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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011128013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-28
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1901
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frage I't die nackdn »orbUduna der w, Hin stellte Kr De- v. Richlhosrn als An" atadUn» gebUdeten tzabrikinsvekt wem, erscheine der verkchr mit de» «rbeitrrlrmen. der aber nicht an den Haaren herbewezogr» werdrn tolle, iondern nur dann a». udadnen lei. wenn VerüdningSvunkte araeden seien. (Line Haupt- .... Lorvtldung der weiblichen Fabrikinipekimen. lS Ideal auf die Anstellung ..... . - . ektorin, der eine Aibetterln al« «Menttn belgeordnet sei. - 2m «nschlirk an diesen mit Betsall ausaenommenen Bortraa reserirte Kn. Tüctlie Dose, die Bertrauentperion der Fabrik!,iivektion für die AreiShanptmann- schast Dre-dea. über ihre in dir>er Stellung gemachlen ßrriönlichrn Srlabiunum. 2m Jatne 1900 wurde den Gewerbeinspektionrn aller Krr1«bauptrnan»ichasten SachienS eine de,artige weibliche Berttaueiisverio» »ugeselll, deren Ausgabe eS ist, Beichwerden. INage» und Wünsche der Fabrikarbeiterinnen, die sie den männ lichen Beamte» nicht gern «übern wollten, mündlich oder ichrift- lich >ur «eiteren versolgung entgegeuzunehmen. Die Stanir» der Bertrauen-perlonen u»d ihre Sprechstunden wurden behördlich be kannt gegeben. Fräulein Dose nahm ihre Tdütigkeit Ansang September v. I. vier aus. Im Gegensatz zu der ersten Rrserentin könne sie über keine zu schwache Frequenz in den Sprechstunden Nagen. Sie fand, datz dir Arbeiterinnen ihre Anliegen viel eher ihr mitthetlten, als einem Manne, dabei verbreitete» sie sich auch über Familienverhöltnisse. Freilich besanden sich unter den Besuchern ihrer Sprechstunden auch iiigrirdliche Heißsporne. Nicht immer blieben die Arbeiterinnen bei der Wahrheit: denn sehr oft erwiesen sich Belchwerde» als erlöge», das (Lndc war Abweisung und grobes Mihtrauen für die Folge. Wie der Berkehr mit den Arbeiterinnen ei» befriedigender war. so wurde ihr in den Kreisen der Arbeitgeber nach >eder Richtung Enlgegeiikvinmen gezeigt. Bezüglich der Erweiterung der Auigaben eines weiblichen Fabrik- inipektor» stimmte Frl. Dose im Wesentlichen mit der Borrednerin überein A» diese Vorträge knüpite sich »ach einer geschältlichen Paule eine Debatte. — Ueber Staats- und S tad t b ü r ge rr echt sprach am Dienstag Abend im Evangelischen Aibeitervereiii zu Friedrichstadt Herr Ralhsrekrrtär Eberweur. Der Redner erläuterie den Envcrb und den Verlust der beiden Rechte, sowie die damit verbundenen RechtSvortheile und führte über daö Dresdner Bürgerrecht einige geschichtliche Taten an De» Dank der zahlreich erickicnenen Mit glieder stattete Herr Archidrakonus v. Sk»dlitz-Ge»sleubera ab. A» den Bortrag schlob sich noch eine lebhafte Debatte und Besprech ung von Pclkinsiparkassen-Angelegenhetie». — Am I Dezember begeht der im hiesigen Centralschlachthoie stationirte und beknniitr Revisionsaiitseher Herr Herr mann irin liOjähriges Dieustiubiläuin bei der König! Zoll- und Steuer behörde. — Der UnivrrsitätSgesangvcreinPauluS- Leipzig wird nach seinem morgen, Freitag, im Königs Hosoperiibanle stcr «findenden Concert einen Kommers im Äewerbehaule abhalten. "'„Die Firma Ernst Strack Nachs. hat als Reisebiirenu ini Interesse des nach den Oftseebädern salnenden Publilums und zwecks Abkürzung des diesbezüglichen ReisewegeS in ihrem Bureau, MoSezinSthNraße