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Dresdner Nachrichten : 10.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-10
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1899
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Seite 4 «Dresdner Nachrichteil" Seite 4 Freitag. 1V. März 18SS «» Nr. VS tvciiikjkr sei»» mnsiknlische» Stiebsnmkelt. als den genebenen Ver hältnissen Rechiumg tragen müsse»: denn höhere künstlerische Aus gaben, wie sie die zu Geher gebrachte bekannte Moznrt'schc Sin fonie i» b-^ stellt, kennen hier nur in bescheidenem Matze gelbst werde». Viel erfolgreicher wird die „Philharmonie" mit dem Vortrag einfacher Orckesterslücke mehr volkSthümlicher Art sein. Tiefes Genre mutz sich der Verein gcwisseimntzen als Spezialität erküren. Dann tvird's ihm an so allgemeinem und herzlichem Beifall nicht fehlen, wie er ihn mit der Schnbcrt'schen Ouvertüre zu ..Nosnmunde". dem Häiidel'ichen .O'argo" (mit Orgel und Harfe) und einer Fantasie aus der „Bauernehre" iMaScagui) erntete. Bemerkenswerth waren noch eine farbenreiche Wiedergabe des melodiösen „Pastorale" von Edmnnd Kretschmer («i> -12) an der schönen Vereinshaus-Orgel durch Herrn Organist Menzel und ein Solo für Harfe („Der Herbst" von ThomnS). Irl. Dorctte Güntz bekundete mit dieser schonen Leistung eine vorgeschrittene Beherrschung ihres Instruments mit gutem musikalischeu Geschmack. Mit gleichem Geschick bctheiligte sie sich in der „Äthnlia"-Ouver- turc und im „Largo". - p. ff Das heute siattsiudeudc letzte S i n s oni c - C v ncc r t der Gcneraldircttion der Koni gl. Kapelle (Serie L) bringt: Sinfonie in D-ckur von Brahms ; Eonrert (v-ciur) für Violine mit -Orchester von Tschaikvwsiy; Serenade (Nr. 2, kl-ckur> von Robert Fuchs: Vivliusoli: Nocturne <Le!>-äur) von Ehoptn-Wilhelmj; Tarantelle von L- Auer. Solist: Herr P ro f. L c o p old A ner. v Das Konigl. Hofschanspiel gicbt beute „Romeo und Julia". Anfang 7 Utir. V Mittheiluna ans dem Bureau der Konigl. Hoflheatsr. folge Erkrankung des Frl. Salbach mutzte das Repcrtoir Konigl. Schauspielhauses für die nächsten Tage geändert und die Aufführung der Schauspiel-Novität „Gewissheit" auf die nächste Woche verschoben werden. Sonnabend wird der Schwank „A u s Strafurlaub" wiederholt, während Sonntag Schillcr's Tragödie „Die Jungfrau von Orleans" in Scene geht. ! Herr Felix Schweighose/: tritt heute im Residenz- thcatcr in dem drciaktigcn Schwank „M adaineBo »ivard" auf. 4 Zur Mitwirkung in dem Vincen tiusvereius - Evncert am 21. ds. M. haben bis jetzt zngclagt: Irl. Thereic Malten, Herr Karl Scheidemantcl. Evnccrtnieisler Herr Lewingcr und das Gewandhaus-Streichquartett aus Leipzig. v Herr Eugen d' Albert und Gattin sind bei ihrem iüugstcn Aufenthalt am .Hose des Herzogs von Meiningen mehr fach ganz außergewöhnlich ausgezeichnet worden, in erster Linie damit, datz der Herzog .Herr» d'Albert das Komthurkreuz des Ernestinischeu HaiisordenS verlieh und Frau Hermiue d'Albert, der bekannten trefflichen Sängerin, die goldene Verdienstmedaille überreichen lietz. i Ein nicht uninteressantes Interview Stuck's und L i e b e r' s bezüglich der Angriffe, die in der Rcichstagssitzung vom 2. Vlnrz gegen den Münchener Künstler und auch gegen Wallot unternommen wurden, bringt der „Verl. Lok.