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Dresdner Nachrichten : 19.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190509194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-19
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1905
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»»MM-Karllge-Mnlel NI tzett«» 8t«ü«». »MsrMt iwpr<lv>I«rt. Muwruui lermaa» kr»8«r 8tn»8»s 1, I. ^pz»rt« »8jlkWSliik>. »Up l" kskflllsle »M- kür üerrkll, edaukkeure uvü Luk8<Ler. vertltcheS mW ESchfischeS. — Der AuSflugSverkehr am Sonntage war ziemkick) lebhaft, obgleich da» Wetter zu wünschen übrig lieg. Im ganzen wurden vom hiesigen Hauptoahnhofr 20 Sonderziige abgesertigt, und zwar 8 aus der Pirna—Schandauer und 12 auf der Tharandt—Jreibrraer Linie: «in Svnderzua wurde außerdem von Klotzsche nach dem Neustädter Personenvahnhose für heim- kchrende Hridebesucher benötigt. — Di« Generaldirestion ver sächsischen GtaatSbahnen läßt aus den Fahrkarten neben dem am Kvpse der letzteren ersichtlichen Stempel de» Lüsungstages auch den des V e rsa l l. tage» andringen und kommt mit dieser praktischen Neuerung vielfach aehegten Wünschen de» reisenden Publikum» entgegen. — Der seit 20 Jahren mit Erfolg wirkende Allgemeine Deutsche Sprachverein Hot auch in diHem Jahre ein erfreuliche» Wachstum zu verzeichnen. Die Zahl seiner Zweig- vereine rst auf 261. di« Zahl seiner Mitglieder auf 23 700 ge- stiegen. Der hiesige Zweigverein nimmt nach der Sommerpause seine Tätigkeit am Donnerstag wieder aus. Herr Gymnasial, oberlehrer Dr. Becher wird einen Vortraa halten über den deutschen Superlativ und seine Verwandten. — Luthers« st spiel. Der Vorverkauf für die Eintrittskarten beginnt heut«, Dienstag, an folgenden Stellen: In Dresden-Altstadt: Buchhandlungen von Justus Naumann, Wallstrab«, Emil Weise, Äaisenhausstrasie. Arnold, Altmarst. Kaufmann Oskar Kramer, Pillnitzcr Straße. In DreSden-N«ustadt: Hofbuchhandlung Höckner, Hauptstraße, Buch handlung Schreitmuller. Bautzner Straße, Kaufmann Oskar Rüber. Kurfürstenstraß«. Die Preise der Plätze, die sämtlich numeriert sind, betragen b. 4, 3. 2. 1,50 und 1 Mk. Freiwillige Spenden zur Deckung der enormen Kosten, die das Festspiel verursacht, sind in letzter Zeit wieder beim Vorsitzenden. Herrn Pastor Lic. Dr. Kühn. Martin Luther-Platz 5. abgegeben worden. — Der unter, dem Protektorate des Königs stehende Krei» VH Mänigreich Sachsen) des D e u t s ch e n S ch w t m m - verband«» hatte auf dem am 13. August in Großenhain stattgesundenen außerordentlichen Kreistage die Einteilung in Gau« beschlossen. Am Sonntag fand im Restaurant „Bürger- Casino" die Konstituierung des Gaues Sachsen-Ost statt, der die Schwimmvereine der Kreishauvtmannsckxisten Dresden und Bautzen, insgesamt 12 Vereine, umfaßt. Der Gauvorstaud setzt sich zusammen au» R. Ebert sSchwimmklub ,,Poseidon"-Dres- den) als Vorsitzenden, G. Kaniß sSchwimmklub „Germania". Dresden) als Schriftführer, H. Biltz sSckiwiuimverein Großen- Kain) und E. Zillger (Schwimmverein „Wettin"-Dresden) als Beisitzer. — Der Kaufmännische Verein „Saxonia" im Verbände Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig richtete gelegentlich seines Vortragsabends an den König ein Huldigungs-Telegramm. Hier