Nr. 7. sür daö reisende Publikum ei» Gesuch zur Uiilerichrist ansgelegt. welches der Elsenbahndirektion Stettin den betressende» Vorschlag unterbreitet. -- Aus dem Hauptbahnliose sind letzt zur Eilcichterung des Verkehrs nach Wettiner Bahnhof und Neiistadt Fahrkarte »- Automaten in der Nordhallc nusgrstcllt worden. Sic werden besonders sür solche Reisende praktisch sein, die i» der Nordhalle ankvmmen und nach den genannten Haltestellen weiter fahre» wollen, Karten aber nur bis .Hnrrplbahiihos gelöst haben. Der eine Automat giebt gegen 10 Pia Einlage die Kartei, nach Wettiner Bahnhof, der andere giebt Karten gegen Einlage von zwei >0 Psg -Stücken zu 15 Psg nach Neustädter Bahnhof und riesert 5 Psg. in Paar zurück. — Eine grobe Freude z»m bevorstehenden Weihnachisfest wnrde vier Arbeiter» deS .Heizhauses aus dem Fiicoiichsicidicr Bahnhöfe dadurch bereitet, bah das Zehntel, das sic in der Lotterie spielten, Antheil an der Prämie halte, so das; Jeder von ihnen, ein Heizer und drei Putzer. das nrtie Sümmchen von 10 l25 Mk. erhielten. Ein Zehntel hat rin Dienstman» gewonnen, fünf Zehntel sollen in der Kollekte geblieben senr. — Kürzlich wurde gemeldet, das, in der Sitzung der Land- wirthschnsllichen Akademie in Gothen bürg Dr. M. Etenberg Mitthrilnna von eurer neue» Art und Weise. Milch auizribewahren, gemacht habe. Wie er durch vorgezeigte Proben bewies, ist es ibm gelungen, flüssige Kuhmilch in trockenes Pulver oder Mehl umzuwandeln. das durch Zusatz von Wasser wieder in seinen ursprüngliche» flüssigen Zustand zurückversetzt werden kann, ohne im Geringste» „n Geschmack oder Nälnwerth einzribüßeir. Hierzu thrilt u»S die Dresdner Molkerei Gedr Pfund mit. datz sie schon leit Jahren solche trockene Milch sabrizlrt und zwar Voll milch-, Sahne- und Schlagsahne-Pulver in heiter Onalität. Nicht weniger als 6 Vacua seien zu diesem Zwecke in beständiger» Betriebe — Am Montag Abend wurde in Schlunzig ein 22jähriger Schüler einer Dresdner Gartenbauschule festycnommen, der am Grober z« verantworten, ern Man», der bei jeder Gelegenheit seinen Hatz und seine Geringschätzung gegen hochstehende Persön lichkeiten zur» Au-druck bringt und deshalb schon wiederholt und empfindlich wegen Beleidigungen, an«, wegen Majestätsbeleidig- ung, bestrast worden ist. Wiederum steht er unter der Anklage der Maiestätsbeleidigung. Scho» bei Reaiirn der geheimen Ver handlung bezeichnet er die Anklage als einen Nevergriss der Staatsanwaltschaft. Durch eine umsärigliche, mchrstündzge Be weisaufnahme wird er überführt, den Landesherr» und cm Mit glied deS König! HarrstS gröblich beleidigt zu haben DaS Gericht ahndet diese Thal mit 2 Jahre« G>ssä»gniß. wovon 1 Monate als durch die Untersuchungshaft verkühl erachtet werden. — Der ZWyrige Arbeiter Ernst Herma»» Frenzes aus Lichter,Harn bei Schandau wird wegen SittlichkertSvergehens r» geheimer Sitzung zu Ü Monaten Gesangnib verurtherit. - 2 Wochen Gesängnitz er halt der noch im jugendlichen Aster stehende Diensiknecht Paul Richard Goessel aus Zuschendorf Wege» eines schwere» Diebstahls. — Ein Borsuhrungsbefehl mub gegen den Schulkunden Ernst Emil Karig aus der Fischergasse erlassen werden: er sollte sich wegen Urkundenfälschung verantworten, leistete aber der gerichtliche» Vorladung nicht Folge. — Der Maurer Gustav Hermann Goctsch wird von der Anklage der fahrlässige» Körperverletzung sieche- sprachen. Bei der Arbeit aus einem Neubau der Arndlslraße flieh er am 11. Juli aus Versehen einen Ziegelstein