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Tklfö 12 »Dresdner Nachrichten" Etllk 1A Freitag, 10. Niärz 181»» »» Str. V» Schutt, ledvch Wurden drei levcud hervorgezoge». In dem Haus nebenan tam Vvn fünf Personen nur eine mit dem Leben davon. Ei» drittes Haus erschlug fünf seiner Bewohner, während der Arbeiter Jssautier dadurch gerettet wurde, das; sich über chm zwei Balken aneinander stemmten und ilin also beschützten. Ächnlich verhält es sich mit sechs oder sieben audcwu Häusern, die noch nicht gründlich untersucht werden tonnten. Ost ertönte dabei der Bus: „Hier steckt eine Hand heraus, die sich bewegt". Die Ver wüstungen erstrecken sich ans zwei Kilometer rundum: Häuser, Bäume, Felder sind verwüstet. Tic Subskription, welche an dem Tage nach der Katastrophe des PlUtvcrthurmes er öffnet wurde, hat in den ersten 21 Stunden die Summe von 25,000 Francs ergeben. Bach einer Unterredung des Marineministcrs Lockron mit einen, Berichterstatter soll man zu dem Glauben gelaugt sein, daß die Katastrophe nicht de», Pulver lelbs, zuzuschreibe» sei. es sei nicht unmöglich, daß die Explosion wirtlich durch Böswitligteit herbeigesührt wurde. Möglicherweise sei ein Uhrwerk dazu verwandt worden. Was die Thnamitpntroncu. die iu der Nähe der Kaserne ausgefundcn wurden, betreffe, so hätte man fcstgestellt, daß sie ausländisches Fabrikat seien. Ter Toulouer Korrespondent des „Gaulois" erklärt, das angebliche 'Attentat am Dienstag sei eine Mystifikation. Tie aufgefnndeneu Patronen enthielten kein Dynamit, sondern verdorbenes Spreng pulver. Andere Blätter sprechen die Ansicht ans. daß der Ucbcrfall auf den Wachtposten nicht stattgefnnden, sondern daß der Soldat Hallucinationen gehabt habe. ^ Tic Herrschastsbesitzeri» Jrcifräulciu Ulrike v. Lcvetzow feierte kürzlich aus ihrer Besitzung Triblitz in Böhmen ihren M. Geburtstag. Ulrike v. Lcvetzow. bekannt als die „letzte Liede" Goethe s, der sic schon als Greis in Marienbad kennen gelernt hatte und ihr eine schwärmerische Neigung cntgegenbrachte. beging den festlichen Tag in voller Gesundheit. Am Borabend dieser seltenen Feier verunstalteten die Ortsvercine zu Ehren der als Äohlthäterin der Armen verehrten Dame einen Factelzug. Der prächtige Park erstrahlte in herrlicher Beleuchtung. Aus Deutsch land waren viele Verwandte erschienen, um die Jubilarin z» be glückwünschen. In Hannover schoß in der Rnckertstraße ein Arbeiter vom Fenster seiner Wohnung auS, wahrscheinlich in einem Anfall von Geistesstörung, auf eine im Nebcnhansc am Fenster stehende,;rnu. welche schwer verletzt wurde. Hierauf erschoß der Arbeiter seine Frau und sich selbst. iWicdcrholt.) ** Eine in Bukarest eingegangeuc Depesche berichtet von einem heftigen Sturm und einem schrecklichen Schneegestöber auf dem Schwarzen Meere. Wie der „Nowoie Wremja" aus Sebastopo! tclegraphirt wird, fanden in Folge der während vier Tagen herrschenden Stürme zahlreiche Unglücksfälle auf dem Schwarzen Meere statt. Bei Poti wurden zwei englische Dampfer an die Küste geworfen. Ei» nach Konstantinopel gehender türkischer Dampfer ist verunglückt. Ein nach Theodosia gehendes Segelschiff ist mit der Besatzung gesunken. Ein Dampfer der Krim-Kaukasns- Linie erlitt Havarie. * Napoleon I. und seine beiden Frauen. In den Memoiren von St. Helena erzählt