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Dresdner Nachrichten : 20.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-20
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1899
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ve,»o»«eb»»r ^ «> »«, >»,»«« »o» tzo, K, nöckln Nummer erlolui in der kqiwiaklckiSMikll«. Manenlkr. ss.». vi txii Nkbeniuiiialimemlleu v Vorui. 8d«sNblNa-icm Sonntags nur karlenm. « d. ri-'/,i ubrMIUlio«. A«»ei«entaris. L>r.I>»aMi>eKnaidteU«<ra »StNuw ULl-Hnkünoiatmaen au» der Vrlval- MteMttvW. :DovvrI«ei>e.unter« Sjrt«' Üki„,elondt' « vk. Grund- «cin jiir Montaae oder nach yclNaaen so Pia mir tzumUieimockrichien ,c.). de». « P». — iiuswartioe nmtrLae nur ,eaen Porausb»»adluna. K ^.rnivrem »r>» I N«. 1l u. Nv. ÄNS«. !t, Dresdner Nachrichten erschein« taslich MoraenS. 44. Jahrgang. Zcblalrock-Mever altronommlrtos SesoKM krausnstr. nur?so. 7. ktlear.-Adresie: Nachrichten, Dresden. kdotoxrspkLsods tu rstod»«» soevadl LmU ^Un8ekv k. pkot. lQ<1usLrts. 2U (Lolcs «iv^Lnä-tiLM,-, XLd» ^»drik: da» Uror-ta». k'llialoQ: ^aiprjjs, LtirliQ. draalikurt».^., Kraalan. Lsiincdsa. Harabui^. votlsabaed i. ö. ^rr»M»rl ^r-e-jgUsran v»ek I 20 Hk.»n k)r»ssMZ»rks». ^oLamro« ^äss^s^, kilisla äsr As»vkriv>»tvi»" S vrosse ILlvstepxa«»« S H «wpüsklt sied rur Lnnubms von I»s«rat^r» nach 4I»«urieiri6l»t» iür odixs lisituox. F kil Ü88t«8 ll»«I kvlnkrts« 8p!vlHVNt»r6n-ILau8 82 !»ru8vr8tr. krskvrslr. 32 ^ Somravr- u. <Sart«i»e,p1el« in 4e»»vaI»I. ^ I'Ldrik enei. Lnaetao^stds von 8. LUaaoU L No. io NoUiviod «ui6 Mekterv ^Qt»sr8tsinbnuIcL8taQ. ?re!sU«1ev krsi. I ^rtlnir Hsattliai'8, 6lj?nrr6nI»r»iu1Iun8, D » kilislo äsr I ^ Lirodstriss« I, prt. » Orescien - k>lsuon » Koks katddsuastr. 2 uuä ksItisnätrorkärLkss 2, prt. N «mpv-^dir »tei» rur ^nn»d»»S vr>u In»«»rr»ten irv6 M lür M 8k ^usvvi'kc««! sämwtlivksr kk. ckv«t8el»«r Ullä enxliselivl' V»«I»H^»»rvw vagsv vollställäiAör Os8odLkt8aaüö8uoF mit LO^/^ Rabatt. 41. H. 20 Alr»ri6ll8trn88« 20 (3 Raböa). 9l^ 199 ^bricht der Handels^ und Gcwerbekammer. Hofnacbrichten, Orden PE Ie> mtzrits, MuthmaMche Witterung: j Terrasscnfrage, Feldmänsevertilgung. stSdt. Krankenhaus, Banats, Gewitter. Aufheiternd. Donnerstag, 29. Juli 1899. I?ür 6is UoriLts AiiziiÄ t»ti 8e>ileliidei' vsräsn Leru^sbostsUuuxsu aut äis „Orodäasr d!aehriebtsn" kür vresüeo uuä äis Vororts NI»»«vlt», k^lnaei» uuä L-üIrtan boi äsr Haupt-OosoküktLStsUv, väsrienstrusse 28. uaä stlsa ^sbsll-L.vnukmsst«l>vll rum kroiss vou 1 ^Llr. 7^0 kür a««värts bat äsu Laisorüakou kMtLustsItou im voutsodsu Rsicditxebisto ru I ldlk. 84 Ilzr., in Osstorrsloli-Hoxaro ru I Üalelva Ott Itpvorvra auxouommsn Jahresbericht der Dresdner Handelskammer. Ein über den Bezirk der Dresdner Handels- und Gewerbe kammer hinausreichendes Interesse bietet die Skizze, die der soeben erschienene Bericht dieser Körperschaft für I8V8 van der allgemeinen Lage aus dem Gebiete des Handels und der Industrie entwirft. Die einzelne» Momente, die hierbei angeführt werden, berechtigen zu einem günstige» Geiammturtheil und zu der