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12 Emil Tilp. Wirkfamkeit zu einer internationalen geftalten und auf Achfen, Räder, Lager und Federn erftrecken werde, deren zahllofe Verfchiedenheiten vor dem Forum tech- nifcher Conftrudlionsregeln keineswegs ftichhältig gerechtfertigt werden können. Schon ftofsen die wichtigen Fragen auch der Waggonheizung, des Intercommuni- cations-Signales, der continuirlichen Bremfen auf grofse Hinderniffe beim Durch gangs-Verkehr, — die Emancipation von den föderaliftifchen und feparatiftifchen Beftrebungen der einzelnen Anftalten wird und mufs die Zukunft gewifs erreichen. Das vierrädrige Syftern ift nun heute fchon für Laftwagen das herrfchende, und zwar mit fteifen Achfen und genügendem Spiele der Lagergeliäufe nach beiden,- der Futter nach der auf den Schienenftrang fenkrechten Richtung. Wohl brachte die Ausftellung auch Abweichungen, die aber fchon 1867 da waren, und Specialwagen für grofse Laften, Spiegel u. A. die gleichfalls fchon bekannt find. Das Syftern des Dr. Martin zum leichten Durchfahren der fchärfften Krüm mungen, beruhend auf Verdopplung der Räder und Achfen, wovon die vier neuen Räder auf getheilten, nach dem kleinften Curvenradius fcliief geflehten Achfen flecken, und in der Krümmung, die gewöhnlichen Räderpaare in den Geraden auflaufen, behufs weffen die Schienenftränge nicht continuirlich, fondern beim Einlauf und Ausgang der Curven mit verfchiedener Spurweite und Höhe angeord net find — diefs Syftern hat wenigftens auf Hauptbahnen keine Zukunft, denn das leichtere Durchfahren der Krümmung wird paralifirt durch die koftfpielige Ver dopplung der Räderpaare und dadurch, dafs die Zugsmafchine in Curven nur mit der halben Adhäfion einfeitig und mit Entgleifungsgefahr arbeitet. Die Wagen achfen find mehr als früher von Gufs- und Beffemerftahl, mit Beibehaltung der früheren Stärken, die Räder meift ganz aus Schmiedeifen in rationeller Weife, ohne Gufsnaben, häufig mit geraden ungenieteten Speichen, in fchöner Form und bei gröfserer Leichtigkeit mit Vermehrung der Fertigkeit her- geftellt. Eine überaus reiche Colleblion aus faft allen Hüttenwerken und Fabriken Europas bot die mannigfachften Formen: englifche, mit Gufseifen-Scheiben und Gufsftahl-Tyre, deutfche mit Gufsftahl-Scheiben undTyre aus einem Stück und ange- fchraubt; andere mittelft Ambel-Verfahrens erzeugte und mit Blechfcheiben und Holzkeilen (Syftern Heufinger v. Waldegg); doch fehlten die Räder mit Scheiben aus mittelft hydraulifchen Druckes geprefstem Papiere. Solche mit Holzfcheiben brachte der öfterreichifche Hofwagen der Südbahn. S c h al e ngufs - Räd e r waren erfchienen aus Oefterreich, Schweden und Amerika. Maffenfabrication findet indefs nur wie bisher in der bekannten Ganz’fchen Fabrik in Ofen ftatt, deren Räder noch immer den Continent beherrfchen. Bergmann in Graz exponirte ein Rad mit in Gufsnaben und Schaiengufs- Reif eingegoffenen fchmiedeifernen Speichen (Ludwig’s Patent). Die Tyres find ohne Schweifs, aus Beffemerftahl, faft allgemein gebräuch lich, nachdem der koftbare Gufsftahl durch das Bremfen zu fehr leidet, die Befefti- gung verfchieden, doch wenig mehr mit conifchen Durchfchrauben oder Nieten. An B r e 111 s fy ft e m e n, namentlich continuirlichen oder automatifchen, waren einzelne der fchon von Paris her bekannten, im Allgemeinen aber keine neuen erfchienen; die Klötze werden mehr und mehr von Gufs- oder Schmiedeifen, Stahl oder Stahlgufs anftatt des Holzes gemacht — und mit vielem Recht. Der Streit über die doppelt- und einfachfaffenden Schuhe ift noch nicht entfchieden. Die „runde Bremfe“ von Schubersky, zum Anhalten der Eifenbahnzüge „in 10 Minuten“, verwendet Excenterfcheiben an Stelle der Klötze, welche durch den Druck comprimirter Luft von den Rädern abftehend gehalten werden. Der Gepäckswagen enthält Windkeffel und Hand-Luftpumpe, von wo aus die Schlauch verbindung über den ganzen Zug geht. Ein Lufthahn kann an jedem einzelnen oder im Gepäckswagen geöffnet werden, der Luftdruck vermindert fich, ein Gegengewicht wird wirkfam, die Heb.elverbindung, auf deren Welle an jedem Wagen ein Kolben des Luftraumes drückt, läfst die Scheiben an den Rädern durch