Baron Gvurgaud eine Parallele, die 'Napoleon einmal zwischen seinen beiden Frauen zog: „'Nach dem IO. Vcudemiairc meldete man mir eines Morgens, daß der Sohn von Frau PeauharnaiS mich zu sprechen wünsche, und daß dieser ein auffallend hübsches Kind sei. Ich ließ das Bürschchen kommen: er erzählte mir, die Mutter habe den Degen des Hin gerichteten Generals Bcauharnais aufbewahrt, und da jetzt das Eivil entwaffnet würde, habe mau ihr diese Relignie abgenommen ; er bat mich, den Degen seiner Mutter zurückzugeben. Ich will fahrte, und Tags darauf schrieb sich Frau Beauharnais bei mir ein. Ich schickte meinen Adjutanten Lamarnois, ihr einen Besuch zu machen, Und der erzählte mir von ihrer Schönheit Daraus gab ich selbst meine Karte in ihrem Hotel ab. Bald daraus lud sie mich zum Diner. Ich fand dort Leute ihrer Gesellschaft, de» Herzog von Nivernois, Frau Tallicn, und ich glaube, auch Talga war dort. Sic nahm nnch reizend auf, setzte inich an ihre Seite und gefiel mir ungemein: sie war eine liebenswürdige, aber sehr intrigante Frau. Ich lud sie dann wieder zu mir. als Barras bei mir speiste, und so kam cS, daß wir uns iu einander verliebte». Barras war es, der mir zuredctc, sic zu heirathcn; sie halte znm ulten und zum neuen Regime: ihr HauS sei das feinste iu ganz Paris, damit würde ich den Beinamen „Der Eorsc" los werde» und durch eine Verbindung mit ihr als Vollfranzvsc erscheinen. Hortense weigerte sich Anfangs, denn man nannte damals die Generale „Epautctten-Ritter": ihr Sohn Eugene war auf meiner Seite, er sah sich schon als mein Adjutant. Joscphine war die reizendste Frau, voll Anmutb, aber Frau in der vollsten Bedeut ung des Wortes: sie sagte immer „drein", um Zeit zur Ucbcrlca- ung zu gewinnen. Dann sagte sie in der liebenswürdigsten Art: „Ja, mein Herr!" Sie log immer, aber mit Geist. Ich habe keine Frau so geliebt, wie sic. Sie kannte mich sehr gut, sie hat nie etwas von mir für ihre Kinder verlangt. Sie bettelte nie um Geld, aber sie machte mir freilich Millionen Schulden. Sie hatte schlechte Zähne, aber sie hielt sich so sauber, daß man cs nicht merkte, csie war die Frau, die freudig mit mir nach Elba ge gangen wäre. Maria Luise war die Unschuld selbst: im Gegensatz zu Josephine sprach sic immer die Wahrheit. Sie liebte mich und wollte immer bei mir sein. Wäre sie immer gut beralhe» gewesen und Hütte sie nicht den Schurke» Montebcllo bei sich gehabt, sie wäre mit mir nach St. Helena gekommen. 'Aber man hatte sic eingcschüchtcrt, daß ihre Tante, Marie Antoinette, guillotin rt worden war. und die Lage war ihren Kräften über. Schließlich hatte mau ihr auch den jungen, hübschen Grafen Neipperg geschickt, lind so —" mtheilte 'Napoleon über seine Franc». * Ter Titel Schulmeister ist eine Beleidigung. In einer wölfischen Versammlung in Dedensen wurde von einem Redner ausgeführt, daß die Schulmeister des Wahlkreises sich sehr für die Kompromiß-Kandidatur der Nativuallibcralcu und Vündlcr zu intereisiren schienen. Der amvejcude Lehrer Wähler erstattete darauf Anzeige wegen Beleidigung und erzielte vor dem Schöffen gericht die Verurtheilung des welfischen Redners zu 80 Mark Gcld- ürafe. Tic Berufung gegen das Urtheil wurde kürzlich vom Landgericht in Hannover zurückgewiesen, mit der Begründung, daß das Wort „Schulmeister", gleichviel