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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011128013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-28
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1901
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Dresdner Nachrichten. vir. 310. Lette 2. »M Donnerstag. 2N. November tvu .. Hab« »u dem Beleidiger geschickt und ihm die Hand ieten lassen. sHeiterkeit.) Und zwar habe er dielen Schritt ae- than. ehe er überhaupt von dem ganzen Vorfall dem Ehrearaiye Mittherlung machte, obwohl «j 9 der Verordnung von 1897 be stimm«: Der Beleidigte habe sich sofort an den Ehrcnratb »u wenden ehe er irgend eine» anderen Schritt tbu«. — Mg. Munctel ssreis. Volksv.t findet die Haupturiache de« vorliegen den Duell- in der Kabinet-ordre selbst. Auch der niederträchtigste Angriff auf die Ehre dürfe das Duell nicht rechtfertigen. Die Ehrengerichte machten da- Verbrechen gegen das Gesetz erst fertig Man möge De» für ritterlich erklären, der die gebotene Hand ;nr Versöhnung annimml und Den au- der Armee entfernen, der die Hand nicht annimml Wen» daS Duell au- dem Otfiziers- »anbe beseitigt ist. wird es auch in anderen Kreisen verschwinde», denn vornehme Sitte» und vornehme Unsitten finden >a immer vorzugsweise Nachahmung. — Abg Bebel (Sozi wendet sich lebhait gegen da« Duell in der Armee und erklärt die Verordnung von 1897 >ür gesetzwidrig Der Kaiser habe nicht das Recht, eine Verordnung zu erlassen, die bas Duell, wenn auch nur in bedingter Form zulasse. Cr. Redner, würde gern den Herr» Kriegsmtriiner oder dessen Vorgänger, zu dessen Zert die Verordnung erlassen ist. aut rin paar Monate ans bie Festung Necken lHeiterkett t — Minister v. Köhler erklärt einer Bemerkung Bebel « gegenüber: Eine Ordre von I87r),7I. welche das Durlliren während des Krieges verboten habe, kenne tck nicht, eS ist nur eine traditionelle Sitte in der Armee, im Feindeslande Duelle zu unterlassen. Die Verordnung von >897 untersteht nicht der Ministe,Verantwortlich keit. — Ava. Stöcker erklärt das Duell a>S u»verei»bar mit dem christlichen Standpunkte Dem allerhöchsten Kriegsherr» könne nur gedankt werden, dak er bestreb» iet. da« Duell zu verringern: andererietlS leien angesichts de« historischen Ursprunges des Zwei kampfes als Mittel zur Wiedeviiei'iellung der Etnr. jevenlall- Lpolt und Hohn darüber nicht angebracht Eine Aendrrung de« bestehenden Zustandes sei aber dringend erwümcht. 'Wen» dem Verlebten Gei»,grimmig geschehe, wenn nötbige» Falle« der Be leidiger in schwere» Fällen aus ber Armee arrsgexbieve» werde, so >ei damit doch alle« Erforderliche geschehen, um die Ehre de« Ver letzten wieder herzustelle». Möge von dieser Stelle an«, von der ichon io viele« geschehen, noch etwas mehr geschehen, auf daß daS Duell in der Armee «ranz anihöre. Danirt endete die Be- wrechrrng. — Morgen: Seemannsordnung. Berlin. <Prw-Tel) Der .Berliner Lok-Arrz." veröffent lichte eine Drahtmeldung aus Kiel, die mit dem Anspruch auflrilt. .die bedeuliamsle» Wendungen" der von dem Kaller beider Vereidigung »er Marinerelruien gehaltenen R e dr miedergegebc» j» !>aden Die .Rvrdd. Allg Zkg " ist zu erklären ermächtigt. daß diele Meldung über den Inhalt der Ansprache in den Haupt puirkre» völlig erfanden ist. insbesondere hat der Kaiser beS Krieges von 1870 7l rnit keinem Worte gedacht Der „Lok.