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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030619010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903061901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903061901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-19
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1903
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i , -i ^ s . 2 «I Z -es - Z E-- * i «' v r? «» t» ZV i->s s Wie verlautet, wird Prinz Heinrich von Vre üben mit seinem Geschwader im Aermelkanal das den Präsidenten Loudet auf seiner Enalpndreist begleitende sranzosijche Ge schwader begrüßen. Präsident Loudet ist vom Edinburger Ge meinderat gebeten worden, auch Schottland zu besuchen. Dem Kardinal-Fürstbischof Dr. KoPP zu Breslau ist das Grob kreuz des Roten Adlerordens und dem Erzbischof Dr. Fischer zu Köln der Rote Adlerorden »weiter Ktasse mit dem -ssern verlieben worden. Der pceubtiche Minister Budde hat den Aufenthalt-- und UebeinachtilngSrüumen der Etlenbahnfahr- deamten und ähnlichen Einrichtungen seine Ausmerksamkeit zugewendet, und eine Kommission zur tteberwachung eulgesetzt, deren Erinittluiige» ihm jetzt zu einer Bekannlinachiing an die beteiligten Dienilslellen und Inspektionen Beranlassung gaben. Bei Koillrolloersan: mlungen durste bisher niemand ordcnöähnliche Vereiiisabzeichen tragen. Jetzt ist genehmigt wor den. daß die Mitglieder der Kriege roereine ihr Vereinsavzeichen anlegeii dürsen. Die Borslände vieler Kriegervereine haben den „Beel. N. N," zuiolge ikren Mitgliedern daraus das Anlegen der Bereinsabzeichen zur Pflicht geniacht. Wie aus Kiel berichtet wird, hat das „Reichsmarine- a m t neuerdiiigs in einer besonderen Bcrsiigung die Ausmerzung liberslüssiger Frcmdwörtei in seinem Machtbereich angeordnet. Es beißt dort: Das allgemeine Bestreben, eingebüraerte Fremdwörter durch brauchbare deutsche Wörter z» ersetzen, läßt es angebracht erscheinen, auch ui der kaiserlichen Marine auf diesem Wege vor> zugeben, "Natlirgemäß kann diese Aenderung nur allniählich durchs geliihrt werden, da die vorhandenen Formulare ausgebraucht und erst gelegentlich einer Umarbeitung verändert werden sollen. Um eine Grundlage zu erhalten, die inneichalb der Marine alS Nicht- ichnur dienen kann, wird allen Marineteilen aufgegeben, einige seit bei den laufenden "Arbeiten diejenigen Fremdwörter in eine Line ein «Kragen, für welche ungekünstelte deutsche Wörter, die denselben Sinn habe», eingesetzt werde» können Diese Listen sind bis jinn 15. Sevtembcr a» das Reichsmarinennit einzusenden Iorl wird nötigensalls unter Hinzuziehnng von Fachgelehrten eine Zusammenstellung zum Zweck der Herausgabe eines maß gebende» Verzeichnisses erfolgen. Kam Beschluß der Eisenacher Konferenz schreibt die „Dcutsch- Evang. Ko iw.": „Am 13, d. M hat nach dreitägiger Beratung die Eisenacher Kircbenkoiifcrenz den in der letzten Fei» viel er örterten Vorschlag des von ihr am 31. Mai v. I. eingesetzten Ausschusses zur Bearbeitung der Angelegenheit des engeren Zu sammenschlusses der deutschen evangelischen Landeskirchen mit einigen Abänderungen zum Beschluß er l oben Reuß ältere Linie war nicht vertreten: der Vertreter von Meckleiiburg-Strelitz enthielt sich der Abstimmung: der Vertreter von Meiningen stimmte gegen den