auf traf nachstchendes Antwort-Telegramm auS Schloß Pillnitz ein: „Seine Majestät der König lassen den Mitgliedern des .Kaufmännischen Verein» „Saxonia" für den Huldigunnsgrnß seinen herzlichsten Dank anssprechen. Major von der Decken, Flügeladjutant vom Dienst." — Der Stenagrapben-Klub „GabelSberger" zn Dresden, der «t sich zur Aufgabe macht, NIchtia« Stenographen und Matchlneiilchreiber heranzubilden. eröffnet Anfang Oktober wiederum neue Elemeutarkurse in Gabellbergerscher Stenogropht«. — Im VereinShause auf der Zinzendmfstrgße hat wieder, wie nun seit mehreren Jahren um dieselbe Zeit, ein moderner Cagliostro oder Graf St. Germain sein Wnnderzelt ausge schlagen. Die „KoSmographia", deren rühriger und durch aus auf der Höhe der Zelt stehender Leiter Herr Zivilingen ie»r Kode ist, hat ihren Einzug dort gehalten und begann am Sonn tag abend ihre glanzvollen Vorführungen. Mit einem säst aus nahmslos neuen Programm tritt sie wiederum vor ihre Zuschauer, die am ersten Abend schon sich in erfreulicher Zahl eingefundeu batten und mit Beifall verdientermaßen nicht kargten. Es ist gewiß eine starke Inanspruchnahme menschlicher Sehnerven, etwa drei Stunden lang mit kurzen Unterbrechungen die weiße Zanber- lcmwand an der Stirnwand des Saales im Auge behalten zu müssen und doch — es ist wohl niemandem zu viel geworden. ,a die meisten standen mit einem Seufzer des Bedauerns auf, als — zunächst ein zarter Wink — ein Plakat mit Steiners Resorinbetten erschien und dann, da dieser Wink noch zu geringem Verständnis begegnete, daS deutlichere „Gute Nacht!" So ver siebt es Herr Kake, durch ein ganz vorzüglich zusammenaestelltes. viel bringendes und deshalb icdei» etwas bietendes Programm die Sinne der Zuschauer in Bann zu schlagen. Das Programm weist zwei Hauptteile auf, welche die mannigfaltigsten Einzel xiessen. bald ernsten, bald humoristischen Charakters, enthalten. auf» neue fesselte. Am Schluß überraschte der Künstler, der sich rasch auch bei u»S eine von Abend zu Abend wachsende Gemeinde geschaffen hat, durch eine von drastischem Humor getragene Erin nerung an den böhmischen Fremdenführer, die diesmal in zwercb- fellersmiitternder Weise eine Episode aus deni Leben des tschechi sche» Nationalheiligr» Nepomnck behandelt und die vorgestern abend die obligaten Stürme des Beifall» entfesselte, so daß Marcell Salzer den zahlreichen Hervorrufen gar nicht rasch genug Folge leisten konnte, und immer wieder, auf das lebhafteste aklla- iniert. vor der Gardine erscheinen mußte. -- T«r am 22. Mai vom hiesigen Schwurgericht von der Anklage deS Meineids freigesprochene Bäckermeister Otto Jung hanns in Vorstadt Löbtau ist jetzt in der alten Angelegenheit wieder verhaftet worden, da sich neue Schuldbewesie gegen ihn ergeben haben. I. stand vor dem Schwurgericht, weil er in einem Alimentationsprozesse seines früheren Dienstmäd- chens Selma Äüchler einen falschen Eid geleistet haben sollte: mangels ausreichenden Beweises mußte das Gericht ihn frei sprechen, da in der Schwnrgerichtsverhandlung die Küchler von der Wahrbeit abwich. Durch die Stellungnahme in dieser Ver handlung kam das Mädchen, was es jedoch nicht beachtet hatte, in Kollision mit seinen iriiheren Angaben, so daß es der in- tellektuellcn