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16 Peter Zwiauer. T y 1 e r&Comp. mehrere kleine ftatt eines grofsen Ventils an. Die Anordnung ift fehr beliebt und gewährt den Vortheil, dafs die Ventile durch kleine Unreinigkeiten des Waffers nicht undicht werden, weil diefe beim nächften Hub der Pumpe weg- gefchwemmt werden; und felbft in dem Falle, dafs diefelben gerade am Ventil fitze fich befinden, das Spiel nicht hindern, weil die Kautfchukkugeln fo elaftifch find, dafs fie unter dem Drucke derFIüffigkeit fich derForm der eingefpülten Unrei nigkeit anfchmiegen, und diefe fo an den Sitz anpreffen werden, dafs fie dennoch fcliliefsen. In Confequenz dieferConftrudlion kamen Hayward Tyler & Comp, bei einem zwölfzölligen Cylinder auf vier Ventile flatr eines, alfo im Ganzen fechzehn Kugeln. Die Pumpen find in allen Grofsen fehr uniform gebaut und haben durchwegs nur einen Windkeffel, der in der Mitte zwifchen den beiden Druckventil-Sätzen angebracht ift. Diefs ift bei der fonft fo fchön durchgeführten Conftrudtion ein entfchiedener Mangel. Bei den kleineren Pumpen ift der Windkeffel an den Deckel des Ventil- gehäufes angegoffen, welches mit Vermeidung der vorftehenden Flanfchen durch Charnierefchrauben an den Pumpenkörper angeprefst wird. Diefe Pumpe, fowie alle die vorbefprochenen diredl wirkenden Pumpen, haben den Nachtheil, dafs fie fämmtlich den Dampf nicht expandiren können. Es kommt alfo in Bezug auf die Oekonomie nur darauf an, welcher von ihnen am wenigften Kraft, refpedlive Dampf zur Umkehrung der Kolbenbewegung braucht. Bei der D e ck e 1* ’fchen Pumpe wird durch den Anftofs des Steuerarmes der Schieber in feine mittlere Lage geftofsen, von diefer durch den im Cylinder enthaltenen Dampf, welcher alfo hinter den Steuerkolben treten kann, in feine extreme Stellung gefchoben. Um fich ein Bild von dem Kraftverbrauche zur Steuerung zu machen, vergegen wärtige man fich, dafs der Schieber im Anfänge feiner Bewegung durch den Steuerarm mitgenommen wird, alfo nicht mehr Kraft braucht, als fein paffiver Widerftand beträgt. Die Hubvollendung wird durch den Abdampf aus dem Cylinder bewirkt; der Kraftverbrauch ift jedenfalls gering. Beider Cameron- fchen Pumpe wird der Kolbenwechfel durch Anftofsen des Kolbens an die Steuer ventile bewirkt, infoferne, als diefe den Raum hinter dem nicht ganz dicht fchliefsenden Steuerkolben mit der AusftrÖmungsfeite des Cylinders in Verbin dung fetzen; die Bewegung des Steuerkolbens aber gefchieht durch frifchen Dampf, deffen Verbrauch jedenfalls gröfser ift, als zur Bewegung des Schiebers erforderlich wäre, indem der Widerftand des Schiebers in keinem Verhält- niffe zur aufgewandten Dampfarbeit fleht. Die Pumpe wird alfo, abgefehen von allen zufälligen und unvermeidlichen Dampfverluften, mehr Dampf brauchen als die. Decker’fche. Das Undichtfein der Steuerkolben bedingt von vornherein einen Mehrverbrauch an Dampfe, indem die Canäle zu den kleinen Endventilen bei jedem Hub mit frifchem Dampf gefüllt werden miiffen; verbindet fich damit noch eine geringe Undichtheit der Endventile, fo exiftirt eine continuir- liche Dampfftrömung aus dem Schieberkaften durch den Cylinder in die Aus- ftrömung, welche^ Dampfverlufte bedingt, die- man nicht beobachten kann und ■erft an dem gefteigerten Kohlenverbrauche erkennen wird. Bei der Maxwell Ä Cope’fchen Pumpe erfolgt die Umfteuerung ebenfalls durch frifchen Dampf, während auf der anderen Seite DampfausftrÖmung erfolgt. Doch ift es leicht einzufehen, dafs auch diefe Pumpe mehr Dampf brauchen wird, als die Decker fche, weil, wie bei der Cameron’fchen, zur Bewegung des Schiebers fnfcher Dampf confumirt wird, und die fchädlichen Räume hier gröfser lind als bei den beiden anderen. Die kleinen Canäle, deren Coincidenz die Umfteue rung bewirkt, müffen mit Dampf gefüllt fein. Der Steuerkolben, wenn die Pumpe nicht gerade für e 1 n e beftimmte Dampftemperatur gearbeitet ift, kann nie <ranz genau dicht laufen, was ja doch erfordert wird; denn obgleich Kolben ^und Schieber von demfelben Materiale (Gufseilen) find, hat doch gewifs der Kolben vermöge feiner Form eine andere Ausdehnung als der Schieber, der ja viel