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Diese» Matt wird den Lesern von Dresden 11L /I und Umgebung am Tage vorher bereits al» ^U'VHd'MGv zugcstellt, während eS d-.e Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. öerugrgebW: xikriamrli» f», »«»»r« bei t»,tt» ,wrimatt»erttutraauiio durch unsere Bolen I»de,»t und «»r,rn«, an Sonn- und Montagen nur emmali » Ml. »oV>. durch auswärtige Kam- Millionäre S MI bez, » Mr so Pf. xe> einmaliger .tzulielluna durch die PoltSMk. «olinevestellgeldi. imAus- land mit «ntlvrechendem Äuichlagc. N achdruck aller Artikel u. Original- Mitteilungm nur mit deutlicher Ouellenangade l.DrcSd. Nachr/j juläilig. Nachträgliche Lonorar- anivriiche bleiben unberücksichtigt: unverlangte Manulkrivte werde» nicht auibewalirt. Lelegramm.Adresse: Rachrichten Dresden. Fsnrei'gen.casif. Aitiialime von Anliindignligen dis nachiniiiags s iltn 2oim- und Nciertagb iiiil Marieiisirabe W voii ir bi» V-r Ukr Die l ivaltige Gnind- -eile !ca. » Eilben> A> Psg. An kündigungen am der Privalieiie Zeile NS Pig : die Livaii-ae licilk als „Ein- aeiandt" oder aus Teiticiic si Pin. rrnNuinmein nach Lonn- und ijeiu- iagen > bcz. Llvaliige Erundieilcir M. «o de;, so und so Pig nach be sonderem Tarif. Auswärtige N»>- träge nur gegen LorauSbemlilung. Belegblätler werden wü rsLig. berechnet. aeniivrcchaiiichlub: Am» l Rr. U und Nr. 21»»«. kMSl'tlgö Kll8mki! livck Ml'tkl'«kMtsn in Ü8l!t8^ p u llavoa Upkf HIa!'l'6!I8tl'. R L U1-LLHtVa.L vüLs N,,giitji»kn 8ti>°nn «niisil, r,„8r°onus«kn»!illk tiiilink pi-k>8k 8SVSSV ölkM., VuäiitStsn. rtl'kng soliliö Wsl's. nuzrki'oi'liöntiieli diiiige i>M8k. Dl' . Ncaeste Trahtbbrlchte. Hoinachiichten, KAlneibiiiid, Vom TextilnrbeitercinSstaiib in E'imuulichan, GerichiS- V»»» eZV«» ^jtlksskl. Verhandlungen. sttesioniec-Kviizeit. Beilincr Leben. Pivzeß Kivilecka. AM" li L»al»«u. Freitag, 0. November 1903. Neueste Druhtmelduugen vom >. November. Wiesbaden. Der Kaiser erledigte beute vormittag Regierungsgeschäfte, ging sodann mit dem Reichskanzler Grasen Lütow längere Zeit im Schloßgarten spazieren und subr dann unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach dem Taunus Bahnhof, von wo er mit dem Reichskanzler und de» Herren des Gefolges sich um 11 Uhr 25 Minuten nach Eaclsbach begab. Egelsbach. Der Kaiser ist um 12?1 Uhr hier cingclrofscn und wurde vom Kaiser von Rußland, vom Großberzog von Hessen tafcl zu 43 Gedecken. Ter Kaiser gedenkt heute abend !l Uhr 30 Min. wieder abzureiscii. Ans der Fahrt von Wiesbaden nach Egelsdach hörte der Kaiser den Vortrag des Reichskanzlers. Wandsbcck. Die Königin Wilhelm! na traf heute vormittag mit deni Prinzen Heinrich der Niederlande hier ein, um eine Parade über ihr Hnsarenregi.neiik „Königin Wilhelmina der Niederlande" shannovcriches Nr, l5j abznnehnicn. Am Bahn hose, wurden die Herrschaften von den Spitzen der Behörden empfangen. Die Königin und Prinz Heinrich begaben sich vom Bahnhole zu Wagen unter Eskorte einer Eskadron Husaren durch die sestlichgefchniückten Straßen nach dem Pnradeselde. Die Königin fuhr im Wagen die Front des Regiments ab und nahm dann inmitten des Paradefeldes Ausstellung, woraus das Regi ment zunächst in Zügen im Schritt und dann in Eskadöons im Trabe defilierte. unter brausenden Hochrufen der zahlreichen Menschenmenge fuhr die Königin sodann zum Besuche des Regi mentskommandeurs Oberstleutnants v. Zitzcwitz. Stach einem »stück im Ofsizierskasino, an dem außer dem