-An;." erklärt, er habe iolort von »einem Korrewondenle» Aufklärung verlangt und 'prichk »ei» Bedancrir aber den Vorfall aus. — TaS Gesetz über die V r r v c> I v e r > i ch e r u » g S - U n t e r n e h m » » g e n vom >2 Mai >901 tritt zirlolge kaiserlicher Verordnung mit dem l. Januar IM lewem volle» Umfange »ach in Kralt. — Eine Adresse an Mommsen. uitterzeichnel von 36 Ordinarien aller Falultäterr der llniversilät Breslau, daiunier 2i vhilc'ic'phriche und I,' evangeliich theologische, juri»i,che »»d »redizinsiche. ist denke eingegaiigeii. In Königsberg soll ein Versuch, in gleicher Werse ,u Mommien'S Knndgrvriiig - iclluirg zrr nehme», gc'scheilerl rein Dagegen wird an« Gießen gemeldet, daß auch dort im Lehrkörper der Uiiiveriüät eine ZustiiiimungSadresse zu Mommien'S Erklärung irr Vorbereiluirg ist. Berlin. <Priv-Tel) DerAussichtSratbderAktien- ge»ellichast Siemens u. HalSke beschloß, der auf den 1 Iaiiirar cinsubenrieiiden Gencialver>amnilung die Verlheilnng von 8 Vroz. lim Vorjahre lO Vroz > nur da« diesmal in feiner Getammtheit an der Dividende lheiliiehmende Akrienkapilak von 54.5 Mill Mk vor;»schlage». Die Gesellschaft beichärtigie am 3l. Juli I90l 13 886 Beamte und Arberker. Dortmund. zPriv -Tel.» Anr PirrruirgSteimin de« Kon kurs Otto theilte der Verwalter mit. daß rund NO Millionen angemetdet leien die Leipziger Bank iirii I82I6E97 N!k.. die Trcder- ttockmmgs-Gecellschatt mit 7v 672 871 Nck Letztere Zorderurrg. wie alle Schadenersatzsoiderungeu. werden bestritten. Wien. >Pnv-Tel > In Galizien hält die ülufregung der Bevölkerung wegen de« Gnerener S ch u l v r o; es i es an. R o m Die D e v u t i r t e n k a m m e r hat heute ihre Sitzung wieder aiifgeiwrnmen Nach ehrenden Worten, welche dem Ge dächlniß Crispis. Cvvpiuo« Imbriairi« und di San Donado« gewid- mel waren, wurde ans Vorschlag de« Präsidenten beschlossen, wäh rend 14 Tagen den Präsidenlensitz nrit Trauerschinuck zu versehen Neapel. sPriv-Telj Hier sind ,wei's ampter ans Sdairghai mit 25 00V illustrrrken chinesischen Prachkwerken an Bord eingetrossen. Tieie Werke, welche an« dem kaiserlichen Palast in Peking entwendet worden sind, iollcn angeblich der National- biblivthek in Rom einverleibt werden. Die Blätter fordern die Regierung aus. dem Beispiele Frankreichs zu folgen und die Bücher wieder nach China zurück z» senden. London. Um II Uirr Vormittag« fand in der katholische» Kirche in der Fannstraße die Trauerseier für Gras Hatz - ieldt statt. Lord Clarendon vertrat de» König Cduard, Lord Colrulle die Königin. Lord Wenlo den Prinzen und die Prinzessin von Wale«. Prinz Christian von Schleswig-Holstein war an wesend. Zahlreiche Vertreter der englische» Armee, de« diplo matischen Korps, iämmlliche Mitglieder der deuOchen Bcststhast. der Generalkonsul und zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie wohnten der Feier bei. London. lPriv-Tel.l Tie Krönung König Edu ards ist aus den 25 Juni festgesetzt. London. lPriv-Tel > Nach einer Depesche Lord Kitchener's au« Pretoria von heute hat General Kuox ge meldet, er habe 36 Gefangene gemacht, unter denen sich der Kom mandant Ioubeit befinde, der verwundet iei, sowie die Feldloiners Wolmarans und Dredrichs. Dies iei säst das ganze Ioubert'iche Kommando. Kopenhagen. lPriv-Tel.l "Der dänische Schooner ..Athene" ist mit der ganze» Besatzung von 3 Mann an der eng- tuchen Küste u n t e r g e g a » g e n. .