20 Emerich Zinner. aber der minderen Beladung, die. wie fchon früher erwähnt, nur aus einem halben Felde Pfoften und dem Ponton fammt Zugehör und Anker beftand. Die weiteren, unwefentlichen Details der ConftrudHon und der Einrichtung des kurzen Brückenwagens übergehend, mufs noch die zweite Wagen gattung — der Balkenwagen — einer kurzen Würdigung unterzogen werden. Die Abweichungen find folgende: Die längeren Langbäume haben an den Seiten Haken für Haftfeile, aber weder vorne noch hinten hinunterhän gende Bügel, flatt der Fufsbreter find nur kleine Tritte angebracht. Unter dem hinteren Kaden befinden fich weder Ankerketten noch Hemmkette, hingegen find an der vorderen Ecke fowie an den Langbäumen kleine Ketten für die Referve- räder angebracht. Auf einem der vorderden Quereifen find Zapfen für die Balken und auf dem vorderen Deckel des Hinterkadens find Haken für den Spaten und die Axt genietet. Das zweite oben erwähnte Kriegsbrücken-Project ift das des königlichen fchwedifchen Genie -Hauptmann es H. Stälhane. Stälhane hat fich hauptfächlich zur Aufgabe gedellt, die Beladung der Brückenwägen zu verringern, um datt des Sechs- ein Vier-Gefpann einzuführen und die Kriegsbrücken-Equipage überhaupt beweglicher zu gedalten; fond aber weder an den Wägen noch an dem Materiale der bisherigen Ausrüdung nach Birago’s Sydem, mit Ausnahme geringer Modificationen , Aenderungen vor genommen. Selbftverdändlich konnte die Aufgabe — Verminderung der Lad nui durch Vermehrung der Wägen gelöd werden. Hauptmann Stälhane bildet feine Brückenequipage aus 8 Ponton-Pfoftenwägen, 8 „ Balkenwägen und 4 Bockwägen, fomit aus 20 vierfpännigen B rti c k e 11 w äge n, was imVergleiche zur alten fchwedifchen und unferer jetzigen Brückenequipage, einer Vermehrung der Wagen um 5, beziehungs weife 6 gleich kömmt. Dazu gehören auch noch 3 zweifpännige Requifiten wägen, worauf Werkzeuge und Vorrathsmaterialien mitgeführt werden, und welche eigentlich auch noch mit eingerechnet werden müden, da die gleichnamigen Wägen bei den früher erwähnten älteren Kriegsbriicken-Equipagen zu der Wagenzahl gezählt wurden. Die Vermehrung der Brückenwägen beträgt fomit per Equipage 8, beziehungsweife 9 Wagen. Aufserdem find für die Befpannungs-Abtheilung einer Equipage noch beftinuiit: Ein zweifpänniger Wagen für die R e f e r v e - G e f c h i r 1- theile und ein zweifpänniger Packwagen, beide von derfelben Con- ftrudiion wie die des Requifitenwagens. An Pferden für die Befpannungs-Abtheilung einer Brückenequipage find aufser jenen, welche für die zwanzig vier-, und fünf-zweifpännigen W agen gehören, noch als Referve-Zugpferde 15 Stück und 4 Reitpferde, und zwar eines füi einen Officier, zwei für Unterofficiere und eines für den Trompeter, fomit in Summa 109 Stück bemeffen worden. Die B rücken wagen find alle ganz gleich conftruirt und haben diefelbe Geleisweite von 48 Zoll wie die Requifitenwagen. Das Gefammtgewicht eines beladenen Wagens beträgt 31 Wiener Centner. Ebenfo find die Requifitenwagen unter fich und mit den gewöhn lichen Pack- oder T rofs wagen der Armee für zwei bis drei Pferde hinfichtlich der ConftrucUon gleichartig. S äm 1111 li ch e Wagen find mit Federn veifehen. Die Beladung fämmtlicher Brückenwagen enthält das Geräthe für eine 31 Wiener Klafter lange Normalbrücke und noch dazu das Refervematerial füi eine Brücken-Feldlänge von 20-66 Fufs.