Urkundenfälschung schuldig sein mußte. Die Küchler wurde daraus in Hast genommen, in oer sie mit der Behaup tung heroortrat, daß ihr früherer Dienstherr sie zu den falschen Aussagen verleitet habe. Der Vorfall wird in Löbtau eifrig besprochen, nicht znm wenigsten mit aus dem Grunde, weil jetzt auch die Frau Junghanns mit verhaftet wurde, die in dem Verdachte siebt, an den Beeinflussungen des Dienstmädchens mit beteiligt zu sein. — Poiizcibcricht, 18. Sept. Fcstgeiminmcn wurde beute ein am 8. Januar d. I. aus der Lnndes-Jrren-Anstalt Cvlditz entwichener Geisteskranker, der seit dieser Zeit hier und auswärts eine Reihe von Ei n m i e t e rd i e b st ä h le n und Be trügereien verübt hat. — In den letzten Monaten sind hier eine große Anzahl Einbrnchsd ich stähle in Boden kammern verübt worden. Die gestohlenen Gegenstände hat der Dieb unter verschiedenen falschen Name» an Händler verlaust. Der Täter ist am Sonnabend in der Person des Hufschmieds Hermann aus Löbtau, der sich auch Webe, Wieden, Cizck. Glttler und S»dn genannt hat, ermittelt und festgenommen worden: er verweigert bisher beharrlich alle Angabe» darüber, wo er gewohnt hat. Hermann ist hcsonders daran kenntlich, daß das linke Auge viel kleiner ist als das rechte. Falls eine Wohnung des Genannte» bekannt sein sollte, wird um alsbaldige Mitteilung an die Kriminal-Abteilung gebeten. — Am 2. September 190", wurde in Wiirzburg ein gut gekleideter junger Mann vor der Billa Bolza in bewußtlosem Zustande aufacfnu- den: die i» der Billa von deren Besitzerin veranlaßten Wieder belebungsversuche waren von Erfolg. Der Mann gab an. er sei Student, heiße Wilhelm Herzog, wolle »ach Triest zn seiner Mutter, das Resiegetd reiche nicht, er müsse de» Weg zu Fuß »lachen, er habe sehr Hunger, cs friere ihn und dergleichen Mit Speise und Trank Veilchen, mit Ueberzieher und Geld beichenkt, entfernte sich Herzog. Ein Arzt hielt de» epileptischen Anfall des Herzog für fingiert, zn dem Zwecke, um Mitleid zn erregen. Im April 1905 Halle derselbe junge Mann schon vor einer Villa in der Ständersühlslraße zu Wünburg eine» epileptischen An fall fingiert. In die Billa verbracht, hatte er sich damals sehr schnell erholt und ähnliche Angaben gemacht, worauf ihm Verköstigung, Wäsche und Geld gereicht und auch eine Fahrkarte »ach Nmdkingen, wohin er reise» wollte, gelöst wurde. Der an geblich« Herzog, der Visitenkarten mit: „Wilhelm Herzog, Student", der sich führte und in den bei ihm gefundenen Papieren als Kaufmann, Maler, Kellner bezeichnet ist, wurde in Unter suchungshaft genommen. Der Fcstgeuomincnc, welcher inzwischen Gustav Höchstem zu beißen vorgab, will nun Pierre Chnhn heißen »nd in Esch an der Alzetle in Luxemburg geboren sei». Fest- gestellt ist. daß der angebliche Chnhn in Bingen nnter dem Namen Wilhelm Herzog die gleichen Schwindeleien verübt hat wie in Wiirzburg. Es ist aiiziinehmen, daß Chnhn in Würzhurg noch weitere und auch noch in onderen Städten derartige Schwinde leien verübt hat. Chnhn ist ungefähr 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat schlanken Körperbau, blauyranc Auge», hellblonde, ge lockte, vorn gescheitelte Haare: er ist bartlos und von gesunder Gesichtsfarbe. Er trug bei seiner Festnahme dunkle» Anzug, weichen