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Das Pionnierwefen. 3 zeuge und ionftige Ausrüftungsgegenftände , über Fuhrwerke , mitgeführte Materialien, insbefondere über die verfchiedenen Brückeneinrichtungen, welche zu den Feldausrüftungen der Armeen gehören. Modelle der verfchiedenen Brückenformen, welche fich aus dem Brücken materiale bilden und zufammenfetzen laffen, hätten das Material und deffen Ver wendung leicht zur Anfchauung gebracht. Namentlich Oefterreich , welches an der genialen Idee Birago’s fort fefthält und an deffen Brückenfyftem eigentlich noch nichts Wefentliches geändert hat, hätte in diefem Punkte viel leiften können, indem einzig und allein nur diefesSyftem die mannigfaltigftenZufammenfetzungen und Brlickenformen erlaubt, wodurch — man kann es dreift behaupten — Hinderniffe jedweder Art mit Leichtigkeit bewältigt werden können. Eine Sammlung von Modellen, wenigftens für die wichtigften Fälle diefer Art hätte hcher auch beim Laien allgemeines Auffehen und Anregung hervorgerufen, den Fachmann aber zu lehrreichen Vergleichen herausgefordert, vielleicht auch die Ueberzeugung aufgedrängt, dafs die öfterreichifche Kriegsbrücke unübertrefflich in jeder Hinficht dafteht, weil fie in allen erdenklichen Lagen hinreichende Bürg- fchaft und Sicherheit zur Bewältigung von Hinderniffen bietet — freilich nur dann, wenn an der höchft einfachen und originellen Einrichtung, die derfelben ihr geiftvoller Erfinder gegeben hat, möglichft wenig oder eigentlich gar nichts verändert wird. Wir müffen uns erlauben, diefer öfterreichifchen Kriegsbrücke und ihrer Vorzüge hier wenigftens infoweit zu gedenken, als diefs zur Gewinnung einer Bafis für die Vergleiche mit den wirklich ausgeftellt gewefenen Kriegsbrücken dienlich erfcheint. Auch geflattet diefs das Programm der amtlichen Bericht- ■erftattung, wonach jeder Detailbericht in feinen kritifchen und gefchichtlichen Betrachtungen die letzte Parifer Weltausftellung zum Ausgangspunkte nehmen foll und dort, wo es der Stand der Wiffenfcliaft und der Entwicklung gebie ten follte, auch die Lücken in der Ausheilung auszufüllen hat. Freilich ift die Geftattung, bis auf die letzte Parifer Ausheilung zurück zu gehen, für uns ohne Bedeutung, da man wenigftens von Seiten Oefterreichs damals nicht verfucht hatte, über das Pionnierwefen und, mit Ausnahme der Kriegs waffen, über das Militärwefen überhaupt durch einen Bericht eine dauernde Bafis zu fchaffen. Aber auch in anderer Hinficht, und zwar blofs das Kr i eg s b r üc k e n- Wefen betreffend, halten wir es für angezeigt, fpeciell das öfterreichifche •ausführlicher hier zu würdigen. Es leitet uns dabei die gute Abficht, nicht nur Diejenigen zu überzeugen, welche bei der Nachahmung der öfterreichifchen Kriegsbrücke allerlei wefentliche Abänderungen vorzunehmen für nothwendig hielten, dafs fie daran nicht wohl gethan; fondern auch Diejenigen zu beruhigen, welche in der neueren Zeit fich berufen glaubten, in militärifchen Fachjournalen, ja felbft in Tagesjournalen ihre Stimmen zu Ungunften der Leiftungsfähigkeit der Birago’fchen Brücke , ja fogar der der öfterreichifchen Pionniere felbft, welche fich nach ihrer Meinung mit diefer veralteten Brücke forglos zufrieden geben — erheben zu dürfen. Viele Staaten Europas haben die Vorzüge, die cler Birago’fchen Brücke eigen find, erkannt und haben fie defshalb auch fchon längft eingeführt; gegen wärtig aber befitzen diefe Brücke faft die meiften Staaten, und felbft in aufser- europäifchen Ländern hat fie fchon Eingang gefunden. Es ift hier nicht der Ort, fich über den Stand der Brückeneinrichtungen in den verfchiedenen Armeen näher zu verbreiten , doch fo viel mufs hervor gehoben werden, dafs manche Staaten die Brücke annahmen, ganz fo wie fie Birago gefchaffen hat, andere wieder nur mit Modificationen ; wieder andere entnahmen nur einzelne Geräthe, wie z. B. die Böcke, oder führten die Birago’fche Brücke, die ihnen vermöge ihrer leichten Bauart zu wenig Garantie zu bieten fchien, neben ihrer eigenthümlichen, fchweren Kriegsbrücke ein.