Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-02
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lozl. Oai-ten, llsstaur. I. kLuzs«, WulsönkLusstr.. rrlöch-lelwaHos 11. F»»F>-1«»4«»». 8iM» ».— Rr. KCl». ßÜitz»««!», S» ». «ehr al» fcbarim Angriff rficht ruhig gefallen lassen. Lädier schickte elnr Erklärung an die Redaction der Leipziger Zeitung, die aber zurückgewiesen wurde, da ihr Ton der Art war, das, man sagen konnte. Buchbolz war lzwar nicht „überbuchnolzt", ader Herr vr. Hobler war lvm in Jnvccttven und dcn bissigen Bemerken mindestens gleichgekonnuen. Der Artikel HäblerS fand in einem andere» Blatte Aufnabme und wurde BuchholZ auf Grund desselben gegen seinen Dresdner Kollegen klagbar. Der erste Richter sprach Häbler frei, da die Beleidigungen sich min« besten» eompeniirten und dabei blicb'S auch beute, obgleich Herr vr. Stein i. ilir Bestraiung HädlerS eintrat. Adv. Klctzschmar sprach ftir diesen Letzteren. — TÜitterungS-Brodachtung am k.Geptbr., Abend» ^.ll. Barometer,land »ach Otto L vöioivt hier: 28 Paris. Zoll >L. feit gcslcni unverändert). — Thermometer nach Rcaumur: Al Grad über Rull. — Die Schloßthurmiahne zeigte West- Wind. Himmel bewölkt. — Elbhöhe lu Dresden. l.Septdr.Mitt.: lSl Cent.unterO. „Nr. 240 der „Dresdner Nachrichten" bringt rin Feuilleton über Richard Wagner. Der Passus Über meine persönlichen Bezieh unaen zu demselben nStdigt mich zu nachfolgender Berichtigung: l) Die Herren Semper und Liut. mit denen ich einmal bei Herrn Wagner „Im anregendsten Gespräch" gesessen baden soll, wie Herr v. Lurch erzählt. — gerade al« wäre von winzigen Schnecken in dem Umfange kleiner aus dem Tabuste kommen, eine Gattung Seegras Entenzungen, glschaebirn^in brauner Sauce, bab man einem europäisch! er TaseSgeschichte. Deutsche- Reich. Am IO. September wird der Kaller I» Klei eintreilcu. um am nächsten Tage dem Staprllaus des Pa»- zerfchlffeS „Friedrich der Große" beizuwohnen. ES beißt, die Kronprinzessin werde die Taute vollziehen. Der Kaiser wird am 7. und 8. September den Manövern der 7. Cavalcrie-Brlgade (Provinz Sachsen) beiwohnen unv bei dem Baron von Wulfsen aui Pictzpuhl Quartier nehmen. E» soll bei de» ilcdungen eine neue tScfcchtSart zum ersten Male vorgciiibrt werden, die von welttragender Bedeutung lilr die (5a Valerie je!» dürfte. — Die Parade bco >0. (hannoverschen» Ar meekorps vor dem Kaiser ist auf den 14. September festgesetzt, und ist kür dieselbe der KronSberg (l'/» Stunde von Hannover entfernt) in Aufsicht genommen. Der 8. deutsche Prot,»anrentag wird an den drei letzten Ta gen des September in Wiesbaden stattflndcn. Herr Windtborst «Meppen» Ist, wie der Magdcb. Ztg. aus Wien telegcaphirt wird, in Gmunden zu einer Conscrenz mit der hannoversche» Kbnigvlainilie cingetrofsc». BiichosKettcler bat dem Gouvernement nicht zugestanden, daß am Morgen dcS 2. September Choräle von der Galerie dcS große» Thurmcö teS Domes geblasen werden, (»in ähnliches »Verhalten hat dem Herrn Bischor gelegentlich der Feier teS huntertlährige» GcdurtotagcS Schiller s (1850) gciallen — und die Antwort rer Stadt war allseltiae Thel nähme a» der Feier unv der VelS: 2. ir feiern doch den grofie» Poeten, Auch rhne vom Dome zu trompeten. DaS „Bairische Vaterland" leitet