Beschluß. Alle übrigen Ver irrter waren einig. Die Zustimmung der Kirchen reg ierungen selbst u'r mit Sicherbeil zu erwcirten. So ist denn ei» ständiges landes- kirchenregimcnitiches Vertcetungsorgan zur Weibrneymung der eoaiigelisch-kircblichen Interessen im Deutschen Reiche gegeben. Die Iaht der evangeliichen Reichsgngebörigen in den beteiligten curcheiuiebieren beläuft sich nus 34 639108 Seelen mit 17139 geist lichcn Stellen, während die bisher nicht beigetretenen Gebiete nur >21878 Evangelische mit 788 Dienststellen »Insassen." — Der Zcmralvorsiand des Evaugeb'cheu Bundes zur Wahrung der deuisch-protestantischen Interessen erläßt zu demselben Thema fol gende Erklärung: „Am 13. Juni hat die Deutsche Evangelische ckirchenkoniereuz in Eisenach ihrem ständigen Ausschuß, der fortan den "Rainen „Deutscher Evangelischer Kirchenansschuß" sichren soll, zu seiner bisherigen Ausgabe die neue gestellt, „die gemeinsamen evangelisch-kirchlichen Interessen nach außen zu vertreten, ins besondere: 1. gegenüber anderen deutschen und außerdentschen Kirchcngcmeinschaslen, wie zu nichtchmllichen Religionsgesell schäften: 2. m bezug aus die kirchliche Versorgung der Evange lischen in den deniichen Schutzgebieten: 3. bezüglich der Förderung kirchlicher Einrichtungen für die evangelischen Deutschen im Aus lande, sowie der Seelsorge unter deutschen Auswanderern und Seeleuten." Wir begrüßen dieien Beschluß mit Freuden und honen, daß der Deutsche Evangelische Kirchenansschuß, ohne die Selbsiändigkeit der einzelnen Landeskirchen zu gefährden, die evan gelische Glaubelisgemeinicixisl im Deutschen Reiche mit den Mitteln einer landesherrlich anerkannten ständigen Behörde kräftig schütze, und fördern wird. Der Kirchenansschuß wird aber die Täligkei en . - Leit der ganz Deutschland umfassenden freien Verewigungen, ui der sich ieit der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Lebenskraft des deutschen Protestantismus in besonderem Maße entwickelt und bewährt bat, ans keinem Gebiete entbehrlich machen. So wird auch der Evangelische Bund als ein nach allen Seiten unabhängiger 'Verein gegen den UltramoutaniSmus. der unser deutscl-es Bater- land zu einer Provinz des römischen Weltreiches zu machen irachtet, den Kamof der Abwehr mit Waisen der Gerechtigkeit weitertühren Der Evangelische Bund wird darüber nicht ver gessen, daß das Hc.il unserer Kirche in ihrer innerlichen Kräftigung gesucht werden muß. Immer mehr muß der lebendige EhristuS in den Mittelvunkt unseres religiös-kirchlichen Lebens treten, damit unsere Kirchengemeinden reicher werden an tatkräftigen und opfer- sreudigcn christlichen Persönlichkeiten, und ein religiös-sittlich ae- siiiides und starkes Geschlecht heranwachsc. Auch unserem Volke gilt das Wort: „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele!" E>» Teil der amerikanischen Lebe» sVersicherungs- Gesellschaften >sl bekanntlich aus dem Grunde in Preutzen nicht oder nicht wieder zum Geschäftsbetrieb zugclassen worden, veil er die Bedingungen z» erfüllen nicht willens oder in der Lage ist, die vom Staat hinsichtlich der Hinterlegung von sicheren Werten gestellt werden müssen. Wie die „Magd. Ztg." hört, gibt man sich seitens der in Frage kommenden Gesellschaften der Hoff nung bin, der preußische F:nanz»nniiker Freiherr von Rheinbaben