8 Johann Lauer. Die Sachs’fche Bohrmafchine ift einfach conftruirt, fie befitzt einen Mecha nismus, der fie in dem Mafse vorwärts fchiebt, als fie im Geftein eindringt, indem der Rahmen der Bohrmafchine aus zwei Rundeifen-Stangen befteht, die von zwei Hülfen umfafst werden, welche einer Traverfe, die mit dem Rohrcylinder aus einem Stücke befteht, angehören. In einer diefer Rundftangen ift ein Gewinde eingearbeitet, auf welchem eine Schraubenmutter, die in eine der Hülfen gefleckt ift, vorfchreitet; gedreht wird die Schaubenmutter von einem Sperrädchen, gleich zeitig erhält der Bohrer eine Drehung von 12 Grad. Für Bohrungen ober Tag ift das Bohrgeftell ein Stativ, welches durch ein angehängtes Gewicht ftabil gemacht wird. In Stollen findet das fogenannte Lafet- tengeftell Anwendung. Ein fünf Fufs tiefes Bohrloch kann mit der Sachs’fchen Bohrmafchine bei Anwendung mehrer Bohrer in 20 Minuten gebohrt werden. Sowohl die Burleigh’fchen als auch die Sachs’fchen Bohrmafcliinen benöthigen einen Arbeiter zu ihrer Handhabung und werden bei Bohrungen ober Tag mit Dampf, bei Arbeiten unter Tag jedoch mit comprimirter Luft getrieben. Es find daher für den Bohrmafchinenbetrieb noch ein Dampfkeffel und, wenn unter Tag gearbeitet wird, überdiefs eine Luftcomprefüons-Mafchine nebft entfprechenden Luftrefervoirs erforderlich. Eine complete Luftcompreffionsanlage für Bohrmafchinen-Betrieb nebft Röhren, Schläuchen, Verbindungsftöcken etc. für die Dampf- oder Leitungen für comprimirte Luft war gleichfalls im Pavillon der „modernen Sprengtechnik“ zu fehen. Burleigh’s Bohrmafchine hat fich in kurzer Zeit in Oefterreich eingebürgert, während die Mafcliine von Sachs mehr in Deutfchland angewendet wird. Bemerkt fei noch, dafs in dem Pavillon der moder nen Sprengtechnik auch die inEngland fürTiefbohrungen in Anwendung flehende „Di amant - Bohrmafchine“ auf einer Wandtafel abgebildet war. Ferner zeigten 5 Wand tafeln die meiften der bei artefifchen Bohrungen in An wendung kommenden Werk zeuge. Sprengmittel waren in der zweiten Gruppe in Imitationen ausgeftellt: Schwarzpulver von meh reren Firmen Deutfchlands und Belgiens, dann vom Kriegsminifterium desKönig- reiclies Italien. Sprengmaffe von I’h M a f fi p p in Genf.