die Mittbtilung deS Kettcler'scden Schreibens mit soigenden Worten ein: „Zur Se- tanleier, welche die Preußen. Bettel Preußen, Freimaurcr, Juden und diverse „liberale" Mondkälber gern arrangircn möctstcn, h,it der bochwürdigstr Herr Bischof Kcttcler von Mainz u.s.w.u.s.w. — Dasselbe saubere Blatt cnihäil inner folgende Satze: „Die zwei preußischen Nußschalen. Sr. Majestät Kanonenboote „Nau tilus" unv „AldateoS", werden in den spanische» Gewässern nichts verderben. Sollten sich aber einige „Frischen", keck wie sie sind, auf'ö Land wagen, dann wird cs Sache der karlistischen Truppen sein, die frechn, Kerle abzuiaiigen und ihnen daö Schick sal des Spions Schmidt »u bereiten." Einer aus Beutne» Mberschlesien) kommenden Privatdepesche zufolge sind die Visenwalzwecke der dem Grakcn Guido Heucke!- DonnerSmark gehörenden Falwahütte durch eine Kessclcxrloiion zenrümmert worden, bei welcher mehrereMensä c»verunglückte». Die Rcntel'sche Teiegrapbengescllschatt briönert vom I. September ab Telegramme nach de» Bereinigten Staaken von Nordamerika und nach Eanata zu ermäßigten Preisen. Der Kreistag deS Landkreises Metz, welcher sich bisher noch nicht conMuirt hatte, ist zuiammcngcticten. nachdem 8 von 0 NtitgUedcrn dcn Gib aus den Kaiser und die ReichSvcriassung geleistet batten. Der „Bert. Actlonär" meldet: In der am Sonntag abgehal- tenen Sitzung bcSStaalöministcriumo sprach man sich gegen de» Band urf auS. — ^aö RelchS-Elscnbahnamt w«--» in den 'ev/ Eonfere-ize, /Zw >r-»co->> »a W> -»sg,'« »an die Babnen große Anforderungen stellen in Betreff bequeme- ! rer und rascherer Personenbeförderung. ! I» BreSIau wurde zur Erinnerung an dcn Todestag Lassalle's! daö Grab dcücibcn au< rem jüdischen Kirä'hcie am lil. August von dcn Soclaldciiiotraten mir Kränzen geschmückt. Aus etwa 50 Städte» waren Kränze mit Widmungen cingeiantt, die am Grabe niedergclegt wurden. Zn Folge polizeilicher Anordnungen wurde mi! Gruppen von je seclH Personen der Zutritt zumKirch hv'e gestattet und haben weitere Kunhgedungcn am Grabe nicht flcittgesuntcn. Italien. Ans Catania auf Sicillcn meldet man: Am Sonnabend Abend eriogte ein »euer AuSbrnch reü Aetna, wel chem icittcm umnilerdrochen neue Erupffoucn ge'olgt sind. Eine bedeutende Lavamasse strömt aus drei verschiedenen Krater- Mmingeii hervor: für die innlieaendcii Orischastcn ist hei der Lage der Krater und der von der Lava elngcschlagcncn Richtung bis letzt keM Gefahr zu besorge». Spanien. Ein Telegramm der Köln. Ztg. auS Santander lautet: Daö dculsche Geschwader wird morgen nach San Se bastian avgehen. Eg wird Leben und Güter der Deutschen aus alle Fälle vertdcitigen. Der deutsche Ge andte bringt bie Ancr- kemiung der üiegicrung Serraiio'ö naä» Madrid. Hier hak die Bevölkerung uwcre Seeleute sehr herzlich empfangen und beweist ihnen große Svmvatbicen. Die DailhNews schreiben: Diesen Morgen ging Ich an Bord beider Schiffe und -a> o zu meiner angenehmen lledcrraschuug, daß beinahe alle Offiziere sehr geläufig englisch sprachcn. In der deutschen Marine wird aroßes Gewicht aui die modernen sprachen gelegt, welchem Beispiel unsere eigene immerhin folgen sollte Die Karlisten, die Im Lame teS 20. v. M. ihre Steilungen vor Puvccrda scheinbar geräumt