*r«ulkurr o. 1>< kELlug.» «rsou 200.10. Dlökomo 180.10. Lredner Bank !27.60. Ltaatsbahn 136 kil). Lomdard-n —. Laurabütt» —. Unzzor Gold —. Lorlugte<en 26,hiO. ,^est. VartS. «F Uhr NaLm.f Nsnre 101.OS ^ralienvr 100,0b Svanler 71.72'/,. VortUstße»»n 27.12'/,. KIrken 2« 42'/,- DOrkenloo«, 106.-. Cttomandank 528. «LiaaiKbahn 6V3.—. Lombarden 86.—. Trüge. DariS. jiirodufienmarkr. W»,,»» o»r '/lovbr 21 M. »-er Mär,«?luni 22,65. matt 3viritu4 oer lioobr. 27,75, per Mai'August 20,25, ruhig, lttübtzt oer Zioobr 57.—, ver I'iai-Lugust -0.—, fest. rlmsterdam. 1'rodutten , 2'«nchr. Lenen oer Icclnember per März g>.',chütt4lo4 Roggen oer Mär, 128. — . ver Mai —. —. fest. London. Produkremnarkt Geireidemarkt ruhig, Weizen mitunter '/, Th niedriger. Mehl flau und leichter. - Detter: RegnerilH. Merkliches »md TnchsischeS. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte gestern Abend die Vorstellung des Franz'scheu Lustspiel« .Der erste Liebhaber" im Königl. -Lchauspielhairie. — Die Revierverwalterstelle auf Vrertenbrunner Revier ist dem Forstassessor Thomas unter dessen Ernennung zum Ober förster übertragen worden. — Dem Kirchschullehrer Herrn Kantor Siegert in Grün- nädtel ist das V e rd r e n st k r e u z, dem Lekrer und Kirchner Herrn Kästner in Lausigk da« A i b r e ch t Sk r c rr z, dem Post- oackmeister Köhler in Dresden und dem Landbriefträger L. »arg in Werßenbera lS.s das Allgemeine Ehrenzeichen und dem Schrihurachergesclsen Wulkow m Meißen für die von ihm am lO. Mai dieses Jahres unter eigener Lebensgefahr be wirkte Errettung eines Knaben vsm Ertrinken die silberne Lebensrettungsmedaille verlieben worden — Landtag. In der gestrigen 6. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer, wescher die Herren Stanisminister v Metzlch und v Watzdorf beiwohnten, stand der Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königl Samm lungen für K » »st u n d W i l i e nl ch a f t in den Jahre» 1898 und I8W zur allgemeine» Vorheralhuna. Al« erster Redner wrach Abg G o n t a r d - Leipzig laus der Iorirnalistentribüne nur schwer verständlichs lein Bedauern darüber anS. daß die »launig- rachen Wünsche in Bezug ans Schafsring neuer größerer Räume für verschiedene Abthciliingei, der Kvnial Sammlungen bei der gegenwärligen Finanzlage keine Aussicht habe». e>still» zrr werden Besonders dringend !er da« Bedürsniß. das.Albertinum" zu erweitern Entgegen dem in voriger Session gemachten Vor- 'chloge. die Porzellansammlung in den Zwinger »» verlegen und zur Aufnahme des zoologischen und ethnographischen Museums .durch Umdau die setzf« Kmrslgrwerdefchulr s«f-nrt >« machen, möchte er vor elnrm solche« Vorgehen wzrnr«. j>a» nach dem Bertchte für einen Mukeum-nrubau tn Aussicht genommene Ar««l de« ehemalige» Mllltärdauhoir« Halle er für unaretgnet. dagegen dürste sich vielleicht da» A«al de« alt« Vvicmischen Garten- «er der Herzogin Garten Hess«, dafür eignen. Nachdem Nch die Unkn- dringuna der Pvtzrllaulammlung im Zwinger als unthunlich herau-geitellt habe, dürste die Frag« der Erwägung wertd sein, ob nicht ein Hofwagenhaus mit ge,lirgeren Mittel», al-tn den votlarn Etat eingestellt waren, zu «mchie» möglich fein. Dann würde da- Paiterre des IohannenmS zur Ausnahme der Porzellansammlnng Ir«i und das etbnvgraphische Museum tn dessen obere- Stockwerk gelegt werden könne». Diejenige», die da» zoologtlche und eihno- graphllchr Muteum besuchten, «häten die- nicht au- wissenlchait- lichkm Interesse, tondrrn nur grtrirde» von der Reugterde. der Schaulust, mit drr man aus die Vogelwlrtr gehe. Od dt« vielen Kisten mit