-Auz.". Bc- achtcnswerth ist in den Acutzernngen Stuck'S, das; es dieser von vornherein nblchnt, auf die Angriffe Liebcr s zu antworten. „Ich wcitz autzcrdem," bemerrktc Stuck, „nicht mehr wie Sie von der ganzen Sache, und ich könnte sagen, sie gebt mich eigentlich nichts an. Ich habe nur niit Wallvt und nicht mit dem deutschen Reichstag, am wenigsten mit Herrn Lieber zu thnu, dessen Meinung mir höchst gleichailtig ist. Sticht als ob ich ihm oder irgend Jemandem das Recht verkürzen wollte, über ein Werk von mir das Urtheil zu fällen: „Das gefällt mir oder das gefällt mir nicht." Tic Art hingegen, wie über mich und namentlich über Hildebrand, dessen Ruf als Künstler keiner Erschütterung fähig ist, hergezoge» worden ist, als seien wir Anfänger und Pfuscher, richtet sich von selbst und kann nur den, zum Nachtheil, zur unsterblichen Blamage gereiche», der den Math gehabt hat, sie zu äußern Ter Austrag zu dem Deckengemälde ging von Wallvt aus, »ud dieser schrieb nur ziemlich genau de» Gegenstand und die Form der Ausführung vor. Es handelt sich, wie Sie wissen, um die deko rative Ausschmückung dcö Plafonds eines der Vorräume zum Sitzungssnalc. Wallot wünichtc in demselben die Wappen ver schiedener großer deutscher Städte nnzubringcn. Er hat eine Vor liebe für heraldische Embleme. Diese sollte» durch Arabesken mit einander verbunden werden, durch welche allegorische Figuren sich hindurchzogen. Als Sujet dafür wünschte er das Thema: „Die Jagd nach dem Glück." — Nach einer eingehenden Darstellung der Skizzen durch den Korrespondenten des „Verl. Lok.-Auz.". in denen absolut nichts Anstößiges enthalten sein soll — cs bedarf erst sehr genauen Hinschauens, um in den Wnppenlinicn eingefügt lene Figuren zu entdecken, welche de» Abscheu des Herrn Dr. Lieber erweckt haben —, -ätzt das Interview Stuck fvrtfahrcn: „Ich habe, wie gesagt, nur mit Wallot zu thun, und ans der Weite, wie Hildebrand und ich von Leuten, die uns ganz fremd sind, angegriffen worden sind, geht deutlich hervor, datz man nur auf Wallot zielte. Es ist eine Verbeugung nach oben, wo Wallvt iwrsoim ioxrstissimu ist. Am Ende dieses Monats mutz es sich entscheiden, ob Wallot 'ein bisheriges Jahresgehalt von 10,000 Mk. als Leiter der Ausschmückung des Rcichstagsgebäudcs weiter beziehen soll. Daraus geht die Attacke wohl hinaus. Ich wäre gar nicht ver pflichtet. mein Gemälde, das mit Terpentinfarben aus Leinwand gemalt und zum Ankleben eingerichtet ist, irgendwie zu verändern. Der dahin lautende Beschlich der Reichstngslonunissiou, von dem ich nur durch die Zeitungen wcitz, geht mich also nichts an. Wallot hat nur mein Werk abgenvmmcu, und damit wäre die 'Angelegenheit im Grunde für mich erledigt. Wenn Wallvt per sönlich an mich eine solche Bitte richtete, würde ich sie ihm wohl gern erfüllen, namentlich wenn ick, ihm durch eine derartige Nach giebigkeit in seiner gegenwärtigen gefährdeten Position nützen könnte." Lieber dagegen präcisirt seine» Standpunkt in folgen der Weise. „Für mich gilt nur das: „Tie Kommission hat ge sprochen !" Mit meiner Person hat demnach die jetzige Lage der -Lache nicht das Geringste zu thnu. Und die Kommission, die aus Mitglieder» des Bundesraths und des Reichstags bestellt, hat in ihrer überwiegenden Mehrheit, ja fast einstimmig den Stab über das Werk gebrochen. Der Wahrspruch der Kommission lautete: „Auf den Bode» damit!" Dabei darf nicht vergesse» werde», datz das Bild 80,000 Mk. kostet, von welchem Betrag der Maler bereits 22,000 Mk. erhalte» hat. Es ist also eine ganz hübsche Summe, die man doch nicht so schnell zum Fenster hinäuswerscu möchte. Wir haben nun zwar den Beschlutz nicht ausgesührt. Das ändert jedoch an der Thatsache nichts, daß das Werk, wie es heule sich darstellt, von der Kommission abgelchnt worden ist. Wallot, der ihr zwar nicht als Mitglied, aber doch als künstlerischer Beirath »»gehört, war es, der einen Aufschub des Verdikts erwirkte. Er ersuchte uns, ihm z» gestatten, datz