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26 Jofef Zaffauk. In den eriten Regierungsjahren der Kaiferin Katharina II. hat die St. Petersburger Akademie der Wiffenfchaften, die von J. F. S chmi d t gezeich neten Karten der einzelnen Gegenden des Reiches in Kupfer liechen laffen. 1777 erfchien eine neue ruffifche Karte von Trueskott gezeichnet welche nicht nur die Gouvernements-Eintheilung und Staatsgrenzen, fondern auch die zwifchen der nordöftlichen Gegend von Afien und Amerika neu entdeckten Infein enthielt. Auch fpäter war im Gebiete der Kartographie viel geleiftet worden, und bald nach den napoleonifchen Kriegen wurden Kartenwerke in Angriff genommen, deren Aus führung den damaligen Zeitverhältniffen nach rühmenswerth waren. Bevor wir zu den exponirten ruffifchen Kartenwerken übergehen, fei der für topographifche Arbeiten üblichen officiellen Verjüngungsverhältniffe Erwähnung gethan. Es finden folgende Verjüngungen Anwendung: 1 : 2100 für Pläne zu Befeftigungsanlagen, 1 : 4200 für Pläne von Lager- und Uebungsplätzen, 1 : 1680 und 1 : 8400 für Städtepläne, 1 ; 16.800 und 21.000 für die auf trigonometrifche Netzlegung bafirte Originalaufnahme und für Städtepläne, 1:42.000 für kriegstopographifche und inftrumentale, fowie halbinftru- mentale Aufnahmen, 1 : 84.000 für halbinftrumentale Aufnahmen, 1 : 210.000 und 1 : 420.000 für Aufnahmen nach dem Augenmafse und Recognoscirungen, I : 126.000 für topographifche Karten. Von den exponirten Kartenwerken Rufslands nahmen die vom: Depot des topographifchen Corps den erftenPlatz ein. Befonders hervorzuheben ill die topographifche Karte des europäifchen Rufslands im Mafs- ftabe r : 126.000. Von diefem im Jahre 1820 begonnenen , bei 500 Blätter grofsen Werke lagen einzelne ausgeftellt in Glaskäften, während 6 zufammengeftellt als Wandkarte ausgeftellt waren. Sie bilden die d i r e c t e n in Ku p f e r gefto- chenen R e d u c ti o n e n der officiellen Aufnahmen und enthalten das Terrain in Schraffen nach Lehmann fchem Syfteme, erläutert durch zahlreich beigefetzte Höhencoten. Letzteres ift jedoch nur bei den neueren und neueften Blättern der Fall, da in Rufsland erft im Jahre 1854 mit der Höhenmeffung. verfchiedener Punkte begonnen wurde. Diefe Karten weifen auch unbeftritten das fchnellfte Fortfehreiten aller bis jetzt erfchienenen Generalftabs-Karten auf, indem im Anfänge der fechziger Jahre jährlich 60 bis 70 Blätter erfchienen. Von ihnen liegen auch noch fehl-intereffante Copien bei, die mit der Schnellpreffe auf Hanfpapier durch den anaftatifchen Druck erzeugt, fich dennoch durch grofse Rein heit auszeichnen. Auf der vorliegenden, wie auf den meiften ruffifchen Karten, ift die geographifche Länge nach dem Meridian des Obfervatoriums Pulk o wo beziffert; dasfelbe hat eine Länge = 27 0 59' 30 65" öftlich von Paris, alfo in runder Summe 28 Grad öftlich von Paris oder 48 Grad öftlich von F'erro. Die Befchreibung diefer fowie überhaupt aller ruffifchen Karten ift in cillirifchen Buchftaben bewirkt. Die Specialkarte des europäifchen Rufslands im Mafse 1:420.000, ein Werk, das aus 145 Blättern befteht, rvar in drei Exemplaren ver treten. Das erfte Exemplar, ein von Oberft Strelbitzky gelieferter Kupfer druck, gibt das Terrain in braunen Schraffen, die Schrift und das Gerippe fclrwarz. Diefes fonft fo vorzügliche Werk leidet an theilweifer durch die Befchreib ung verurfachten Ueberladung. Die zurnite Auflage diefes Werkes zeigte uns dasfelbe als einen ebenfo gefchmackvollen als fcharf ausgeprägten Farbendruck. Das dritte Exemplar erfchien als gut gelungener Ueb er druck auf Stein, der, was reine Ausführung anbelangt, wohl nichts zu wünfehen übrig läfst. DasNächfte, u 7 as nach diefen grofsen kartographifchen Werken unfere Auf- merkfamkeit erregte, waren gut gelungene und nett ausgeführte chromolitho-