werde bei seiner jetzigen Anwesenheit in den wichtigsten Verkehrs- .entrcn der Verciinaten Staaten die Ansicht gewinnen, es lasse sich von den bisher gestellten Bedingungen etwas Nachlasse». Wie weil wiche Hossnilngcn begründet und, wird sich erst nach der Rückkehr ocs Finanzinimners entscheiden lassen. Tis Zahl der ne» begonnenen Ausslände in Deutschland war im ersten Vierteljahre 1903 nach de"' amtlichen Zusamwen- mellung ungewöhnlich groß Sie betrug 316 gegen 198 im ersten Eerkelsahre 1902. Von den neuen Änsständcn kamen allein 73 II902 nur 36j aut das Baugewerbe, ferner 18 !3.ch au» die Industrie er Holz- und Schnitzsiossc, und 45 si ll auf die Metallverarbeitung, "agegen nur 19 llOj aus die Lederindustrie. Beendet sind im ersten Vierteljahre dieses Jahres 272 lI002 1751 Ausslände. darunter l45, die erst in demscll en Vierteljahre, und 27. die schon früher oegonnen waren. Am Quartalsschlüsse blieben noch 72 Ansstände u Wirksamkeit, darunter ein schon vor dem 1 Januar d. I. be gonnener. Von den beendeten Aussrändcn waren 591 s1902 4211 Betriebe betroffen, von denen 178 s92> zum völligen Stillstand ge bracht wurden. In diesen Betrieben waren insgesamt 38217 l 18500s Arbeiter beschäftigt, darunter 5928 s4989> in den aus schließlich vom Ausstcind erarisssnen Betriebszweigen. Die Zahl der Betriebe, in denen der Ansstand sich nicht aus alle Geschäfts zweige eritreckL betrug 171 s294j, die Hauptzahl der gleichzeitig ausständigen Arbeiter l l 245 i770lj, die der gezwungen feiernden ^65 i96>s. Dv Ausständigen hatten in 71 Fällen einen vollen, in 77 einen le'lweiien n»v n 124 gar keinen Erwlg. Der Prozentsatz >er erfolglosen Ausslände betrug nur 39.2 gegen 42,4 im ersten Quartal 1902. Die Kahl der neu begonnenen Aussperrungen ist gegenüber dem Vorjahre von 7 aus 13 gestiegen. Beendet sind 12 >1902 6s "Aussperrungen, von denen 39 l29> Betriebe mit 3661 l387:ij Arbeitern betroffen worden sind. Die Höchslzahl der gleich zeitig ausgesperrten Arbeiter betrug nur 752 gegen 2589 im Vor jahre. Von den beendeten Anssperrungen hatten 4 vollen, 1 teil- weisen und 7 keinen Erfolg. Ungarn. Das neue Ministerium soll sich nach einer in liberalen parlamentarischen Kreisen umgehenden Version folgender maßen zusammensetzen: Präsidium und Inneres T'sza, Finanzen Wckerle evenk. Lucäs. Handel H-eronymi, Justiz Hodoisy. Ackerbau Gras Emerich Szechenni oder Gras Robert Zelenski: Feiervary, Julius Szechenni und Eseh bleiben. Als Präsident des Abgeord netenhauses wird Percze! genannt. Tie Bildung des neuen Kabinetts schreitet nur langsam vorwärts. Gras Tisza bat mit verschiedenen Persönlichkeiten wegen Ilebernahme von Porleiruilles Unterredungen gehabt, doch ist bisber wegen der Besetzung der verschiedene» Ressorts nach feiner Richtung eine Ensicheidiiiig getrosten. TlSza hofft. Ende dieser Woche die Liste der Minister dem König unteibreiten zu können. Rußland. In K i e w ist ein Hauptstihrer der revolutio när e n Partei in Rußland. auf den die russische Regierung seit langer Zeit fahndete, verhaftet worden. Grigori Gerschunja. so lautet sein Name, war einer der grlahrlichften und »ödesten Führer der Bewegung, dir in den letzten Jahren zu Tage Kat und durch lausende von Proklamationen, schrillen und Traktätchen tm Volte writeiverbreitet wurde. Gau» »usöllig war