er mit Stuck sich in Verbindung setzen dürfe, um ihn zu einer Umgestaltung des Bildes zu ver anlassen. Darauf ist nun die Kommission dein Erbauer des Neichs- taasgebändeS zu Liebe cingegangcn. Aber selbst Wallot hatte zn- geben müssen, datz der Maler nicht den rechten Ton für die Stätte getroffen habe, für die das Werk bestimmt sei. UcbrigcnS gelangte schon die Kommission des vorige» Reichstags, der auch Herr v. Bennigsen angehört hatte, zu der Ueberzcugung, datz das Ge mälde mißglückt sei. Endlich möchte ich nicht unerwähnt lassen, datz mir aus Künstlerkrcisen viele Briefe zugegangcu sind, in denen man ganz den von mir im Reichstage hierin vertretene» Stand punkt theilt." 4 Das offene Schreiben, das eine beträchtliche Anzahl Münchner Künstler an Herrn Geh. Baurath Dr. Paul Wallvt gerichtet hat, ist in folgendem Wortlaut gehalten: „Hochverehrter Meister! Mit tiefem Bedauern und gerechter Ent rüstung haben wir Kenntniß genommen von den maßlosen 'Angriffen, die in der Reichstagssitzung vom 1. März gelegentlich der Bcrathmig über die künstlerische Ausschmückung des deutschen Reichstagsgebäudes gegen Sie, den hochgeschätzten Erbauer des Hauses, und gegen andere hervorragende Künstler gerichtet wurden. Wir glaube» mit der gelammten deutschen Künstlerschast einig zu »ein, wen» wir vor der Oeffentlichkeit erklären, datz wir jenen pein lichen Vorfall aufrichtig beklagen und als eine unserem ganzen Skande widerfahrene Kränkung Mitempfinden. Das Recht der freien Meinungsäußerung über künstlerische Fragen steht selbst verständlich Jedermann zu; Zustimmung und Mißfallen offen aus- zusvrechen, kann auch dem wenig urtheilsfähigrn Laien nicht ver wehrt werden. Wogegen wir aber mit aller Entschiedenheit Ver wahrung einleaen müssen, das ist der geringschätzige Ton, die ver letzende Form der lünastcn Ausfälle eines Mitglieds des deutschen Reichstags gegen Künstler von anerkanntem Nus. eine Jorni, die in jedem anderen Falle als unparlamentarisch gerügt worden wäre und die hier um so weniger entschuldbar erscheint, als der Inhalt des Borgebrachten eine sachliche Begründung fast ganz vermissen ließ. Nicht unterlassen können wir cs. unter Befremde» darüber zum Ausdruck zu bringen, daß weder von Seite des Präsidiums noch aus der Mitte der Abgeordneten gegen eine derartige Ver unglimpfung- ernster künstlerischer Arbeit energisch Einspruch er hoben wurde. Jeder in« Saale nicht anwesende Beamte irgend eines Ressorts pffeat vor allzu heftigen gegen seine Wirksamkeit sich richtenden Angriffen durch den Leiter der Debatte geichüht zu werden. Den gleichen Schutz auch abwesenden, deshalb zu eigener Berlheidigung mffähigen Künstlern zu Tbeil werde» zu lasse», scheint man nicht für der Mühe werth zu erachte». Die Beurtheil- img solcher Wcrlhschätzung von Kunst und Künstlern können wir getrost der Oeffentlichkeit überlasse». Seit Langem haben wir uns daran gewöhnen müsse», daß in den volksvertretenden Körper- schaffe» künstlerische Angelegenheiten nur selten zur Sprache ge bracht werden, und wenn es geschieht, fast immer i» einer Weise, die von tieferem Verständlich, von ehrfürchtiger Achtung vor den Arußcrunge» geistiger Kultur wenig bekundet. Ein treffendes Wort Bismarck'S über unsere Parlamentarier gilt vor Allem für ihr Ver hältnis! zur Knust: „Wie sind wir Deutsche doch in den Ruf 'chüclsteriier Bescheidenheit gekommen? Es ist Keiner unter uns. der nicht vom Kcicgfnhre» vis z»m Hundeflöhen AUeS besser ver stände, als sämmtliche gelernte Fachmänner, während cs doch i» niidcren Ländern Viele gicbt, die cinräumcn, von manchen Dinge» weniger zu verstehen nls