AussteUungsgegenständen. die letzt tn den Kellrrräum«» auldewahrt werden. au«a»parkt und autgellrllt würden oder nicht, sei dadrr völlig gletchaillig. Zum Schluß spiach Redner seine Besriedtaung über den Ankaus des Hoddrma scher, Gemälde- .Die Wassermühle" an« und beantragte, den Bericht der Rrchenlchast-- depuiativn zu übrrwenen. — Abg Behrrn--Dre«brn dank» drr Rrgirrung. daß sie eS mit Erstichledenheit adgrlrhnt hat. jetzt Mittel iür eine» MulrumSdan zu fordern, während doch ein Nru- hnu kau», zu vermelden sein werde, allrrdirra- werde man danrlt bis aus bessere Zeilen warlen müssen. Da« Areal de- allen Militärdauhose« erscheiue für ei» Mure»,» nicht ganz geeignet. Um Raum m der Gernälbegaleue zu lchassen, »reint Redner, tonne sich die Geiie,aldirrirwu damit lercht hrlsr». daß sie. wie mit de, .Disvulatlon Luther s urr« Eck" geicheben. entdehrlichr Bilder in die Provinz abgeve. Für dir .c-iulpiurenlammluna'' möchte er iodald wie möglich da« ganze -Albertinum" zur Berstiaung gestellt irden: da« Hauvrstaalsaichrv könne in minverwerldlgr» Ränme» nntergebracht rverdeii. — Abg. H ä h »el-Knvvritz weilt, fall« mit dem vom Vorredner auSgesprockrne» Wunsche »er Gedanke der Be'chlruntgung eines M»seums»e»da»e« vridriiiden »ein sollte, aus dl« gegenwärtige FinaiMag« hin. — Geh. Reg.-Rath Dr. v. Seidlitz dankte dem Vorredner, daß er sich mit besonderer Wärme für die Wünsche der General- direktion der Königl. Sammlungen verwendet habe. Wie weit diesen Wünsche» entsprochen werden könne, müsse die Zukunft lehre», nur mochten die Entschließungen der Königl. General- direktion nicht dadurch erschwert werden, daß immer neue Ge sichtspunkte geltend aeiiiacht würden, wie z. B die private Stellungnahme des Ädg Gontard zum zoologischen Museum. Später werde cs gar nicht verantwortet werden können, wenn durch derartige Slimmurigen von dem Wege abgeganaen werden sollte, der bis jetzt verfolgt worden sei. Man könne doch die jahre langen Arrfrvendungin für sämmtlrche Museen nicht mit einem Male fallen lassen, weil sich eine momentane Strömung bemerk- lich mache, die an der Förderung dieser Interessen keine besondere Theilnahme zeige. Abgesehen von den hohen Besuchsziffern des Zoologischen Museums sei daS Interesse an naturwissenschaft lichen Sammlrnigen rn unserem Jahrhundert gerade cur besonders entwickeltes. ES könne daher nicht aus unsere naturwissenschaft lichen Sammlungen verzichtet werden, und einen Verzicht würde cs bedeuten, wenn die Sammlungsgeacnstände nicht ausgep.rckt und ausgestellt werde», so daß sie verderben und verfaulen mußten. Hinsichtlich einer Entlastung der Gemäldegalerie weist Redner aus eure frühere Erklärung hi», daß sich die Vertreter der Pcovinz- slädte doch mit dein Direktor der Gemäldegalerie in Verbindung setze» möchten darüber, ob und welche Gemälde abhebbar seien. Die Galerie wird indeß mit einer Abgabe von Gemälden nicht viel Raum gewinnen, denn die Zahl der entbehrlichen Bilder sei kernesweg« groß. Schließlich bemerkte Redner, daß eS dringend nothwendig sei. die Porzellarrsammlung in Sicherheit zu bringen. — Abg. Dr. V o g e! - Dresden: Wenn man auch bei der jetzigen Finanzlage an Museumsneubauten nicht herantreten könne, so tonne das doch nur eine Frage der Zeit sein. Man möchte sich rndeß doch jetzt schon klar werde», welche Plätze für öffentliche Bauten irr Aussicht zu nehmen sein würden: es würde damit später vielleicht mancher Mißgriff vermieden werden. Mit den Ansichten