Gerschunja «rü dem Ausland« nach Kiew gekommen, um. wie man vermutet etwa» kür die tm Kuli slattiindende Hilgeifahtt nach dem Wohn orte de« heiligen Eeiastn vorzunehmen. Er wurdr unter stai' Bewachung nach Petersburg gebracht. > Türkt. Konstanttnopel. ES yerlautrt. daß während de« Anwesenheit RatschewitichS in Konstantinovel der Platte von eng lischer Lette nadegeieat wurde, sich bezüglich der Beruhigung der makedonischen Bewegung mit Bulgarien zu verständigen. Von türkischer Seite wurde die« nicht befolgt mit Rücksicht auf dl» Verbindlichkeiten gegenüber Oesterreich Ungarn und Rußland, da sicher zu desürchte» sei. daß dt« Zugeständnisse ketneSiveg» dem Treiben des Komitee- Einhalt tun. sondern r- im Gegenteil noch mehr anrege» winden. In den letzten Tagen wurden in UeSküb, Jstib und Kotschana 163 Bulgaren verhaftet und 80 in Freiheit gesetzt Rach linkischen Angaben ist die Expedition Scheins, PalchaS gegen die Reste der aldaneitschen Opposition im Gebiete Malisije günstig verlaufen. Serbien. Auf den Glückwunsch des Heere-, den der neue Kriegsminister, General Atanaziowitich, übersandte, traf folgende Antwort des Königs Peter ein: Bleoermitteln Sie meiner nihmreichen Armee, in deren Namen Sie, verdienter General, den Glückwunsch überiandten. meinen herzlichen königlichen Dan!' und seien Sie der Dolmetsch meiner Gefühle, die ich stets für meine heldenmütige Armee hege, um sie als ihr König und Ober befehlshaber auf fenem Wege voranzuführen, den mein unsterb licher Großvater mit Ruhm bedeckt hat." Die von der Skupschtina angenommenen wichtigsten Modi fikationen der Verfassung sind, daß ersten- beim Kapitel „König" die Dynastie Obrcnowlisch durch die Karaaeorgewitsch ersetzt wird. Der Absatz lautet: „Erblicher König Serbiens ist Peter Karaaeorgewitsch aus der Dynastie Kara Georgs." Ferner lvurde der Wahlzensus von 15 Franks für das aktive Wahlrecht bcibebaltcn. jedoch mit der Bestimmung, daß in diese 15 Franks auch die Kommunal-Steuerzuschläge zugerechnet sind. Alle Privi legien des Hauses Obrenowitsch wurden gestrichen, Griechenland. Die Kammer winde zu einer außerordent lichen Sitzung einberiisen. Bei der Präsidentenwahl erhielte» der Reaicn»iaska»didat Ralll 105. der Kandidat der Theotoklsten Et und der Kandidat der Zionisten 21 Stimmen. Kunst und Wissenschaft. ß Tie König!. Hoftheater bleiben heute, am Todes tage Sr. Maicstät des König» Albert, geich losten. ckImRcsidcnzlhrater wird beute zum letztenmal die Operette „Madame SKerry" gegeben, im Eentral- Tbeater zum letztenmal die Gcsang-posse „Er und seine Schwester". tz Heute, Freitag, nachmittags halb 6 Uhr findet in der Frauenkirche zum Besten des Vereins für Knderhcilstätten an deutjchen Seelüften die Geistliche Musikausführung des Drcsdner Lehrergesangvereins statt. ck Der „Dresdner Orpheus" lDiriaent Herr Albert Kluge» veranstaltet Donnerstag, den 25.. und Sonntag, den 28. Juni, zwei große Sommerko» zerre im .Linckeichen Bade". Neben einer Reibe voilSiümlicker Lieder wild der etwa 200 singende Mitglieder zählende Vrictn a» deiden Kvnzerltage» auch den PretSchor vom letzten Kal!erpretssi»gcn in Franklutt a M. „Siegesgenrng »ach der Varusschlacht" von Meßner zu Gehör bringen. Aus leicht erklärliche» Gründen sieht man tn hiesigen mnsikaliichr» Kreisen diesen Koiizrrlen des „Dresdner