hatten, sind In der Nacht vom 20. znm :!0. dahin zurückgekchrt und haben nochmals zwei lcb- haitc Sturm.Angriffe aui die Stadt gemacht. Beide Sturm- Versuche inurdcn abgeschlagen. Rußland. Nach einer russischen Mitkheilung wäre kaik. Bcrfägung zu erwarten, durch w lebe die Errichtung eines russischen Ggcdckorps angeordnet und der Großiürst-Thronlolgcr zum Eommandeur dcsseldcn ernannt wird. «Wie wichtig!) soll, wie Herr v. Lurch erzählt. — gerade . selbst zugegen gewesen, — habe ich überhaupt noch niemals ae- sehr». 2) Da« Herr Wagner mich s. Z. mit der Widmung ver 2. Auflage seine» Werke» „Oper und Drama" beehrte, und mir damit rin so schmeichelhafte» Zeichen freundschaftlicher Anerken nung gab. soll nach Meinung de» Verfasser» um unsere» gemein samen Iudenhasscv willen geschehen sein, denn ich gehöre., z n den ausgesprochenste» Judenfressern", wie meine im grühiahr erschienene Broschüre (Der NationaUIderaliSmuS und die Judcnherrschait) „In Lapidarschritt" bezeuge. Nun mag e» dem Urthcil lede» Verständigen überlassen bleiben, mst welchem Rechte diese Schrilt, welche von dem Iubenthuin in rein obtectiver Weise spricht, al» ein Ausdruck dev Judenhasses gualificirt werden kann, wie andererseits, welche» Licht dadurch wohl aui Herrn Wagner fiele, wenn er um de» Judenhasses winen mir ein Buch gewidmet hätte! Thatsache ist aber, daß besagte Widmung damit ln gar keinem Zusammenhänge stand. Vielmehr ist in dem Buche selbst zu lesen, wodurch Herr Wagner dazu veranlaßt war. Nämlich wegen meiner schon vor viele» Jabren verbflentlichten Ansichten über Deutschlands politische Gestaltung, wovon sich Herr Wagner damals angezogen iübltc, Indem er erst später In diesem Pnncte sich einer anderen Auslas sung zuwantte. die freilich von der meinigen west abwcitvt. (Herr vr. Frantz ist seinen anti.nationalliberalen Tendenzen treu geblieben. D. Red.) Somit ist der mich betreffende PaisuS dcS 'Artikels erfunden. Indem Ich Sie ersuche, diese meine Erklärung veröffentlichen zu wollen, - und zwar nicht bioS meinetwillen, sondern auch lm Interesse deS Herrn Wagner, über welchen der c,u. Artikel so viel seltsame Sachen enthält. — bi» ich rc. rc." -h Herr Fricvrich Haale. Direktor hc» Leipziger Stadt- tbeatcrö. befindet sich seit einigen Tagen sammt Gemahlin i» Wie». -h Paul TagIioni' S Ballet „FantaSca" erlebte Mittwoch Abend die hundertste Aufführung am Berliner Hoitheater. (Zum ersten Maie NO. März 1860 ) 20ic oit »>ag wohl t» der gleichen Zelt Beethovens „Fidclio", Mozart» „Don Juan" oder Wagner» „Lohcngiin" über die Berliner Bühne gegangen sein k ch DaS Grabdenkmal, welches Fritz Reuters Wittwe Ihrem verstorbenen Manne aui dem Friedhöfe zu Eisenach errichten laue» will, wich In AfingerSAtclicr zu Berlin von einem lungcnBild hauer modeilirt, der auch Fritz Reuter heißt und seinem berühm ten Namensvetter die Ausbildung zu seiner letzigcn künstlerischen Lauibahn verdankt. ch In der Pariser Comöble Francaise wird die Aufführung deS Lhakcspcarcschcn „Hamlet" vorbereitet. ES wurde dabei bst Frage aufgeworfen. welcher Schluß dem Werke zu geben sei, da Icncr des Verfassers aui französischen Theatern fast unmöglich er scheint. DuciS. der erste Ueberlctzer, hat den AuSwcg gewählt, Hamlet am Leben zu erhalten