des Ab» Gontard bezüglich des Zoologischen Museums stimme er nicht überein. Es handle sich bei dem Besuch der Museen keineswegs um bloße Befriedigung der Neugier. DaS Areal des alten Mrlrtärbauhoss halte er für einen Museums- »euba» nicht sür so ungeeignet. Endlich dankte Redner der Königl. Generaldrrektion dafür, daß sie das Kupferstichkabinet dem Publikum besser zugängig gemacht habe: es sei dies sehr dankbar begrüßt worden. Gerade dieses Institut sei von der Leitung aus eine Höhe geboben worden, daß es als musterailtig gelte. — Abg. Gontard bemerkt, daß e« ihm fern gelegen habe, die Bedeutung des zoologischen und ethnographischen Museums herabzuseken: 'ür Dresden als Kunststadt sei ibm aber eine bessere Aufstellung der Skulpturenscrmrnlung von größerer Wichtigkeit. Er sei nur der Ansicht, daß man sich eine gewisse Beschränkung auferleqen möchte. — Hieraus beschloß das Haus einstimmig dem Anträge des Abg. Gontard gemäß. — Nächste Sitzung heute. — In dem Dekret über die Verwaltung der Landes- b r a nd v e rs i che ru n gSarr sl alt für 1699 und 1900 finden sich besondere statrstuche Nachweise über die durch Kinder verursachten Brandfälle. Diese haben wiederum eine kleine Erhöhung er fahren. indem sie aus 338 gegen 322 rn der zweijährigen Bor- penode gesliegerr sind. Bon diesen 338 Fällen sind 235 — 69,53 Prozent erwiesenermaßen beziehentlich allem Berinulhe» nach lediglich durch Spielen oder fahrlässiges Gebahren mit Streichhölzchen entstanden. In der Vorperiode waren nur 214 dergleichen Fälle zu verzeichnen und eS hat sich demnach die Zahl um nahezu 10 Prozent erhöht. An Vergütungen sur die in 232 Fällen entstandenen Schaden haben 2/6 257 Mk. be willigt werde» müssen, während in drei Fällen nur Belohnungen für bie rechtzeitige Unterdrückung der Brände bez. Entschädig ungen sür nicht versicherte, zum Schutze bedrohter Gebäude ad- getragene Baustchkerten gewährt worden sind. Durch Unacht- lamkeit Erwachsenes bei dem Gebrauche von Streichhölzchen nnd 151 Brände entstanden. Des Weiteren giebt eine besondere Tabelle Aufschluß über sämmtliche in dem Zeitraum von 1891 bis 1900 durch fahrlässiges Gebühren und Sorelen mit Streich hölzchen cnlslandenen Brände Es entstanden in dieser Zeit er- mieiencrinaßen 969 Brände, von denen 500 aus die Städte und 469 auf die Dörfer entfielen. Hierzu kommen nach 686 Brände — 4W in Städten und 248 aut dem Lande —, die muthmaßlich dieselbe Enlstehrrngöursache haben. Die Brände wurden verirr- sachl durch Erwachsene in 668 Fällen j508 in Städten und 160 in Dönerns, und durch Kinder in 987 Fällen 1430 in Städten und 557 in Dörternf. Der Betrag der hierfür gewährten Ver gütungen erreichte im Jahrzehnt 1891/1900 die Summe von 2128^83 Mk Hiervon entstelen aus Ltädte 498390 Mk., aus das Land 1630593 Mk. Im klebrigen ist die Erhöhung der Sckrädensälle im Wesentlichen aus die größere Zahl der zu ver gütenden Blitzschläge zurüctzusühren. Es ereigneten sich an solchen insgeiammt 729 gegen 618 in der Borperiode. Die Er höhung beträgt sonach säst 13 Prozent. Von den 729 Blitzschlägen haben 164 — 22.50 Prozent gegen 156 --- 25,24 Prozent in der Vorperrode gezündet. In 101 Fällen traf der Blitz in Gebäude, die mit Bsttzableitnng versehen waren, und zwar hatten 63 Ge bäude vorschrrstsmäßige und 38 Gebäude ungenügende dergleichen Anlagen. — In der Zweiten Kammer ist folgende Interpellation eingegangen: „Wie sieht die Königl. Staatsregiernng zu dem von der