Orvbc»S" mit Interesse entgegen. tzPrvse > > or Reinhold Beckcr bat sich einer schweren "Augenoprration unterziehen müssen. Diele wiiidc am Sonn tag ans das Glücklichste in der Klinik drS Herrn Dr. mcd. Pan- Freude auSsvrechen tonnen. ck Im großen Saale des „Weihen Adler" auf dem Weißen Hirsch findet Montag, den 22. Juni, abends 8 Uhr zum Besten der Kinderbe wahranstalt des OrteS ein Konzert statt U. a. ist es den gemeinnützigen Unternehmern und Unternehme rinnen gelungen, fich die Mitwirkung des Herrn Kammersängers Scheidemantel zu sichern, waS allein schon einen regen Be uch des Konzertes nicht nur von seiten der Kurgäste des Weißen Hirsch, sondern auch aus Dresden in Aussicht stellt. Herr Kammersänger Scheidemantel als Liedersänger ist bei uns eine so seltene Erscheinung, daß Interessenten gut tun werden, sich Billetts lfiche heutiges Inserat 8. Seiles frühzeitig zu sichern. Außer Herrn Scheidemantel wirken Frl. v. d. Osten, König!. Hofopern sängerin, Miß Mary Dölling, Pianistin, und andere namhafte Künstler mit. ck Daß Schauspieler und Sänger „durchgehen" — be- onders beliebt ist das Durchgehen der Hosopernscinger geworden — ist keine außergewöhnliche Erscheinung, daß aber auch König!. Kammermusiker zum Kontraktbruch neigen können, ist i» der Tat ein so seltener Fall, daß er registriert zu werden verdient. In dieser Beziehung von sich reden macht der Königs Kammer musiker Svedrofsky, der aus Gründen rein vrivater Natur verschwunden ist und bleibt, ohne daß man eine Ahnung hat, wo- hin er ging der Fahrt. Schade um den vortrefflichen Geige- und chade auch um die gesicherte und künstlerisch hervorragende Existenz, die er aufgcgeoen. ck Ter Vorstand des Vereins der Deutschen Musikalien. Händler zu Leipzig gibt bekannt, daß eine stattliche Anzahl an gesehener Musikverlagsfirmen ihre Beteiligung an der Welt ausstellung in St. Louis bis jetzt angemeldet habe. ck Von den vereinigten Ausschüssen des Leipziger S verordnetenkollegiums ist im allgemeinen Zustimmung zu Ratsvorlage betr die Erhöhung derTncatcr-Eintri Preise, beantragt worden. Der Kasscnpreis des Parterre im Neuen Theater soll jedoch für die Hinteren Reihen der bisherige bleiben. Auch zu der Vorlage, betr. die E-Höhung der Ge hälter der Orchestermitglieder. ist Zustimmung beantragt worden. ck Ein Kongreß drrKavellmeister der Armee »nd Marine ist für den Monat Oktober inBerlin in Aussicht genommen. Die Komvonisienfragr ist für dieMnssen-Konzerte, die von de» Berliner Militärkapellen veranstaltet weiden, jetzt eine brennende gewoiden Wie bekannt, macht die Wiener Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Mnsikvetteqrr große Anstrengungen, um eine Vervflichttrng zur Tantiemeirzahlung in Berlin überall durchzusetzen Eine Versammlung von Kapellmeistern des Garde- koips zu der auch Komponisten und Mnsikverleger erschienen waren, beschäftigte sich am Montag mit der Frage, inwieweit die Kapellmeister den Komponisten eiitaegenkomme» können. Im all gemeine» war keine Stimmung dafür vorhanden, die Bestrebungen ver Komooinste» zu unterstütze». Schließlich wurde beitimmt. daß nach dem Manöver eine allgemeine Versammlung sämtlicher Musik direktoren und Kapellmeister der Armee und Marine in Berit» zu- iannnentreten soll, die da- Verhältnis zwischen Dirigenten und Komponisten regeln