Andre, und deshalb sich bescheiden und schweigen." Ganz unerhört muß uns aber der Gebaute erscheinen. Ihnen, hochverehrter Meister, die fernere Einwirkung a»s Ihr großes Werk durch Entziehung der Oberleitung über die künstle rische Ausschmückung »imiöglich zu »inchen. Wir setze» das feste Vertrauen i» die weitaus größte Mehrzahl der Mitglieder des Reichstags, daß sie einem dahin zielenden Antrag niemals zu- stinimen werden, und wir glauben auch, daß kein deutschcr Künstler sich bereit finden lassen würde, die Stelle cinzlinehmen, von der Sie verdrängt worden sind. Wir hoffen zuversichtlich ans eine glückliche Lösung der einaeirctenen Schwierigkeiten und sprechen Ihnen, hochverehrter Meister, nnscre herzlichen Sympathien und unsere aufrichtige Werthichätzung ans München, den 7. März 1800." — Untcrichricben ist die Adresse von folgenden Künstlern: Fritz Bacr, 2. Vorsitzender der Künstlerverciniguiig „Lnitpoldgrnppe" H. E. v. Bcrlepsch-Salendas: Earl Blos; I. Bühlmann, König!. Professor: Hugo Bürgel, Königl. Professor, l. Vorsitzender der Küustlervereiiliaunä „Luitpoldanivpe"; Gilbert v. Eniial, Königl. Professor: L. Dill, König!. Proscssor, l. Vor sitzender des Vereins bildender Künstler Münchens: M. Düffel: 2 Eberlc. Königl Akademie-Professor; Martin Feuerstein, Königl. Akademie - Professor; Theodor Fischer; Jos. Floß- manii; L. Gmelin, Königl. Professor: E. Gussow, Königl. Professor; F. Freiherr v. Habermann. Königl. Professor, 2. Vor sitzender des Vereins bildender Künstler; Hermann Hahn; der allerdings zunächst gegen Alwin T. thätlich geworben sein resp. demselben einen Faustschlag versetzt haben soll. Nachdem der Gävcrnitzer Schwager den Knecht aus einen Kartosselhaufen geworfen, ergriff dessen Bruder eine Faßdaube und hieb damit aus M. los, der hierauf wiederum von Alwin T- gepackt und uiedergeworsen, mit Fäusten bearbeitet und dann von beiden Brüdern niit dem Kopf i» ein Faß gesteckt wurde. In dieser Situation erhielt der arnie Teufel von Clemens T. eine Tracht Schläge mit einer Wurfschausel und nachdem man ihn zur Treppe hinauf i» die Hausflur gebracht resp. an die Wand gestellt hatte, hagelte» ihm von beiden Seiten Faustschläge ans den ttovs. Di« Mißhandlungen nahmen ihren Fortgang, als man Mückel i» de» Hof geworfen hatte und Clemens T die Drohung ausstietz, man werde ihn, den „Weinkellerdicb", so schlage», daß er in keinen Sarg mehr passe. Der nahezu besinnungslos gewordene Verletzte blutete stark am Kopf n»d bekam, als er sich wieder auiaerafft hatte und entfernen wollte, noch eine Tracht Prügel zum Abschied. Nach dem Gutachten des Herrn Gerichtsarztes Medizinalruth Dr. Donau ist die Mißhandlung Mückel's, der 20 Hautwunden am Kops und Gesicht, sowie eine Blutunterlausung des rechten Auges dapvutrug. auch durch Fußtritte i» der Leistengegend verletzt war. Zum Glück für die Au- MI ' als eine lebensgesälmiche zu betrachten. .. geklagten sind die Verletzungen ohne nachtheilige Folgen geblieben und zu Gunsten derselben fiel bei der Annahme mildernder 2 I. Hetterich. Professor a» der Königl. Akademie: E. Hocheder, Königl. Professor, 2. Vorsitzender des Münchener Architekten- »nd Jiigeuieur-Vereins: F. A. v. Kaulbach ; Professor Hermann Kaul- bnch; Dr. Ir. v. Lenbach; L. v. Lvsstz: Rud. Mniso»: Carl Man; F. v. Miller; A. Oberländer; P. Pfann; R. Riemer- ichmid: L. RomejS, Königl. Professor; W- v. Rümaini; H. v. Schmidt; Emmanuel Seidl. Königl. Professor; G- Seidl; Rudolf Seitz. König!. Akademie-Professor; E- v. Stielcr; Dr. Richard Streiter; August Thiersch; Friedrich v. Thiersch, Königl. Proscssor, l. Vorsitzender des bayerischen