Reichsregierung vorgelegten Gesetzentwürfe, die Revision der Zolltaritgesetzgevung betreffend? Gedenkt die Königl. Staatsrearerrina dafür einzutreten, daß durch die Gestaltung des neuen Zolltarifs die inländische Produktion gleichmäßig und mehr, als seither, geschützt werde?" Die Interpellation trägt den Namen des Abgeordneten Hähnel und ist von 43 Abgeordneten mit unterzeichnet. — Wir bereits mitgethellt. vollzogen sich gestern die Lr- gänzungswadlen zum Stadtverordneten-Kolle» ginn, glatt, well die Wablvorichläge meist glrichlantrndr waren Ans Seite der OrdnurigSpartelen vereinigte al» höchste Stimmen^ zahl Herr Kaufmann Beyer 8l>6 Stimmen auf sich. Da «» 18178 stimmberechtigte Wähler gab. dürften 40 Prozent von Ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht haben. Im vorigen Jahre, wo die Frage .kür oder gegen Hartwig" di« Wahl besonder» leb- hast gestaltete, wildsten 70 Prozent. Reu treten tn da« Kolle gium rin die Herren Kantmann Jünger. Redakteur Dr Scheven. Kansmann Schröder und Ästuar ElauS. Stadtvewrdnekrr I Blütner, bisher unaniütsig, wurde al- Ansässiger gewählt. Dl« Herren Privat»- Gmein«, Kaufmann MühlhaiiS, Malermeister ' Hoffricht« nnd Dr. med. Roitzsch wurden nicht wiedergrwählt. D«, «o-kald-mokratk, veretntzt, al» höchst, Zahl 15»7 Stimme« auf sich Im vergangen,« Jahr, mar 877 die höchst, Lttmmenzabl. die für einen Kandidaten dn voziaidmnokrattr ab gegeben wurde Wie bereit» geiagt, ist de, Stimmenzuwachs der Sozialdemokratie t« Folge de, Einverleibung von Vororten eine ganz natürliche Erscheinung. Gegenüber de, sehr »invegenen Stegr-grwißhrit. welch« die sozialbemolratilche Press« tn den lebte» Tagen zur Schau trog, wird wohl angesichi- de- Ergebnisse- leidst i» den Kreijen der Genossen da- Gesicht der Enttäuschung nicht zu unterdrücken lein. E« wurden gewählt von den A niäsIige „ di, Herren: H fratb Dr. »red Batkmann mit 6088 Stimmen. Bilddauer Ilockeman» 9066. Kaufmann Grützner 8020. Prior»,,» Schlott« 8016. Fabrikbesitzer KSndler 7Ü8l. Ltderwaareniadrikant Heinz, 7VI9. Bttrstrntnvrikant Micstich 7808. Kaufmann Jünger 7773. tzotmusikalieirbändler Plötnrr 77S0. Osenkubrikant Hectel 7t63. Privat»« Schulze «640, Srminaroberlkhrrr Dr. Rrdlch 6509. Ferner echtesten Stimme» die Herren: Prtvatu- Gmeiner l929. Älasrimeitlrr Hosfrtcdter l503 und Kausaronn Mühlhans 1481. — Von brr, Una »iä > ligen wurden gewählt die Herren: Kauf mann Beyer mit 81 l« Stimme», »ouimann Schröder 8U2. Recht-onwalt Dr. Schubert vlO«, Kansmann Pablttlch 8088. Schmikdemeistrr Kliemchrn 8086, Hoflieferant Boract 80«S^Schä„e. fabrtkant Heyman» 8052, Kaufmann Baumann 8039. Real gvmnasialoderlrbrer Dr Schlatzebach 8026. Dr. »red Pilling 8025. Sch,islst,Uer Dr. Scheven 8»04. Privat»« Hertzich 7786, Ästuar Elan» 7775 und Buchbindrrmeistrr Unraich 699«. Herr Dr. Roitzsch erbtest 2012 Stimme». — Ueder Diadtverordneienwadlen im Lande liegen folgende Nachrichten vvr: P la uen i. V Di» Beibeillgnirg de, der Stadtvkrordiieierr-Ergärrzuiigswabl war eine recht rege Vc» 4828 wahlberechtigte» Bürgern haben 28l9 von ihrem Sliiruu rechte Gebrauch geiriacht. Dir Lstte d^l .Bürge,verein« und der Wahlve-eltttguna van Industriellen und Kanfieuiril. Handwerken, nnd Gewerbetreibenden" ist dn»chgrdrringk». Die Toztaldemc' kraten harren auch eine eigene Liste ausgestellt dte e« aber nur aus 262 -Stimme» brachte — Franken st ein Bet de» am Maurag »r alle» drei Wählerklassen slattgrsundrnen Stadtv»iordne>e»wahlk» siegten