in welchem Zusammen hänge, in öffentlicher Versammlung geörancht, eine Beleidigung sei, da eS verletzend ans den Lehrer wirken müsse, der gewohnt sei „Herr Lehrer" und nicht „.Herr Schulmeister" angcrcdct zu werden. * Vom letzten parlamentarischen Abend bcini Reichskanzler erzählt der „Hann. Com." folgende Episode: Es war bereits > sI1 Uhr am Dienstag und die erste große diesjährige parlamen tarische Soiree heim Fürsten Hohenlohe seit anderthalb Stunden in vollem Gange, als unter den Nachzüglern ein nationallibcralcr Abgeordneter aus Hannover, im Plenum wie in den Kommissionen als gleich ausdauernd und fleißig bekannt, niit äußeren Anzeichen heftiger Eile die gastlichen Räume betrat. „Ter Reichskanzler muß öfter solche Soireen veranstalten!" waren leinc ersten Worte. „Das sagen Sie, der Sie so spät kommen?" — „Das ist cS ja eben! Ich komme gerade aus der Kommission iin Abgeordnetcu- hause, wo wir bis jetzt getagt haben. Wäre hier nicht parlamen tarischer Abend, wir würden jetzt noch dasitzen! Drei Schluß anträge haben wir abgelehnt. Und wir haben sic doch mürbe ge wiegt ! Endlich haben sie Misere Anträge angenommen, blos weil sie doch noch Hierher wollten. Ja", schloß er triumphircnd, „wir hätten nicht nachgegeben!" Also bis in die Kommission reicht die wohlthütige Wirkung der parlamentarischen Abende beim Reichs kanzler. " In der vorigen Woche brachten Blätter in Barmen eine Nachricht über die Entlassung eines Kaffcnbotcn, die kaum glaub lich schien. Ter Wortlaut des betreffenden Entlassmigszcngnisses wurde i«e folgt angegeben: „Fridolin Stüdlina, 80 Jahre alt, ist seit dem 15. Januar 1897 m unserer Bank als Hausdiener und Kassenbote thätig: wir bezeugen demselben gern, daß er sich während dieser Zeit stets fleißig, gutwillig,. flink und ehrlich be tragen und zu unserer Zufriedenheit gearbeitet hat und wir dem selben nm aus dem Grunde seine Stellung gekündigt habe», weil sich seine Familie wiederum vermehrt hat." Diese 'Nachricht hat sich bestätigt. Der Arbeitgeber, der dicseSZciigniß ausznstellen sich nicht scheute, ist die Barmer Bolksbank. Ihrem Namen hat sie durch dieses mindestens sonderbare Schriftstück wenig Ehre gebracht. Die Sache Hat zwei Seiten, eine heitere und eine miste. Die heitere habe» die dortige» Lokalblätter schon behandelt. Sie fanden, daß die Barmer Volksbank die Lösung der sozialen Frage entdeckt habe durch daS eiusachc Mittel der Vertilgung aller Störche. Die Störche im Elberseldcr Zoologischen Garten trügen sich schon mit Selbstmordgedanken, und im Wuppcrthal sei letzt Aussicht auf Einführung des Zweikindcrsystcins vorhanden. Ter Entlassene war nämlich bisher Vater zweier Kinder, bei Ankunft des dritten wurde er als Volksgenosse geachtet. Die ernste Seite crgicbt sich von selbst. j LvvtrIvi»-IeImIiiiM LiüSLen Me lei». mit a Xeot^loi»-Apparaten unter ffsnriintl« Ävr 81vl»erli«1t unä ijureb »allirvtri»« XuskührunASN siuiek kür ösbSräou) Kostens empfohlen fuhrt ans Vtl« chlrni. l»Mi»ie Usnsrslvsrtrvtvr tür Saekson Del. 1. 2858 Vr«>»»I«u-X., 8«v^tr»-,»« L Do!, l. 2858 1««Iit«rl»utisrli« über .seäes Kystom, sovis Lostensnsohläg« unä Uvlvrenrliston sialiv. Veote« fflalctuin-karNtil mit snoricannt reichstem llasgolnrlt kur Xbuokmor meiner Xppirratozsäsrroit ri» dtUlLvteu» Nielse. Lklivll-Lapital: Mark S,VV0,0VO, vovou Mlarlt S,2SV,VVÜ vInAvLalUt. Wir vergüten bis auf Weiteres für Bankeinlagen auf Depositenbuch bei täglicher Verfügung 3 "/<, Zinsen x. » bei einmonatlicher Kündigung ° i . 