Erwartung, daß die Stetigkeit der fortschreitende» wirthschaftlichen Entwickelung auch fernerhin andauern wird. In dem Bericht heißt eS: Die Beiürchtung. welche von manchen Seiten angesichts des tn solcher Dauer und Stärke bis jetzt noch nicht dagewescnen Aufschwunges von Industrie und Handel In Deutschland am Schlüsse des Jahres 1697 geäußert wurde, daß ei» Still stand, vielleicht gar et» Rückschlag bald erfolgen müsse, ist erfreulicher Weise im Berichtsjahr nicht eiiiactreteu. Nament lich die Industrie, und in dieser vorzüglich die Metall-Industrie im weiteste» Sinne, hat auch im Berichtsjahre sowohl in Bezug aus Erzeugung ivie auf Absah und Umsatz sich kräftig weiter entwickelt Die verschiedenen politischen Störunge», wie insbesondere der spanüch-amerikanslche Krieg, blieben entweder ganz ohne Einflnß oder wurden obne erhebliche Schäden glücklich überwunden. So weit in Folge innerer politischer oder finanzieller Schwierigkeiten in einzelnen Ländern der Absatz nach dem Auslände vermindert wurde, fand sich in dem durch den allgemeinen wirthschastlichen Ausschwung und eine gute Ernte in seiner Aufnahmefähigkeit noch weiter gekrästigten inländischen Markte meist ein reichlicher Ersatz. Wenn übrigens der Absatz in'sAnsland nicht so stark zunainn, wie der inländische, so ist dies auch daraus erklärlich, daß viele Betriebe eben gerade bei flottem Jnlandsgeschäft sich weniger um die Aus fuhr tummer,!. Für unseren Kammcrbezirk kommt die weitere Aufwärts- bewegung am besten durch die in der Einschätzung zur Einkommensteuer sich wiederspiegelnde Hebung des allgemeine» Wohlstandes rum Ausdruck. Das für 1698 eingeschätzle steuer pflichtige Geiammteinkomnien aus dem Kamnierbezirke stieg wiederum um 5,38 Proz., das Einkommen ans selbstständigem Be triebe von Handel und Gewerbe aber um 6,30 Proz. und das aus Gehalt und Löhnen um 6,48 Proz. Nimmt man dazu, daß allein im Kammerbezirke, ganz abgesehen von der Kapital- erböhuna zahlreicher schon bestehender Gesellschaften. 21 neue Aktiengesellschaften mit einem Gesammtaktienkapitale von 31.929.000 Mk. gegen nur 14 Gesellschaften mit 11.210.000 Mk. Kapital in 1897 gegründet wurden, daß der Industrie unseres Bezirkes an Werktagen außer Sonnabenden nicht weniger als 150,443 Ueberstniiden gegen nur 485.064 im Vorjahr behördlich bewilligt werden mußten, daß 29,-t Mill. Mk. «7,7 Proz.) mehr als 1897 auf Postanweisungen ein- und ausgezahlt. sowie 603.000 Stück lb.9 Proz.) mehr Postvackete aus- und eingingcn, io scheinen auch jetzt noch die Thatsachen der Bermuthnna eines Stillstandes oder Rückganges in der Entwickelung zu widerwreche». Zieht man dagegen in Betracht, daß die Hunayme des für 1897 ciiigeschätzten Äescimmteinkonimeiis gegenüber dem für 1896 6,58 Proz., desjenigen aus Gehast und Löhnen 7,06 Proz. und desjenigen aus Haiidel und Gewerbe 7.92 Proz. betrug, so ge winnt es doch den Anschein, als ob in der Aufwärtsbcwegnng, wie es bei deren Dauer und Höhe auch nur sehr erklärlich ist. eine gewisse Verlangsamung ciiigetreten sei. Gewiß mögen daraus die durch das