in allen Klasse» dte Kandidaten der bürgerlichen Pactcceu Die Wahlberherligung war in den derben ersten Klassen eine leb hatte, in de, dritten Klasse eine flaue. — tza l ke n st e i rr. Per oer wladivervidneten-Ergänzungswahl war die Betdetligung eine flaue. Die Sozialdemokraten, dir ebenfalls rührig arbeiteten, fielen mit ihrer Kniididatenlrste vollständig durch. — Reichenbach Dir Siadivrrordrirten-ElgärrzungSivohlen endeten mit kirrem voll iläntstgcii Siege der Orviiung-voircien. Von Iil82 eingetragene» Wählern wählte» 7ti4. alio etwa 44 Vroz — Königstrin. Be, »er Stadtverordneter»«"!-! inacdtrn von 363 Wähler» 219. d h. 60 Proz. von ihrem Wahirrcdle Gebrauch — Schandau. Hier war der Wahlkampf de, der Sladtvelordnelkn-Ergänzungswahl lehr heiß. Bon 3t>9 wahlberechtigten Bingern machten 3«l. rund 71 Pro,., von ihrem Stimmrechte Gebrauch. — Vom Bezirk-Verein Königreich Sachse» im Deutschen Fleischer-Verbände ist eine Eingabe an das Ministerium de« Innern gerichtet worden, »r der gebeten wird, beim Reichs kanzier dahrn zu wirken, daß möglichst umgehend die Ein fuhr lebender Schweine crußerdeustcher Zucht unter den erforder lichen SicherheitSiiraßrrahmen gestattet werde. Begründet wirb daS Gesuch damit, daß der Austrieb von Schweinen gegenwärtig ein unzureichender sei und der Preis deS Schwcinesleiiches des- halb eine außerordentliche Höhe erreicht habe. - Die Sächsische Slaatseiscnbahnverwaltuna wird in nächster Zeit Versuche mit einem neuen Signallichtr anstelle» lasier, und zwar sind hierfür die Vorsignale aus der Linie Dresden — Schandau—Bodenbach bestimmt. Bekanntlich zeigen derarliae Signale letzt der Dn»kelheit als Fadisignal weißes und als Warirungsugnal grünes Licht. Die Neuerung besteht nun darin, daß diese Vorsignale während der Versuche, die anr 30. November beginnen und längere Zeit andauern werden, gelbe- oder gelb- roerßcs Licht als Warnungssiarial. grünes Licht dagegen als Fahr ' rral zeige» Es handelt sich hiervei darum, sestzuslellen. ov sich s gelbe Lickt als Signallicht für den Eisenbahnbetrieb eigner, Aehmiche Versuche Kaden auch anderwärts slattgesunden, man har aber, da dabei blaues oder violettes Licht in Frage kam, dem Ver nehmen nach kein besonders günstiges Resultat erzielt. Man darr deshalb aus die Ergebnisse der un sächsischen Bahnbereiche curzu stellenden Versuche gespannt sein. — Ter vom Bund der Landwirthe herau-gegebene Landwirlhschastliche Aalender für 1902 ist un Ver lage von G. Schuhr. Berlin, erschienen und zum Preise von 60 Psg. erhältlich, während Mitglieder deS Bundes noch eine beträchtliche Preisermäßigung genießen. Außer dem vollständi- gen Märktevcrzeichniß u. s. w. enthält der 336 Seiten starke Kalender nützliche landwirthschgstliche und gemeinnützig« Tabellen sowie eine Anzahl größerer Ausiätze über verschiedene Zweige der Landwirthschan. Auch die Gesetzgebung des letzten Jahres ist, soweit sie sich mrf die Landwrrtyschast bezieht. auSiührlich be handelt. Daneben wird ein gebundene- Tagebuch mit täg lichem Notrzkalender, vorgedruaten Wrrtkschaststabellen u. s. w derausgcgeben. das zusammen mit dem Kalender in Calico ge bunden 1.60 Mk.. in Leder gebunden 2 Mk. kostet. — Vor einiger Zeit wurde über daS Vorgehen rheinischer Behörden gegen daS tue landschaftliche Schönheit der Ryein-iiser schädigende Reklameplakat-Unwesen berichtet. Em eirdgrltiger Erjoig des Einschreitens jener Behörden konnte damals nicht scstaestellt werden. Auch