wird. ck Ter Panier „Figaro" erzckblt. nicht obne daß ihm dabei eine Trane patrivti'cher "Wehmut über die Wange rollte, folgende Geschichte von der Guitarre GounodS: „Es gibt sehr interessante alte Guitarren, z. B. diejenige, die kürzlich Stadt- der itts- ie,ü . . der Bibliothekar der Großen Over für seine Sammlungen Der Meister hatte sie emvflng. ES war die Guitarre GounodS. einst in einer Lsteria am Nrmi-See gelaust und unter seine» ingern songen ihre Saiten die ersten Melodien de» „Faust". Zählend de- drut'ch.sranzösiichen Kriege» befand sie sich in der Billa von Montreiout, alt die Pieußen diese in den Sack steckten. Ein Sergeant brachte sie mit einem Kolbenschlag zum Berste» und denke singen ld,e zersprungenen Satte» noch dieie Erinnerung." — .Schaudervoll, höchst schaudervoll." sagt Hamlet. ckIm Londoner Covertt Garden-Tbealkr wird anläßlich de- Betuche» de« Präsidenten Landet am 7. Juli eine inter essante Gala-Vor flellung veranstaltet werden Zur Auffüh rung gelangen der zweite Akt von GounodS „Romeo und Julia" mit Madame Melba und Herrn Alvarez: der zweite Akt von „Earmen" mit Emma Calos, Alvarez und Phonyon und da» zweite Bild de» eisten Akte» au» .Rigolrtto" mit der Melba und den Herren Rönand und Bonci. ck Edvard GriegS 60. Geburtstag wurde überall in ganz Skandinavien festlich begangen. In Bergen. Griegs Ge- »irtsstadt, veranstaltete man im Beiseln de» Komponisten >nr Nationaltheater ein Orchesterkonzert, dem u. o. auch Björnson beiwohnt«. Der Dichter brachte «in Hoch auf den Konioontl au-, worauf die Kapelle ihm einen Lorbcerkran» überreichte, i darauf Grleg selber den Dirigcirlenstab ergriff, brach «in endlr Jubel au». Kapellmeister Pathe überbrachte Grieg «inen G> deutscher Musiker und überrrichte.einen Kran^: w, Stamen Amsl damer ^ sicher Musiker und überreichte einen Kran»: im Namen «mster- >«r Freunde des Jubilar» sprach Professor Röntgen. In ristrania veranstalteten di« „Bramsen" «in stark beuchte» l-ert, und in Kopenhagen sandcn an mehreren Stellen und Telegramme, die aus Europa, Amerika und sogar au» Afrika eintrasen. Alle Zeitungen des Norden» feiern Grieg und stellen ihn teilweise in seiner Bedeutung neben Björnson und Ibsen, trilioesic noch höher. Ueberall kommt -um Ausdruck, wie sehr der skandinavische Norden dem Jubilar« zum Danke verpflichtet ist. — Grieg ist am 15. Juni 1843 geboren. Sein Vater war schottlscher Abkunft: um so echteres norwegische» Bauernblut floß l» den Adern der Mutter. Bon ihr hatte er die Luft, in Tönen zu fabu lieren. Eine vortreffliche Pianistin, erteilte sie selbst dem Knaben von seinem ü. Lebensjahre an Klavierunterricht. Mit 9 Jahre» schrieb Grieg die erste» ielbsterdachten Noten: Variationen über eine deutsche Melodie. Grieg hat auch weiterhin deutsche Schule, doS Leipziger Konservatorium, besucht. An dem Entschlüsse der Eltern, den Sohn den Musiker-beruf ergreifen zu lassen, hatte ein berühmter Landsmann GriegS, Ole-Bull, der Mann mit der Zaubergeige, gewichtigen Anten. 