vom Gerüst, der Stein fiel dem Maurer Richter aus den Kops und fugte ihr» eine Verletzung bei. Die gerichtliche Verhandlung ergrebt, datz der Stein ohne Willen des Gocksch aus das Gerüst gelegt worden war. — Unter der Anklage des gemeinsamen Rricksalldrebsiahls stehen die vorbestrastc» Arbeiter und Händler Otto Emil Paul Borchcrt aus Remberg. Eamillo Max Anders aus Sahda »ird Bernhardt Hermann Pseisier aus Grimberg. Borchert stahl Ende März in Dresden einem höheren Gcrichtsbeamten eine Partie Meihncr Porzellan und lieh dieses durch A. sorlbringcn. Pseister dagegen entwendete aus einem Grundstück der Porsbergstrahe eine Anzahl alter eiserner Bettstellen. Dos Urthcil lautete sür B. aus 1 Jahr, sür P. aus 1 Jahr 0 Monate Gefängnis! und sür Jeden aus 5 Jahre Ehrverlust. Anders dagegen ivird sreigcsprochcn. — In der Nacht zum I». März kam der Porzcllanmaler Hermann Alfred Friese auS Meisten mit einem Hausgenossen in Streit und stürzte in dessen Verlaus seine» Gegner über eine Garicnmauer. Das Meistner Schösiengericht derurtheilte den T Haler wegen Körperverletzung zu 20 Mk. oder 5 Dage» Gefängnist. Die ein gelegte Nerusttiig ändert an der Strafe nichts. — Als am 7. Sev- tcniber ei» Gendarm gegen einen Droschkenkutscher cinschritt, mischte sich der Restaurateur Friedrich Paul Gncust ein, lärmte dabei laut und beleidigte den Beamten. G. wurde daranihi» vom Schöffengericht in eine Geldstrafe von 50 Mk. genommen. Seine Berufung ist erfolglos. — Dagegen erreicht die Arbeiterin Anna Bertha Unylaub, ged. Hillia, durch die eingelegte Nennung ein milderes Urtheil, indem die 4. Strafkammer eine der Beschwerde führerin vom Schöffengericht wegen Körperverletzung eines Schul mädchens ouserlcgie Itägige Gesängnißstrase aus 10 Mk. Geld strafe oder 2 Tage Gefängnist ermästigle. — Am 23. Oktober kam vor der 2. Strafkammer der bekannte BctrugSprozcst gegen Berg mann und Genossen zur Verhandlung, die mit der schweren Ver- urtdeilung der Schuldigen endete. Zwei der dainasigen Ange klagte». der 1869 in Marienberg geborene, ehemalige Restaurateur, jetzige Agent und Privatus Friedrich Maximilian Langer und der 1812 in Dürröhrsdorf geborene frühere Müller und fetzige Privatus Ferdinand Fichtner, „der olle ehrliche", hoben sich noch mals wegen Betrugs zu verantworien. Die Verhandlung entrollt genau dasselbe Bild, wie jene gegen Bergmann und Genossen. Der Privatus Röhner beabsichtigte im Jahre 1899, sein in der Anton- stndt geleaenes Haus zu verkaufen »uv wandte sich zu seinem Un- nlück an den Angeklagten Langer um Vermittelung. Dieser hatte denn auch sofort einen Käufer an der Hand in der Person Fichtners, „eines Mannes mit mindestens 80 000 Mk. Ver mögen". Baares Geld zur Anzahlung gäbe es zwar nicht, aber eine „gute" Hhpothck von 20000 Mk. Ein solche stand Fichtner zwar auf dem „Hotel Bismarckhos" in Pricstnih zu, war aber mehr als saul. Das Grundstück war im Jahre 1898 nacheinander vier Mal für 77 000, 96000. 110 000 und 115 000 Mk. verkauft worden; eine Zeit lang besah und bewirthschaltetc es auch Langer durch seine» Freund Laue, dann erwarb cs Fichtner und trat sein Erftehungsrccht mit einem Guthaben von 20 000 Mk. an den aus dem vorigen Prozeß bekannten Martini ab. Röhner wnrde zur Besichtigung dieses Grundstückes cingeladcn, nachdem man die Rcslanrationsräilinlichkeiten sür den Besuch vorbereitet hatte. R. erblickte ans den festlich gedeckten Tafeln eine graste Anzahl ge leerter Weinflaschen, der Wirtb lies geschäftig hin »nd her, um Vorbereitungen sür eine angeblich am Abend stattsindende s?.