KunstgcwclbevereiiiS: Fritz v. Uhde, König!. Professor: Will). Bolz; A- Wagner. Aladcuiie-Prosessor: Ernst Zimmermaiin, Königl. Professor, l. Vorsitzender des Vereins für Originglradiriiug; I. Zumbusch: Jos. Zügel. v Während, wie gestern erwähnt, Frau Jlka Palmay-Gräsiu Kinsky-Altliofen auf's Brettl steigt, sagt Frau Marie Geistingrr ich von diesem wieder los und geht — 00 Jahre alt — als Soubrette wieder »ach Amerika, wo sic mit einem Impresario für ein mehrmonatliches Gastspiel einen Vertrag abgeschlossen Hut. 4 Herr Hofichauspiclcr W i e ct c wird ans Einladung der Fra» Dr. Förster-Nietzsche, der Schwester des Philosophen, demnächst eine Vorlestmg von Nietzsche-Dichtungen vor einem geladenen Kreise im Nietzsche-Archiv i» Weimar halten. 4 lieber B a ch ' ö M a t t k ä » s - P a s s i o n hat Prof. Dr. S. Ja- dasiobn ein Buch vollendet, welches in Kürze bei der VcrlagSgcseUschast Harmonie in Berlin ZV 8 «Meine» wird. 7 Von der Stuttgarter Ausstellung der Münchener Secession kommt die Nachricht, daß das im vorigen Jahre vielbesprochene Bild „Das heilige Abendmahl" von Fritz v. Uhde für 25,000 Mark für die Königliche Staatsgnlcrie rn Stuttgart an- gekanst winde. OertlichcS nnv Sächsisches. — Das Königl. Karabinier-Regiment in Borna feiert am l. Oktober sein tzttzähriars Jubiläum. Dieses Regiment wurde im Jahre 18-10 aus Theile» der sächsische» Kavallerie ge bildet. Schon im 1860er Feldzug legte cs Proben der Tapferkeit nnd Ausdnner ab. Im 1870/71cr Feldzug hat eS sich vor Allem in den Schlachten bei Sedan, St. Privat nnd im Reitergefccht bei Vnsancy, bei welch' letzterem 1>/s Eskadron des Regiments ei» französisches Chasseur-Regiment in die Flucht schlug, den Kom mandeur. sowie einen ziemlichen Theil des Regiments zu Ge fangenen machte», ausgezeichnet und rühmlichst heroorgethan. — Am 8. März wurde im Restaurant Kneift im Beisein des Herrn Sekretär N. Babmann, »IS Vertreter des RathcS zu Dresden, die erste Hauptversammlung der seit dein I. März in Kraft getretenen Gold- sch miede (Zwangs-) I n n u » g abgeiiallcn. Gewäblt wurden nlü Obermeister Herr Hermann Eckhardt und als Vorstandsmitglieder die Her ren Gustav Hartman», Eckert, Grolmiann, Ritischmann jun. und Mar Kirsch. In de» GrbiIsen- und Herbergsausschub wurden gewählt die Lene» Hecrnü- dors und Hetnzc und in de» Lehrlinasausschuß die Herren Fritz NogcS, Gräser und Tbomas Müller. Nach Aufstellung deS Haushaltvlaiics und Erledigung einiger innerer Angelegenheiten wurde die Versammlung, unter Segenswünsche» sür die neue Innung, welcher über IW Mitglieder a»zu- gehören baden, geschlossen. — Viele Händler und Landwirthe sind der Meinung, datz sie beim Verlaus von Eiern nicht verpflichtet seien, verdorbene Eier wieder zurückmnehmen. Dem ist cntgegenziihalten, daß das Feil- biclcn und Verkaufen verdorbener Eier aus Grund des Nahnings- iniltclgesctzcs bestraft wird. — Vorgestern Abend in der 0. Stunde und gestern Nach mittag in der 0. Stunde rückten Löichzüae der Feuerwehr »ach den Grundstücken Freibergerplatz 24 und Zellejchestraße :',0 aus. Der erste 'Alarm betras einen Kellerbrand, während es sich im anderen Falle um einen durch Schütten von glühender Asche auf Abraum entstandenen Aschegrubcubraud handelte. Beide Brände konnten, ohne irgend welchen »cnncnLwerthen Schaden verursacht zu haben, bald wieder gelöscht werden. — Unter großer Betheiliguug von Mitgliedern und Gästen feierte der Sängerverein zu Gottleuba am Dienstag sei» OOjähriges Stiftungsfest. — Leipzig, 9. März. Zu unserer gestrigen Notiz, nach der ein Ticnslmädchen in Leipzig-Vlagwitz heimlich geboren nnd den Kindesleichnam