1862 verließ Grieg Leip zig und suchte in seiner nordischen Heimat Wurzel zu sassen; zuerst in Kopenhagen, wo Gade und I. P. E. Hartmann wirkten, Entscheidend für seine Entwicklung wurde ein Freundschaftsbünd nis. Der Freund, Richard Norvrank, ein lunger norwegischer Komponist, starb frühzeitig, 1866. Aber er hatte Grieg e>n be deutungsvolles Vermächtnis hinterlassen: die bewußte Richtung auf das Nationale. Fortan lauscht Grieg den Regungen der nor wegischen Volksseele, schöpft a» der lebendigen Quelle der nordischen Volksweise. Vorübergehend Konzcrtdirigent in Christiane und Bergen, trägt er von de» achtziger Jahre» ab einen Namen von europäischer Berühmtheit, Grieg hat mit reicher Phantasie und erheblicher Gestaltungskraft den nationalen Musikstofs verarbeitet, dessen eigenartige, melodischen, harmonischen und rhythmischen Elemente in origineller Weife ansgebaut, auf dem Gebiete male rischer, charakteristischer Musik eine reiche Erfindung betätigt. Er stellt frühzeitig de» Typus des „geistreichen" Komvonisten bar Das Lied, das kleine Klavierstück, das instrumentale Charakter stück überhaupt, zeigen Griegs Talent von der glänzendsten, ge winnendsten cseite. Daran reihe» sich sofort seine Kammermusik sachen, außer den drei Violinsonaten, das allerdings nicht in allen Teilen gleichwertige O-moll-Quartett. Grieg hat weder eine Over, noch ein Oratorium, noch eine Sinfonie geschrieben: mit einigen Suiten wie den reizenden Holbera^Suiten, den 2 Peerc Gvnt-Suiten, schwenkt er auch in der Orchestermusik sehr charakteristisch in die voetischcn Bergtäler seiner kleinen Formen ab. Ein größeres Chorwerk behandelt Szenen au» Biornsons „Olav Trngvason". Es ist ein unvollendetes Drama, aber auch Griegs Musik ist durchaus nickt vollendet. Ausdauernden Reiz übt ein größeres wertvolleres Werk des nordischen MeisterS: das Klavierkonzert i» F-nroN, Während deS Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 18. bez. 19. Juni. * Madrid. Die Kammer hat sich konstituiert. Villa- verde wurde mit 252 Stimmen zum Präsidenten gewählt. 8loI»o rniel» 8ost»'lxv Drahtberichte, Hofnachrichten, Vorschriften bezüglich der Hunde, Kommers, Vaterländische Festspiele, „König Heinrich VIII." Vermischtes. * Aus der Sammelmappe eines Richter» teilt das ^N. Wien, Taaebl." noch folgende Stilblüten mit: AuS einem Briefe: „Liebe Mutter! Mit weinenden Augen ergreife ich die Feder, noch die letzte Bitte, die ich hier verlange: Wasche mir das Hemd und die blaue Unterhose aus! Wenn ich auf Dich, liebe Mutter, denke, rollt mir eine heiße Träne über das bleiche, schmale Gesicht," <Es war dies der dickste Häftling im Hause,) — Aus Eingaben an das Gericht' Ich bitte das löbliche Gericht um gütige Teilnahme für meine Angelegenheit." — VerletzungSanzeigr: DZch Endesui'tersertigte wurde von A. M. unbekannter Weise zu Boden gewon'm und derart geschlagen, daß ich endesgefertigte Wunden erhalten habe. Ich bitte daher, den A. M. nach den k, k, österreichischen Gesehen zu bestrafen." — Testament: „Meine 2 Kühe gehören meinem Sohne Josts: eine zur Bestreitung der Leichenkoslen, eine zur Anfertigung seines Brautaewande»? — Schluß einer Klage: „Nachdem der siißen Hoffnung Raum gegeben wird, daß diese Angelegenheit baldigst erledigt wird, zeichne . , — Aus einem Gesuche um Wiederaufnahme des Strafverfahrens: ^Jch ersuche als Freund und Tante um Wiederaufnahme eines Mädchens, welches falsch angcklagt ist," — Leumundszeugnis, au»- estellt von einer Gemeinde über einen Mann, der bereit» achtzehn Na> bestraft war, darunter wegen Brandlegung. Raube-, Dieb stahls usiv.: „Derselbe ist gutherzig, ein fleißiger