Apparate und Anlagen von Wafierleitungen. thümlich geformten Kammern, welche das Waller anfüllt und dadurch das Rad dreht. Der Meffer ift in Verbindung mit einem Refervoir, welches durcli zwei Schwimmvorrichtungen ftets gefüllt erhalten wird. Ein anderer, in Portugal ausgeflellter Waffermeffer zeigte eine höchft origi nelle Form. Derfelbe ift von Antonio Pint o s-Bas tos in Liffabon. Er befteht in der Hauptfache aus einem Schiffchen mit zwei getrennten Kammern. Das Wader tritt ein und füllt die eine der Kammern, worauf das Schiffchen um eine in feirer Mitte angebrachte Achfe umkippt, feinen Inhalt in das Refervoir entleert und die andere Kammer zum Füllen darbietet. Wafferleitungs-Anlagen. Es waren auf der Ausftellung drei Wafferleitungs-Anlagen mehr oder weniger vollftändig vertreten, und zwar: die Hamburger Stadt-Wafferkunft, die Parifer Wafferleitung der Dhuis und Vanne und die königlich württembergifche Alb- Wafferleitung. Die letztere hat in einem ziemlich umfangreichen Hefte und in mehreren Plänen etc. ein höchft dankenswerthes Material für den F'achmann fowohl, als für den Laien geboten, während die beiden anderen nur durch einige Pläne und Modelle ohne nähere Erklärung vertreten waren. Die Hamburger S t a d t - W aff e r k u n ft zu Hamburg ift ein der Stadt Hamburg gehörendes und von derfelben betriebenes Wafferwerk. Diefes Werk liegt 1 / 4 Meile oberhalb Hamburgs am Elbeftrome bei Rothenburgsort. Das Waller wird dafelbft an zwei Punkten der Elbe entnommen, mittelft unterirdifcher gemauerter Canäle in die vorhandenen vier Ablagerungsbaffins geleitet und in gleicher Weife den unter Mafchinen- und Iveffelgebäuden fich erftreckenden Waffergewölben und Pumpbrunnen zugeführt. Vier Cornwall- Pumpmafchinen — zwei, jede bis zu 70 Pferdekraft, eine bis zu 140 und eine bis zu 220 Pferdekraft und eine Schwungrad-Mafchine nach Wulff’fchem Princip bis zu 350 Pferdekraft — treiben das Waffer in das Steigrohr und die Leitun gen zur Stadt. In dem nebenftehenden Thurme, welcher in der Mitte den 73 Meter hohen, gemeinfchaftlichen Schornftein'für die gefammten Dampfkeffel Anlagen enthält, befinden lieh die beiden Standrohre, welche auf zwei verfchie- denen Höhen mit einander in Verbindung flehen und in denen das Waffer nach Erfordernifs für die Tagesverforgung bis zu 40 Meter und für einige Stunden der Nacht bis auf 60 Meter aufgepumpt wird. Es geht nicht alles Waffer mehr durch den Thurm, fondern nur noch etwa die Hälfte. Vier Haupt-Speifeleitungen, zwei von 20 Zoll, eine von 24 Zoll und eine von 36 Zoll englifch Durchmeffer fuhren das Waffer in verfchiedenen Rich tungen der Stadt zu. Diefelben entnehmen ihr Waffer aus einem unweit des Thurmes liegenden gemeinfchaftlichen Sammelrohr, welches 4 bis 6 englifche Fufs im Durchmeffer hält und theils aus Schmiedeifen, theils aus Gufseifen befteht. In diefes Rohr münden fämmtliche von den Mafchinen kommenden Leitungen. Ein Netz von Hauptleitungen und Zweigleitungen in der Gefammtlänge von mehr als 30 geographifchen Meilen vertheilt das Waffer in der Stadt, denVor- ffädten und dem umliegenden Landgebiet, wofelbfl die Verforgung in verfchie denen Richtungen bereits in Entfernungen von über eine geographifche Meile von den Anlagen auf Rothenburgsort fich ausdehnt. Drei auf verfchiedenen Punkten errichtete Hochrefervoire, nämlich eines auf der Elbehöhe, eines beim BerlinerThor und eines auf der Sternfchanze, flehen mit dem Röhrennetze durch Hauptleitungen in Verbindung. Sie liegen 30 Meter über Null des neuen Hamburger Pegels und find erftere beide jedes von 2350 Cubikmeter und letzteres von 9400 Cubikmeter Rauminhalt.