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Dresdner Nachrichten : 12.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-12
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1875
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r. >n»ew, n«» ' Utzv u, »er «r»cdu,»^ M»r>n,jir«tzc >» N»»>>- n'meni»»r«i1 »ierleliUir- Ilch-Mark««»»«.»ur« die P«I« I M»r» »Y'L>i>k. Saite»-Nummern lÜPsj,!. «tlfle»': 26000 »,»l. AUr bt« »ttit-a»« »in,» kandier Mauujcripi« «a«i sich di« «edacita» >>qe verdtudli-, Snser»ten-»nnar«e «»»> Wirt«: a«, VoAlae in -a«dura, Ber lin. Men, Lei»«,. Bakel. Bcetiau, graukiurt ». M. -- i»u»»a in SrrUn. Lei»»«,. Wien, Htmdur«. Frankfurt «. Mtin» eden. — Vaud» « c«. in Jrorkfurt a. M. — »r. V»i«t in ildemnt», — lla- »alliar » v». in Park». Druck und Eigenthum der Herau«geber : litpslh Re tchük^t in Drerden. Lnleraie werden kNttAn. «irade >L angenominen dt« Ad.LUHr, Sinnt»,» d>» Mittaz» »r Ubr. Sn «ieuftadi: grate Molt« gakk« t> bl» Nachm. < Ui«. Der Raum ein« ein- taalilgc» Vetttzrtl« kolirt >b Psae Smgekandt di« Zelle M Pige. E>n« charanile kür da> «ochiiiagige Srkchei» «en der Jnleraie wird nicht gegeben. «lutwiiritge «nnancen» «uslräge von un» unbe kannten Firmen und Per« Ionen iniertren wir nur gegen Pränumerando» Zahlung duoch Brtlk- markcn oder Po>tein»L>,- iung. Neun Silben losten iS Pia». Sulerate kür die Montag». Kummer ober »ach einem Festtag» die Petitjeilr M PIgc «r. 71. Zwanzigster Jahrgang. ^ Mttredacteur: vr. Lw»U Kür da» Feuilleton: LwSHel» Dresden. Freitag. IS. Mär; 187S »»»»WAAWWWWkMBSWWMSAAWMSAAWMAWWM Politische». Mit leidlicher Seelenruhe bespricht bi» jetzt die clericale Preffe da» preußische Sperrgeseh. (genauere Berechnungen ergeben, daß im Ganzen 3,594,683 Mark, also ungefähr 1,200,000 Thaler Betträge, welche der preußische Staat bisher jährlich der katholischen Kirche gewährte, in Zukunft gesperrt sein sollen. Da» ist so viel, al» ob ihr ein Eapitalstock von 24 Millionen Thalern entzogen wütd«. Jene Summen wurden verwendet zur Erhaltung ^ zmülf preußischen Bi»thümer, für Besoldungen der Geistlichen, für Stif tungen und dergleichen. Der Verlust eine» solch»» LapitalstockeS, verbunden mit der Aussicht, daß der Corporalstpck auch nicht penfio- nirt wird, ist den Clericalen allerding- schmerzlich genug; aber die irdische Noth und Sorge wird wenigsten» an die Kirchenfürsten nicht heiantreten. Die eigenen Einnahmen der katholischen Kirche Preußens au» Grundeigenthum, Capitalvermögen, Berechtigungen aller Art und Stiftungen werden nicht weniger al» auch eine Mil lion Thaler betragen. Jedenfalls haben die Bischöfe gerade in dem letzten Menschenalter infolge ihrer Gewalt über da» Gemeindever mögen so viel Capitalfonds zusammengetragen und wohl auch laugst ln Sicherheit gebracht, daß sie für ihre Person-allen derartigen Ge setzen mit vollkommenster Seelenruhe entgegensetzen können. Mehr an den Kragen und Magen geht es der niederen Geistlichkeit. Sie bekommt zunächst nicht die ihr staatlichersaitkl zugedachte Aufbesse rung der Mintmalgehalte auf 500 bezw. 600 Thaler ; die katholische Geistlichkeit de» linken Rheinufers verliert ferner gänzlich die ihr noch au» und seit der französischen Herrschaft zugeflossenen Staat»- gehälter, ähnlich ist e» in anderen preußischen