gesamten Offi zierskorps der kommandierende General, der niederländische Ge sandte in Berlin, das Gefolge der Königin und die Spitzen der Behörden teilnahmen, werden die Königin und Prinz .Heinrich um 3 Uhr nachmittags nach Arolsen Weiterreisen. Berlin. tProzcß Kwilcckn.l In der fortacsctzten daß sie die Ueberzengung gewann, er wolle,sie verleiten, Un rechtes zu tun, worauf sie ihn hinauswerfen ließ. Hechelski be streitet, die Zeugin damals haben verleiten zu wollen, Unrechtes zu tun. Max Andrnsc^ewski, der Stiefsohn der alten Andrns- czewska sagt aus, die Lticsniutter versicherte auf Befragen, die Gräfin habe richtig geboren. Frau Wlekowska-Wroblcwo erklärt, bestimmt zu wissen, daß die alte Andrusczewska am Tage der Geburt des Knaben in Wroblcwo war und bleibt hierbei, ob wohl ihr die entgegengesetzte eidliche Aussage vor dem Unter- suchnngsrichtcr vorgehalten wird. Sie behauptet, dort nur haben jagen „u wollen, die Andrusczewska verreiste nach der Entbindung der Gräfin einmal. Auf Antrag des StoaiScmwalts wird die Zeugin wegen Verdachts des Meineids in Hast genommen. Chemnitz. Ter sozialdemokratische Rcichstags- abgeordnete für den 22. sächsischen Wcchllrcis. Zigarren- fabrikant Franz Hofmann, ist, den „Chemnitzer Neuesten Nachrichten" zufolge, gestern abend hier infolge eines Schlag- onfalls plötzlich gestorben. Buchholz i. Erzgeb. In dein benachbarten Neudorf er mordete gestern abend eine Gcschirrsnhrerscheiran ihre beiden Kinder >m Alter von 1 und 7 Iabrcn und ergriff sodann die ,Zucht. Darmstadt. Tie „Tarmst. Zig." veröffentlicht eine Mit teilung des preußischen Kriegsministcrimns an das hessische Staatsminijttrinm, wonach der Kaiser genehmigt hat. daß die Ei nebnnna der Lünette Wiesoaden in Mainz, sowie der Bastionen „Erzherzog Ferdinand", „Prinz Wilhelm" und „Schwarzenberg" der Kastellumwalluiig sofort beginnen darf. K ö l n. Tie „Köln. Volksztg." meldet ans Mainz: Heute nacht gegen lh Uhr ist der Bischof von SN a > nz T r. B r ü ck infolge eines Schlagansallcs gestorben. Posen. Ans die von dem Kurator und dem Rektor der Königlichen Akademie dem Kaiser erstattete Meldung von der Eröffnung der Akademie ist iolgendes Telegramm eingeaangen: „Erz. -Obervräsident von Waldow. Polen. Se. Majestät der Kaiser und König tasten Ew. Exzellenz und Herrn Rektor Kühne monn für die Meldung von der Eröffnung der dortigen König lichen Akademie und für das Gedenken der Jestvcnammlung,viel mals danken. Sc. Majestät werden der neubcgründeten Hoch schule ollerböchstihr besonderes freundliches Interesse auch in Zu kunft bewahren und hoffen, daß die Lehrer wie die Studierenden sich bei der Pflege der deutschen Wissenschaften auch die Pstege der deutschen Tugenden, der Treue gegen Gott, König und Botcr- la»d allezeit cmgeieaen sein lassen werden z»m Segen der Provinz und der ganzen Bevölkerung. Ans allerhöchsten Befehl, lgcz.i v. Lucanus." Budape st. lieber das Programm TiSzcis schreibt der „Bester Llo»d": Tos Pwg-amm ist ini großen und gan,ea gut, der Wille nnd die Scbatfenslrast des Minislervräsidenteil und seiner Mitarbeiter sind noch bester. Bedeutenderes wäre zu bosten. wenn litt ihre Arbeiten freie Bahn gemacht wäre. - „Budavesti Hirlav" schreibt: Das Programm legt Zeugnis dasiir ab. daß der Ministerpräsident klare und bestimmte Anschauungen über alle Erfordernisse des Stnotslebens besitzt. — „Pesli Ngplo" charakteri siert das Programm als konservativ. Paris. Infolge der Weigerung der