6 Dr. Exner. Seit einer Reihe von Jahren wirkt Topham äufserft verdienft- lich für das Sägemühlwefen in Oefterreich; er befafst fich, abgefehenvom Baue der Dampfmafchinen, ausfchliefslich mit der Conftrudtion von Holzbearbei tung s m a f c h i n e n. Die grofse Mehrzahl der in Oefterreich im Betriebe ftehenden Säge- mafchinen rührt von Topham her. Die auf englifcher Grundlage erbaute Form ift alfo in gewiffem Sinne für die inländifchen Sägen typifch geworden. Ein folcher Erfolg ift nur bei G e f c h äf t s t ii c h t i g k ei t nach jeder Richtung hin möglich. Die Topham’fchen Sägen arbeiten mit continuirlichem Walzenvorfchube; dabei erhält nicht nur die untere Walze eine rotirende Bewegung, fondern auch die obere Riffel walze, welche fonft häufig blos als Druck walze dient, wird durch conifche Zahnräder in Rotation verfetzt. Diefs ift bei grofsen Blöcken, wo viele Sägeblätter agiren, fehr w e r th v o 11. Das Auswechfeln der Sägeblätter ift durch Bügel von genau gleicher Stärke, in welche das Sägeblatt nur eingehängt zu werden braucht, fehr erleichtert. Carl Pfaff in Ottakring baut ähnliche Gatter von vorzüglicher Be- fchaffenheit. In der deutfchen Abtheilung der Mafchinenlialle waren im Ganzen nur zwei Gatterfägen und diefe von der renommirten Mafchinenfabrik der Ge brüder Schmaltz in Offenbach am Rhein ausgeftellt. Diefes Etabliffement verwendet mit beftem Erfolge eine Sorte fehr zähen, nicht härtbaren Gufsftahles zu feinen Gatterrahmen. Der Vorfchub gefchieht während des Schnittes, alfo beim Nieder gange der Säge. Wird das Holz während desSchnittes, alfo während des Niedergan ge s vorgefchoben, fo kommt jeder Zahn zur Action, die Sägen brauchen nui ganz wenig oben vor zuhängen und der V orfchub läfst fich w ä hr e n d des Schneidens innerhalb gewiffer Grenzen vergröfsern oder verkleinern, ohne dafs dadurch eine Gefährdung der Blätter oder ein todter Gang entfteht. Der c ontinuirli che Vorfchub dagegen hat feine volle Berechtigung überhaupt nur bei continuirlichem Schnitte, nicht aber bei inter- mittirendem. Das eine Schmaltz’fche Walzengatter mit freiftehenden gufseifernen Stän dern war auf abgehobeltem Fundamentrahmen montirt; die F r ic ti o n s f ch al- t u n g für intermittirenden Vorfchub bewegt zwei Paare cannelirter W a 1- z e n, von denen die oberen, als Druckwalzen dienend, mit den unteren durch conifche Räder verbunden find; zwei auf Schienen laufende Karren tragen die Enden des zu fchneidenden Stammes. Der Antrieb findet von unten ftatt, was, wenn überhaupt die Fundamentverhältniffe es erlauben, wohl immer dem Antriebe von oben vorzuziehen ift. Die zweite exponirte M.afchine war eine doppelte Bretter- und Schwartenfäge, freiftehend, für mindeftens auf einer Seite befäumte Hölzer. Auf einer abgehobelten Fundamentplatte mit zwei Lagern und Schwungradwelle fteht ein einziger kräftiger Hohlftänder mit Doppelgat ter ausSchmied e- eifen, das auf jeder Seite bis acht Sägeblätter aufnehmen kann. Auch hier ift für intermittirenden Vorfchub durch Frictionsfchaltwerk und verticale cannelirte Walzen geforgt. Diefe Sägen können auf das Befte zur Verwerthung von ftarken Schwal ten, zum Verfchneiden von ftarken Bohlen zu dünnen Brettern und zu ähnlichen Zwecken empfohlen werden. ♦