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24 Dr. K. J. Schröer. („eppeftecke, p i rn ft e c k e* 4 }, Pflaumen („f 1 a u m a**) und „heabeftleng“, eine kleine, runde Pflaumenart, die den Mehlfpeifen beigemifcht werden. Zu den Holzarbeiten des M a nn e s finden wir viele Werkzeuge, die ich nicht alle aufzuzählen vermag: die eiferne niille, womit er die Rinne in den Holzfchindeln macht, den durclifchlag, den negber (Bohrer), hobel, die hacke etc. Auffallend war ein in der Stube an der Decke hängender, länglicher Korb aus Korbgeflecht, das w i e g e 11 k ö r b e 1, worin das jüngere Kind gebettet und gewiegt wird. Im fürhaus, ärn, im ftlibel, im Gärtchen und vor dem Haufe finden wir noch ausser den gut gearbeiteten Geidler Holzkiften, verfchiedene Geräthe. Das Fiil 1 fafs oder Füllfäfslein (daher flovakifch fi 1 fas, fiehe Pal- kowitfch flovakifches Wörterbuch, S. 290), gefprochen wellwefsl, in Sieben bürgen fälpes, f. d., die aus Holz geflochtene Schwinge oder Schwingwanne. Das w ellwäffl im Geidler Haufe fleht gerade fo aus, wie das fälpes im Haufe des Siebenbürger Sachfen daneben. An Geräthen bemerken wir noch unter dem fchindelgedeckten Dachboden und im Gärtchen vor dem Haufe das aus Ruthen geflochtene hühnerkörbe], den runden, oben offenen h ii h n erfturz, das k r äx 1 oder h e u k r ä x 1, den Rückenkorb, den Pflug fammt dem j o o c h ; den fc h 1 i f f ft a n T Schleifflein, die fchnaipang, Schnitzbank, hölzerne heu gab ein, eiferne JVIift- („Stän~?) gabeln und dergl. m. Wenn wir das Ganze überblicken, fo fcheint es uns fall, als ob einfacher der Menfch kaum wohnen könnte. Nur wenn man etwa, wie gefagt, das walachifche Haus daneben ftellt, fo fällt uns das Vornehmere des Kaufes aus Geidel auf. Der flock* hohe Bau mit dem Gang im oberen Stockwerke, mit dem Thürmel, den Kammern oben, der Stube unten, der Küche mit dem Herde und dem mannigfaltigen Geräthe der Einrichtung. Scheunen und Schoppen flehen meift abfeits, die Häufer felbft in urgermanifcher Weife vereinzelt: suam quisque domum spatio circumdat. (Siehe oben S. 6.) Das Szekler Haus Unmittelbar an das Haus des Siebenbürger Sachfen fchlofs fleh das Haus eines Szekler Bauers. Diefes gewifs intereffante Haus, das, wie das Michelsberger und das Geidler, von eingeborenen Infaffen bewohnt war, wurde von den Ausftellern fo ftiefmütterlich in die grofse Weit hinaus geflofsen, dafs man nicht begreift, wie man foviel Koften aufwenden mag, als diefer Gegenftand, fein Transport, feine Aufflellung, feine Unterhaltung verurfachen mufste, wenn man ihn fo forglos feinem Schickfal über laffen wollte, wie diefs hier gefchehen ifl. In der zweiten Auflage des Weltausflellungs-Kataloges, wo, wie wir fahen, in dem Verzeichniffe der XX. Gruppe Bauernhaus mit Einrichtung, fo viele Gegen- ftände (24) aufgezählt find, die nicht zu finden waren, wird man das Szekler Haus vergeblich gefucht haben: es i ft gar nicht verzeichnet! Im Haufe felbft fand man einen Szekler und eine Szeklerin, die mit dem diefem Volke eigenen Selbftgefiihl in ihrer Sprache verficherten, dafs fie keine Sprache der Welt verliehen als nur fzeklerifch, das ifl magyarifch. Nicht einmal mit feinem Landsmann und Nachbarn auf der Weltausftellung, dem Siebenbürger Sachfen, kann fleh der Szekler verftändigen. ebenfowenig mit dem Bewohner des Geidler Plaufes aus Ungarn, der auch ein Deutfcher ifl. Wäre es hier nicht am Platze gewefen, fowie diefs im Geidler und im Siebenbürger fächfifchen Haufe gefchehen ifl, eine Schrift— und zwar in deutfcher Sprache — abfalfen zu laffen, die im Haufe feilgeboten werden und aus der der Befucher der Ausftellung fleh belehren konnte . J Aber auch die innere Ausflattung des Haufes wurde mit der gröfsten Gedankenlofigkeit vorgenommen. Die vordere Stube war über und über angefüllt