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Das Bauernhaus mit feiner Einrichtung und leinem Geräthe. 33 locaret zurückzuführen fein, dann wäre die Aehnlichkeit mit ital. alloggiare eine zufällige und locuinta zu den romanifchen Wörtern zu ftellen; patre in. Bette, goth. badi, Bette, magyar. pad Bank. Ifavon verfchieden erfcheint die Stammlilbe in den rumänifchen Formen : podu Dachboden, Brücke, Bühne, podela, po di n a Fufsboden, die auf das deutfche Boden ahd. podam mhd. bodem zurückzuführen find. Im Slavi- fchen pod'B tabulatum, pad Hausboden, Boden, Bank, magyar. pad Bank, Boden; flovak. p o d 1 äz magyar. p ad 1 äs, Boden, Diele, fleh Miklofich fiav. im magyar. S. 47, wird nicht klar, wie die Begriffe Bette und Bank mit dem Begriffe Boden zu vereinigen find. Durch die Verfchiedenheit der Formen patu Bette und podu Boden im Rumänifchen, die den Formen goth. badi Bette und ahd. podam entfprechen, wird wahrfcheinlich, dafs auf diefe germanifchen Formen zurückzugehen ift; dann ift magyar. pad Bank von pad Boden zu trennen. Ueber die Etymologie von ahd. podam und fl. pod fiehe Grimm Wörterbuch 2, 209 goth. badi gehört zu bidjan, lat. petere zu Sansk. pat cadere; ahd. p o d am zu Sansk. budhua ausbath fodio; —fala f. Vor haus, Thor; ital. fpan. port. prov. fala aus ahd. sal n. Saal, Vorfaal ; soba f. Ofen, alb. isbe , altfl. ift-uba, daher tfchech. izba, ferb. foba, magyar. f z ob a: Zimmer. Aus ahd. flub a heizbares Gemach. Ital. wurde daraus flufa. Es ift erfichtlich, dafs die rumänifche Form hier aus dem Serbifchen oder Magy- arifohen entlehnt ift; sura f. Scheuer; ahd. scüra, sc iura mhd. fchiure. Daher magyar. csür frz. e curie. Aus der Zeit der Gemeinfamkeit mit den von gennanifchem Elemente verquickten römifchen Leben haben die Rumänen demnach noch die germani fchen WÖrter für Garten, wohnen, ohnung und Vorfaal. Die übrigen genannten Ausdrücke find aus dem Slavifchen oder Magyarifchen entlehnt. Ob zetzu detu magyar. szek ahd. fez, graidu Stall, patu Bett, podu Boden, sura Scheuer, nicht uomittelbar und fchon in alter Zeit entlehnt find, darf gefragt werden. Deutfehes im Rumänifchen wird angeführt in Diez rom. Gramm 1,140. Schott walach. Märchen S. 25. Dazu wäre manches nachzutragen z. B. baiu Qual, das auch magyar. b aj heifst, ift gewifs nicht zu goth. balv jan zu ftellen eher zu goth. vai ahd. we gr. ovaet altfr. wai. Das Vorarlberger Bauernhaus. Unter allen ausgeftellten Bauernhäufern den freundlichften Eindruck machte das Vorarlberger Bauernhaus. Im Kataloge ift es merkwürdiger Weife nicht in der XX. (Bauernhaus), fondern in der XIX. Gruppe (bürgerliches Wohnhaus) einge tragen, jedoch als „Bauernhaus“ bezeichnet und dargeftellt von der Ausftellungs- commiffion Feldkirch, Vorarlberg. Seiner Bauart nach unterfcheidet es fich fowohl von dem gewöhnlichen iiroler oder Schweizer Stil und gleicht in feiner einfachen Form und Eintheilung im Ganzen dem deutfehen Bauernhaufe am Rhein und in Mittel-Deutfchland, wie wir es oben fchilderten. Der Eingangsthür gegenüber befindet fich die Küche und rechts vom Vorhaufe aus gelangt man in die Wohnftube, in die „ftube“, das heifst, das heizbare Zimmer. Vom Vorhaufe aus gelangt man in den oberen Stock in die „kammern.“ Links vom Eingänge im Flure fchliefst fich fonft in Vorarlberg fogleich an das \\ ohnhaus der Kuhftall an, was hier nicht zur Darftellung gebracht ift. Diefe Eintheilung fanden wir auch oben S. 7 im rlrein-fränkifchen und im V efentlichen auch im oberfächfifchen, fowie auch im Geidler Bauernhaufe. Hier hat fich nur diefe einfache Form durch das Hinzukommen neuer Bedürfnilfe zu einem reicheren Organismus entwickelt. Das Erdgefchofs wurde gehoben, fo dafs 3*