und ihm die Moral des «stücke» In den Mund zu legen, dafür aber den von Fortinbra» gesprochenen Epilog zu unterdrücken Astrandcr Dumas hat diese Entwickelung in seincr Ucbcrictzung einfach angenommen, aber er läßt kaö Ge spenst des alten Königs noch einmal erscheinen. „Vater, welche Straie wartet also mciner?" rust Hamlet entsetzt. „Du wirst leben", anlwvltet daö Gespenst, und der Vorhang fällt. ^ Vermischtes. * Geschichte einer Ehe. Am vergangenen Sonntag waren eS gerade fünfzig Jahre, so erzählen die „N. Y.", daß der Prager Bürger Josts Nicinctschck, beute ein GreiS von 84 Jah ren. mit dem 22iahrlgen schmucke» Babcttchen seine Vermählung stierst. Er liebte sic innig und trug sie so zu sagen aut den Hän den. Dem jungen Weibchen aber schien nach kurzer Zeit der Herr Gcmabl nicht mehr liebenswürdig genug; es richtete vielmehr seine Blicke nach dcn schönen Uniforme» der Wedrkcnte und ver schmähte eS auch nicht, den häutigen Einladungen zu einem Sstlldichcin Folge zu leisten. ES kam schließlich so weit, daß nach zweffähriäcr wechselvoller Ehe die Gatten von einander schieden. Doch nicht iür immer. Im vorigen Jahre erhielt Babett- chen, eine Greisin, eine Zufluchtsstätte im städtischen Banholomä!- Arnstnbause. und am 26. März d. I. wurde auch ihr Gcmabl daieidit ausgenommen. So trastn sich denn nach nahezu einem halben Jahrhundert die geschiedenen Eheleute wieder dauernd unter einem Dache. Diese Gelegenheit benützten ihre College» und Vorgesetzten, um Ihnen begreiflich zu mache», baß eS höchst unschicklich >ei. i» einem derart vorgeschrittenen Alter noch i» Zwietracht zu leben, und da zur (Aieiiucht keine Ursache mehr Vorkommen dürste, so mögen sie sich äbcrmalS die Hände zum Frieden reichen und dcn Rest deö ehelichen Glückes genieße». Diese Worte fielen aui iruchtbarcn Bote». Die geschiebenen Ehe leute erneuerten ihre Verlobung, und am verflossenen Sonntag stierst» sie in der St. Bartholomäi-Klrch.c ihre goivcne Hochzeit in Gegenwart eines überaus zahlreiche» Publikums. Nu» haben sie sieb also wieder. ' Die Gräfin de Volsin, die einst hochgeiclerte Tänzerin Maria 2ag!!oni, bewundert von Europa und Amerika, der zu Lieb ga>ne Lorbcerhalist entlaubt wurden» die mit Gold über schüttet wurde, der mehr Diamanten zuflotten, als andere Balle- tcusen Fünigroschenstüeke zu sehen bekomme», bei der fürstliche und hochgestellte Personen antichambrirtcn, - lebt In London, jetzt 70 Jahre alt. in sehr beschränkten, wenn nicht mißlichen 2str- hältnmcn. troHdem sic eine nahe Verwandte dcS Fürsten Win- dischgrätz nnb deö unermeßlich reichen russischen Fürsten Trubetz- koi ist. Sie gicbt jetzt In ihrer einfachen Wohnung Tanzuntcr» riebt zu 2 Guide» die Stunde, aber daö scheint auch nicht viel abznwerien, denn bie Tänzerin Sangalli in Paris soll deadsicd- tigcn, eine Bencflzvorsstllung für sie zu geben. Sie selbst trägt wob! keine Schuld an ihrem Unglück, vielmehr hat Ihr Herr Ge mahl sehr, sehr viel gebraucht. ,.'Noble Paisionen" kosten eben sehr viel Gelb. — Es giebt doch gar zu viele Beispiele, baß vor nehme Ehen sür Künstlerinnen nichts weniger alS ein Glück sind. - Ein chincsi! chcS Dincr. Herr L. R. v. Fries, der bekanntlich im Anitrage der österreichischen Regierung in dcn eine! chinesische» Zolldstnst getreten (st, sendet an» «hangal, Mitte V«t» kann; Mehlspeise« «» . „ famo» zubrreitet. Enten-, -re Braten waren genießbar, dst Fisch« sogar !. doch zstv« ich natürlich di« einfachste euro- ielen kulinarischen Genüssen der chinesische« dlldete «et» «st den Gaumen vorsrtzen icte sau Fcnilleton. Herr Director Do. Müller feiert den Sedankag posthum Scotcmdcr und wegen der umfassenden Vorbereitungen t,iv Rcsibciizfhcastc geschlossen. am bleibt Mitt;- -h Die M.