-st- sichlest zu treffen, kurz und gut: daL Geschärt schien glänzend, die Ficbtner'sche Hhpothek goldsichcr z» sein. Als nun Langer und Fichtner gar noch versicherten, das Haus bringe 5100. die Nestau- raiion allein 9500 Mk. Miethe, die Hvpotbeken seien fest »nd jene 20 0>D Mk. gingen mit 85 000 Mk. aus. liest Röhner sein letztes der Betrogene. Nach der heutigen Aussage der Sachverständigen war das Haus höchstens 68 000 Mk., und als daraus später Be- leuchtungs- und andere Einrichtungsgegenstände herausgcrisscn worden waren, nur <9000 Mk. wcrtb. Die Rcstaurationsmiethe konnte bei dem sehr mittelmäßigen Geschäftsgänge mit höchstens 1500, die Wodnungsmiethe mit 1100 Mk angesctzt werden, dazu war eine 1. Hypothek von <0 000 Mk. gekündigt und Fichtner, an den sich Röhner etwa halten sollte, ein völlig vermögensloser Mann, der um die fragliche Zeit den Ollenbarungseid leisten muhte. Ter stinkende Bote in Gestalt des „Krachs" kam für den getäuschten Röhner nur zu bald. „Hotel Bismarck" kam unter den Hammer und wurde im Wcaeder ZwLnosoersicigeniiigsiir /7000^„, ,,„z s^nei-, wenn Eure Exccllenz und die Sic begleitenden Mark verkauft. R. sie mit seinen 20 000 Mk. aus und konnte nur Hcrrcn sich hier wobl fühlen und eine freundliche Erinnerung am dem Wege der Pfand-,ng einige Hundert Mark retten: fern i j„ die Hcimath zurückn-chmen. Ist auch unsere Nationalität ver ^''bcres Gruwsstrick war er loS. Soweit gehen die Feststellungen. „,,scr volksthiiinsiches Denken und Empfinden ein .rr.urn anuerqa.o Fressens n.e uemeru! tzil ""^rcS so haben wir doch eins gemeinsam: die heilige Liebe . die er an vcrichicdcne Pastoren gerichtet, a i 'P Valerlandc und dem angestanonte» Fürsten. Unser Heu >ges -n: Das Natioiialkomitee tür Vcrbicchcr- i Be^Einia nach Abhörung der Zeugen auf unbestimmte Zeit § Zusammensein ist aber auch ein Zeichen der »zreundschast unsere, ' ' vertagt werden. glorreichen Reiche, »nd so können wir beider Herrscher in Liebe ...... Bebmken schwinden, verkaufte sein .Haus an Fichtner und über- Sonntag Abend aus den Ptarrcr des Ortes einen Aisschlaa nab», an Gelbesstatt die yoldsichere Hnpolhck. F. hat später das verübt hatte. Nack der Beichreibiing „t der Thatcr derselbe, der. Rölwer ,'che Haus mit Gewinn weiter vertäust. Röhner aber war auf den Pfarrer Nemccker in Eschdors bei Pirna geschossen hat. ^ ^ ^ - Er hat noch verschiedene Anschläge gemacht »nd scheint es be sonders auf Geistliche abgesehen zu haben. Seine Handlungen dürsten indessen unter dem Einflnh von Wahnvorstellungen bc- begangen lein. Der Verhasiele heiht Richter. Es wurde bei ihm ein aeiadener Revolver und ein eiserner Hammer gesunden. In der linkcn Jackeliaiche hatte er gemablenen weihen Picfser. de» rr etwaigen Verfolgern in die Augen zu werfe» beabsichtigte. Er gab zu. aus die Ptarrer in Tharandt und Seiscrsdors bei Rade- berg Mordanscdläge geplant zu haben, Richter halte auch seiuem Lehrer, dem Lbrrgaitner M,, vier Nächte laug aus dem Wege nach Köniasbrück autgelaucrt. um ih» zu crichiestcn Er feuerte auch auf ihn, traf jedoch nicht. Am Sonntag Abend, »ach dem ersten Versuch, in das Haus des Pastors in Schlnnzig ein zudrinaen, lies er in */4 Stunden von dort »ach dem Bahnhoi Glauchau und erreichte noch den Anschluß nach Dresden, so dast > sein »ächttiches Umkertreiben austerhalb Dresdens nie bemerk,! wurde. Die Drohbriefe, bat. waren unterschrieben thum und Anarchismus — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt sür die Stadtauslagc «ine Preisliste des Erzgeb iraischen Handschuh. Hauses, Altmarkt hier, bei. — Die Ileberführung der Leiche des in Chemnitz vcrun- glückten Leutnants Freiherrn v. Ha mmerstcin vom 161. Jn- santcrie-Regiment vom Garnisonlazarcth nach dem Hauptbahnhof erfolgte vorgestern Nachmittag 3 Uhr. Nachdem die Einsegnung durch Herrn Divisionspsarrer Platz stattgcf»»dcn hatte, bewegte sich unter Vorantritt des Tambourzuges und der Regiments, kopclle der Trauerzug halb 4 Uhr nach dem Hauptbahnhos, wo sich mehrere Hundert Zuschauer eingefuüden hatten. An der Feier nahmen Theil eine Abtheilung unter Gewehr in der Stärke von 45 Mann, <0 Offiziere des Regiments, darunter der Brigadc- kommandeur Herr Generalmajor Kirchhofs, Herr Polrzcihaupt- mann Liebe und der Bruder des Verstorbene», Lcutnant beim Grenadier-Regiment in Dresden, sowie mehrere katholische Geist liche und eine gröbere Abtbeilung Soldaten ohne Gewehr. Ein Leutnant trug auf einem Kissen die Orden dcS Verstorbenen. Bevor am Bahnhof der Sarg mit dem Verstorbenen, welcher nach Gifshorn überaAihrt wird, dem Waggon übergeben wurde, präsentirte die Ehrcn-Abtherlung. worauf sich die Offiziere ver abschiedeten. — Zwickau, 26. Nov. Aus Veranlassung des Alldeut, schen BerbandS im Verein mit der Freien Vereinigung Kampfgenossen 1870/71 fand am Montag Abend in Zwickau eine Protestversammlung gegen Ehambcrlain statt. Der große Saal deS „Deutschen Kaisers" war überfüllt. Die Ver- sammlung derurtheilte besonders den Krieg in Südafrika ans das Schärfste. Der aus Transvaal zurückgekehrte deutsche Burcn- Kommandant. Gutsbesitzer Banks aus Schlesien, der aus Be geisterung mit in den Krieg zog. berichtete über seine Erlebnisse in Lranti zu beachten. Bel der Natur diese» Handels muß angenommen werden, daß eine Bertheuerung der Woare ohne Weiteres zu einem Rückgang des Absatzes sichren würde: die Aufwendung Höherer Preise fijr eine vorwiegend ästhetischen Luxuszwccke» dienende Waare ist mindestens »> de» breiteren Bevölkerungs schichte» ausgeschlossen, der zur Zeil in erfreulichem Umsange blühende Handel m» frischen Blumen, welcher sin Wes-iNlicbeu aus der billigen Zufuhr ausländischer Waare sich ousgebout hoi und erheblich zum Gedeihen der heimischen Gärtnern bciirägi. würde voraussichtlich eine starke, inchi nur dem Handel selbst, sondern mittelvar auch der heimischen Gärtnerei nachtheilige E'» büße erleiden, wenn seine Fortsichruug >» der Jahreszeit, m wel cher die heimische Gärtnerei nur bei ganz besonderen Aufwendungen für künstliche Anlage» und deshalb immer nur zu, hohen Preisen frische Blumen zu liefern im Stande ist, durch die Erschwerung der ausländischen Zusuhr in Frage gestellt würde ' — Wir müssen gestehe», bemerkt hierzu die „Lisch, ägzlg ", das, wir eine so ober nächliche Begründung nickt sür möglich gehalten hätte», insbe sondere, da die überwiegende Mehrheit, ,o beinahe — von einigen Ausnahmen abgesehen - die Gesaiinulheit der produzirenbc» Gärtner Deutschlands sich in der Forderung ausreichender Schutz zölle geeinigt hat Was in der Begründung über die hohen Bei scndungskosle» gesagt wird, ist nicht nii Mindesten durchschlagend In Emden beispielsweise sind die Preise sür den dort i» großer Menge angcbaute» Weipkohl so niedrig, daß es inchi lohnt, ihn zu ernten. Die holländische Konkurrenz vermag ihn zu einem Schundpreise zu liefern Bei andern Geusiijearten ist es die Ko» kurrenz des Südens, die >n Folge der kliwalrschen Vorzüge »ro>: der hohen VersendungSloslen die deutsche Gärtnerei immer cu ruinöser Weise zu »nierdictc» vermag. Seltsam ist das in der Begründung annesiihrie Argument, van man die Gärtner vor dem etwaigen Rückschläge schützen müsse, der einirelen werde wen» späterhin ans eine Beseitigung der Zölle Bedacht genommen werden müsse. Dieses Argument läßt sich mü demselben, ja mir noch größerem Rechte fast gegen jeden Schutzzoll cnistihren. Er bekundet deutlich den Mangel an durchschlagenden Gründen, der bei den Verfassern der Begründung obgcwailet hat. Wenn cnd lich die Begründung so starke Rücksicht aus die Händler und die aus den Handel ihr Fortkommen gründenden weiten Kreise der Bc völkerung nehmen zu müssen glaubt, so darf dieselbe Rücksicht auäi von den produzircndcn Handclsgärtnern und den nicht minder weilen Kreisen der Bevölkerung, die wirthschasllich mir ihnen zu- scnmiienhängen, beansprucht werden. Der konservative ReichstaaSabgcordnetc Gras v Klinckow - stroem wird durch seinen Gesundheitszustand zunächst gebinder! fein, an den parlameiilarsscheii Arbeiten theilznnchme» Auch der Abg, Rickert muß den Verhandlungen fern bleiben, da die Acrzte ihm verboten haben, sich den politischen Geschäften zu widmen. Die freisinnigen Abgg, Tr, Pachnicke und Roesicke haben folgenden Initiativantrag zur Frage der Arbeitslosigkeit im Reichstage cingebracht: Ter Reichstag wolle beschließen, den Herr» Reichskanzler zu ersuchen, eine aus Vertretern der ver bündele,, Ncaicrungcn, aus Mitgliedern des Reichstags und sonstigen auf diesem Gebiete erfahrenen Männern bestehende Kom mission zu bilde», welche die Ausgabe hat, die bisher seitens der Berussoereine, eiiizclncr Unternehmer und Gemeinden gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit geschossenen VersicherungS-Euirichl- »ngcn zu prüfen und Vorschläge über eine zweckmäßige Msgc- stalliing dieses Zweiges der Versicherung zu machen. Die sozialdemokratische Netchstagssrakiion hielt am Dienstag nach Beendigung der Plenarberathung eine FrakuonS- sitzung ab, in der die Nächstliegenden parlamentarischen Angelegen- beiten beratbcn wurden. U. A. verhandelte die Fraktion über den Vorschlag des internationalen sozialistischen Bureaus in Brüssel, der die sozialistischen Fraktionen der verschiedenen Parlamente ausfordcrt, daß sie die Regierungen ihres Landes lnterpellircn »lögen über ihre Stellung zu den Völkerrcchtswidrigkciten Eng lands im Burenkricge, insbesondere zu der Hinmordilng von Frauen und Kindern in den Konzentrationslagern, Nach ein gehender Neroth»,ig und in allseitig zustimmender Würdigung des Vorschlags erachtete eS die Fraktion, gemäß den besonderen parlamentarischen Verhältnissen ocs deutschen Reichstages, für geeigneter, den Brüsseler Vorschlag in der Art zu verwirklichen, daß sie jene Frage bei der Spcziciwerathung des Etats »nssassend erörtern wird. Ferner beschloß die Fraktion mit Einstimmigkeit, den Reichskanzler wegen der herrschenden Arbeitslosigkeit z» interpelliren. Es wurde zur Vorbereitung dieser Interpellation eine Kommission von fünf Mitgliedern eingesetzt, Tie Zu st > m m n n gsa drcsse n an Mommsen aus Universikälskreilen mehren sich. So haben neuerdings 31 Pro- scssoren der Erlanger Hochschule den Altmeister ihres Einver- sländiiisscs niik ihm versichert. Auch aus Kiel wird berichtet, fast sämmtliche Professoren hatten Mommsen ihre Zustimmung ouS- gedrückt. Das wäre die erste Acußcrung aus den Kreisen der preußischen