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12 Emerich Zinner. Das Fehlen der Vorköpfe an der Bockfchwelle erfchwert die Handhabung beim Aufflellen des Bockes fehr; auch finden die Pfoflenleger aus gleichem Grunde beim Aufftellen eines Bockes im AYaffer zum Halten des Einbaugliedes keinen Platz. * Das Herbeitragen der Bockfchwellen, nach des Proponenten Manier auf zwei untergefchobenen Prügeln, ift namentlich über Uferböfchungen hinab faft unmöglich. Unfere Tragringe ermöglichen nicht nur diefen Fall anftandslos, fon* dern erlauben uns auch ein zweckentfprechenderes, viel fchnelleres Einziehen der Hängketten, dann ein viel einfacheres Verftellen der Ketten zum Heben und Senken des Bockes felbft und die Ketten tragen, was endlich die Hauptfache ift, vermöge ihrer Anbringung bei uns ficher befler, als nach der Projektsmethode. Der Bock, in feiner Gefammtheit betrachtet, fchliefst Zweifel über feine Stabilität nicht aus. Die Füfse, nur io bis 18 Grad von der Verticalen abweichend, flehen zu gerade, der Couliffen-Spielraum ift zu grofs und läfst fich durch die Keile bei der Verfcliiedenartigkeit der Schrägen der Couliffe nicht ganz beheben, die Verzwängung ift alfo ungenügend. Das Eintreiben der Füfse mit Schlägeln ift bei ihrer Stärke und bei hartem Boden nicht zuläffig. Diefe find defshalb auch fchwer zu handhaben, befonders bei grofseren Flufstiefen und Flufsgefchwindigkeiten, da nicht nur ihre Stärke, fondern noch mehr der bewegliche, ovale Schuh hindert, wenn er vom Waffer erfafst und gedreht wird, wodurch das Setzen des Fufses fogar unmöglich gemacht werden kann. Die Balken find, wie Fig. 2 zeigt, ftatt wie bisher mit eingefetzten Eichen kämmen. mit eifernen Kämmen verfehen, wodurch diefelben etwas kürzer und leichter wurden. Die Ruder wur den etwas kürzer gemacht, und am Schafte derfelben an derBefchlags- platte ein Ring angebracht, an welchem ein beweglicher Ruder pflock mit Bolzen und Mutter an gemacht ift. Diefe Einrichtung mag ficli gut bewähren hindert aber den Gebrauch des Ruders zum Schieben. Die G anz p fo ft e n wurden, ftatt wie bisher mit 1 Schuh Breite, nur mit 7 29 Decimalzoll Breite und die Iialbpfoften mit der halben Breite der Ganz- pfoften angefertigt. Die vielen Gründe , die Nornnan für die Verfchmälerung der Pfoflen angibt, find durchaus nicht flichhältig; der Raum geflattet es nicht, diefs Punkt für Punkt zu beweifen, doch die eine Thatfache fei wenigflens angeführt, dafs der Herr Projektant in einem Irrthume befangen ift, wenn er glaubt, dafs unfere grofseren Pfoflen unhandfam und defshalb von den Pfoftenlegern nie zwei Stück davon auf einmal übernommen und gelegt werden können. Weil fie diefs können und ftets anftandslos bewirkt haben, kann man alfo mit Beftimmtheit behaupten, dafs wir mit unferen Pfoflen, weil fie eben grofser find, fomit für eine beftimmte Briickenläuge mit viel weniger Stücken (mit 23 gegen 3 1 hei gleicher P elder- länge) zu hantiren haben, entfchieden im Vortheile find. Diefer Faktor fällt aber fchwer in die Wagfchale, denn bekanntlich hängt von den Pfoftenlegern die Zeit des Brückenfchlages zum Theile ab; find alfo diefe wohlgefchult, fo darf vom Einbaue der erflen bis zu jenem der letzten Unterlage keine Unter brechung mehr eintreten, indem die Einbau-Partien felbft bei gleicher Schulung ja niemals auf fich warten laffen dürfen. Noch mufs bemerkt werden, dafs der Projektant fich im Irrthume befindet, und feine Berechnungen auf falfclien Annahmen fufsen, indem die öfterreichifchen Brückenpfoften nicht D/^, fondern Zoll Dicke befitzen, mithin mehr Tiag- fähigkeit haben als feine Brückenpfoften. Ueber den Werth aller früher angeführten Veränderungen an den Briicken- geräthen läfst fich allerdings ohne eine eingehende Erprobung fchwer ein ganz Flg. 2 .