dunkelgrünen Filzhut lhinten mit drei Federn Kordel, vorne geschlungen), Hohen modernen Umlegesiehkrage» mit schmalem, schwarzem Selbstbinder, weißes Chemisette, goldenen Zwicker an schwarzer Schnur. Früher trug er weißen Strohhut mit grünem Band. Auskunft über die Persönlichkeit, sowie über weitere von dem angeblichen Chnhn verübte Schwindeleien wird an den Stadtinagistrat Wiirzburg erbeten, wo auch Photographien — In LeiSnia feierte vorgestern Herr Schnhmachcrmeister MöbiuS mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. — Etiie ernste Gedenk- und Erinnerungsfeier an die 10jährige Wiederkehr des Tages des große» Eisenbahnunglückes bei Ordern n fand ain Sonntag in Oederan statt. An der «c. --—- --^xdcran. Man darf wohl sagen, daß in einem Theater sonstiger Art der- des Chnhn zur Verfügung stehen" arttiv ReichhnMakeit gar nicht geboten werden kann Nur,ans _ Am Sonntag abend entstand der Fülle der Darbietungen wenigstens einiges herauszugreuen, ------ - - - -- r . leien al» ganz besonders gut gelungene Aufnahmen erwähnt: das deutsche Kriegsschiff „Undine in vollem Geschiikfcucr. die ein- Ichienigr Eisenbahn zwischen Listoval und Ball» in den Vereinig ten Staaten, eine englische MMär-Lnftschifferabteilung, Morgen toilette eines, Elefanten. Kameelkarawane im Kyber-Paß von, im , . .... Garten de» Grund stücks Bürger st raße74 (Vorstadt Pieschen) ein Brand, durch den die Seitemvand einer Gartenlaube und ein Holzstaket zer stört wurden. Durch Bewohner des Grundstückes und Spazier gänger konnte der Brand bald unterdrückt werden, so daß di« Feuerwehr nicht mehr nötig hatte, einzugreisen. — Aus der Geschäftswelt. Tie Firma Robert und ruigun, oie xiilni-rliennen ui Lluicuil. vir grnivczu »vuirvrlvnr gelungenen Aufnahmen von allerlei Wintersport in der Schweiz ». ». m. Bon nicht gewöhnlichem Interesse waren vor allem auch die Naturstudicn, welche Hcrr Kadc diesmal brachte, nament lich die mikroskopischen Studien nach Professor Martin Duncan: Das drollige „Frühstück eines Naturforschers", die Zirkulation des Protoplasma» m einer Wasserpflanze und das Süßwasserin fnsions- tierchen. Ein wunderbares Bild der rastlosen Arbeitsamkeit der Honigbienen entrollte die Bilderserie „Die Honigbiene", 15 direkt am Stock aukgenommene Vergrößerungsbilder, die alle Phasen der Bienenzucht darstellten. Eine Anzahl köstlicher hninvnstischcr Aufnahmen, sowie herrlicher Phantasie- und Märchenszenen schuf angenehmste Abwechslung. Herr Knde versetzte die Zuschauer ein mal in die Hölle zu SatanaS selbst, der es augenscheinlich ver steht. sich durch seine Zauberkunst recht annehmbare Unterhal tungen — annehmbar nicht mir für Teufel — zu schaffen: ein andermal in die Sagenwelt de» Homer, auf die Insel der Kalypso und des Polyphem, wieder ein andermal in die phantastische Welt de» Cagliostro. der mit einem reizvollen Zauberfächer die Gunst eine» Fürsten zu gewinnen sucht. Immer weiß Herr Kade zu packen und zu fesseln, so daß man ihm, d. h. seinem bunten Bilderkaleidoskop, ohne Aufhören zuschauen möchte. Dabei nahm man einige geringe Störungen im Betrieb und sogar die oft wenig anmutrnde. ja manchmal geradezu störende Phonographen musik herzlich gern in Kauf. Recht zu bedauern war, daß Herr