und geschickter Arbeiter in Erde, Holz und Feld: er hat nur die Leidenschaft für Hasen, sonst wäre er ein sehr nützliches Glied der Gesellschaft," — Ebrenbeleidigungsklage adressiert an den Richter. Ueberschrist: „Bester Freund!" Schluß: „Verbleibe treu und aufrichtig bis in den Tod, Lews wohl mit Achtung. Johanna K." Wetterberirbt des Kgl, Sächl, Metevrolog, Instituts ln Chemnitz vom 18 Juni 8 Uhr morgens lTemvcratur nach CelsiuS). Wette,läge in Europa am 18 Juni 8 lldr früh: Ltatlon-, Name Nichtuna i ^ A I ^ I u. Stärke l Wetter l Tv ^ sZAj »«»Winde» s s jL Statt onü- Name i Richtung u. Stärke § «etter r» ! de« Winde« K Ltornow. i7bv,0 Black od I b« X0 ShrlsNansd 54^ Havarand > b2 tlO Lkudeanäs! frisch bedeckt frisch wolkig mcifug bedeckt leicht b. deckt -kudesnä-! 4S,«0 leicht bedeckt -4-13 - Ltockholm! 49, Still bedeckt kovenhag.I k>2 mätzig molkig Memel I S4»>Vü^V schw heiter Lwinem.2« bk imm. beiter s « 13 gen Sylt Hamdg. 1 bO NW leicht halbbed kl mäfitg Negen K3 >8>V schwach Stegen '-f-11 0 ->13 - L«ld«r Lcill» viitnfter » Berlin »arltnibe Zranki.M. M», « rari« I» München » Mm Ri,,« Loemnit 7 NU VV8IV I«w d«d»« KL U 5« V «0 8V d«0» k>« XV »7,8 «, NO «I!X Nark-dez»n I«ichl Argen lei»! heiter leicht dedeckt leicht bed«<N leicht wölkt, leicht heiter »»«deckt »8 88V letcht ««lkenl ck" ck» t» »>« «I» »l, 4" ck» ck« Dcr Luftdruck ist beute aus dem ganzen Erdteil untcrnormal. Locks- druckgcbitle mit 760 Mui. Baromclerliand liegen im AoldiveUen und Im Silben, revrcisionen mit weniger als 7kv Mm. Barometerstand lagem Uber Süd-Norwegen, Norn-Dänemark »nd über dem nördlichen Teile der Osttee, Leicht« südliche di« westliche Wmd« bringen Deulschland heitere« bi« trübe«, aber meist trockenes Weiter, da« auch heule bet uns anhaltrn dürfte. Prognose lür den 19. Juni. Wetterlage: Trocken, wenn auch meor oder wenig trüb. Tcmveraiur: Normal. Wtndursprung: Süd. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 17. Juni. Station See- Temp. See. lemp. höh« m Zlß Wind Z- Station höhe »In» lre»den 11» >8,8 iiid Fretberg Schneeberg 3S8 >«,» VU V » eetPiig 117 10.K 7.4 88V 3 «3d 14 8 60 88V « u Saldi, lkll, lk 2 «,I >v.7,rv 4 Silier K00 13 7 37 88V 2 Bau,«» 202 ik.q V.8 VV 2 AUenderg 7K1 12 0 7 3 >»V 4 Zittau Chemnitz 2K8 14 0 8,7 3 Reitzenhain 772 10« 2 2 V 3 o.o 310 i«,8 7.3 86 >V 3 0,0 fichtelberg 1213 78 «l VSV 7 — Auch am 17. Juni verlies die W Itenmg wieder meist heiler und trocken und nur tn den NachminagSstimden war vorübergehend Trübung, stellen- chten. Lte! wetse aber auch leichter Niedcrichiaa ,u beobachten. Tt« Temperatur konnte immer noch nicht die normale Höhe erreichen und waren dt« Mnima im ist ziemlich nahe gekommen ^Reitzenhain Gebirge io,iar dem Gefrierpunkt ziemlich w 2,r Gr,>. Vom Fichtelberg wurden stürmische eslwftibe gern«! Dretzden, tS. Juni. Barometer von Optiker Eduard Wiegand vorm. Otzk vbloid), Mallst'aß« 2, Abend» « Uhr: 74« Millimet«, » ge- allen. Thermometroarapb nach Eelsiu«. Temperatur: höchste 1» Är. Wärm«, niedrigste 9 Gr. Wärm« Heiter. Nordweftwtnd. LEasserftand der Gide und Molda«. BudwetS Prag Pardubitz Melnlk Leitmeritz Dresden 17. Juni Null ck- 17 ck- 48 - 38 - 38 — 150 18 Juni Null ---19 -st 40 — 35 - 40 - I« Wasserwärme der Elbe am 18. Juni: 20 Grad 0.
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