Hochwasser nn Sommer 1897 verursachten, aber erst in der Einkommenschähung auf 1898 erkennbaren großen Verluste von Einfluß gewesen >ekn. Wäkrend ftrner das Gcsammtgewicht der im Jahre 1897 auf den sächsischen -staatsbahnen beförderte» Güter eine Zunahme von 1376 Millionen Kilogramm erfuhr, betrug die Steigerung im Berichtsjahr nur 848 Millionen Kilogramm. Die Einfuhr ausländischer Rohstoffe für industrielle Zwecke in Deutsch land hob sich edeiifalls nur um 1'/» Millionen Tonnen ober 4,4 Prov. von 1896 aus 1897 dagegen um 3,2 Millionen Tonnen oder 12 Prozent. Allerdings mutzte aus eine immerhin noch recht erhebliche weitere Erhöhung der Waaren-Erzeuguna und des Umsatzes abäezielt werden, schon zum Ausgleich dafür, daß die Verkaufspreise durch den stetig zunehmenden heimischen wie inter nationalen Wettbewerb meist noch weiter gegen daS Vorjahr gedrückt wurden. Vielfach wird sogar geklagt, daß die erzielten Preise überhaupt keinen Nutzen ließen Wenn eine Reche von Betrieben von einer Erhöhung ihrer Verkaufspreise berichten, so wird fast stets hlnznaefügt. daß dieselbe nur mit Mühe durchznsetzen war und mit ganz wenigen Ausnahmen der starken Steigerung der Rohstoffpreise nicht entsprach Diese Bertljeueriing der Rohstoffe ist, wenn man von der gedrückten Lage des BaumwollmarklcS absieyt, eine in fast allen Industrie zweigen charakteristische Erscheinung. Am meisten tritt sic hervor tlichK und Zinn, iietallniarkte, wo einzelne Metalle, wie namentlich Kupfer fast noch nie dagewelene Preise erzielten. Viel fühl barer sür wettere Kreise wurde aber die Vertheuemna von Eisen, ^ " z allgemein bemerkt wurde die erhebliche me. Bel diesen Preisbewegungen tritt Rechen und Draht. Ga», Sttwcrung der Kvhlenpre , _ im Berichtsiahre besonder- scharf der Einfluß der Ringbildung hervor. Die Vertheueruiig der Rohstoffe und Halbfabrikate, namentlich in der Metall- und chemischen Industrie, geht fast allgemein auf die Bildung und Thittigkrit von Syndikaten. Kon« veutionen, Ringen u. s. w. zurück. Die in manchen Industrie zweigen gemachten Versuche, auch die Preise der Ganzsabnlate durch derartige Vereinbarungen hcraufzuictzen, schlugen dagegen fast ausnahmslos fehl. Außer der fast nur die Industrie treffen den Verthenerung der Rohstoffe schmälerten in sehr vielen Be trieben auch die vermehrten Geschäftsunkosten, welche besonders durch die Nothwendigkeit verstärkter Reklame in ine Hohe gingen, das Erlrägniß, sowie fast ganz allgemein die oft erhebliche Steiger ung der Lohne, vor Allein aber die starke Verthenerung des Geldes. Wahrend der durchschnittliche Wechseldiskont der Reichsbcmk im Jahre 1897 nur 3,81 Prozent betrug, stieg er im Jahre 1898 auf 4,27 Prozent und betrug von Mitte November bis zum Schlüsse des Jahres sogar 6 Prozent. Besonders empfindlich hatten darunter das Baugeichaft und die sür das Baugewerbe liefernden Indu strien zu leiden. Für erste Hypotheken mußten z Th. bereits höhere Zinsen bezahlt werden und zweite Hypotheken waren nur schwer oder überhaupt nicht zu erhalten, so daß rm Herbste diese Gewerbezweige