LanhvStheilen. Niemand täuscht sich aber darüber, daß der Groll über solche Geldentziehungen tief sein muß, mag auch die clericale Presse Gleichgütigkeit affectiren. Die Kirche hatte von je «inen guten Magen; sie verschmähte weder die kleine Stiftung eine» oberbaieri- schen Bauern, noch den stattlichen Zufluß de» preußischen Staate». Da» Geld, seien wir ehrlich, ist der ovrvun rvrivn aller Kirchen. E» fnmt sich blo», ob ein« Kirche und ihre Prieste» sich diese» Unent behrlichsten blo» so weit bedienen, al» geistige Zwecke nicht ohne das selbe verfolgt werden können, oder ob die Erlangung, der Besitz und Genuß von Reichthümern Mittel zur Erreichung politischer Zwecke wird. In dieser Beziehung brauchen wir mir auf-die Geschichte zu verweisen. - . Da» Pferdeausfuhrverbot firidet auch in Deutschland nicht un- gctheilte Unterstützung. Dir Pferdezüchtvl Atthauen», Hannover», Braunschweigö, der Nordseemarschen eMren hierdurch für schwer beschädigt. Bei einem deutschen Pferdebestande von vier Millionen sei, meinen sie, selbst die Zahl von zehntausend ausgeführtrn Pfer den nicht erheblich genug, um sich fühlbar zu machen. Die Handels bilanz Deutschlands sei ungünstig genug; warum einen Artikel nicht ausführen, der französisches Gold in'S Land bringe und unsere Aus fuhr hebe? Die Landwirthschaft werde immer mehr benachtheiligt, wenn man ihr die günstige Verwerthung ihrer Producte so er schwere. So viel Wahres in diesen Raisonnement» liegt, so müssen dieselben aber dem StaatSwohle gegenüber schweigen. Wenn die deutsche Regierung französische Contrack über PferdrkgusSordres in den Händen hat und diese Ausrüstung der französischen Artillerie, Eavalerie und des Gespannwesens mit Roßmaterial ausschließlich dm Zweck verfolgt, gegen Deutschland dereinst verwendet zu werden, so ist c» Pflicht der VaterlandSvertheidigung, die französischen Rü stungen auch nicht indirekt zu fördern. Aus Rußland kommen seit einiger Zeit wieder merkwürdige panslavisüsche Kundgebungen. In Moskau wurde vor Kurzem eine neue serbische Kirche eingeweiht. Der Präsident de» weitverzweigten slavischen WohlthätigkeitscomiteeS, Pogvdüt» Alt hierbei eine Rede, in der er die Vereinigung aller Slaven, der Serben und Bulgaren, der Polen und Russen, der Czechen und Morawen, der Kroatm und Slowake«, der Slowinzen und Tschernagorzen, Kathosiken und Pro testanten, Orthodoxen und Nichtorthodoxen zu einer einzigen slavh schm Familie al« da« immer zu erstrebende Endziel hinstellte. Dies«, moSkauisch« PanslavismuS sei ebenso zulässig, als der preußische PangermaniSmuS, der sardinische PanitalianiSmuS, der spanische Pamberismus. Bei den süßm Friedensschalmeien, die Rußlands Negierung so oft erschallen läßt, ist es gut, sich solche aus dem Herzen der mächtigen allrussischen Partei kommende Bekenntnisse zu merken. Unsere deutschen Nationalöconomen bilden sich bekanntlich sehr viel darauf ein, daß Deutschland nunmehr zur reinm Goldwährung übergeht. Esgiebtzwar nur einen bedeutendem Staaten Europa», in dem die reine Goldwährung eingeführt »st: England, dessen wirthschaftliche und monetarische Verhältnisse wxjttzu» von den unseren verschieden sind. Aber was that da» ? Einer theoretischen Liebhaberei zu Liebe mußte Deutschland den un» so viel kostenden Sprung von