Hochschulen, Nach Len „Berl, Polit. Nachr." soll im preußischen Staats haushalt sür 1902 eine Reihe Mehrausgaben zum Schutze des De » t schlh n mS in den Ostmarkcn vorgesehen werden. Auch roll ein Betrag von 300 000 Mk. zur Unterstützung von cvange- lssch-lirchlichcn Einrichtungen, namentlich in der Provinz Posen, in den Etat eingestellt werden. Bei einem Fcstinakl zu Ehren der in Danzig zum Besuch der Lcibhissaren cingetrossencn russischen Offiziere brachte der kom waudirendc General v. Lenste folgenden Trinkspruch aus: „Im Nustragc und im Name» der Gönner, Freunde und Vorgesetzten unserer L-ibbusaren-Brigadc erlaube ich mir, die von Warschau herübergekommenen cbrenwerthen Herren Gäste zu begrüßen und willkommen z» heißen in dieser ehrwürdigen Stadt Danzig, welche von jeher mit ihrem Nachbarstaat in lebhaften Bezieh nngcil gestanden hat. Wir Alle, ob Lcibhissaren oder nicht, wer- — Toaeßorvnunl» der ,8 wciten Kammer, Donnerstag, den 28. November, Nonnittags 10 Mir: Allgemeine Nsrberatbnng Uber Dekret Nr, 10, einen Kclcheniwnrf wegen ?luibe>-ima der mit Apotbekcnaerecbttg- kciten verbundenen N-rbicl»ngsrecbtc belrehend: — Kabl von drei Mtt< gliedern und drei Stellvertreter» in den LandlagSauLichuß zur Verwaltung der Staalsschulden, TasseSqcschichte. vaal und erntete ^ur seine Ausführungen lebhaften Bei Deutsches gleich. Ueber die Garte »bau zölle heißt es in der Ißegründung der Zolltarisvorlage: „Ter heimische Gartenbau genießt einen gewissen Schuß gegen den misländsschcn Wettbewerb schon dadurch, datz die gärtnerischen Erzeugnisse in der Mebrtzcssss nicht be sonders haltbar und versendungSfähig sind. Auch die Versendnngs- kosten fallen stark in s Gewicht. Eine Eiseiibahnivagenladniig Blumenkohl kostet z B. in Italien zu der Zeit, zu der er bei uns noch nicht zu haben ist, nur 500 Mark, bat aber bis z» uns 1060 Mark Fracht z» tragen. Ferner ist z» berücksichtigen, daß unsere stark aus die Ausfuhr angewiesene Koiiservc»industric ein großes Interesse an dem billigen und von der Jahreszeit möglichst un abhängigen Bezüge von frischem Gemme hat. Endlich kommt in Betracht, daß eine Förderung durch Zollschutz beim Gartenbau schon an sich'bedeuklichcr stir die weitere Zukunft erscheint als bei der eigentlichen Landwirtbschaft, Denn der letzteren toll durch den ^ lBnidei Paul Lindau's>, beabsichtigt, z Zollschiitz nur ein Ausgleich gewährt werden gegen die extensivere l »'->> Rücksicht aus sein hohes Alter, ei Bewirthfchaftung »nd die darauf beruhenden günstigeren Pro neu und Ehrfurcht gedenken! Folgen Sie mir darin, meine, Herren, und rissen Sie mrt mir: Es leben unsere erhabenen Herrsche, .-gasser Wilhelm Iß und Sc. Majestät Zar Nikolaus 11! Hurrah' Hurrgh! Hurrah!" In Koburg erfolgte die Konstituirung eines Komitees behufs Gründung eines allgemeinen deutschen S tädtebundcs, -Bei den Irtzle» Ko»twwe,sgmm>»uge,i in Stroßbiirg i. E. bat die Militäibehvide die Reservisten n»d Landwrhrlcutc daraus hin- aewicie». daß es ihnen iliitcoagt ist. irgend eine englische Werb n n g für de» Kriegsdienst in Südafrika zu uiitcilchikiben. und sie anfgeiorderl. jede Perm», die sich ihnen mit derartigen Anecl'ietmiae» »obere, iolort bei der Gendarmerie cmzngeleu, Der zur Reform des Landlagswahlrechtes cingc setzte Ausschuß der bäuerischen Kammer bat sich über solgcnde Punktc schlüssig gemacht: 1. Essssührmig des direkten Wahlrechtes, Bildung von einmäniiigcn Wabllreiic» ahne Ausnahme und Ei» fübrung der relativen Mehrbei! mil^Festsetziing