etwas in's Stocken geriethen. Ferner wurde durch den hohen Diskont fast ganz allgemein die Zahlungswciie un günstig beeinflußt. Hat sich durch all' die vorerwähnten Umstände die Lage fast aller Geschäftszweige ohne Zweifel erheblich schwieriger gestaltet, so ist es erklärlich, daß die Gewerbetreibenden mit einer gewissen Besorgniß ans die Erhaltung der Märkte für ihre Maaren bedacht sind. Außerdem läßt sich auch nicht verkennen, daß bei der augerordentlicken Entwickelung namentlich unserer Industrie Störungen in den A b s a tz v c r h ä lt n i s s e n immer ge fährlicher werden müssen. Im verfloffenen Jahre sind allerdings die durch solche Störungen verursachten Schäden dadurch meist wieder aus gewogen worden, daß der Absatz im Jnlande eine sehr erfreuliche Zunahme aufwies. Von dieser gestiegenen Ausnahmefähigkeit Deutschlands hatte aber auch, wie zahlreiche Berichte bemerken, das Ausland Nutzen, indem cs bei den meist niedrigen deutschen Eingangszöllen erfolgreich den Wettbewerb mit der heimischen Industrie ausnehmen konnte. Die Klagen über den Wettbewerb der Vereinigten Staaten von Nordamerika, namentlich ln fertigen Industrie-Erzeugnissen, traten ganz auffallend hervor. Mit auyer- ordcnllicher Rührigkeit, unterstützt durch ein Korps Konsulats- beamten von echt amerikanischer Gesch! Oichkeit, suchen und finden die amerikanischen Unternehmen der verschiedensten Gewerbszweize, welche mit Rielenkavitalic» arbeiten und i» Folge der weitgehend sten Arbeilstheiluiig und Svezialisirung trotz hoher Löhne zu ver- hältnißmäßig sehr billigen Prellen liefen^ auch in Deutichland Absatz. Wenn dieser Wettbewerb stellenweise der Schlenderei nahe kommt, so liegt dies nicht zum Wenigsten daran, daß es der amerikanischen Industrie in Folge des Hochichntzzolles möglich ist, durch sehr Hobe Preise im Jnlande den Ausfall oei den zu billigen Prellen im Auslände abgcsetzten Wanren mindestens auszugleichen. Gegenüber Großbritannien und den Vereinigten Staaten tritt der Wettbewerb der nordischen Länder i» Holz, Holzwaaren, Holzstoff, Pappen. Papier und Steinen, lowie der Wettbewerb Oesterreich- j Ungarns, Italiens n. s. w. im Hinblick aus die Geiammtheit ' unserer Industrie sehr zurück, wen» auch die einzelnen davon be troffenen Gcwerbszweige sehr fühlbar darunter zu leiden hatten. Während durch diesen Wettbewerb das Jnlandsgeschäft erschwert wurde, war auch das Ansiandsgeichäst keineswegs ohne alle Stör ungen und Beeinträchtigungen Sehr ungünstig war mit ganz vereinzelten Ausnahmen auch das Auslandsgeichäft mit den Ber einigten Staaten. In Folge des ipanllch-amerikaiillchen Krieges wurde manchen Gewcrbezwelgcn der Absatz dorthin zeitweilig ganz abgeschnitten, bei den übrigen übte der Dingley-Tarif dre be- abüchtigte hemmende Wirkung aus. Während im Jahre 1897 allerdings wohl wegen der bevorstehende» Zallcrhöhuiig die Aus fuhr des Dresdner Kammerbezirks noch um 200.000 Dollars >>i- nahm. ging sie im Berichtsiahre von 1,055.28 Dollars in 1897 aus 918,963 Dollars zurück Läßt man die einen Haupttheil der ' Ausfuhr