der Silber- zur Goldwährung «nachm, bei dem »vir Gefahr laufm, daß unsere Silberschätze nur dH Wetth ideeller Münzen erhalten. So vernünftig, wie die Franzosen, die Doppel währung Höchen, durften wir bei Leibe nicht sein, schon au» „Patrio tismus" nicht! Da ist e» denn werthvoll, zu sehen, daß die soeben in Pari» getagt habende sogmannte lateinische Münzconventton, d.h. die Bereinigung Frankreichs,Italien»,Belgien», derSchweiz und Griechenland», sich für verstärkteAuSprägung silbernerFünffranken- stücke, also damit indirekt für verstärkte Aufrechterhaltung der sich trefflich bewährenden Doppelwährung ausgesprochen hat. Ja, noch mehr! In England fordern gewiegte Natio»»alöconomen eine größere Verwendung des Silber» als englische Münzen «eben der Gold währung. Wir Deutschen, die wir unsere SMerschätze nicht schnell und billig gmug losschlagen konnten, tragen die .Kosten jener weisen Maßregeln de» Auslandes. DerHerrPhilippart, dessen wir gestern als de» neu auftauchen Hand zu vereinigen, wird von der hohen Finanz Frankreichs natür lich als das Projekt eine» Eindringling« betrachtet und in der Patio- nal-Versammlung setzte der Unter-Gouverneur der französischen Bank den gegen den Belgier gerichteten Antrag durch, daß nur Franzosen Mitglieder des VerwaltungSrathe« einer französischen Bahn werden dürfen. Die Haupteigmschast Mac Mahon'S, „des Degen«, welcher Frankreich beschützt", scheint Sprödigkeit zu sein. Alle Minister- combiuationm scheitern an seiner Abneigung gegen die Republikaner. Dir Bonaparttstmbetrachten M immer noch einen als der Ihrigen und er macht au» seinen Sympathien» für dm kaiserlichen Prinzen inso fern kein Hehl, al» er jede Ministerliste verwirft, die eine erfolgreiche Bekämpfung der bonapartistischen Propaganda in Aussicht stellt. Die Entrüstung über Mac Mahon'S Manöver ist in Frankreich allgemein. . '. irocsle» «ud Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin werden sich zur Beglückwünschung de» deutsche" Kaisers an seinem nächsten Ge burtstage, dm 22. März, nach Berlin begeben. — Der Eisgang nimmt glücklicherweise, wie es scheint, einen normalen Verlauf. Vorgestern Abmd schien es freilich, als sollte ein EiSschutz, welcher sich bei Lichtowitz, nahe Leitmeritz, gebildet hatte, der dortigm Gegmd Gefahr bringen; das Wasser staute bc reitS bedenklich) stiachts II Uhr jedoch löste sich der Eisschutz auf Md der Eisgang ging nunmehr regelnMig vor sich. Selbstver ständlich wuchs die Elbe, verstärkt tünch die geschwollenen Neben flüsse beträchtlich an. Di« höchsten Wafferstände, die der königlichen Wasserbau-Direktion gemeldet wurden, warm während des Eis gänge» in Tetschm I32Zoll, Schöna 322Ctm., Schandau324Ctm., Königstein 315 Ctm., Piyw 264 Ctm., Pillnitz 214 Ctm. Doch Eisgänge« und bei einem Wasserstande von 20 Ctm. unter Null mehrfache Beschädigungen an Stromfahrzeugen vorgekqmmen, sowie auch die vordyn Rüst- urch Schutzpfähle vom Riesaer Eisenbahn- brilckenbau sämmW abgrbxochen .M, 3» Drerden stellte sich der Ei»gamt folgendermaßen: Früh gegen 9 Uhr erreichten die Fluthm dm Rullpunkt, Mittags 2 Uhr 3 Ellen 12 Zoll (198 Cent.) über Null, nach 4 Uhr'4 Men 6 Zoll (2H0 Cent.), Abends 8 Uhr fallend, blos 3^ Ellen (212 Cent.) über Null. Der mächtige Strom bot mit dm sich drängmden