Kade infolge der vorgeschrittenen Zeit, um seine Besucher nicht zu ermüden, sein wunderbares Programm erheblich kürzen mußte. So bekam man vor allen Dingen die klnematographisch- phonographische Aufnahme von Avette Gnilbert, auf die gewlß mancher, der die berühmte französische Vortragskünstlerin noch nicht gehört, schon „gespitzt" war. nicht zu sehen. Nun, vielleicht an einen, späteren Abend! Man kann sich die KoSmographck ruhig mehr als einmal anschen. — Im Tentral-Theater fügt Marcell Salzer, dessen Darbietungen nach wie vor den künstlerischen Höhepunkt deS fesselnden SeptembexprogrammS auSmachen, eine Reihe neuer VortragSstücke der Spielfolge ein, die. stürmisch applaudiert, für ihren Schöpfer wie für ihren Interpreten einen neuen Erfolg be deuten. Im Mittelpunkte de» Interesses stand eine neue, noch unaedruckte Satire von RideamuS, dem Dichter der „Lustigen Nioelnngrn" und „Willys Werdegang", die sich „Die beiden KoiisulStöchter" betitelt, ein Märchen auS Berlin Vv. DaS Ganze ist wieder eine überaus wirksame, dabei höchst amüsante Persiflage auf gewisse Gesellschaftskreise der Reichshauptstadt, die die aus gezeichnete Beobachtungsgabe und ein verblüffend überzeugendes Darstellung-Vermögen deS Dichter» bezeugen. In Salze» wie von leuchtenden Funken übersprühter Vortragsweise gewann daS Stück eindrucksvolle» Leben. daS alle satirischen Pointen der Dichtuiia in daS rechte Licht rückte. Daneben batten einige neue lustige Pfarrrrgeschichten von Peter Rosegger, bei denrn Salzer den scherzhaft ironisierenden Ton ganz prächtig traf, den stärksten Erfolg, während sein Bortrag deS Berliner Zeitbildes .Germania hat ihn wtwer" durch den Reichtum künstlerischer Detail» und die plastisch« Wiedeigabe der einzelnen szenischen Vorgänge imnier ge» . sich sicherlich unsere Damemvelt gern im voraus über die Mode in Mäntel», Jacketts, Kostümen, Böllen. Klciderröckcn wwiciZnder- Garderobc orientieren. Auch die Besichtigung der Neuheiten im Geschäslslokale selbst wird bo» der Finna Robert Bernhardt ohne jedweden Einkauf bereitwilligst gestattet. — Am Mittwoch fand an drr Bauschule Fr «iberg die mündliche Prüfung Üatt. Sämtlichen Kandidaten tonnte das Zeugnis der Reis« er teilt werden. Das neu« Semester beginnt am l6. Oktober. Programme und Auskünfte erhält inan kostenlos durch die Direktion. — Die Firma Witt» A. E. Ruvr,cht-Rerlln bat in Leuben Terrain erworben, um ihren jetzt in Bromberg befindlichen Fabrikbetrieb dorthin zu verlege». Mit dem Bau der «»log, saü nach Eiuaang der behördlichen Genehmigung sofort begonnen und der Betrieb müglichst im Frühjahr eröffnet werde». Die Fabrik will etwa 150 Tischler und Polierer ein» ÜcUe» : ihre Spezialität ist die Anfertigung „echter Schlaszlmmcr-Einrich- kungen". Die gesamte Baiinussübnnig ist der Firma Beeger in Nieder sedlitz übertragen, welche auch di« Pläne zur Anlage fertigte. — Der Kirchenvorstand zu Berggießhübel hat Herrn Diakonatsvikar Domasch ke altS Leipzig-Neustadt einstimmig zum Pfarrer gewählt. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Postanflage (auswärtigen Leser) ein Prospekt der „Sonntags-Zeitung für» Deutsche HauS", auS dem Verlage von W. Vobach u. Co. Leipzig, bei. — In Kl otzsche-KönigSwald ist mit Ablauf der vorigen Woche die Badefaison deS König Friedrich August- BadeS geschlossen worden. Auch in diesem Sommer hat sich dieses zufolge seiner herrlichen, gesunden Lage mitten in den Waldungen der Dresdner Heide im malerischen Priehnitz- arund und infolge seiner vorzüglichen Einrichtungen weit und breit bekannte und beliebte Bad «ineS überaus zahlreichen Be suchs Einheimischer und Fremder zu erfreuen gehabt. Die Ein nahmen, welche di« Gemeinde durch den Betrieb des Bades während der Sommersaison erzielt hat, belaufen sich, wie in der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung bekannt gegeben werden konnte, auf 12 500 Mark. — Geringste Fahrwassertiefen auf der sächsischen Elbstromstrecke sind am 1b. September 1905 bei einem Wasserstande von 145 em unter Null am Dresdner Pegel gepeilt worden: an »er Zentimeter I« 11» l. zwischen Schdna csächs -d»m. »re«,,) un» VMnt, <M-r«) »et Zoll»!«» «rtppen, 7,1 km bei pasie 1- km ,»»»»»»»,, II zwiiche» SW»«, UN» «II»»er, d«t «peltetzol»' «denverk, 11 km ..... an »er »ujufiulb rücke, Dresden, 51,1 km . . III zwischen «Ud»er, »nd «aisich (ilchi.-prenß. Gr«!»») »ei «eutzlrschflein, «t km 1» 1« d^ «netz,», 1,1,1 km >« >»0 Die »orstedend anaeaedenen Stramstellen sind dl« leichtesten und die dabei siedenden Waffertieien find die wtrkll» gemessenen, nicht die Fahr- oder Danchtiefrn, dt« jeder Schiffer l«r sein Fahrzeug leidst zu beftinnnen hat. >n der Mit» der Fahrrinne an der Stroh, inailante «loh. malkant« Feier beteiligten sich die Vereinigung ehemaliger 133er in Oe der Militärverein 133er in Freibera und eine Abordnnn Infanterie-Regiments Nr. 133 ans Zwickau re. Bekanntlich stieß am 19. September 1895 ein Militär-Sonderzug mit 7 Kompagnien des Zwickauer Regiments bei Oederan aus einen Güterzng, wobei 7 Soldaten getütet und eine Anzahl schwer und leicht verletzt wurden. An der Ungliicksslelle ist ein Denkmal errichtet worden. > Die Feier wurde durch einen gemeinsamen Gang »ach der Un glückssiätte eingeleitet, am Denkmal sanden Schmückung durch Kränze, ernste Musik- und GesangSvorträge, Prolog »nd Ge dächtnisrede statt. Nachmittags vereinigten sich die Teilnehmer zu einem zwanglosen Beisammensein, während abends im „Holet Hirsch" ei» einfacher Kommers mit dem Ernst des Tages ent sprechendem Programm die Erinnerungsseicr beschloß. — Aus dem Bahnhose Langend erg bei Riesa wurde in der Nacht zum Montag der Soldat und Militärkrankcnwärtcr Adlung vom 102. Jnsanterie-Negiment tödlich über- fahren. Der Verunglückte ist vermutlich ans dem daselbst nachts 1 Uhr 27 Min. von Dresden eintressendcn Personenzug: aus der falschen, dem Bahnsteige abgelebtsten Seite ausgcstiegen und dabei von dem vorübcrfahrenden Berlin-Dresdner Nvcht- schnellzuA erfaßt worden. — Eine der ältesten Innungen des Vogtlandcs ist die ver einigt« Innung der Schmiede. Schlosser, Kupferschmiede, Klempner, Glaser, Stellmacher, Tischler, Böttcher. Drechsler. Bildhauer iliid Steinmetzen i» Elfte rberg. Diese begeht am 23. und 24. September ihr 35vjähnges Jnvilänm in festlicher Weise. — Die Notiz, daß der Mörder der jüngst ermordet ans- gefundcnen 11jährigen E ni in n Müller ans Schonhcide ver hastet worden sei. entspricht nicht den Tatsachen. — Gestern früh geriete» in Bautzen von