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Das Pionniervvefen. 1?» richtiges Urtheil fällen. Von dem Bocke, dem wichtigften Theile der fogenannten Verbefferungen, ift kaum je ein günftiges Refultat zu erwarten. Auch die Befeftigungen der eifernen Couliffenhülfen, dürften bei ftarken und andauernden Briickenbelaftungen, wenn fie noch fo gut gemacht find, nicht hinreichende Sicherheit und Fettigkeit gewähren und keinesfalls das leiften, was die bisherigen Couliffen im Holz geleiftet haben. Es ift kein einziger-Fall bekannt, dafs je ein Bockfehwellerkopf der B'irago’fchen Brücke in den Couliffen derart gefprungen wäre, dafs hiedurch die Bockfchwelle unbrauchbar geworden wäre trotzdem dafs die ausgemufterten Kriegs-Brückenböcke gewöhnlich noch fo viele Jahre bei den täglichen Uebungs-Brückenfchlägen fo lange im Gebrauche flehen, bis fie ganz morfch werden. Die Füfse im gleichen Gevierte mit den Balken zu halten, ift ganz unnütz. Unfere viel fchwächeren Bockfüfse, welche je nach der Höhe des Bockes einfach oder doppelt verwendet werden und im letzteren Falle zufammengenommen noch immer nicht die Stärke eines Balkens erreichen, gewähren, wie felbft in neuefter Zeit angeftellte Feftigkeitsverfuche dargethan haben, unter allen Verhältniffen hinreichende Sicherheit und erfüllen gleichfalls einen doppelten Zweck, nämlich den, dafs fie auch ein vorzügliches Schnürmateriale für die Decke abgeben. Für die wenigen F'älle, wo man zu Ausgleichfeldern oder fonft irgendwie kürzere Balken benöthiget, befitzen wir in den Landfchwellen, den kurzen Riegeln mit fetten Kämmen und endlich in den verfchiebbaren eifernen Balkenkämmen Mittel genug, uns zu behelfen. Es wird formt durch die Füfse von gleichem Gevierte der Balken nur dem Wagen eine unnütze Mehrlaft aufgebürdet. Die Kämme aus Eifenblech der oben erwähnten veränderten Balken find zu fchwach und können bei allenfalls vorkommenden Verzwängungen nicht jene Sicherheit gegen Deformation, und wegen ihrer kleineren Backen gegen das Selbftausfpringen aus der Aufkämmungsfchwelle gewähren, wie die ftarken, gröfseren öfterreichifchen Holzkämme. Ueberdiefs find alle Projeölsbalken ungefähr 5 Fufs von beiden Enden mit Rückficht auf ihre Verladung auf die Wagen mit 2 Zoll tiefen und mit Blech gefütterten Löchern verfehen. Diefs ift entfchieden als ein Uehelftand zu bezeichnen, da hiedurch die Tragfähigkeit der Balken bedenklich herabgefetzt wird. Das Hauptobjeft des vorliegenden Projedles bildet aber der eiferne Wage 11. Nach Angabe beftehen nur Wagen zweierlei Art, nämlich kurze und lange. Die kurzen dienen für die Vorder- und Mittel-Pontonwagen, als Bock-, Requifiten-, Küchen-, Gepäck-, Pionnier- und Futterwagen, die langen werden als Balkenwagen verwendet. Die beiden Wagengattungen haben indefs gleiche Vorderwagen, Achfen, Federn, Brems- und Anfpannvorrichtungen. Da nur die Langbäume und die dazu gehörigen Fufsbreter ungleich find, fo kann ein Austaufch gewiffer Theile des einen Wagens mit jenen des anderen, ebenfo die Verwendung der Wagen zu verfchiedenen Zwecken mit der gröfsten Leichtig keit vorgenommen werden. Der ausgeftellte Wagen war ein Wagen der kurzen Gattung und als Mittel-Pontonwagen beladen. Aufserdem war nur noch von der Norrman fchen Brückenequipage und zwar feparat. ein Feld-Balken und ein completer Bock ausgeftellt. Der erwähnte, in Fig. 3 dargeftellte Wagen hat, bei einem fehr gefälligen ja man könnte fagen, zierlichen Ausfelien, eine finnreiche, praktifclie und den noch folide Conftrudlion. Diefer Wagen hat auch bei den viertägigen Fahrver- fuchen in Klofterneuburg, wohei derfelbe mitunter fehr ftrengen Anforderungen und harten Proben unterzogen wurde, hinlängliche Fertigkeit und praktifclie Brauchbarkeit gezeigt, welche guten Eigenfchaften auch bei längerer und viel feitiger Benützung nicht anzuzweifeln find.