Schollen einen imposanten Anblick. Mittags durch schwamm «ine nette Gondel, die sich irgendwo losgerissm hatte, beide Brücken. Bis zu», Schluß unserS Blatte» treiben immer noch un absehbare EiSmassm dicht gedrängt und rauschend vorüber. Aus Laubegast und Blasewitz erfahren nur, daß das Master dort 4 Zoll gefallen war. Schauerlich nahm sich in dm wogenden Eisschollen eine große Zille aus, die sich oberhalb mag losgerissm haben und begleitet von Hunderten Menschen an den Ufery, stromab trieb. Niemand war im verlassenen Schiffe, das man in Blqsewitz glücklich auffing. — Der Finanzausschuß de» Stadtverordneten-Collegium» soll sich für die Verkürzung d«r neuen, gegen 9 Millionen Mark be tragenden städtischen Anleihe um 1^ MM Mark ausgesprochen habm. Hoffentlich ist dieser Abstrich yicht^ gegen das Project der 3. Brücke gerichtet! DieGrbauungSkopm derselben (2,400,000 M.) haken bekanntlich durch die Verlegung der Brücke eine Strecke weitrr stromaufwärts insofern eine Erhöhung zu erwarten, als nunmehr der GaudernaLsche Holzhof zu cxpropriirm ist, über welchen die linksseitigen Zugänge zur neuen Brücke führen werden. Mir Ab tretung jenes Holzhofs soll van dem jetzigen Besitzer eine «umme gefordert werden (man spricht von 600,000 M.), die uns denn doch zu hoch erscheint und im. Falle von Differenzen auf dem Wege der Expropriation, welche gesetzlich zulassigH, wohl auf die dem Werthe des Areal« in Wahrheit «ntsqpechmde Höhe yducirt werden dürste. — Al« Vorboten des Nahm Frühling» wurde gestern früh ein großer Schwarm der sogenannten Ringeltauben bemeÄt, welcher im Großen Garten vorläufige» Qttprtiex nahm. — Zur Vervollständigung unserer in der »origen Sonntags nummrr enthaltenen Mittheilung über die coulqnte Behandlung der EntschädigungsMclamativpm nutz dm» Güterverkehr bei dm säch sischen Staatr-Eismbahnm, vemrrkm wir noch Folgendes: tzm Jahr« 1874 gelangten auf dm Stagt»Hahnen und den in Staatsverwal tung befindlichen Privatbahnm im Ganzen Hatsächlich 176»/, Mil lionen Cmtprr Gut zur Beförderung. Pun kann aber die Güter- frrqumz effwr Bahn nur vm» richtig heurtheflt werden, wenn neben der Cnttnerzahl zugleich die Länge der TranSportftrecke jeder Sen dung in Betracht gezogen wird.- Die Pahnstattstik hat daßr zu er mitteln, wie vielmal ein Cmtner die Strecke von einem Kilometer dmchlaufm hat und pflegt diesen Einheitssatz mit dem Ausdrucke „Centner-Kilometer" zu bezeichnen. Wahrend nun im Jahre 1873 die Amahl der zur Beförderung gelangten Cmtner Gut nah»u 164 Millimen betrug, belief sich die Zahl der Cmtner-Kilometrr auf 11 Milliarden und 615 Hillionen. Die genau noch nicht fest stehende Zahl de« Emitter-Kilometer für da» Jahr 1874 wird diese Summ« beträchtlich übersteigen. — Dieser Frequenz gegenüber er scheint die Anzahl der gegen djs Staäts-Eisenbahn-Berwaltung au» dem Güter-Verkehr anhängig gewordenen Proceffe von je 7 in dm Jahren 1873 und 1874 in etn-m um so günstigeren Verhältnisse, al» einige dieser Proceffe für Rechnung und auf Anlaß anderer Vtt- waltunxen zu führen waren. Die Richtigkeit dieser Angaben ward un» auf unsere Anfrage bei der: königlichen General-Directton be würbe bereits Nachmittags au» Böhmen, und von der sächsischen Oberelbe ei» Fallen de» Wasser» gemeldet; in Pirna war Still stand, in