3'/§ Zinsen x. ». bei dreimonatlicher Kündigung 4 "/<» Zinsen p. » Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats« und Werthpapieren, zur Annahme offener nnd geschloffener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, zur Gewährung von Darlehen ans andere Sicherheiten, zur Einlösung von Coupons und Dividendenfcheinen, zur Diskontirnng von Wechseln und Eröffnung von laufenden Rechnungen. 8avd8»8odv llrmckvkbLick, 8vv8tL»88V V. OOOO0OO0600V00O00v00O00000OOO0(XXr000000j Msiili Noll in Sellin. Mn. l.nn«inn u. lim-VKll. Eine Dnickschnst, enthaltend Aufklärungen über Jost. Host's Malzbier vo» 1883 an bis 1888 im Ver gleich zu anderen Biere», sowie Bekanntgabe des gerichtliche» Nrtsteils. das genannte Firma weder Ii»I««rlich noch König!. V«ffli«ff.-Tittel besitzt, und somit das geeinte Publikum durch Prospekte der Firma, sowie durch verlockende Inserate in Zeitungen Jahre lang getäuscht wurde, die Inhaber dieser Firma heißen jetzt Lli«i>«r, Hrii«IrI*«i> »V lump». Wird durch Unterzeichnete gratis versandt. Johann Hoff ist längst gestorben, welches man durch die jetzt erscheinenden Inserate zu verheimlichen sucht. Aus die von Johann Hoff oder vielmehr , HlQn«Ir I«on »1 t jetzt veröffentlichtcii Zeugnisse der Herren Aerztc ertauben wir uns, bekannt zu geben, daß von heute an jedenfalls diese Firma solche Zeugnisse schwer bekommen dürste, denn 8000 Mk. haben wir in Zeitungen der Firma I. Hofs angebotcn, wenn dieselbe Nachweisen kann, daß deren Inserate auf Wahrheit beruhen. Als wir im Monat April 1898 eine vvn auswärts bezogene Probe dcS Hoss'schen Bieres durch das chemische Laboratorium des Herrn Vr. Hejetmann in Dresden untersuchen ließen, war der Befund und Gutachten: 1 Liter dieses Jvh. Hofs'schcu Bieres enthält 25 Gramm Glstcerin und wäre nach der Ngstrungs- niittel-Cstcmie als zu beanstanden. Jedenfalls ist bei derartigen Fällen ein Auprciicn dieses Hoff sche» Bieres als ein grober Unfug zu bezeichnen. Auch in Wien ist jetzt wegen unlauteren Wettbewerbes diese Firma von den Unterzeichneten wegen ähnlichen Unfugs angeklagt. VvbrScksr Hollack. Hermann Lollaek, ümiuioiM', Li-timler <!tz8 WINCIM Wr-voMilllM-Mek - o 0000000O0V0O000O00OQ0O0OOO00OOOOO00OO000 nässende und trockene Hant- ausschlcige, Schuppenslechte, slrophnlose Etzeme. Kops- schilppcn mit Haarausfall, Harnleiden, Geheime Leiden n. Schwächezustäude behänd, nach eigener erprobter Methode mir bestem Erfolge scstnell, ohne jede Äcrnfsstörung. Auslagen Retvnrmarkc <20Pf.> bei legen. 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Vr. weck. Via« thätig gewesen.) Jahre s Msm. ff. ileutMlie». eiiZIiMliv IiielnmiM. MlWtc Meiitti in lliini PnislM. Otto Lsekoeds, KW»«»!»««. Wallftraste SS, Eckhaus Breitcslraßc. 8 rsImstMlie Iliiiill. Sprcchz. 9-5. Y StVUveftV. 9. Sonnt. 10-12. Vollst. schmerzlose Zahnoperation i. allgeni. u. örtl. Betäubung. Unbcinittelten tgl. von 9—10.12—1, 5—6 kostenfreie Behandlung. Plomben v. 1,50:ktinstl.ZäknetPasse>i garäntirt) v.2M. an. Lok. Betäubung beh.fchmerzl. Zahnziehens 2 M. Schonende Behänd!. Vir. «vuelrlrli, avvrob. Zahir-Arzt.