rm Königreich Sachsen hat man sich mit dieser Frage beschäftigt: es handelte sich um den Schutz der Elbe-Uter gegen ähnlichen Unfug. Die unter« Polizeibehörde einer sächsische» e-Iadt ordnete dre Beseitigung einer Plakaltar'cl an. weil diese im Verein mit andere» derartigen Takeln den Aus blick auf die Landschaft verdeckte und dadurch die Schönheit der Gegend in örgcrnißerregender Weise beeinträchtigte. Die gegen diese Verfügung erhobene Beschwerde wurde vom sächsischen Mi nisterium des Innern abgewreserr. Bei seiner Entscheidung ging das Ministerium davon arrS, daß die rechtliche Zulässigkeit der angefochtenen Anordnung schon ans der allgemeinen Ausgabe der Polizeibehörde folge, das öffentliche Interesse gegen Beern- trächtrgungen aller Art zu schützen. Die verfassungsmäßige Freiheit des Grundeigenthums stehe der getroffenen Anordnung nicht entgegen, denn diele Freiheit unterliege den Beschränkungen welche Gesetz und Recht vorschrieben, und in Sachsen sei den Polizeibehörden cnrsdrücklich die Befugnis eingeräuwt. innerhalb ihrer Zuständigkeit mit rechtsverbindlicher Kraft Anordnungen zum -Lchutze des öffentlichen Interesse- zu «klaffen. Es komme daher nur darauf an, ob die betreffende Reklametafel in der Thai geeignet sei. den landschaftlichen Reiz der Gegend in ärgermß- crregender Weise zu beeinträchtigen. — In Meirrdnld S grvßem Saale sprach voiaestem in einem öffentlichen Disknisrorisabrnd die Großh Badische Fabrikinlvestorin Frl Dr. Phil. Freiin v Richthvfrn über .Die weib lichen Fabrikinlpektvren.' Var Eintritt in dl« Tage« ordnuiia begrüßte der Versammlungsleiter. Herr Dr. Scheven, die radlreich Eochirnenen. unter denen sich mehrere Mitglieder der hier bestehenden Frauenverrine befanden, und betonte, daß der Dt»- krissivnSadrnd in keinem inneren Zuianimrnhange mit dem vvriädrigen stehe. Wie dir Vo,«ragende daraus arrsinhltk. machte Nord- amerika den Anfang mit der AnstrNuna weiblicher Fabritz- inlpestorrn. dem Beispiel folgten Frankreich und England und später auch Deullchlonv. wo e« gegenwärtig tn Preußen. Bayer» und Hessen ie 2. in Württemberg und Baden je 1 weidlich«! Fabrmnrpektor gebe. Nach Verirknina allgemein in Betracht kommender Gesichispnnkte ging Redners« aus die badischen Per- HSIlnissr näher ein. dir ihr aus eigener Anschauung bekannt sind Schwierig lei die Frage, od sich für die Errichiung weiblicher Fadrtstnlpektionen etwa- Positive- aniüdren lass«. I, dem setzten Bericht »ine« deutschen Gewerbeinlpekwr« war da- Bebiirf- niß zur Anstellung von weiblichen Assistentinnen direkt »nnetat worden ; sie könne allerdings lagen, daß de, oisizrelle Verkehr «tt den Arbeiterinnen lehr ist zu wünschen übrig laste. Unbegriindete Furcht vor Entlassung an- der Arbeit und Schüchternde« tzad« Frauen abgedattrn. Meldungen zu machen: berechtigt» Klagen and Würrich» ließen sich mit dem Hinweis ans da« Wohl der Gefammt- ljeit rrchtseriiaen. und sie habe denn auch große- Entgegenkommen bei den Fobrikindabern gesunden. Rrdnerin sprach sich i4r eine E'weirernng de« Thätigkelt-deiktch» drr wrtdlichrn Fadrtk- Iirlpekloren an«, wozu dir Aussicht über die Wodnnng-oerbälwlss« drr Arbeiterinnen dinzritreten solle, sowie die Revision von Werk stätten handwerk-mäßiger Betriebe, z B. der Damenkonlrklion. welche in-geiammt lebe viele Arbeiterinnen beichästigeiz: bisher würden nur di« fabrikmäßigen Betriebe insplzirt. Sm-fetzian--
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