in einem Koffer, worin ihn die Polizei ge funden, verborgen gehalten, ist hinznziisügcii. datz die Mutter des Kindes, ein 20 Jahre altes Dienstmädchen ans Creuzburg a» der Werra, gestern auf Ersuchen der hiesigen Kriminalpolizei in ihrem Heimathsort. wohin sic sich von hier aus begeben, verhaftet worden ist. — Zu der Auffindung eines zweiten Kindesleichnams im Ritterwerder ist ermittelt worden, datz ein junger Mann, der durch den Ritterwerder eilte, um sich zur Rckrutcustellung zu be geben. von einem etwa OOjähriaen Reiter in diesem Gehölz ver anlaßt worden ist, doch ein ain Wege liegendes Packet mit an scheinend verdächtigem Inhalt zu untersuche», was der innge Mann aber, um pünktlich bei der Rekrutenstellung eintrefsen zn können, abgelehnt hat. Die Polizei recherchirt nach dem Reiter. — Aus der Kaiser Wilhelmstratze gingen die Pferde eines Attcu- transportwagens vom Reichsgericht durch. Es wurde eine Holzbild- haucrSehcfrau mit ihrem Ojährigcn Söhnchen überfahren. Beide erlitten der,»atzen schwere Verletzungen, daß man sic sofort in'ö Krankenhaus bringen mutzte. — In Stürmt h a l bei Lansigk wurde durch einen herab fallenden Baumast ein 00 Jahre alter Gärtner tödtlich getroffen. — Landgericht Während der Kirmes in Diera bei Meißen erhielt der Gutsbesitzer Julius Clemens Troschütz am 14. 'November v. I. den Besuch seines BrnderS Reinhold Alwin T. aus Gävernitz, welcher gegenwärtig das väterliche Gut bewirth- schastet und Beide inachten Abends, begleitet von der Frau des Elfteren, einen Abstecher in den Gasthof. Bei der Heimkehr Nachts gegen 2 Uhr fand man die Hintere, nach dem Garten führende Thür deS Gutes mrd ebenso die Kellerthür offen, in Folge dessen die Bermuthung «ge wurde, daß sich entweder rin Dieb ein geschlichen habe oder, wie es thatsächlich der Fall war. der Dienst knecht Mückel im Hause verweile. Letzterer unterhielt eine Lieb schaft mit der Dtenstmagd T 's, Lina Böhme, und es war ihm von dein Gutsherrn schon wiederholt der Aufenthalt innerhalb des Gehöfts verboten worden. M. flüchtete svsort nach dem Keller und verkroch sich in einen Winkel, woselbst er von de» beiden Brüdern bald entdeckt wurde, nachdem man die oberen Räume abaelucht hatte. An der Suche nach dem Eindringling bctheiligte sich die verchel. Troschütz mit einer Lampe und war mm Zeuge, wie ihr Manu und Schwager fortgesetzt auf Mückel losschmgcn, zu . . . ... Umstände namentlich mit in die Waagschale, daß sie glaubten, Mückel habe cs ans eine Plünderung des Weinkellers abgesehen und daß sic auch von M. zunächst thätlich angegriffen resp. einige Zeit vorher bedroht worden sind. Hiernach wurde Clemens T- zu 200 Mk. Geldstrafe cvcnt. 40 Tagen Gefängnis; und dessen Bruder zn IN Mk. cvent. 00 Tagen Gesängniß vernrthcilt. Betreffs der Mitangeklagten Frau Troschütz erfolgte kostenlose Freisprechung, weil nicht erwiesen war, daß sie i» der Absicht den beiden Männern gclencmct hatte, um ihnen hei den Mißhandlungen Beihilfe zu leisten. — Derselbe Gerichtshof unter Borsitz des Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Becker belegte de» in Leipzig wohnhaften .Händler Mar Berthvld Walther wegen unbefugter Ver anstaltung einer Lotterie mit 1 Woche Gesängniß, weil derselbe am 28. 