drei nahe be i- einaiideisteheiiden großen G e t rei d es e i m c n zwei in Brand. Da völlige Windstille herrschte, konnte die dritte Feime erhalten bleiben. Die abgebrannten Feimen gebürten dem Stadtguts besitzer Neutsch und enthielten 75 Schock Weizen und 40 Schock Hafer. — Gestern früh gegen 4 Uhr brannte das gesinnte An wesen des Mnhlenbesitzers Gläser in Bischbei m bei K a in e»x nieder. Nur das Stallgebäude konnte erhalten und das darin be findliche Viel, gerettet werden. Ter Besitzer Gläser und seine Familie konnten sich nur durch Sprung ans den Fenstern retten. In die höchste Lebensgefahr geriet jedoch der dort beschäftigte Bäckergeselle Berger ans Kamenz. Als er geweckt wurde, war ihm bereits jeder Ausgang durch das Feuer abgeschuittc», das Fenster seiner Stnbe aber mit Eiseiisläben versehen. Nur durch rechtzeitige Hilfe von außen konnten die Stäbe gebogen werden »nd der Eingeschlvsseile sich mit Anstrengung aller seiner Kraft hiiidiirchzwänacn. — Bodenbach, 17. September. Kürzlich ist der Landwirt Aiilvn Becher aus Ärvß-Kaudcrn bei Aussig einem geriebenen Gauner znm Opfer gefallen. Becher fuhr zum Pferdemarkt nach Dresden. Auf dem Bodcnbacher Bahnhöfe gesellte sich zu ihm ein etwa 35 Jahre alter Unbekannter, der bei chm viel Geld gesehe» hatte, erkundigte sich »ach dem Ziel seiner Reise und löste sich dann gleichfalls eine Fahrkarte nach Dresden. Dort gingen beide vormittags in ein größeres Restaurant und blieben daselbst bis 3 Uhr nachmittags. Als Becher seine Absicht äußerte, sein österreichisches Geld in deutsches umzuwechseln, erklärte oer Unbe kannte, er wolle daS Umwcchseln günstig besorgen, er kenne nämlich den . Kassierer" des Restaurants, der im ersten Stock wohne, Mid Becher übergab seinem Reisebegleiter 10 Hundert- kronenfcheine zum Uniwechieln. Dieser ging amcheincnd die Treppe hinanf, in Wirklichkeit aber verschwand er mit den 1000 Kronen. Der Geprellte wartete noch zwei Stunden lang auf den Schwind ler, und alle Nachforschungen blieben erfolglos. Der spräche nach war der Schwindler ein böhmisch-sächsischer Grenzbewohner und anscheinend ein Handwerker. — Eine große Fenersbrunst brach am Sonnabend abend gegen II Uhr in N i ed ere h re n b erg bei Rumburg aus. Es wurde eingeäschert die Scheune und das Wohnhaus des Oekvuo- men Johann Herbrich und die Scheune des Oekonomen Johann Dicßncr. Die gesamte Emte und die Wirtschaftsgeräte sind mit verbrannt. — Landgericht. Wegen fahrlässiger Körperverletzung in Ausübung des Berufes hat sich vor der 5. Strafkammer der 1853 in Zeityain geborene, in Strehla wohnende Zimmermann und Baugewerke Ernst Emil Obenaus zu verantworten. Zur Verhandlung sind 13 Zeugen und als Sachverständiger In genieur Salbach aus Dresden geladen, weshalb die Beweis aufnahme allein mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Der Angeklagte hat in früheren Jahren mehrfach Tiefbauarbeiten ausgeführt und dabei die nötigen Erfahrungen über di« not- wendigen Sichcrheitsmaßregcln bei Erdarbeiten gesammelt. Im Frühjahre 1904 übernahm er vom Stadtrat zu Strehla als selbständiger Unternehmer einen Schleusenbau, welcher durch die Hauptstraße nach der Elbe geführt werden sollte. Zu diesem Zwecke wurde vorerst eine 1,30 Meter tiefe Rinne