ülii'r.stmngvcrei'.ie Dresdens sieben heute gerüstet, um die Feier des Tages von Sedan verherrlichen zu helfen. Die Programme derselben enthalten größtentheilo patriotische Lieder und liefern von Neuem den Beweis, daß viele herrliche Compositionen für den Männergesang vorhanden sind. Dem Dresdner OrvheuS ist eS gelungen, bei Ausführung seines Programms in den 'Räumen des Felbschl ö ßchenö auch In strumentalmusik zur Mitwirkung zu haben, um einer, beim alleinige» Vortrag von Männerliederii ohne Begleitung nicht abzuwcncendcn Monotonie, vorzubcugcn. -h Endlich gebt die seit Jcibren ln unserm Blatte erbetene Aufführung ciaiilscber Stücke bei ermäßigten lPrelsen im Königl. Hostbeatcr ihrer Realisirung entgegen. Wie uns zu verlässig mltgetb.ilt wird, soll am o. September die erste derartige Vorstellung stattfinden und die späteren >» Pausen von 14 Tagen folgen. Die Eintritts-Preise werden wir demnächst veröffent lichen. -h Wie wir höre», ist gestern der beliebte Schauspieler Alexander vom Reiirenztheater nicht unerheblich erkrankt. Gestern Abend mußte statt „Endlich ha» er'ö doch gut gemacht" geacbcnwerdc»„Bckcnntnisse". DieFestvorstcUungainDonncrStag „Gewonnene Herzen" wird hoffentlich nicht dadurch aiterirt wer be» und der wackeie Künstler recht bald genesen. -j- Wlr druckten jüngst ein Feuilleton über R. Wagner von A. v. Lurch. Der Zweck, dem größeren Publikum eine Interessi- rende Lectüre zu bieten, wurde, wie wir vielfach hören, damit erreicht. Für die Richtigkeit iener Notizen v. Lurch s haben wir keine Gewäh" Zuschrift dcS mit erwäbut t g! . , „ . Juni, die folgende Skizze: Wem die Ehre widerfährt, zu einem Diner bei einem Mandarin beigezogen zu werden, erhält die Ein ladung zu diesem aus einem den mineslschen Visitkarten gleichenden carminiarblgcn Blatt Papier, da» außer dieser noch unzählige ArtigkcilSfloekeln in sich schließt. Stadtrichter Tshcn war eS nun, dem mehrere Eonsuln, daruntcr der österreichische General-Consul, Herr Schlick, icrncr Herr Haas, österreichischer Interpret, und ich cö verdankten, solch einem Diner bcizuwohuen. Die Geladenen waren alle zugleich cingetroffen und hatten sich eben im Vorbote deö von, Stabtrichtcr bewohnte» Gebäudes versammelt, als die Thore von zwei KulIS auigerlssen wurden und wir In den zwei ten Ho! cintraten. wo uns ei» ungekanntcr Ohrenschmaus ent- gegendröhutc. Ehlnesische Musik empfing unS mit einem Tusch und Böllerschüsse wurden gelöst. ES wurde uns leichter um» Herz, aiS dieieS unmelodische Conccrt sammt den Detonationen ein Ende nahm. Von hier aus kamen wir In den dritten HR, wo unö der Hausherr empfing unv in den Speisesaal geleitete» welcher nur durch eine Glaswand von dem Hofe getrennt Ist. Dieser Saal enthielt in der Mitte einen großen