bildenden künstlichen Blume» außer Rechnung, !o sank die übrige Ausfuhr iogar von 775.063 Dollars in 1897 auf 600,392 Dollars in 1898. Von verschiedenen Seilen wird deshalb die An sicht geäußert, man werde sich bei Fortdauer dieses Tarifs an Sen Gedanken des gänzlichen Aushörens unserer Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten gewöhnen und die Gründung von Zweig- „iedcrlaffungcn daselbst in Erwägung ziehe» müssen Durch den spanisch-amerikanischen Krieg wurde auch das Geschäft mit Spanien oft zum Stillstand gebracht. Auffallend zahlreich sind im Berichtsjahre die Klagen über die hohen, die Ausfuhr er schwerenden Zollsätze in Oesterreich - Ungarn und Rußland. Angesichts der stetig zunehmenden Ellisuhr fremder Jndustrie- Erzeugnisse wird das Drängen nach Erhöhung der deutschen Zölle immer stärker. Die Elbfrachten, welche an sich niedrig waren, wurden durch den anhaltend ungünstigen Wasscrstand und die daraus folgende geringe Ausnützung deS Kahnraums vcrtheucrt. Der Sammeliade-Verkehr der Spediteure wurde durch den neuen Stückgut-Staffeltarif erheblich beeinträchtigt. Dagegen wird von mehreren Industriellen ausdrücklich die günstige Wirkung dieses Staffeltarifs aus den Absatz nach entfernter gelegenen Plätzen hervorgehoben. Zahlreicher wie je sind die Klagen über die Langsam keit. Bertheuerung und sonstige Mängel des Frachtverkehrs aus den Schmalspurbahnen. Die ungünstige Lage deS Kleinhandels wurde durch diese Handels- und verkehrspolitlschen Ereignisse weder ge bessert noch weiter verschlechtert. Der Wettbewerb der großen Waarenhänser, Konsumvereine rc. blieb bestehen, ebenso steigende innere Wettbewerb durch die kleiner, von Inhabern ohne genügende kau leitet« Ladengeschäfte. Die allgemeine Hebung Volkes kam aber natürlich auch vem Kleinhandel und Handwerk zu statten. In der Lage des Handwerks konnte ein günstiger Einfluß vrs erst seit Kurzem und erst zum Theil in Kraft getretenen Hand werks-Organisations-Gesekes bis jetzt natürlich noch nicht be merkbar werden. Die Innungen waren mit ihrer Umbildung vollauf beschäftigt. Soweit jedoch Berichte vorliegen, sprechen sie sich noch zurückhaltend über den möglichen Nutzen des neuen Gesetzes au». Dagegen hat sich die Lage der Arbeiter, namentlich d« männlichen, noch weiter verbessert. Scho» eingangs mar daraus htnaewiesen, daß gerade die Steigerung des Einkommens aus Genalt und Löhnen am stärksten geblieben ist. Auch in zahlreichen Auskünften wird von Lohnerhöhungen berlcknet. welche in der Kunstdruckerei bis 40 Prozent betrugen. Jminerbin dürste auch diese Bewegung ihrem BeharrnngSpunkt entgegenschreiten und war bereits 1898 weniger stürmisch. Bel der Dresdner OrtSkrankenkasse gehörten der ersten Lohnklasse (mit mindestens 3.76 Mk. täglichem Durchschntttslohn) im Iah« 1898: SS Pro».. 1897: 24 Pro».. de 1896 aber erst 16 Proz. der männlichen Arbeiter an und Prozentsatz der zu den drei höchsten Lohnklasscn gchörigen männ lichen Arbeiter stieg von 51 Proz. in 1896 aus W Proz. in 1897 und dann aus 69 Proz. in 1898. Nach zahlreichen Berichten machte sich bei den Arbeitern, namentlich den jüngeren, immer mehr der Zug nach der Großstadt geilend, so daß der Arbeiter- Mangel, namenilich in der näheren Umgebu->g Dr.