republikanischen Ver einigung des Senats, mit Vertretern der Mchrhcstsgruppen der Kammer bezüglich einer über den Regicrungsentwurs hinauS- aehenden Reform des Mittelschnluntcrrichts zu ver handeln. begab sich eure Abordnung der deinokratiichen Linken zum Ministerpräsidenten, um die htcrdnrch geschaffene Lage zu erörtern, lieber den Verlaus dieser Unterredung ist keine amt liche Mitteilung gegeben worden, doch verlautet in parlamentari schen Kreisen, daß Eombes zwar sein Bedauern über die zumeist durch das Eingreifen seines Vorgängers Waldcck-Rousscau vcr- anlaßte Weigcruna der republikanischen Vereinigung des Senats ausgesprochen, dabei jedoch erklärt habe, daß der Unterrichts- ministcr in der beute im Senat beginnenden Debatte über die Aufhebung des Gesetzes Fallonx und die Reform des Mittclschul- msterrichts den Entwurf der Regierung befürworten werde. Man glaubt, daß während der Generaldebatte die verschiedenen Gruppen mit der Regierung verhandeln werden, um eine Einigung über die verschiedenen Artikel des Entwurfs z» erzielen. Mehrfach heißt cs, daß man sich vorläufig mit der Aufhebung des Gesetzes Fnlloux begnügen und sodann, wie bereits gemeldet, die Tcbatte über tue weiteren Punkte des EnttonKs vertagen Werde. Die oppositionelle Presse drückt ihre lebhafte Befriediguna über das Eingreifen Waldeck-Rousscaus aus, der offenbar nicht zngeben werde, daß die Regierung sich in allen Dingen den extremen Gruppen der Kammer unterwerfe. Durch seine Stellungnahme werde die Lage ziemlich verwickelt In den Teviitiertenkammern habe der Block anscheinend seine frühere Festigkeit wieder gefunden. die Gembr für das Kabinett drohe jetzt aber vom Senat her. Auf der anderen Seite greifen mehrere radikale Blätter Waldcck-Rousseau 'ehr scharf an und erklären, daß er vor einigen Monaten erst versucht stabe, einzelne .stongregcitioncn zu retten und sich jetzt bemühe, die kongreganistischen Mittelschulen zu retten. Madrid. Das „Tiario Universal" erzählt, mit dem Monat September bereiteten die Republikaner eine revolutionäre Bewegung vor, wobei sie ans die Unterstützung von drei Generalen und voll zwei Schissen rechneten, die von Republikanern angekanft seien, die sich in Argentinien niedergelassen hätten. Das Komplott sei indessen gescheitert, da die Verbindungen zwischen den Beteiligten durch verschiedene Maßnahme» unterbrochen seien. — Tie »ach Bilbao gesandten Truppen beginnen Sic Stadt m räumen. London. Tie „Times" melden ans Tokio: Ter Sekretär der japanischen Gesandtschaft in Söul, der sich auf einer Inspek tionsreise iw^ Ialn-Tale befindet, berichtet, dast die Gerüclne über russische Truppenbewegungen in Wisu von Japanern Herrichten, die dadurch ihre eigene gesetzwidrige Be schlagnahme von Bau- und Floßbolz verheimlichen wollen. Tie russischen Soldaten in der Nochbarschast von Wisu seien nur damit bcschämgt. dch Interesten der Bcmmnlcrmiienhändier zu schützen. — „Taily Mail" meidet ans Tientstn: 10000 Mann rn'stsche Truppen sind in Mukden einqerückt. Kopenhagen. Der Kronprinz von Dänemark wird wie „Politiken" meldet, bald nach dem RegierungSiubilciain des Königs eine längere AnslgndSreise untcrnelunen. nnd zwar stierst nach Wien, dann nach Petersburg, von da nach Berlin, wo er dem Tenlschen Kaiser einen Besuch abstattcii wird. Tie Rücl reise erfolgt wahrscheinlich über Paris. Petersburg. Tie hiesigen Blätter besprechen alle in aus führlichen Auileln den Besuch des Kaisers von Rußland in