runden Tisch und an den Wände» ringsum standen Stühle, neben Irdcm ein klei nes Tischchen, um die Tbecichalen daraus zu stellen» da diese» Getränk gleich beim Eintritt servirt wurde. Chinesische Gemälde bedeckten bie Wände und zahlreiche Laternen und Lampen hingen von der Decke herab. Nachvr», die Conveciation. welche nur chinesisch geführt wurde, eine kurze Weile gebauert, wurde vor unseren Augen der Tisch gedeckt. Endlich war »Alles bereit und Tshen forderte leden Einzelnen besonders aui, zu TIlch zu kommen, wies Jedem seinen Platz an und überreichte die rothlackirten Stäb chen, welche als Eßbesteck dienen sollen, mit tteken Lomplimenten, die man so ans wie möglich erwiderte. AlS diese Scremonte be endet war. setzte man sich an bie Tasel. ES wurde ReiSweln ge bracht und daö EiitrSe auigetragrn. bestehend aus Schinken, Eiern, iungem »Bambus und mebreren anderen kalten Gemüsen. Hieraus kam Suppe, aus Vogelnester» bereitet, mlt Eier-Gelöe. Zurve- schreibung der nun folgenden vlerundbrelßig Gerichte schlt mir sowohl baS Gedächtnis,, al» auch hauptsächlich die nötbige Kennt- niß der chinesischen Kochkunst. Um doch noch einige von den eiaentbümltch hervorstechenden aufgctragenrn Sveiien anzuführen, «eien erwähnt- Halftlchstvgeu. Balunschwamme, dann ein« Suppe Oel gebacken, nach diesigem Gescbmaö Schweine- und andere Br recht gut zuberritet, d välsche Kost all dielen ... Küche entschieden vor. Da» letzte Gericht Hühner-Suppe. Abwechselung tm Speisen kennen dt« Chinesen nicht, indem sie für einmal ihre ganze Kochkunst autzkramen nnd dann bei jeder Gelegenheit dieselbe Reibe von Gerichten wieder holen. Der Gcsammt-Einvruak. den die» nationale Essen her- vorriei, war, al» hätten wir gekochtes Guttapercha verdaut. Eine Schüssel der herrlichsten Früchte, welche den Schluß bildete, war da» Beile an dem Diner. Bei den letzten Gängen wurde Champagner servirt, der einzige europäische Wein, welchen bie Chinesen trinken, vorausgesetzt, daß sie die Mittel dazu baden. Die Kiste davon kostet lO bis 15 mericanische Dukaten. Schon nach der Suppe reichte der Hausherr Cigarren herum, eine wahre Woblthat für un» Europäer, welche sich geschmeichelt füvlten, von irgend einer chinesischen Rotabllltät -u Tische geladen zu sein. Da» Diner bauerte von 7 bi» lO Uhr Abend» und e» ist Sitte, nachdem da» letzte Gericht abgetragen ist, sich lokort zu empfehlen. Noch wäre z« bemerken, baß der Chinese seine Gäste stet» tm StaatSkicide empfängt, während wir uns nur in Straßcn-Tollctte befanden. * Die Leiche de» Fräul. v. Budbcnvroockau» BrrSlau. da» am 4. August in Murren bet Jnterlaken beim Bluincnsuchen von einer lSOO Fuß hohen Felienwanv gestürzt — ... August auf einem tzelsenvorsprunge aukae- Herunterschaffen derselben war mit großer -fahr verbunden, da die Höhe der Felsen- wnr, Ist erst am 2l. August fuiiden worden. DaS Z Schwierigkeit und Geß wand von der r halsohle bis zu der Stelle, aus der der Leichnam lag. 500 Fuß betrug. ES mußte deshalb eine förmliche Staffelet am Felsen hinan errichtet werden. * Bazaine und der Interviewer der „Köl nern,." Die „Kölnische B.