eines Stimmen- Minimums von einem Dritttbeil der Stimmen 2. Für die Wob! berechtigung ist einjährige TtaatSanachöngkeit das Mindester fordernis;, 3,Dos anive und passive Landi.igswaklrecht beginn! mit dem 25. Lebensjahre. Das dcutsckie Mitglied der türkischen SlaaiSschiilöcnverwali ung. Wirk!, Geb. Legosionsraib Dr, Rudolf Lindau z»m 1, Marz nächsten JabreS er Hai im vorigen Monat sein 71, Lebensjahr vollendet. a»S der LlaalSschuldenvcrwaliung aus duklionsbedingungen neu erschlossener Länder, mit deren Er- > zutrcien und sich ganz dem Ruhestände zu widmen, Geheimrakb trägen wir der Güte wie sans gleicher Flächcs der Menge nach sehr Dr, Lindau hat seinen Dienst in Konstanlinopcl nahezu volle zeku wobl Wetteifer» können, Ter Gärtnerei ober, für die der Unter ^ Jahre versehen: er schied im Frühjahr 1892 a»S dem Dienst des schied i» der Gunst der Natur stets bestehen sssciben wird, würde durch Schutzzölle der Anreiz zu unverhaltnißmäßig hohen Auf wendungen für Anlage- und Betriebskapital, sowie für Arbeits- Der von Herrn Diak. Klotz begründete Beschliißantrag, ^ löhne geboten werden, um den. sich stetig steigernden Bedarf der t>« entrüsteten Einspruch gegen die Verunglimpfungen deS deut schen NamenS «rhebt. fand einstimmige Annahm«. Bevölkerung an frischem Gemüle, an Blumen und sonstigen gärt , nerischen (jrzeuanisscn unter Zuhilfenahme der Treibhauskultnr . — Da» Justizministerium Hot wegen deS stetigen und rasche, »u decken. I, höher dis durch Schutzzoll, hervirgerufencn Auf., brechuiig, i ll»«achs«s b«r Veschift, di« Srrichtuna «in,r Zweit«n Wendung«, steigen, nm so schwerer würde «in etwaiger Rückschlag in D«,,er »««wer für Ha«d«lSsach»n Seim Landgsricht Plauen sich fühlbar wachem wenn spater,,, im Interesse der Deckung de« ckr» erster kl v. v»m t. J«nuar 1A« ab genehmigt und zum Vorsitzenden Bedarfs auf eine Beseitigung der Zölle Bedacht genommen «er- ^ -«rrn SandgenchtSrath Dr. Grengel ernannt. Den Borsitz in i den müßte. Hinsichtlich der Zweckmäßigkeit von Schutzmaß- nahmen gegenüber der Einfuhr frischer Erzeugnisse der Zier gärtnerei. insbesondere der geschnittenen Blumen und des Binde- arilnS, ist das lebhafte Interesse des Blumenhandels und der aus diesen ihr Fortkommen gründenden weiten Kreise der Bevölkerung 8er Ersten Kammer für Handelssachen führt Herr Landgerichts dtrektor Dr. Dürcker, .... — Landgericht. Vor der 3. Strafkammer hat sich der 1SU k» Dachvitz geboren« Schmiedegesell« Wilhelm Ernst Auswärtilgcn Amtes in Berlin, dem er vierzehn Jabre lang als Vortragender Rath angebört hatte, um die Interessen der deutschen Gläubiger in der internationalen Verwaltung der türkische» Staatsschuld zu vertreten Zu seinem Nachfolger ist der erste Draaonia» bei der deutschen Botschaft in Konstantinopcl, .Herr Tefta, in Aussicht genommen. Nur mit einer kurzen Uuter- v», 1685 bis 1687, während deren er Ministerreiidem war, bat er sich während ein« ganzen Memchenaltcis Dragoman der Botschaft bewährt und nahezu unenl behrsich gemacht Er gilt als einer der gründlichste» und er fahrensten Kenner der türkischen Verhältnisse, insbesondere de, türkischen Finanzen. Nur der begreifliche Wunsch, ein wenige, arbeitsüberlasietes Amt zu führen, als eS das Dragomanat ist hat ihn bestimmt, aus die Stellung bei der Lotschaft zu und statt ihrer die Geschäfte alü deutsches Mitglied der Dresdner Nachrichten. Sir. 33». Seite 3. 6>» Tonnerstaa, 2di. November IttOL
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