Wiesbaden. Tie .Teuttche St. Petersburger Ztg." weist dabei auf die Betuche deS KaiierS Nikolaus in Wien und des Ministers Lamsdorsf in Paris bi» und hebt hervor, daß alle diese Besuche Eintracht aut internationalem Boden versprechen. — D.'c „Herold" verweist ans die verworrene politische Lage im nahcn nnd ferne» Osten und beurteilt die Wiesbadener Zusammenkunft der beiden Monarchen als ein Ereignis, dcm eine die politische Almolphcirc klärende Kraft innewabne. Petersburg. Das „Journal de St. PeterSbourg" schreibt: Tie Zusammenkunft, welche Kaiser Nikolaus in Wies baden mit Kaiser Wilhelm hat, sei ein neuer Beweis für die traditionellen freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen den beiden .Herrscherhäusern bestehen nnd die immer die günstigste Wirkung ausgeübt Koben auf die Ausrechterhaltung des all- zcmemen Friedens sowohl, wie auf die Wohlfahrt der beiden gci ... ... Völker. Tie Anwesenheit des Ministers der auswärtigen An gelegenheiten Grasen Lamsdoris und des deutschen Reichskanzlers Grasen Bnlvw bei ihren erlauchten Herrschern gibt dieser Zn jamwenknnst eine besondere Tragweite hinsichtlich des politischen Verhältnisses der gegenwärtigen Zeit nnd des Gedankenaustausches, der sich zwischen den beiden Staatsmännern über die Tagcssragcn vollziehen soll. » Oertlkchcs und Sächsisches. Dresden. 5. November. ,e. Majestät der König und Se. König!. Hoheit der Kronprinz sind gestern abend kurz nach lü Uhr wohlbehalten in Sibyllenort ringetrossen. Heute fand König!. Jagd aus Stein- Langewicscc Revier statt, zu welcher Herr v. Klitzing auf Stein mit Einladung beehrt worden war. —" Ihre Majestät die Kvnigin-Witwe wohnte heute vormittag in der katholischen Hofkirche in der Gruft des Königs Albcit einer Mcste bei. —* Se. Exzellenz der Herr Kultusminister Dr. v. Seydc- witz und der Ministerialdirektor im zstilttisministerium, Herr Geh. Rat Wae urig, weilten kürzlich in Lcipzia. um sich, bealcirct vom Herrn Universitätsrentmeistcr Hosrat Niemer, über den Stand verschiedener Universitätsbauten zu unterrichten. — Ter Beerdigung deS Professors Mvmmfen in Berlin wohnte heute in Vertretung der Universität Leipzig der Rektor. I c u I r !. «scriauipiciiiause suroei ^-onnaocno ocn /. oco vember die 9. Wiederholung von Hebbels „He rodes uni M a r i^a m n e" statt. — Sonntag den 8. November jetzt Her: Kunst und Wissenschaft. »spielte: dafür gewann ne um so bester die Herrschaft über den f* Mittellinie, Niis dem Nuv.-.-n, dev § ö,i i n l dr n i. herrlichen getragenen Satz und den brillanten Schlußteil. Wenn theater Im Scbauwielbauf' findet -onnn'bcnd den 7'No-^'^ M'cigt icin sollte, einen gut gemeinten Rat anzu- ineaier. IM^Scyausplctliause surdet ^onimvcnd den 7. -"o- ,,sg lenken wir ihre Aufmeriiainkeit ans den noch immer trockenen Anschlag und aus das „Hacken" der Topvcl- - rr ggZ hen vollen Akkord wie Arpeagien erscheinen läßt. Vcr- ' - - -- ar Zeit schenkt ' lig, znr ., . . ^ '.ellerckst . s noch in den Weg stellen. — Bisbcr unbekannt in Dresden, wie Frl. reis ursch:-Herr Rerw tzzum Berny. Ivar auch Herr Ettore Gaiidolfi aus Turin, ein Baß- . .. no tzs Hcrr Gebühr lzum ersten Mals: K v». "h ^Ers Spitzmüller: Herr barston. dessen künstlerische Bedeutung weniger in der stimmlichen '-Ms szum ersten Mals. Ästa: Fraulem -auc lzum ersten Moll: Begabung liegt, als in dcm fein und geschmackvoll abgetönten Vor- Longueville: Herr Gnnz: von Lankwitz: Herr P. Neumann Melanie: Fräulein Firle