-u. H.»Z." bringt folgende» In serat: „Bitte an Bazaine, die von der Kölnischen Zeitung so rüvrend besungene, noch Immer mrerwassertrlesende Hose zur rin» an den Ken- benlelben Gegen- azatne hat sich der letzten Dcmüthigung unterziehen müssen. Er tst von einem Zrl- tungSrcporter „interview^' worden. Der Repräsentant der „Kölnischen Zeitung" bat Hand aus ihn gelegt während der Dauer seines Aufenthalte» tn jener übeiriechenden Stadt und ihm die wahrhaftige Geschichte seiner Flucht entlockt. Der Ex, Marschall will wie eine Katze die Mauer herab gekrochen sein, sich gleich einem gelernten Akrobaten an einer Strickleiter her- abgelaffen haben und bei dunkler Nacht durch die „von einem wüwcndcn Mistral bewegte" See zu dem Boote geschwommen sein. Damit nicht Jemand leise Zweifel darüber äußere, daß ein korpulenter alter Herr von mehr al» sechözig Jahren solcher Tbaten sähig sc!. zeigt er seine geschwollenen Hände und sein geschundenes Schienbein und produclrt zur Bekräitigung keiner Erzählung ein Paar Hosen, „die noch vom Secwasser feucht sind." Etwas Köstlicheres al» diese Holen, die vom Sonntag Abend bi» zum folgenden Freitag die Feuchtigkeit behalten haben, giebt e» nicht. . .. Wir würden mehr Vertrauen in die phhslschen Kräfte deö Er-Gekangenen gesetzt haben, wenn er seinem „Interview«" die Treppe herab geholten hätte." W * Genauigkeit der Generalstabskarten. Die ,7Hess. Morg.-Ztg." schreibt: Vom Gcneral-Feidmarschall Grafen Mottke erzählen sich die Thüringischen Bergbewohner folgende Geschichte: CS war Enke der 60er Jahre, noch vor dem Aus bruche des glorreichen Kriege» gegen Frankreich. Eine Terrai«- Rccognvsclrung batte Len großen Strategen mit seinem General« stab in da» herrliche Sicdenthai zwlsctirn den Höhen de» Auer hahn und deS SchncckvpiS gcsührt. ES galt der Milttärstraße nach Suhl, der bekannten Gewchrfavrikstadt, unv deren Neben wegen. Die ältesten Führer de» Gebirge», Förster und Jäger waren um dcn General versammelt, uin über Weg und Steg Auökunst zu geben. Zufrieden nickte er über deren Angaben, sie stiinintcn genau mit dcn offen dalieacnden GencralstabSkartm. Aber plötzlich nimmt sein Gesicht einen ernsten Ausdruck an, den» keiner der Führer, auch nicht der älteste, der titgtägllch die Gegend bcläuit — will einen Seitenweg kennen, der sich aus halber Höhe deö sogen. Kickclhahns zum Lautergrund htnschlängrlt. „Folgen Sie mir, meine Herren", ries der General. „Ich werbe dcn Weg suchen l" Er bahnte stm einen Weg durch da» Gehölz und nach halbstündigem Suchen war der auf den Spezialkarle« verzcichnrte Meg. desten sich die ältesten Bewohner nicht erinnern konnten, richtig gefunden. Die Thatsache wird von den dortigen Bergbewohnern mlt freudigem Stolze erzählt. 'EincurioseSWölkchenlst neulich vom Capltän W. E. Manning in einem Dorle Im nordwestlichen Neu-Mexieo, gerade südlich von der Grenzlinie zwischen diesem Territorium und Colorado, entdeckt worden. Die „Denver New»", ein In Colorado erscheinendes Blatt, liefert von demselben eine Schil derung. Eine starke Mauer umgicbt daS Dorf, da» genügend Häuser enthält, um 4000 Personen zu beherbergen. Die Bevöl kerung ist indeß bis auf ca. 1800 Seelen herabgeschwunden. Die Sprache unk einige der Gebräuche der Einwohner correspondirrn mit der Sprache und den Gebräuchen der Chinesen. Die Kranen tragen dcn echten himmlischen Typu»; sie kleiden und irtstren