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Marinewefen. 35 befördert, dafs ein einfaches Oeffnen des Dampfhahnes genügt, um den Apparat fofort und unfehlbar in Thätigkeit zu verfetzen. Damit fich im Apparate nicht ein uncondenfirt bleibender Dampfkern bilden könne und der entwickelte Waffe rftrahl, der hier wie eine Art Waffergefchofs wirkt, recht compaöt werde, ift durch die Achfe des Apparates ein cylindrifcher Metalldorn G gezogen, welcher an den beiden Enden des Apparates central gehalten und befeftigt ift. Im Verlaufe des Wafferausftrömungs-Rohres ift eine Klappe (in den Spantenriffen der Taf. III, Fig. 2 mit Z und Taf. VI, Fig. j> mit der Ziffer 42 bezeichnet) angebracht, welche, wenn das Saugfieb im Kielraume fich durch Kohlenklein oder fonftige Unreinlichkeiten verlegt, während der Wirkfamkeit des Apparates auf zwei oder drei Secunden gefchloffen wird. Hiedurch fchlägt der Dampf durch das Saugfieb in den Kielraum zurück und reinigt dasfelbe faft augenblicklich; fowie die Klappe wieder geöffnet wird, pumpt der Apparat fofort das Waffer des Kielraumes wieder in die See, ohne dafs man vorher etwa wieder das Dampfventil irgend fchliefsen und von Neuem öffnen müfste. Der Apparat hat weder Ventile noch fonft bewegliche Beftandtheile und kann vorausfichtlich nicht in Unordnung gerathen. Der grofse Kohlenverbrauch, welchen diefer Apparat verurfacht, fo zwar, dafs er in vollem Betriebe den Dampf eines grofsen Schiffskeffels von 200 bis 25° Quadratmeter Heizfläche erheifcht und diefs, trotzdem er blos den dritten oder vierten Theil des Dampfes der früheren Injecftoren confumirt (die übrigens folche Wafferquantitäten überhaupt nie bewältigen konnten), macht denfelben für einen continuirlichen Betrieb untauglich. Auch kann in Folge deffen fein Zweck lediglich nur der fein, dafs er vermöge der grofsen Sicherheit, mit welcher er arbeitet und zufolge der Augenblicklichkeit feiner Wirkung, erftens bei einer Leckbildung fofort atftivirt wird, und hiedurch das Waffer im Kielraume nieder gehalten wird, bis die gewöhnlichen Dampfpumpen in Thätigkeit gefetzt werden, welches letztere bei der kräftigen Referve, welche ein folcher Apparat bietet, mit mehr Ruhe gefchieht, und dafs er zweitens während der Intervalle, während welcher die gewöhnlichen Pumpen zufolge der vielen Zufälligkeiten, denen fie unterliegen, immer in Ordnung gebracht werden müffen, das Waffer aus dem Kielraume fchafft. Die nach dem gleichen Syfteme wie der Schiffsleck- Apparat conftruirten kleineren Apparate, welche 5- bis 6000 Cubikfufs die Stunde liefern, dienen als Waffer- ballaft-Pumpen und find fchon auf mäfsigeren Dampfver brauch gerichtet, ebenfo die ganz kleinen, Fig. ij dar- geftellten, welche je nach ihrer Gröfse von 100 bis 1000 Cubikfufs Waffer die Stunde fördern und zum Auspumpen des im Kielraume fucceffive fich anfammelnden Sodwaffers angewandt werden. Diefe letzteren werden im Schiffe nur bei Dampfüberflufs durch den Dampf, welcher fonft durch die Sicherheitsventile entweichen würde, in Thätigkeit gefetzt und gefchieht auch bei diefen Apparaten die Sieb reinigung in ganz ähnlicher Weife wie bei dem grofsen Schiffsleck-Apparat durch einen im Laufe des Druck rohres angebrachten Hahn oder Schieber z. Sehr intereffant und empfehlenswerth ift das von dem Schiffslieutenant der ruffifchen Kriegsmarine Ingenieur Makarof vorgefchlagene Mittel zum Verftopfen oder viel mehr zum Abfchliefsen leck gewordener Stellen am Schiffskörper. Makarof fchlägt hiefür eine Art Pflafter vor, welches, aus filzartigem, weichem, aber doch dichtem Materiale angefertigt, wie ein grofser, viereckiger Teppich ausfieht. der an den vier Ecken mit Ringen und