-sd»"->s, sehr fühlbar wurde. Nach einer Reihe von Berichten mußten deshalb fremde Arbeiter herangezogen werden. Ueber das Verhalten der Arbeiter war nach der sehr überwiegenden Mehrheit der Berichte keine Klage zu führen. Nur bei den jugendlichen Arbeitern trat die Abnahme der Achtung und oes Gehorsams gegenüber den rden. Für Genehmigung des Besoldungsgesetzes, die lang gehegten Wünsche der Staatsbeamten erfüllt gestellt worden. lßb ernstlich einzuschreltcn brauchte. Der Auflauf dauerte bis gegen 12 Uhr Nachts. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommc». Warmbrunn. Infolge heftiger Gewitter in Schlesien wurden bei Reiner;, Probsthain, Tarnowik, Saaan und Militsch ahlreiche Personen vom Blitz erschlagen, ebenso brachen zahlreiche seuersbrünste in d«r Provinz aus. Ueberall entstanden Lmteschäden. große Vorgesetzten in unersreulicM Weile immer nr^hr hervor. Trotz verschiedener im Vorstehenden kurz ermahnter ungünstiger Einflüsse ist doch das Geiammlbild, welches Handel und Gewerbe des Kammerbezirks cm verflossenen ^ahre bieten, ein recht erfreuliches. An Ausnahmen fehlt es allerdings nicht, namentlich sind sie im Stofsgewerbe häufiger; auch war die wcrthschafiliche Entwickelung im Eldthal. von Pirna über Dresden bis Meißcm-Eoswig, zweifellos eine sehr viel günstigere als im Gebirge und in oe» von der Hauptstadt abgelegeneren Bezirken. Die Aussichten für das lausende Jahr sind, soweit sich die Berichte darüber ausiprechen, noch überwiegend günstig. Kernschretb- and Frrusprech-Brrtchte vom 19. Juli. *— Dresden, 19. Juli. Um dem von Neuem aufgelebten Maurerstrcik ein Ende zu machen. Hot das hiesige Gewerbegettcht Einigungsveisucbe angebahnt. Zu diesem Zwecke war an den Arbeitgeber-Verband für das Baugewerbe das Ersuchen gerichtet worden, gleich den Streikenden Vertreter zu wählen und seme Be schlüsse dem Gcwerbcgrricht bis morgen Nachmittag 5 Uhr mitM- theilen. Eine daraufhin vom Arbeitgeber-Verband für heute Abend 6 Uhr in „Meinhvld's Säle" einberufene außerordentliche General versammlung lehnte nach längerer Debatte diesen Vorschlag ab. An seiner Stelle gelangte der Antrag des Vorstandes: „Unter der Voraussetzung bevingnngsloser Aufnahme der Arbeit bei dem alten Lohnsätze von 43-45 Ps. zu beharren, für nächstes Jahr aber durch eine im Herbst zu wählende Kommission neue Ver einbarungen zu treffen" mit 136 gegen 7 Stimmen zur Annahme. Berlin. Der Bnndescath hat amtlicher Bekanntmachung zufolge beschlossen, das Feilbieten und Nmherziehen mit Bier mit einem Alkoholgehalt bis zu 2 Prozent innerhalb des Königreichs Preußen, des Hcrzogthnms Anhalt und des Gebietes der Stadt Lübeck zu gestatten. — In den Räumen der Dresdner Bank kon- stituirle sich heute die Oslcnropäiiche Telcgraphen-GeselOchast mit einem Aktienkapital von 1 Million Mark, welche zunächst die Kvn- cssion zum Bau und Betrieb eines Kabels von Constantza in