'August v. I. bei einem Gartenfest im Gnslhos „zu den drei Linden" in Cotta Galantericwanren auswiiricln ließ. — Am 1. November v. I. Abends rempelte» die Arbeiter Friedrich Earl Schroter. Adolph Richard Emmrich nnd Hermann Otto 'Nestler in rohem Ucbcrmnth die Straßenpnssanten auf den, Bischosswcg au. Als der Heizer Nacle die Burschen zur Rede stellte und das 'Verhalten derselben mit dem zutreffenden Ausdruck „Das ist eine Unverschämtheit" kritisirte, wurde er von Schröter uud Emmrich verfolgt und aus der Gorlitzcrslratze mißhandelt, auch in nichlswürdiaer Weise beschimpft. Während der iusultirte Zeuge iiuinnehr de» Angeklagten Schröter packte, »ahm der Tischlergeseile Mathcs Emmrich, fest und ließ ihn auch nicht eher los. bis ein Gendarm zur Stelle war, obwohl er von E. mit dem Zuruf „Wenn Du mich nicht loslüßt, steche ich mit dem Messer!" be droht wurde. Die beiden Arrcstaten. von denen Schröter sich auch »och ans der Polizeiwache widersetzlich benahm, wurden zu ie 0 Monaten Gesängniß und -! Woche» Haft vemrtheilt, und die gleiche Hafistrasc traf den Mitbeschuldigten 'Nestler, dem eine Bc- theilignng an der Mißhandlung Nacke's nicht nachgcwiesen werden konnte. — Amtsgericht. Der 1874 geborene Zimmermann und Agent Richard Mar Futz nnterschlug von einem Geldbetrag i» der Höhe von L>0 Mart 25 Pfg. zu seinen Gunsten 102 Akt. 25 Pfg. Er wurde zu 2 Monaten Gesängniß vcrurtheilt. — Die beiden Arbeiter Friedrich Pani Fischer und Friedrich Moritz Luther standen unter der Anklage der Körperverletzung »nd der Verübung groben Unfugs. Fiichcc wurde zn 1 Monat Gefängnis; nnd einer Geld strafe von 5 Mark vemrtheilt. 'Außerdem erkannte der Gerichtshof ans Fischers sofortige Haftnahme. L. wurde kostenlos frei- gesprochen, da ihm nicht zn widerlegen war, daß er sich im Zustand der Nothwchr befand. — 'Ans der Käufferslraße verübten der 1878 geborene Former Ednard 'Arno Kvries, der i»i gleichen Alter stehende Dreher Joseph Lehmann und der 1858 geborene Schneider Joseph Ditö durch Schreien und Zanken groben Unfug. Dem sic zur Ruhe weisenden Gendarmen leisteten sie nicht Gehör, sondern griffen den Beamten vielmehr thätlich o». Titö verwirkte 2 Monate Gefängnis;, ,5 Tage Hast und .5 Mart Geldstrafe. Lehmann 1 Monat Gesängniß nnd 5 Mart Geldstrafe. Ter am wenigsten bei dem Exceß bctheiligte KorieS verwirkte 1 Woche Gefäiiguiß nnd 2 Mart Geldstrafe. — Wegen Diebstahls einer Anzahl ver schiedener Gegenstände, welche einer JorstanilSrentncrswiltwe ge hörten. wurde die bisher ilnbeschnffene, 1880 geborene Schneiderin Elsa Lina Kockisch zn 2 Wochen Gefängnis; vernrthcilt. Ter Zimmerinann und 'Arbeiter Ernst August Damme verwirkte wegen Beleidigung eines Gendarmen eine Owochige Gesängnißstrafe. Der wiederholt nnd schwer vorbestrafte Zicgelträger und Bauunternehmer Friedrich August Dittert. 180;) geboren, machte sich der „Verstricl- nng" eines ihm abgcpfändeten Baugerüstes schuldig, das er zu einem anderweitige» Neubau auf der Reiiewitzerslraße i» Löbtau verwendete. Ter 'Angeklagte, erst kürzlich zu einer längeren Abend des 28. Dezember v I. in einer Schäukwrrthschast zwei Knimbachcr leistete, ohne im Besitz von Geldmitteln zu lein, eine Geldstrafe von 5 Mark aufcrlegt. — Im GcscbnsiSüereiiüe des MinisteriumS des Kult u S und vssentliMe » Unterrichts. Erledigt: Die dritte ständige Ledrerstellc zu MarterSlmch. Vvllatvr: die oberste Schuloeliozde. Einkommen : iWllM. Gehalt (dieAttersziiIagen werden je ü Jahr« früher gezahlt), WM. Fortbildmigsschulhmiorar. :ttt Nt. für ein- Ueberstnnde, für einen verheira- theten Lehrer tan Di., jür einen unvcrheirathete» Lehrer WM. WohnungS- geld, eventuell Ml) M. an die Frau des Lehrers für den weiblichen Hand- icriigteitsunlerrichl. BewerbvngSassuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bis Sö. März an den Konigl. BezirtSschutinspettor Lr. Förster in Schwarzenberg einzusenden. :)» besetzen: «ine ständige Lehrerstelle in Ma rienau. Kollalor das Kömgl. Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: neben freier Wohnung tmo M. Gehall, 2W M. persönliche Zulage, 72 M. für Erlheilung von Fortbildungsschulimterricht und 7ö M. Heizungsgctd sür eine Schulstube: die zweite ständige Lehrer- stelle iu Aiierfeld. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: neben freier Wohnung nnd Garteimutzuiig MW Nt. Gehalt und W M. sin- den FortbiidungSlchuIuiUcrricht. Gesuche um diese Stellen sind unter Beifügung sämmtlichcr Prüfung-, unv Amtsfübrungszcugnissc bis zum 27. Mär; bei dein Königl. B'zirksschulinspctlor Schuirath Lobte in Zwickau cinzureichen: die 3. und r, Leftrerstelle an der Krrchlchule zu Bärenltrin. Kollaior: die oberste Sclmlbebörde. Einkommen jeder der beiden Stellen: nutzer freier Wohnung im Sämlhanse l2W M. Gehalt. Vorschriftsmäßige Bewerbungen sind bis zum 2N. Mär; an den Königl. Bezirksschulinipekior Schuirath Schrcyer i» Amiaberg cinzureichen. — Ohe»« Stellen sür M i I i t iir a n w ä rt e r (Inhaber des Civilver- sorgungsscheineS. Beim Amtsgericht Meißen I. Juni Dleneraehilfe. IW0M. jährlich, nach ö Jahre» MW, nach 10 Jahren 1100 M. : beim Landstallamt Moritzburg 1. April GestütSwiirter 800 M., freie Dienstwohnung rc„ Gehalt steigt bis MW M.; beim Landgericht Dresden 10. April Lohnschreiber, 2 bis :i,0» M. täglich: beim Amtsgericht Dresden I. Juni Dienergebilse. ivoo M,, W M. Betleidungögeld,-Gehalt steigt bis I1W M.: beim Univer sitäts-Rentamt Leipzig ». Avril Diener. OW M. neben sreicr Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Beköstigung, auch Hand- und Bettwäsche. Wetterbericht des Kal. Sachs. Meteorvlvg. Instituts in voni 0. März, 8 Uhr "' Ort. Bodii Haparand Memel Hamburg Cherbourg Berlin München ;r. März. 8 Wind, j Wetter. ONO schwach heiter leichtimolkenl. sliü'Dunst 80 letchlNebel >V inäßtg.woHig 880 schwachNebel 80 »lijsiig'heiter Morgens (Temperatur nach Wind. I Wetter. 880 leicht halbbed.' slIU Nebel leichts bedeckt leicht! wolkenl leicht! wolkenl. M> Ncgc»» frisch! bedeckt SSO o 80 Ort. Chemnitz Wien Prag Prteröb. .vernistdt. Triest . Aberdeen Minimum und Niederschlage werde» am Mittag abgelesen. Schwache bis stürmische Sltdwcstwiuve brachten am 8. Mär» zienillch allerwärlS Trübung und zeitweilen Rcgenfall mit sich und war nur verein- zeit auf kurze Zeit lichter Linuncl zu erkenne». Der Niederschlag siel meist am Nachmittag, doch wurde stellenweise auch schon am Morgen solcher beob achtet. An den TageSmitteln der Temperatur war «in weiterer allgemei ner Anstieg derselben gegen den Vortag zu bemerken, die Martina verhielten sich hierbei etwa» ungleicher; sie ichwanktcn zwischen --- 0,ü und S.l Gr. (Fichlelbeig-Lbciiinitzs Schneehöhe im Gebirge 0—W Emir. Heber-Schott- k„id liegt das Eentmm einer ticten Depression mit 738 Mm. und von ihm erstcccki sich Niedriger Druck über den gesommten Kontinent bis nach Osten: nur im Südosteu und Nordosten sind noch schwache Maxtma vorhanden. Bei der Suvwestrichluna der Isobaren weben meist südliche Winde, welche unter wechselnder Bewölkung warmes Wetter, stellenweise Dunst- unv Nebel- dilvung, verelnM Niederschläge bring«. In den Hochdruckgebieten herrscht ' Iger Frost. Die Wetterlage bleibt fortdauernd unsicher. Vr « « d « n. März, »aromet« »on Optiker Wiegand <vorm. Otto Bösold». Wallftratz« S. «bend« « Uhr. 7<g Millimeter, S a«. fallen. Aussichten: Niederschläge. Tbermomelroaraph na» Leistu«. Tem- iratur : höchste 13,8 Gr. Wärm«, niedrigste 3 Gr. Wärme. Bewölkt. Irpcken. 8, etiilrz........ I). Mir, »>,» Gib, und Ub>a1d-»u. BudwciS Prag Pardubst Melnil mümerttz LrUdia -s-2 n,' - v« -»4-2 -3» -» - IW Aull
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