Holzbearbeitungsmafchinen. 11 2. Die Sägen mit reciproker Bewegung ohne Gatter. Eine Mafchine diefer Gattung ift die Muley-Säge. Bei derfelben werden die Sägeblätter nicht in einen Gatter rahmen gefpannt, fondern fie fpannen fich während der Action, das ift, während des Zuges von unten — durch den Widerftand des Holzes gegen das Zerfchneiden — von felbft. Beim Aufgange hat das Sägeblatt nichts zu leiften, als fich felbft i n f e i n e r G eft al t zu erhalten, wozu es auch die nöthige Steifigkeit befitzt, und wobei es durch eine Führung unterftützt wird. Die Ausftellung hat k e i n e diefer höchft beachtenswerthen Sägemafchinen gebracht, wohl aber folche mit einem einzigen, ebenfalls nicht im Rahmen befindlichen Säge- blatte. Diefe gewöhnlich in kleinen Dimenfionen auftretenden Mafchinen werden zum Ausfehneiden von durchbrochener Arbeit, Orna mentik inZierbrettern für die Holzarchitektur, für M ar q u e t e r i e- Arbeiten u. dgl. verwendet. Sie tritt unter den v e r f c h i e d e n a r t i g ft e n Bezeichnungen im Handel auf: Decoupirfäge, Schweiffäge, Jig saw, Scroll saw; und ebenfo mannigfaltig wie ihr Name ift auch ihre Conftruction. Die vielen Verfuche, die Mafchine zu verbeffern mit gleichzeitigem ewigen Wechfeln ihrer Form, mag als ein Zeichen der fteten Unzufriedenheit mit den Leiftungen diefer Mafchine angefehen werden. Trotz Einführung in den fabriksmäfsigen Betrieb ift fchliefslich die Decoupirfäge immer wieder zu den kleinen Werkftätten zurückgekehrt, wo fie durch Fufs- oder Handbetrieb ihre Arbeit leiftet. Die populärfte Form ift jene, bei welcher das Blatt oben mittelft einerSchnur an den beiden Enden einer horizontal liegende n- Federaufgehängtift; unten hängt das Sägeblatt mittelft eines Führungs- ftückes an einer Kurbel. Diefe Form hat auch Arbey adoptirt und in einem Exemplare zur Aus ftellung gebracht. Dadurch, dafs die Bogenfeder von einer verti cal verftellbaren Stange getragen wird, kann man Blätter von verfchiedener Länge an wenden. Der Arbeitstifch kann mittelft Bogenführung unter einem beliebigen Winkel geneigt werden; man kann daher das Holzftück mit verfchieden fchrägem Schnitte bearbeiten. Die Theile mit hin- und hergehender Bewegung find äufserft leicht gebaut. Die Kurbel wird durch Fufstritt bewegt. Aufser der Spannung mittelft bogenförmiger F eder wurden auch Spiral- oder Kautfchukfedern, dann einarmige Federn aus Stahl und Holz gebraucht. Federn aus Efchenholz haben namentlich in Amerika Anwendung gefunden, wo man auch verfucht hat, während der Arbeit nicht das Holz, fondern das Sägeblatt zu drehen. Worff am conftruirte folche Schweiffägen von zwei verfchiedenen Gröfsen für Motorenbetrieb mit F e d e r fp an nun g und gufseifernem Ständer, adjuftirbarem Tifche und einer Vorrichtung zum Fefthalten des Holzes. Jene Decoupirfägen, bei welchen das Sägeblatt oben und unten mit einer über Rollen laufenden Schnur zufammenhängt, fo dafs das Ganze ein mäfsig gefpanntes Band ohne Ende darftellt, eine Anordnung, die in Chemnitz und bei