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24 Jofef Zaffauk. Terrain ift leicht fchraffirt, entbehrt jedoch beigefetzter Höhencoten. Durch ihre fchöne Ausführung, noch mehr aber durch ihre Genauigkeit erfetzen diefe Blätter alle älteren Karten des Landes, wie jene vonKrayenhof, Defterbeck u. v. A. Eine Reduction diefer topographifchen Karten ift der topographifche Atlas der Niederlande. Mafsftab 1:200.000. Von den ausgeftellten Karten fanden wir ferner im Mafsftabe i: 100.000 die topographifchen Karten der R e fi d e nz f c h a f t e n Samarang und Poe a- longan auf Java und jene von Cheribon. In diefen auf chromoiithographi- fchem Wege erzeugten Blättern ift das Terrain durch blaue Curven und durch feine braune Schraden gegeben, wobei man das Gefetz, dafs die Schichtenlinien (Horizontalen) von den Schraffen fenkrecht getroffen werden muffen, wenig zu beachten fchien. — Die Gewäffer erfchienen blau, das Meer von der Kiifte an in zehn verfchiedenen Tönen diefer Farbe abgeftuft; gröfsere Strafsen roth, gewöhn liche Communicationen fchwarz. Auch waren die einzelnen, durch rothe Linien fcharf begrenzten Culturparzellen in verfchiedenen Farben unter einander erficht* lieh gemacht, fo dafs z. B. Kaffeeanlagen braun, Zuckerplantagen roth, Waldun gen grau erfchienen. Auch hier trafen wir auf einen reinen präcifen Farbendruck. Das Verfahren hiebei war noch durch drei exponirte Steine und eine beigefügte Erläuterung verftändlich gemacht. Letzterer entnahmen wir ungefähr Folgendes: Diefe von E. H. Eck ft ein, dem technifchen Vorfteher des topographi fchen Bureaus in Anwendung gebrachte Aetzmethode bezweckt den gleichzeitigen Druck verfchiedener Farbennuancen von flachen Tinten auf mechanifchem Wege zu erzielen, anftatt dasfelbe, wie bisher, durch die zeitraubende Arbeit vorzuneh men, wo man diefe Tinten durch Striche, Punkte oder vermitteln des Kornes lithographifcher Kreide darzuftellen fich bemühte. Die fo erhaltenen Tinten zeichnen fich hauptfachlich durch Gleichmäfsigkeit, Feinheit, Frifche und Kraft aus, und geftatten die ausgedehntere Abftufung der Nuancen. Alle Farben und Tinten, welche zu kartographifchen Arbeiten bedingt werden, können von drei, in ihren verfchiedenen Nuancen bearbeiteten Steinen für die blaue, rothe und gelbe Farbe zufammengeftellt werden. Als Probe hiefiir liegt die im Mafse 1:100.000 (?) angefertigte Karte eines Theiles der Schweiz (Blatt Interlacken) auf. Diefe ebenfalls mit typo-autographifcher Schrift verfehene Chromolitho graphie enthält die Gewäffer blau, die Communicationen weifs, die Schichten linien fchwarz und die einzelnen Schichtengürtel von der Tn. fe gegen die Höhe zu in immer heller werdenden braunen und braunblauen Tönen, was dem Ganzen einen reliefartigen Eindruck verleiht. Dasfelbe Blatt erfcheint auch noch im Mafsftabe 1: 75.000 (?) bei fchräge angenommener Beleuchtung mit Aequidiftanzen in Licht und Schatten. Die Schichtengürtel gehen ebenfalls gegen die Höhe zu in einen lichteren Ton über. Diefe Methode Eckftein’s konnte bis jetzt nur für das topogra phifche Bureau nützlich gemacht werden, obwohl fie fich auch auf Kunftprodudle anwenden liefse. Ihre grofsen Vortheile beftehen im Wefentlichen in folgenden Punkten: In der fchnellen und mechanifchen ConftrudHon der Tinten durch Aetzung; in der Erlangung aller Farben, Linien und Details in gröfster Klarheit und Schärfe von nur drei Steinen, was eine aufserordentliche Erfparnifs an Zeit und Steinen nach fich zieht und den Druck felbftwefentlich vereinfacht und endlich in dem gleichzeitigen Drucken von fehl* hellen und dunklen Tönen der selben Farbe, was vorzüglich die Klarheit der hellen Farben befördert. Die hiebei angewendete typo-autographifche Befchreibung wurde zuerft unter der Leitung des General Befier angewendet und erfpart den koftbaren Stich der Schriften, indem fie zugleich mit der fchwarzen Gerippezeichnung gedruckt werden. Als Beifpiel hiefür die Ivarte von Haag, welche von drei Farbenfteinen und von einem für fchwarze Schrift und Zeichnung angefertigten Stein abgedruckt ift.