einen so wunderslarlen Hang, wie den Trieb zur Erlösung des Verdammten, brrvorbringe». Es ist beobachtet worden, wie norwegische Mädchen mit so starker Gewalt empfanden, daß der Tod durch plötzuche Erstaun»« des Herzens bet Ihnen vorkam. So ungefähr möge e« sich auch mit dem scheinbar .Krankhaften" bei der bleichen Senta verhalten ' Bel ruhiger Selbstkritik wird Frl. Krull am Besten empfinde», wie weit sie sich in dieser Rolle noch zu vervollkommnen hat. Die Mittel, die Senta zu singen und darzustellen, besitz» sie, und wenn sie nach dielen und mit Znhilsenahme von etwas mehr natüiltcher Wärme und Innerlichkeit die Senta formt, wich sie weitaus mehr losten, ak» in dem Bestieben, in der volenhakten Nachahmung etwas zu erreichen, wa» Ihrem Naturell nicht gegeben ist. wenig sten» vorläufig «ichk. Da» schönste Vorbild, persönlich künstlerisch zu wirken, rem ans dem Eigenen zu tchaffen. batte sie an Herrn Perron'« Holländer Die grauenhafte Ruhe in der äußeren Halt ung ist meisterlich gewahrt, ohne daß damnter dle leidenschaftlichsten inneren Kundgebungen des Schmerzes und der Verzweiflung, der Hoffnung ans Erlösung verloren gehen — er giebt sich bei aller ehernen äußerliche» Ruhe, wie es Wagner verlangt, im geeignete» Momente ganz der menschlichen Leidenschaft hin — Dämon und Mensch zugleich. Imftiren läßt sich dergleichen nicht, noch weniger Uetze es sich durch die Pole erreichen — Herr v Bat» erfreute und intercssirte zunächst wieder durch die Wanne »nd den ftrnhlcn den Glanz der Stimme, die sich sonderlich schmclzreich niid klang voll in der hohen Lage bewährte. Auch die Auffassung wies wieder aus hohe Intelligenz hi». Er gab den Erik nicht, wie es öfter vorziikommen pflegt, als sentimentalen WinSler, sonder», soweit die Bemühungen im elften Versuche es zuließcn. als stür mische». leidenschaftlichen Charakter, brr dem die düstere Heftigkeit wie ein verzehrendes Feuer ouffchlägt. Was er i» solcher Dar stellung bot, gab er lobenswertster Weile aus sich selbst heraus, mochte es auch, wie unter den gegebenen Verhältnissen nickst anders ru verlangen, in Allem nicht durchaus besricdigenb ansiallen. Frau Staudigl war eine lehr gute Marv und Herr Rains, i» der Maske wohl etwas zu jugendlich, ein nicht minder lobenSwerther Daland. Dle von Herrn Hotkapellmeister Hage» niit wohlthuenver Ruhe und Sicherheit geleitete Aufführung wurde mit verdientem lebhaften Beifall ausgezeichnet. L. 8t. Iran Annie Dirke »S plant für ihr Gastspiel im Residenztbeater »ock eine Reihe erfreulicher Ueberraichungcii Die liebenswürdige Künstlerin wird, nm sich auch diesmal als seiche Overetteniängerin zeigen zu können, bereit« am Sonntag in Offenbach's unverwüftlichrr Operette „Die schöne Helena" auf- trrte», um sodann in Weinboger's „Auch so Eine" am Dienstag die weibliche Hauptrolle zu creiren. Das luftige Stück enthält zahlreiche Gelangs- und Tan,nummern, die Frau Dirkens aus reichend Gelegenheit geben werden, ihr glänzendes Sonbrctten- talent in das hellfte Licht zu rücke». Andere Operetten können leider nicht mit der Künstlerin gegeben werden, da nichts itndirt ist. f* Ein interessantes Gastspiel steht dem künstlerischen Dresden sür den nächsten Monat bevor: Am 3. Mai wird das Ensemble des Wiener Karl-Theaters, das bereits a» der gleichen Stelle außerordentliche Erfolge zu verzeichnen hat. eine Reihe von Opereilen-Vorstellungen mit der Reinhardl'schen Operette „Das süße Mädel" eröffnen, die schon an allen größeren Bühnen DeulschlanvS und Oesterreichs dem Komponisten zu entschiedenen