nmänie» nach Konstantinovel nachsuchen wird. Dem Aussichts- rathe gehört u. A. an Geh. Odersinanzrath Waldemar Müller von der Dresdener Bank; ferner sind darin vertreten die Darmslävter- Bank, die Diskonto-Geiellschast, der Schaafshausener Bankverein, Bleichroeder. Oppenheim jun. u. Eo. u. s. w. — Im Herren haus e hat heute die verstärkte Justizkommission die Bcrathung der sieben im Anichluß au daS Bürgerliche Gesetzbuch einge gangene» preußischen Geietzentwürse beendet. Die Aussührungs- Gerichtsbar- Rechts- änderungen erfahren, sodaß diese 4 Entwürfe zur abermaligen Bcrathung an das Abgeordnetenhaus werden zurück gelange» müssen. Hamburg. Eine Notiz der „Hamburgischen Börscnhalle" stellt fest, daß der nunmehr durch Verleihung des französischen Ordens der Ehrenlegion ausgezeichnete, in Nordamerika ansässige deutsche Reichsangehörige Dr. Max Breuer, welcher im Jahre 1891 auf hoher See mit eigen« Lebensgefahr sich an Bord des Dampfers ..Wildstower" begeben hatte, um an dem französischen Matrosen Clement eine ncstbwcndig gewordene Amputation des Unterarmes vorzunehmen, damals im Dienste der Hamburg- Amcrika-Linie als Schiffsarzt der „Rugia" gestanden hat Geestemnnde. Der französische Aviso „Ibis" ist heute im hiesigen Hafen eingelanfen. Darmstadt. I» der Thronrede, mit welch« der Großherzog heute Nachmittag den Landtag schloß, sprach « den Ständen seinen Dau! aus für die mühevolle und angestrengte Thätigkeit. mit der sie sich den Angelegenheiten des Landes gewidmet hätten Durch Gewährung reichlicher Mittel sei es der Regierung ermög lich: worden, aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens den «Höhlen Ansprüchen, welche unsere Zeit stellt, gerecht zu werden. Für Sas Unterrichtswesen, die Hebung der Landwirthschaft, für Handel und Gewerbe seien namhafte Summen zur Verfügung ' -Z ZZ d» > weiches habe, spreche er dem Landtage seinen besonderen Donk aus, Ausgabe der Regierung werde es sein, sobald es die Mittel des Landes erlauben, auch den berechtigten Wünschen der Volksichullehrer nach Besserung ihrer Verhältnisse gerecht zu werden, Stuttgart. Gestern richteten mehrere Gewitter in Württemberg schwere Schäden an. In Saulgau wurden »wer Gemeinde-Bemarkilnaen verheert. 70 bis 80 Prozent der dortigen Ernte wurde vernichtet. — In Neuhausen bei Eßlingen äscherte dn Blitz eine Doppelscheune ein. — In Wangen und Deutschenhofe wurden zwei Mädchen vom Blitz «schlagen. Stuttgart. Die Kammer nahm mit großer Mehrheit die Anträge der Finanzkommission zur Reform des PcrsonentarisS an. Ministerpräsident Dr. Fror. v. Mittnacht erklärte, daß der süd deutschen Vereinigung alsbald eine Vereinigung sämmtlicher deutscher Verwaltungen Nachfolgen werde. Augsburg. Von ausständigen Maurern wurden gestern in. der Wertach-Vorstadt vor einem Fabrikanwesen. in welcher italie nische Maurer arbeite», Ruhestörungen verübt. Die Ausständigen suchten, verstärkt durch Hunderte von dort wohnenden Leinen, m die Fabrik cinzudringen, und als dies durch Anwendung von ff« ° " '
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