Pillnitz und Dresden noch etwas Wuchs; die sächsischen GebirgSflüssq sänyntttch im Fasten. Lu» Riesa wurde 10 Uhr 34 Min. Vorm, gemeldet, daß porf infolge eingetretenen stärkeren ßjetzt, d. sie laufen rund um den AlbertSplatz, und an den Kreu- ringeren Antheil habe als der gute Wille, die Geduld und die Ge schicklichkeit, womit die Mehrzahl Eisenbahn-Beamter der Absicht des iömgl. Finanz-Ministeriums und der General-Direction in ihrem geschäftlichen Verkehre mit dem Publikum entsprechen. — Vorgestern ist der größte Theil des neuen Wafferrohr- NetzeS in der Neustadt unter den Druck des Hoch-Reservoirs gesetzt worden, ohne daß sich irgend ein Defekt dabei gezeigt hat. Um 5 Uhr war das eine der Hoch-Neservoire vollständig gefüllt. In folge dessen ist gestern einer größeren Anzahl der revidirten Haus grundstücke in Neu- und Antonstadt das Master zum Gebrauch zu geführt worden. Die weitere Inbetriebsetzung des Rohrnetzes wird nunmehr fortgesetzt werden, da gegen den normalen Betrieb der Maschinen-Anlagc kein Bedenken vorb egt. — Wir haben bereits mitgetheilt, daß in Nord-Amerika ge genwärtig mehr als eine Million Arbeiter brodlos sind. Ter Richte» Kelly bestätigte dies kürzlich im amerikanischen Kongresse. Seinen Angaben zufolge baten im Lause von 5 Tagen nicht weniger als 41 nüchterne, fleißige und ehrliche Arbeiter, den Winter im Zucht hause zubringen zu dürfen, um nicht zu verhungern oder zum Steh len genöthigt zu sein. Möchten die Auswanderungslustigen dies wohl beherzigen. — Bei dem Umschwung der Witterung in den letzten Tagen ist in Lüdicke's JHntergarten eine selten dagewesene Pracht der Blüthcn kost ganz plötzlich eingetreten. Der Eingang zum Etablisse ment ist nun auch von der Elisenstraße aus geöffnet und der Besuch gerade jetzt sehr anzurathen. — In Neustadt hat man mit den Vorarbeiten zur Umgestal tung de» Alberlplatzes begonnen. Nach den Plänen Bouche's führt sie der Gartenkünstler Herr Bertram, ein wissenschaftlich sehr tüchtig gebildeter Fachmann, im Aufträge des Stadtraths aus. Be kanntlich werden rechts und links der Hauptstraße, welche dm Platz ganz wie bis jetzt durchschneidet, zwei kolossale Springbrunnen zu stehen kommen. Diese werdm von 13»/» Meter im Durchschnitt haltenden Rabatten umgeben sein, welche sich von den beiden großen Rasenplätzen herausheben. Die Enviroywege bleiben ähnlich wie zungsstellen werdm feinere Gehölze als Bosquetts angebracht. Tste jetzigen, nicht eben schönen Mazim müssen natürlich weichen und »«spricht die Anlage sehr hübsch zu werden. — ES ist doch noch nicht Alles dagewesm — eine Entbin dung im Pferdebahnwagen ist, wenigstens in Dresden, neu. Der Abends 10 Uhr von Blasewitz in Dresden emtrcffende Waggon war bis zur Neuengaffe gelangt, als der Herr Conducteur Funk bemerkte, dqß eine im Waggon etwas seltsam sitzende Frau plötzliche Beringungen unternahm und — siehe da! — eines Knäblcins allso- fort genas. Der Beamte verlor dm Kopf nicht, ließ halten und lief zur nächsten-Hebamme. Diese wurde sofort aus dem Bett ge holt, erschien zur Stelle und nachdem die zwei noch innesitzenden Passagiere des Wagens vom Conducteur höflichst ersucht worden waren, einige Minuten auszusteigen, that die weise Frau was ihres Amtes ist und irr cinerjherbeigeholten Droschke verließen