ustv Witz: Herr tz. Neumann F,rag. mit dcm er ganz besonders humoristische und fein komische Vorverkauf zu dieser Vor- Gesänge zu gestalten versteht. So mußte ihm auch ein Tanzliev- Konzert im Neustaoter Casino ein. Wie :n dicien vornehmen,, schlechthin mcisterhast. Tie Gcwcrbchanskapclle unter Leitung des künstlerisch akkreditierten Konzerten meist üblich, führte auch der. Herrn Kapellmeisters Olsen zeichnete sich in der Alisfübrnna der gestrige Abend wieder Künstler cm, die wir hier zum ersten Male»Dllvcrtürc „Römischer Karneval" von Berlioz gleich vorteilhaft Zu diesen neuen Erscheinungen zählt Frl. Elsa Berny aus. wie sic sich trefflich in der Begleitung bewährte. Tic gleiche au,. München, eme ingendliche, rcichbegabte Koloratursängerin, Anerkennung verdiente sich Herr Karl Prehsch für die Bc- d>e mit Liedern, von Jomelli, Brahms, Chopin usw. und mit den! Zeitung am Klavier. H. 8t. bekannten Variationen von Adam i,,Vou-< ckjrni-fo Llaman"> i f* Wegen Erkrankung des Herrn Maximilian Harden muß ihre Befähigung und Berufung zur Konzcrtiängerin erfolgreich be-. der von der L> tcr arisch en Gescl ls chaft für morgen, Freitag, wies. Dtt Mittel, über die sie verfügt, sind allerdings nicht groß abend in Aussicht genommene Vortrags-Abend aus- und bedeutend, ober es fehlt ihnen nicht an Wohllaut und Wärme,! fallen. Herr Harden hofft, der Einladung der Literarischen namentlich auch nicht an Biegsamkeit und Modulationssälsigkeit, > Gesellschaft später Folge leisten zu können wie sie speziell für den kolorierten Gesang unentbehrlich sind. Bc- tz* Dem „Lok -Anz." zukolgc wurde dem Generalintendanten sondere Beweise hierfür gab Frl. Berny mit der Ausführung der v. Hülsen vom Zaren der A n d rea S-Ord cn verliehen. Variationen, die sie, besonders im Staccato. mit Bravour und Brillanz sang, und, einige unwesentliche IntonationS- :cn abgerechnet, in gesteigerter Wirkung sehr efscktvoll -ÄstF'- - - anderer Städte dieser Kunststcucr ein verschämtes Mäntel chen umgehängt, indem man sic „Lustbarkestsstcucr" getauft und von vornherein diejenigen Veranstaltungen ausgenommen hat, die gemcstinüittgcr Art sind oder kulturellen Bestrevungcn dienen, wie das Schiller-Theater, die Freie Volksbühne und die mit einen» wissenschaftlichen Anstrich versehene „Urania". Auch die billigere:: Plätze in den anderen Theatern sollen oon der neuen Abgabe ver schont bleiben. Von den „besseren" Plätzen, will also wobl heißen von den teuren, will man eine einheitliche Steuer von 25 Pfennigen für jedes Bille!! erheben. Das ist gewiß an sich nicht viel, aber man muß berücksichtigen, wie kostspielig ohnehin schon, nament lich für größere Familien, der Besuch der ersten Berliner Theater ist. Ein Parkettsitz kostet mit der nahezu unvermeid lichen BorvcrkcnisSgcbühr, die nur an der Abendkasse fortsöllt. durchschnittlich 5 Mk. Dazu kommt noch mindestens ein Betrog von 55 Psg. für die Strotzcnbahnfabrlcn hin und zurück, Auf bewahrung der Garderobe und den Zettel. Bei den großen Ent fernungen der meisten Wohnungen von den Theatern und dem späten Schluß der Vorstellungen, die erst um 7'/? Ubr, in einigen Theatern sogar erst um 8 Uhr beginnen, sind zahlreiche. Theaterbesucher auch »och genötigt, ihren Hunger und Durst nach dem Theater in einer Restauration zu stillen, so daß wohl jeder Theaterbesuch für die Person auf 7 bis 8 Mk. zu stehen komm». Das ist für viele eine außerordentlich hohe Ausgabe, die keine Steigerung mehr