Volltext Seite (XML)
30 Jofef Zaffauk. es find fehr nette Kupferftiche und bieten ein reichhaltiges Materiale für den Topographen. Die Generalkarte 1:100.000 ift feit dem Jahre 1851 in Ausarbeitung. Sie wird m drei Blättern erfcheinen. Ein Blatt {Kupferftich) ift bereits der Oeffent- lichkeit übergeben und war in der Weltausftellung zu fehen. Das Blatt, den füd- lichen Theil Schwedens vorftellend, bietet vom Terrain und Gerippe Alles, was man von einer Karte in diefem Mafsftabe beanfpruchen darf, beurkundet’eine zweckmäfsige Anordnung in der Anfertigung und richtige Wahl desjenigen, was in der Karte noch aufzunehmen und was wegzulaffen war. Diefe Karte gehört zu den fchönften topograpliifchen Arbeiten. Der Kartenrand hat eine Eintheilung von Grad zu Grad. Das topographifche Corps arbeitet überdiefs für militärifche Zwecke Karten werke in gröfseren Mafsftäben aus. Derlei Pläne werden aber geheim gehalten. Die Seevermeffung und deren Zufammenhang mit der ICüfte 11 auf- n a h m e fowie die Vervielfältigung und die Veröffentlichung der darauf bezüglichen Kartenwerke beforgt die königliche Seekarten-Behörde, welche dem Chef des Departements der Seevertheidigung untergeordnet ift. Die Seevermeffungs-Karten über die Küften, Skären und Landfeen werden im Mafsftabe 1: 20.000, ausnahms weife 1 : 10.000 entworfen. Zum Beften der allgemeinen Schifffahrt werden Pafskarten in Mafs ftäben zwifchen 1:300.000 und 1: 550.000, Küftenkarten von i: 200.000 bis 1 : 250.000 und S p e c i al kar t en von 1 : 50.000 bis 1 : 100.000 angefertigt. Die exponirten geologifchen Karten über das örtliche Da Island und einen Theil W e ft g o thla nds , der Umgebung des Mälar-Sees, dann die Ackermann’fchen Niveau- und Ni v e 11 i r u ng s k a r t e n und hydrographi- fchen Karten, ferner die D i sl o c a t i o n skar t e von Grill (1848), find meift auf Bafis topographifcher Kartenwerke entworfen und nett ausgeführt. ’ Im Lande wird auch von Einzelnen eine recht bedeutende, lobenswerthe kartographifche Thätigkeit entwickelt, fo von Major A. Hahr, Lieutenant Ment- zer, Ahrmann, Frefe, Stjernftrom, Weftrell, Albin und Nordbeck, Peterfon etc. die fich auch theilweife an der Expofition betheiligten. bchliefslich fei bemerkt, dafs nach Befchlufs des Königs und des Reichs rathes noch im Laufe diefes Jahres das Topographencorps aufgelöft und dem Generalftabe, der einer Reorganifirung entgegenfieht, die weitere Kartenerzeugung zugewiefen wird. Dem königlich topographifchen Corps, fowie dem königlichen Seekarten- Comptoir in Stockholm wurde in gerechter Würdigung der kartographifchen Arbeiten von der internationalen Jury die F o r t fch ri 11 sm e d ai 11 e zuerkannt. Schweiz. Ueber die älteren Karten fehlen fichere Nachrichten. Johann Jacob Scheu chz er, Doaor der Arzneiwiffenfchaft und Profeffor der Mathematik in Züiich hat auf Giundlage einiger Unterfuchungen und Arbeiten eine grofse Karte von 4 Blättern verfertigt und 1712 in Kupfer ftechen laffen. Peter Scheuk Jaillot, Convens und Mortier haben diefe fchätzbare Karte nachgeftochen. Profeffor Tobias Mayer hat eine ziemlich gute Karte der Schweiz entworfen, die von den Homann’fchen Erben als Kupferftich 1751 veröffentlicht wurde. Von anderen verdienftvollen Kartenwerken feien jene von Philipp Buache, Emanuel Haller und Leonhard Ziegler erwähnt. Vom eidgenöffifchen Stabsbureau in Bern waren nebft zwei Handzeichnungen Terrainftudien von Bitemps und Stryinsky — die aus 25 Blättern beftehende topographifcheKarte der S c h w e i z, im Mafsftabe 1 : 100.000, vermeflen und herausgegeben unter Aufficht des Generals D ufour (1842 bis 1864), ausgeftellt. In letzterer Karte ift das Terrain mit Zugrunde-