Mutter, Kind und Helferin, alle drei wohlgemuth, die Bahn und fuhren da von. Die ca. 30jährige Frauensperson hatte sich zur Abmattung ihrer Niederkunft in das hiesige Entbindungs-Institut begeben wollen, was auch später in Begleitung der Hebamme geschah. Hoffentlich wird dieser Ausnahmefall nicht zur Regel auf der Pferdebahn. — In der Große'schm Glockengießerei in der Kamenzerstraße sollte am Mittwoch Abmd der Guß einer Glocke vor sich gehen und ein zu diesem Zwecke aus Baien» hierher gesandtes, im letzten fran zösischen Kriege erbeutetes Geschützrohr eingeschmolzen werden. Als das Kanonenrohr eine Zeit lang der Hitze.ausgesetzt gewesen war. entlud sich plötzlich mit starker Detonation ein im Rohre sitzen ge bliebener alter Ladungsrest, fuhr in einen der Mündung gegenüber liegmden Steinhaufen und verursachte ein Umherfliegen voi» Stein splittern. Durch solche Splitter wurden zwei der beim Einschmelzen beschäftigten Arbeiter, zum Glück jedoch nur leicht, verletzt. Der Schuß hatte die ganze Nachbarschaft rege gemacht. — Hinsichtlich unserer gestrigen "Notiz, daß am Dienstag d§4 zweijährige Töchterchm eine« Locomptivenführers am Schützenplatze au» dem Fenster der 4. Etage auf ein Gartcngeländer gestürzt und dort förmlich ausgespießt wordm sei, erfahren wir von dem Vater deS todten Kindes, daß dasselbe, wie auch Herr vr. Battmann be stätigt, nicht mit dem Körper auf das Staket gefalle»», sondern mit dem Kleidchen daran hängen geblieben ist. Obschon cö keine äußere Verletzung durch den Sturz empfangen, ist es doch wahrscheinlich durch dm Luftdruck und die heftige Erschütterung gctödtet morden. Auch war das Kind nicht ganz unbeaufsichtigt in dein Zimmer, viel mehr befand sich ein 15jährigcr Knabe mit in demselben; diesem aber ist es entgangen, daß das Kind am Fenster herumgespielt hat und so konnte der Sturz erfolgen. — Gestern früh hat inan im Königl. Großen Garten unweit der Kiesgrube an der Grunaer Chaussee einen unbekannten junger» Mann erhängt aufgefunden. Der Betreffende war vielleicht 18 Jahre alt, gut gekleidet, anscheinend dem Arbeiterstande angehörig, und hqtte ein weißes,ck. 7. roth gezeichnetes Taschentuch bei sich. Wie »vir vernehmen, ist jene Anordnung der hiesiger» Polizeidirection, durch welche wegen einiger in unserer Dienstags- nummer berichteter Vorkommnisse in der Sonnabend-Vorstellung im Circus MyerS das Preisringen untersagt worden war, von genann" kr Behörde wieder aufgehoben worden. -- Der junge Mensch, welcher am Dienstag Nachmittag in einem Bade der Neustadt einen Selbstrnordversuch durch Stiche irr den Hals und Schnitte in die Pulsader am Unterarm gemacht hat, befindet sich, wie wir hören, auf dem Wege der Besserung. Der den erst« Sternes der Pariser Börse gedachtem' Ist ritt Belgier. Sein Vlan. alle kleinen Eisenbahngesellschasten Fttinlreich« in seine' keittt» der BeMlttgung eine« sö enottnbnPrrkehrt« gewiß keinen g« stätigt mit dem Hinzufügen, daß an jenem günstigen Resultate da» mng« M-nn wird als fleißig und ordentlich geschildert und ist man richtige Berstärrdniß der. PublikumS für die Schwierig- Wer die Motive zur That noch nicht im Klaren. Die Einen meinen, daß eine bevorstehende von ihm abzulegende Prüfung, die Andern
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