ausgeschochtei. Da die Aussckiacbtungsmassen gegen die Ränder der Schachtrinnc drückten, mußten sogar die sogenannten Kragsteine entfernt wer den. Die Unsallverhütunqsvorschriften besagen, daß bei beson ders unsicherem Roden schon bei 20 Zentimetern Ausschachtung die Seiten gesteift und verschalt werden muffen. Obenaus ließ die vorgcschriebcne Verschalung ztvar anbringcn, aber nur dann, wenn wieder eine Rinne von 9 Meter Länge ausgeschachtct war, um nicht die in dieser Länge vorrätigen Bretter zer- schneiden zu müssen. Einige Vorhaltungen und Warnungen der Arbeiter fertigte er mit der Bemerkung ad, er sei der Bauherr »nd wisse selbst, was notwendig sei. Am 8. März 1901 befanden sich wieder drei Arbeiter in der ungesicherten Ausschachtungs- arube. Einer war mit der Verschalung beschäftigt, während die beiden onderen weiter vorn arbeiteten. Plötzlich stürzten die 1i/> Nieter hohen Erdwände von beiden Seiten zusammen. Zwei Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen, dem dritten, Schneider, wurde durch die herniedcrbrechenden Stein- und Erd massen der linke Unterschenkel gebrochen. Der Verunglückte ist Mar jetzt wieder geheilt, bat aber den vierten Teil der früheren Erwerbsfähigkeit eingebüßt und bezieht bis auf weiteres «ine Invalidenrente von jährlich 100 Mk. Obenaus hat die Familie des Verunglückten lange Zeit und in reichlichem Maße unterstützt und versprach dem Schneider auch anderweite, leichte Beschäs- tigung. Schneider fand später Arbeit bei einer Konkurrenzfirma und erstattete Anzeige gegen Obenaus, weshalb erst jetzt Ver- Handlung gegen diesen ansteht. Der Angeklagte führt die Anzeige lediglich aus einen Racheakt zurück und behauptet, daß bei dem Schlcusenbau der Boden haltbar und fest, die Absteifung gar nicht notwendig gewesen sei. Andere Unternehmer hätten in derselben Gegend und zu derselben Zeit gleichartige Tiefbau arbeiten glücklich ausaeführt, ohne daß besondere Schutzvorrich tungen getroffen worden wären. Der Gerichtshof erkennt auf 100 Mk. Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis. — Orsfentllcbe Verfteiaerungen «n den KSntgl. Amtsgerichten. Mittwoch, den 20. September. Chemnitz: Clara Alma verebcl. Matth geb. JSHmltch« Wohnhaus, NebengebSude mit Pierdeftalt. sowie Garten mit Gartenhaus <7.1 Ar) in Siegmar, 218M M. Ptichosin'erda : Gotlbotd Clemens Kotles Mahl- und Schneide mühle (Buschmnble) nebft Teichen. Wiesen und Felvern <8 Hektar 11 Ar) in vbeiputzkau, samt Inventar 25 500 M. VerNciaerung an Ort und Stelle. Meißen : Karl Friedrich Rottig« Wohn- und WertstattgebSude, sowie Obst- und Gemüseaarten <9,1 Ar) in Kötitz. 28 500 M Meißen : Jultu« Am brosius Leckschkid« Wohn- und Eiaüaebiluve, sowie Garten <8.5 Ar) In Cölln. Slldllraße 18. 82 900 M. Meißen: Carl Robert Sachse« Feld, Eichen»lederwald und Wiese <51 Ar) in Weitzschen. 1610 M. Pegau : Wil- beimine Paulin« verw. Bocktmrdi geb. Weißes Wobnbau« nebft Beraröße- rungSanbau dalelbft, Schnlüratze, »700 M. Leipzig: Architekt Michael Wilhelm Eduard Otto RölligS im inneren Ausbau noch unvollendetes Wobnbau« <8,8 Ar) dal.. Vranvvorwerkftrahr 88, 62 ocx> M Zur »blllgrn -erstell»«« de« Grundstück« find noch 25 000 M. erforderlich. 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