Bübnensiegen verholten hat. Das Ensemble der darstellenden Mitglieder, die unter der Direktion von Andreas Aman und Leopold Müller stehen, weist nur vortreffliche Namen ans wie Karl Bla el. Leopold Nadler. Karl Slretlmann. Anton Matscheg. Leopold Freund. Karl Mann, Mizzi Günther, Thereie v Biedermann. Louiie Robinsa». Helene Schupp rc. Als Kapell meister sind sür da« Dresdner Gastiplei Alexander v. ZemliiiSk» .und Artbur Bodanffv gewonnen worden. Das Cborveisonal besteht au- 30 Domen und 25 Herren, da» Orchester aus >40 Musikern. Die choreographischen Arrangement» werden von idem Solotänzer der Kaiser!. Königl. Hosovcr t» Wien, Herr» I Alfted Ralhner geleitet. Sämmtliche Dekorationen. Reauisiten l und Kostüme iür die verschiedene» Overeltenanfführungen sind »e» angesertigt und sichren aus ersten Wiener Alelios her. so datz auch »ach dieser Richtung hin Alles geschehen ist. um das Gastspiel so glänzend wie möglich in Erscheinung sieten zu lassen. vcrUner Leven. O. Berlin. 2. April. Das waren wirklich höchst erbauliche Osterfciertaae. die wir Berliner diesmal durchkosten mußten. Der einzige Trost babei ist noch, daß es fast allen andcrcn Mittclcuropäcrn nicht heftet, zum Theil sogar noch schlechter ergangen ist. Am ersten Feiet tage raste ei» Orkan durch die Berliner Siraßcu uiiv ieate Alles, was nicht niet- und nagelfest war. wie federleichte Stroh Halme vor sich her. Es ist ei» Wunder, daß nur verhältnißmäßig weilig Unfälle dabei vorgckcmimen sind. Am Osiermcmiaii wechselte trügerischer Sonncnsckirln mit ausdauernden Regen güssen ab. Und trotz alledem hat die Berliner Statistik des Öfter Verkehrs wieder Riescnzifsern zu verzeichnen. Nahezu 2>- Millionen Personen haben allein die L-iraßcnbahneii an beweü Feiertage» befördert. Auch die neue Hochbahn hat am Ostc> montag mit rund 100000 Fahrgästen ihre bisherige höchste Tage zahl erreicht. Der Berliner läßt sich eben in der Aussühnmg seines Feiertags-Programms nicht so leicht stören, und »'ein- auch Pech, Schwefel oder Gestein vom Himmel regucn mag Darin ist er nun einmal komisch. Selbst Unter den Linden, deren »och trostlos kahle Bäume vom Sturm gepcittchl »nd wie dimu Weiden gebogen wurde», verrichte während der Mittageituudei. ein lebhafter Verkehr. Die zahlreichen Provinzfrcmdeu. nament sich die verschiedenen Militär-Urlauber, wollte» sich den her gebrachten Bummel um keine» Preis entgehen lassen Mau konnte, wenn man die schwankenden, bei jedem Windstoß krampt hast nach der Kopfbedeckung greifenden Gestalte» hinter de» chützenden Svicgelglasjcheibcn eines Easfts beobachtete, beinah, eckrank werden Natürlich waren auch alle Restaurationen »nd oiistigen Vergiiügungslokale überfüllt. Die Theater wäre» ohne Ausnahme Nachmittags und Abends ausvcrkaust. und überall zeigte sich das anspruchslose Fcicrlags-Publikum sehr dankbar Nur im Metropol-Theatcr, ivo mau am Ostermontag eine ins Berlinerische übertragene Wiener Pofse von Horst und Stein zun, ersten Male ausführte, gab cs eine kleine Palastrevolusimt. Ter rohe Blödsinn war selbst den in dieser Hinsicht gut trainirten Be suchen, dieses Musentempe'S zu starker Tobacl. Nu» streite» sich die Berliner Kritiker herum, ob die Schuld daran s»o> Wiener Erzvätern oder dem Berliner Ziehvater dieses miß- rathencn Musenkindes anszuhaljen sei. Uebcrlassen wir getrost der Litteraturgeschichte das schicdsrichterliche Amt. Wir Zeft genossen sind zu besangen, um diese hochwichtige Frage gerecht entscheiden zu können.
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