verträgt. Denn es ist ganz selbstverständlich, daß die Direktionen dic'e Steuer nicht selbst trogen, sondern ohne dis zum Schluffe beherrschte. Ist Frl. Bcrnn zur Zeit auch noch nicht als eine in ihrem Studium abgeschlossene Künstlerin zu rühmen, so darf man sic doch als eine nicht gewöhnliche Er- scheinung von hoffnungsvoller Zukunft begrüßen. In diesem Sinne begegnete man mit großem Vergnügen auch der jugend lichen ungarischen Pianistin Frtt Jolanda Mörö wieder. Äußer kleinen Stücken von Mendelssohn, Chovin. Liszt, spielte sie das otz empfundene, in edlem Stile angelegte 6-ckur-Konzert fmil - H ^ . .. . ... - Berliner Leben. L. Berlin, 4. November. Da sitze» sie mit roten Köpfen in unserem „Roten Hanse" und suchen mit hc'ßcm Bemühen das drohende Gcsvenst des Defizits in unserem Stadthaushalt durch die Erichticßnng neuer Ein nahmequellen zu bannen. Es kommt daraus an. trotz der Vcr- Minderung der Stenercingänge den Gemeindezuschlag von 100 Prozent zur Staatseinkommensteuer auch ferner beizubehaltcn. jede Erhöhung zu vermeiden. Gleichzeitig möchte man aber auch die unangenehme Steuerschraube möglichst — ^ ' ' ^ vorsichtig onzichen und esterj von Tfchaikowsky, ein Werk, das sich für Damen-! die unangenehme Steuerschraube möglichs „ Händchen allerdings weniger eignet, als für die kraftvollen Finger»möglichst enge Kreise damit behelligen. Das ist natürlich ein saures einer stark ausgeprägten männlichen Individualität. Immerhin ! Stuck Arbeit. Daß man in erster Linie darauf verfallen ist, einen hat Frl. MSrö auch in dieser schwierigen Aufgabe glücklich und mit Teil der neuen Lasten auf die Theater abzuwälzcn. kann nicht Ehren bestanden. Bielleicht etwas weniger im ersten Satz, den Wunder nehme«, wenn man die kunstfremden Anschauungen ste zu nervös, ungleichmäpiz uud mit zu M PedalverbrauL i unserer StadtttLiei kennt. Al^rdina« hgt m-n nach dem Beispiele weiteres auf das Publikum abwälzcn würden, wie es auch in anderen Städten bereits aeschicbt. Neben den Theatern sollen dann auch natürlich die anderen Nnterhaltungsstätten, vom Zirkus bis herab zu den Singwielyalle», »nit dieser Steuer belegt werden. die nach ungefährer Schätzung mindestens eine halbe Million Mark jährlich eiiitraacn würde. Das erscheint nicht zu hoch gegriffen bei unseren 2-t Theatern. 2 Zirkus und mindestens 24 großen nnd kleinen Variötös, wenn man berücksichtigt, daß in einer Provinzialstadt w'e Magdeburg die Lustbarkeitssteucr 148000 Mk. cstiträgt. allerdings ungewöhnlich viel, da sie in Dresden nur 120 OM Mk. und in Frankfurt o. M. sogar nur 104OM Mk. bringt. Sehr zweifelhaft erscheint cs übrigens ob es der Stadt Berlin möglich icm wird, auch die Königlichen Theater zu dieser Steuer hcranzuziehcn. Sodann plant mm eine Verdoppelung der bestehenden Umsatzsteuer. Hiergegen läßt sich, wenn man nicht gerade zu den verhältnismäßig wenigen Grundbesitzern oder solchen, die cs werden wollen, gehört, wohl nichts emwenüen. In Berlin werden gegenwärtig beim Verkant von unbebaute» Grundstücken ein Prozent und von bebauten ein halb Prozent erhoben. Wenn man bedenkt, wie gewaltig der Grnndstückswert in Berlin nach verhältnismäßig kurzer Zeit zu steigen pflegt, so daß säst ieder. der ein bebautes oder unbebautes Terrain erwirbt, sehr bald in» die Lage kommt, einen ansehnlichen Gewinn einznstreichen. dann wird man zugeben, daß eine Verdoppelung der Umsatzsteuer für die Käufer kaum ins Gewicht fallen kann. Wer für ein Berliner Haus