sich nach chinesischer Art. Ihre Religion wirb als „barbarisch pom pös" beschrieben. Momezuma ist ihre Gottheit. Unsterblichkeit bildet einen Tbeil Ihres Glaubens, die Priester tragen schwere gestickte Gewänder, die seit unzähligen Jahren in Gebrauch sind. Dir Corcmonien der Gokteövcrehrung sind formell und pompd». Die Moral der Bevölkerung Ist tadellos. Sie führen eine Chro nik der Ereignisse mit Hilfe des Knüpfen» von elgenthümlschen Knoten in lange Stricke. Ihre Regierung ist eine konservative Republik. Die Negierung führt ei» Concil von 1» Kaziken, von denen 6 für Lebenszeit gewählt werden. Man wählt gewöhnlich Greise, damit ihre AmtSdauer nicht ungewöhnlich lang tst. Die übrigen 7 werden von Zeit zu Zelt gewählt. Einer verleiben ist daö Haupt der Krecutlvc; ein anderer ist eine Art von Bice- Prästdcnt. ES gicbt auch einen KricgShäuptling und einen Ches der Polizei. Diele 7 Kaziken sind in der Regel iunge Männer; sie dienen nur einige Monate. DaS Wahlrecht ist universell und die Civllisation ist sehr vorgeschritten. Frauen werden In der größtmöglichen Achtung und Verehrung gehalten. Nicht» tst zv gut iür sie und sie selber baden nur sür die HauSwirtbschalt Ge schmack. Dieses Isolirte Gemeinwesen hat seit mindesten» S'K Jahrhunderten seine Traditionen ungebrochen auirecht gehalten und ist thatsächlich ein Paradies iür Frauen und Priester. * DaS berühmte WirtbShauSschiid zum,.Postillon von S««»» tumeau", welches die Balern während de» französischen Kriege» »ach München geschleppt und dort am königlichen Theater aus gestellt hatten, ist vor einigen Monaten dem betreffenden Wtrthe wieder zurückgestellt worden, begleitet von eine« Billet von lOv KccS. als Entschädigung unv Interessen. * Theodor Wachtel zun., der Sohn de» Königlichen Kammer sängers Theodor Wachtel, ein geschätzter lyrischer und Spieitrnor und al» solcher zuletzt am Herzoglichen Hostheater zu Deslau engagirt. bat der Kunst entsagt und erläßt darüber ln dem Or gan der „Deutschen Bübnen-Genossenschast" nachstehende Anzeige: Meinen werthen einstigen Coliegen hiermit die Anzeige, daß Ich durch Stimmverlust gezwungen, meine Bühnenlaufbahn aufzi». geben, letzt zu meinem einst erlernten Handwerk zurückkrhre. Mit heutigem Datum habe leb mich n Dessau, Zerbsterstraßr 41. al» „Juwelier, Gold- und Cüberarbeit«" etablirt, und empsehle ich den verehrten Genossenscl'akts-Mitgliebcrn mein reich afforlirte» Waareniager. Jede Bestellung von auSwärt» wirb gegen Baar- elnscndung »der Postnachnahme schnell, solid und billig von mir ausgeiübrt. Dessau, den 19. August 1874. Hochachtungsvoll Th. Wachtel. Juwelier, ehemaliger Herzoglicher Hofopernsänger. * Da» franMische Blatt ,,1'krs uouvvlle" thell» mit, baß die sogenannte zweil»Mae Nachtigall (ble sich vor einigen Jabren auch in Dresden pvsduclrte) helrathen würde, und selbstverständ lich mutz e» wieder ei« Engländer kein, der sie beimiühren will. Die Hochzeit soll in d« Stadt Petrarca'» und der Gcgenpäpfte, in Avignon geleiert werden, doch bade der dortige Maire erst beim Obertribunal ««gefragt, ob er diese Trauung vollziehen dürfe, ohne an elnrr Bigamie mltzuhelseu. — Da« Ganze baiste wohl nur ein schlechter Witz fein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)